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134 PAPIER-ZEITUNG Nr. 57/1915 günstig sei und diese Papiere für alle Zwecke genügten. Verfasser hatte auch bei etwas größeren Dehnungswerten noch keine Schwie rigkeiten. Papierwurm, Leinenpapiere und deren Herstellung. P.-F. 9, 527 (1911). Man unterscheidet vornehmlich Walzen-, Platten- und Rollen prägung. Die Walzenprägung kann in Rollen oder Bogen geschehen mittels Prägekalander, bestehend aus der das Muster tragenden Hartguß- und einer Papierwalze. Vorheriges Anfeuchten des Papiers ist ratsam, Falten und Blasen werden durch eine Spiralwalze vor dem Einlauf verhindert. Bei Bogenprägung empfiehlt sich, das Papier quer zur Maschinenlaufrichtung einzuführen. Bei der Platten prägung benutzt man mit Leinwand überzogene Zinkplatten oder Hartpappen, Glanzdeckel usw. oder gemusterte Gelatine- und Zellu loidplatten. Die jeweilige Anwendung richtet sich nach den dem Papier zu verleihenden Eigenschaften. Diese sowie der Gebrauchs zweck sind auch bestimmend bei der Wahl der Prägeart (Walzen-, Platten- oder Rollenprägung). Bei der Auswahl des auf die Platten zu klebenden Leinens ist auf Fadendicke und Gleichmäßigkeit der Webart zu achten. Feuchtigkeitsgrad des Papiers und Druck sind maßgebend für die Schärfe der Prägung. Die vollkommenste Prä gung wird mit Gelatine-, Zelluloid- Asphalt- usw. Platten, die auf photomechanischem Wege hergestellt werden, erzielt. Pakete von 14—20 Platten und Bogen können zusammen durch das Walzwerk gehen. Bei der Rollenprägung passiert die Papierbahn gemeinsam mit einer etwas breiteren Leinwandrolle die Walzen. Dies Verfahren hat aber mancherlei Nachteile und empfiehlt sich deshalb nicht. L., Leinenpapiere und deren Herstellung. P.-F. 9, 669 (1911). Zu den Ausführungen im P.-F. S. 527 wird bemerkt, daß es heute Maschinen gibt, die mit 2 Leinenbahnen anstandslos arbeiten, so daß gleichmäßige Prägung erzielt wird. Markenpapier-Fabrikation. W.-B. 42, 3252 (1911). Auch bei Mitverwendung von Zellstoff wurden gute Ergebnisse erzielt. Verfasser gibt zwei Stoffrezepte für diese Papiere und be schreibt die entsprechende Holländer- und Papiermaschinenarbeit, Holzschlijjhaltiges imitiert Pergament. W.-B. 42, 293 (1911). Ritter-Kellner-Zellulose ist am besten geeignet. Die Holländer müssen mit stumpfen Messern und nötigenfalls mit Stofftreiber ver sehen sein. Für den Holzschliff ist frisches junges Holz zu verwenden, Feinschliff nach dem Warmschleifverfahren ist zu empfehlen. Der Holzschliff muß splitterfrei und schmierig ausfallen. Die Höchst grenze des Holzschliffzusatzes sollte 50 v. H. sein. Erde darf nicht zugegeben werden. Das Arbeiten mit Vordruckwalze ist bei diesem Papier vorteilhaft. Die Fabrikation fettdichter Pergament- und Pergamynpapiere. W.-B. 42, 1906 (1911). Der Zellstoff muß für fettdichte Papiere besonders gekocht werden, muß hart, weiß, splitterfrei und gut ausgewaschen sein. Bei der Maschinenarbeit ist besonders zu achten auf gleichmäßige Verdünnung zwecks Vermeidung wolkiger Streifen, allmähliche Pressung (1 Presse mit Steinwalze), lockere Züge zwischen den Pressen und Zylindern, allmähliche Trocknung und gute Feuchtung. Man kann bis 25 v. H. Wasser zugeben. Die Maschinenrollen müssen in Kühlräumen aufbewahrt werden, die vorteilhaft über fließendem Wasser angeordnet werden. Oefteres Anspritzen der Stirnseiten der Rollen empfiehlt sich. Feuchtmaschinen hält Verfasser für unwirt schaftlich, dieselben sollten deshalb nur dort verwendet werden, wo es an Kühlräumen fehlt. Dünne Papiere, die scharf satiniert werden müssen, beschneidet man nicht auf der Papiermaschine, sondern erst auf dem Querschneider, da das Papier beim Passieren der heißen Kalanderwalzen schrumpft. Die Fabrikation fettdichter Pergament- und Pergamynpapiere- W.-B. 42, 2595 (1911). Weiche Zellulose eignet sich für fettdichte Papiere besser, da sich dieselbe schneller schmierig mahlt. Das Mahlen des Stoffes mit Steinwalzen ist zu empfehlen. Die Faserlänge darf nicht durch seitliches Einreißen des trockenen Papiers, sondern muß durch Ein tauchen in Wasser und Auseinanderziehen festgestellt werden. Die Fabrikation fettdichter Pergament- und Pergamynpapiere. W.-B. 42, 3055 (1911). I. Verfasser hält harten Zellstoff für geeigneter, da sich dieser besser schmierig mahlen läßt. Je härter der Zellstoff ist, um so besser wird das Papier hinsichtlich Durchsichtigkeit, Härte und Fettdich tigkeit, wobei Verfasser eine Mahldauer von nur 1 %—2 % Stunden brauchte. II. Papierfabriksdirektor. Aus Ritter-Kellner-Zellstoff wurde in der halben Zeit und mit der Hälfte Kraft einwandfreies Pergament papier hergestellt als aus Mitscherlichzellstoff. Verfasser ist der Ansicht, daß nicht zu harter, aber auch nicht zu weicher Zellstoff für fettdichte Papiere verwendet werden soll. H. F. B., Zellstoff- und Papiertechniker, Die Fabrikation fett dichter Pergament- und Pergamynpapiere. W.-B. 42, 4016 (1911). Der Erfolg hängt bei diesen Papieren von der Beschaffenheit des Zellstoffs ab. Dieser muß langfaserig, zäh und doch elastisch sein und sollte nicht über 80 v. H. Trockengehalt getrocknet werden, um Erhärtung der Faser zu vermeiden. Es ist dabei gleichgültig, nach welchem Verfahren gekocht wird, sofern obige Bedingungen erfüllt werden.' Auf gutes Auswaschen und Säurefreiheit ist zu achten. Reliefpapiere auf der Papiermaschine herstellen. P.-Z. 36, 2052 (1911), P.-F. 9, 1106 (1911). Willis H. Howes in Watertown erhielt das amerik. Patent 995602 auf eine Einrichtung, nach welcher zwischen Gautsche und zweiter Presse unterhalb ein Rundsiebzylinder eingebaut ist, der eine anders gefärbte Papierbahn herstellt, die durch eine Presse mit der Papier bahn des Langsiebs vereinigt wird. Mittels eines bewegten Spritz- ] rohres fallen Wassertropfen auf die gemeinsame Papierbahn, wodurch Reliefwirkung erzielt wird. Einrichtung, um Papier herzustellen, das auf einer Seite mit einer Schicht von Metall, Farbe, Glas oder Schmirgelpulver o. dgl. versehen ist. Franz. Pat. 416762 (vom 4. Juni 1910). W.-B. 42, 27 (1911). Hinter der Gautsche sind über der Papierbahn 2 Walzen an geordnet, über die ein Sieb endlos läuft. Das Pulver wird durch einen Trichter auf das Sieb gebracht und durch Messingwalzen ein gedrückt. Ein Schlagwerk schüttelt dann das Sieb, wodurch das Material in feiner Verteilung auf das mit einer Leimschicht über- strichene Papier fällt. Fortsetzung folgt. Fachliteratur Brusewitz’ Nordisk Papperskalender 1915. Göteborg, Hugo Brusewitz’ Förlag. 295 Seiten, 50 Seiten Anzeigenanhang und eine Landkarte. Preis geb. 5 Kronen. (Für 6(M. und 30, Pf. Porto durch den Verlag der Papier-Zeitung beziehbar) Die neue Ausgabe dieses Fachadreßbuchs der Papier-, Pappen- und Zellstoffabriken und Holzschleifereien in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finland, woran wieder der Sekretär der schwedischen Holzschliff- und Zellstoffvereine mitgewirkt hat, enthält gegen die vorige die Verbesserung, daß bei Firmen mit mehreren räumlich getrennten Betrieben diese nicht mehr unter den verschiedenen Orten, sondern unter dem dem Ortsalphabet eingereihten Firma namen gesammelt stehen. Sonst ist die Einrichtung die altbewährte mit Angaben über Adressen, Lage, Inhaber oder Vorstand und Aktienkapital, Betriebskraft und Maschinen, Jahreserzeugung und Hauptsorten, Jahr der Gründung, ausländische Vertreter. Ein Vergleich der großen farbigen (für 1,50 Kr. auch einzeln käuflichen) Landkarte der nordischen Papier- und Papierstoffindustrie und ihres Namenverzeichnisses mit der vorigen Ausgabe vöm Frühjahr 1913 ergibt: Eingegangen sind in diesen zwei Jahren in Schweden die Holz- I Schleiferei Huluhammar in Smalands Taberg und die im August 1914 niedergebrannte Sulfitstoffabrik Aras der Stjerns Aktiebolag; in Norwegen die Holzschleiferei A.-S. Engnäs Träsliberi in Brandbu; in Dänemark die Papier- und Pappenfabrik Clasonsborg in Jütland; in Finland die Holzschleiferei von Ph. U. Strengberg in Herrfors, und durch Konkurs die Papierfabrik Loimijoki Pappersbruk in Loimaa. Neu angelegt sind von folgenden neuen Firmen: 1. Holzschleiferei: nur von Aeggfors Aktiebolag bei Mörsil. Jämtland, Schweden (Verkaufskontor in Kristiania), noch nicht in Betrieb, für Ausfuhr über den norwegischen Hafen Hommelvik. 2. Zellstoffabriken: in Schweden die drei Sulfatstoffabriken Nensjö Cellulosa Aktiebolag bei Sprängsviken; Norrbottens Sulfat- aktiebolag in Lappland, Postadresse: Wänefjärden, 40 km von der Station Morjärv, Gemeinde Nederkalix, die nördlichste Papier stoffabrik Skandinaviens (einschließlich Finlands), mit Haupt kontor in Stockholm, Kungsträdgardsg. 10, und Dynäs Aktiebolag in Wäija bei Dynäs (ebenso, wie Nensjö, etwas nördlich von Hernö- sand); ferner, noch im Bau, die Sulfitstoffabrik Ulriksfors Sulfit- aktiebolag in Ulriksfors an der neuen, von Oestersund ausgehenden „Inlandsbahn" Nordschwedens. In Finland die Sulfitstoffabrik der älteren J. W. Enqvist Aktiebolag in Lielahti, in der Nähe von Tammerfors. 3. Papierfabriken: In Schweden die große noch im Bau be findliche neue Zeitungspapierfabrik der alten Holmens Bruks och Fabriks A.-B. (Norrköping) zu Hallsta am Häfverö-Sund am Meere, halbwegs zwischen Stockholm und Gefle. In Norwegen A.-S. Phönix Papirfabrik in Bergskaug bei Drammen. Eine englische Ausgabe mit gleichem Inhalt, aber ohne Karte, ist im gleichen Verlag erschienen, bg. Papierstoffmarkt] Kristiania, 10. Juli 1915 Holzschliff. Der Markt ist sehr fest. 37 Kr. fob werden bezahlt. Holzzellstoff. Die norwegischen Zellstoffabriken haben so gut ausverkauft, daß es in dieser Woche unmöglich war, einen kleiner* Auftrag von 200 engl. Tonnen zu sofortiger Lieferung unterzubringen. Die Preise versteifen sich.