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Nr. 57/1915 PAPIER-ZEITUNG 1133 J., Leinengeprägte Papiere. W.-B. 42, 292 (1911). Prägekalander haben den Nachteil, daß die Papierwalze sehr empfindlich ist. Diese Kalander geben auch zweiseitige Glätte; Plattenpressung vermeidet diesen Uebelstand. Auch kann man durch letztere leichter den Wünschen der Kundschaft nachkommen. Eine neue Prägemaschine Patent Schnell, die mit Platten und Rollen papier arbeitet, liefert Leinenpapiere, die auf beiden Seiten in Glätte und Prägung gleich sind. Zum Prägen werden mit Leinen über zogene Zinkplatten oder auch Leimtypieplatten verwendet. Die Maschine arbeitet bis 1 m breite Rollen und liefert 16—20 m/min. Rudolj Drantz in Gölzern a. Mulde, Querschneider für Papier, Karton, Pappe und ähnliches Material in Bahnenform. DRP 238124, Kl. 55 e. W.-B. 42, 3830, P.-Z. 36, 2934, P.-F. 9, 1255 (1911). Hebung und Auslösung der Schneidvorrichtung sowie Ein- und Ausrücken der Vorschubwalzen wird durch eine Kontaktvor richtung nebst elektromagnetischer Kupplung bewirkt. Pont, Der Schrägschnitt bei Briefumschlagpapier. P.-Z. 36, 3332(1911). hi Man soll für jeden Querschneider die größtmögliche Schräge ermitteln und in Graden des Kreisbogens festlegen, um sofort zu wissen, ob ein Format gearbeitet werden kann oder nicht. Am Quer schneider sollen statt der Zentimeterteilung die entsprechenden Winkelgrade vermerkt sein. Bei Bestellungen brauchte dann nur der Winkel angegeben zu werden. Friedrich Hepp in Tempelhof bei Berlin, Quer- und Diagonal schneidemaschine für Papier- und Stoffbahnen. DRP 240215, Kl. 55 e. W.-B. 42, 4403, P.-Z. 36, 3360, P.-F. 9, 1411 (1911). Zwei Messer arbeiten mit einem Gegenmesser derart zusammen, daß die Schnittwirkung einmal durch das eine, das andere Mal durch das andere Messer erfolgt. Paul Hartmann in Berlin, Bogenzuführungsvorrichtung für Papierverarbeitungsmaschinen, insbesondere für Zusammenkleb maschinen. DRP 234157, Kl. 55 f. W.-B. 42, 1917 (1911). Mit einem schwingend gelagerten Förderband ist ein Saugkasten verbunden, welcher das oberste Blatt des sich nähernden Stapels bei stillgesetztem Förderband durch dieses hindurch ansaugt und sodann nach Entfernen des Stapels an dem laufenden Förderband festhält. 7. Sonderpapiere Matthäus Röderer in Saalfeld a. S., Vorrichtung zur Herstellung von Papieren für doppelseitige Abziehbilder. DRP 231626, Kl, 55. P.-Z. 36, 744 (1911). Man läßt in der ersten und zweiten Presse auf die obere bzw. untere Seite 'fertiges Seiden- oder Kupferdruckpapier auflaufen. Herstellung von Elfenbeinkarton. (Fortsetzung von P.-Z. 35 (1910). P.-z. 36, 327 (1911). Leinen und baumwollene Abfälle, Brust- und Kragenleinen müssen unter Zusatz von % bis 1 v. H. guter weißer Kernseife eine Stunde unter einer Dampfspannung von 3 Atm. gekocht werden. Verfasser gibt noch einige weitere Winke für die Kochung der Lumpen zu diesem besonderen Zweck. Die Transporte müssen so ausgeführt werden, daß jede Verunreinigung des Materials ausgeschlossen ist. Für die Holländer empfiehlt sich 1-—1 % cm starker Zement verputz. P.-Z. 11, 363 (1911). Fortsetzung. Die Ableitungen nach dem Bleichholländer sollen aus starkem Kupferblech bestehen. Als Bleichholländer benutzt man vorteilhaft Tröge aus Ziegelmauerwerk mit gutem Zementverputz, die innen mit Porzellanplatten ausgelegt sind. Verfasser gibt die Höhe des Chlorkalkzusatzes für die einzelnen Sorten an. Eine Waschtrommel muß zum Entfernen des überschüssigen Wassers vorhanden sein. Es werden praktische Ratschläge für Ausführung der Ableitungen und Stoffkästen gegeben. P.-Z. 14, 484 (1911). Die Bemesserung der Halbzeugholländer wird besprochen. Die Walzenmesser sind aus bestem Stahl zu wählen, die Grundwerk messer aus Stahlbronze. Erstere werden auf 2 mm, letztere auf 3—4 Millimeter angeschärft. Verfasser gibt verschiedene praktische Winke, die bei der Halbstoffmahlung zu beachten sind. Herstellung von Elfenbeinkarton. P.-Z. 36, 795 (1911). Bei der Ganzzeugmahlung beachte man, daß keinerlei Eisenteile in den Stoff gelangen können. Eiserne Tröge sind deshalb zu ver werfen und für die Bemesserung ist ausschließlich Bronze zu ver wenden. Die festen Lumpensorten sind vorzumahlen, getrenntes Mahlen der verschiedenen Stoffe in mehreren Holländern darf nur geschehen, wenn später gute Mischung möglich ist. Verfasser be schreibt einen Ganzzeugholländer. Konstruktion, die sich besonders gut für Elfenbeinkarton eignet. Für eine tägliche Produktion von 10 000 kg sind 6 Holländer von 250 kg Eintrag nötig, die mit Wasch trommeln ausgerüstet sein müssen P.-Z. 36, 831 (1911). Verfasser gibt eine Anweisung über zweckmäßige Anordnung der Leimküche. Geleimt soll mit 50 v. H. verseiftem Harz und 50 v. H. Kartoffelmehl werden. Die Kosten für Leimung werden mit 1,80 M. für 100 kg Papier berechnet. Für das Kochen der Stärke empfehlen sich Holzbottiche mit abnehmbarem Kochrohr. Der Leim ist möglich frisch zu verarbeiten. Zum Auflösen der schwefelsauren Tonerde benützt man einen Bottich aus 5 cm starkem Tannenholz, welcher mit einem 1 1 mm starken Bleimantel ausgelegt ist. Die Ableitungen für den Leim sollen aus verzinktem Eisen bestehen, die Meßkästen am besten aus Pitchpineholz und Kupferaüskleidung. Die Zuteilung von Stärke ist des besseren Klanges und Griffes, sowie der sicheren Leimfestigkeit wegen nötig. Außerdem erspart man 10—15 v. H. Leimmässe und hat 8—10 v. H. Mehrergebnis auf der Maschine, so daß die Kosten mehr als gedeckt werden. Bei Nachleimen in der Bütte hat man die schwefelsaure Tonerde zuerst zuzugeben. P.-Z. 36, 1799 (1911). Rührer und Wellen der Bütten sind mit Kupferblech zu ver kleiden, während Schöpfrad und Schöpfer aus Bronze zu wählen sind. Ebenso haben die Knotenfängerkasten aus Bronze zu bestehen. Ruhiger Auflauf des Stoffes auf das Sieb wird durch große Tiefe des Brustkastens erreicht. Die Abwässer der Sauger dürfen der Unreinheit wegen nicht verwandt werden. Die Trockenpartie muß zwecks lang samer Vortrocknung möglichst groß sein; das Papier soll noch in etwas feuchtem Zustande auf den letzten großen (2 m Durchmesser) mäßig geheizten Zylinder kommen. P.-Z. 36, 2464 (1911). Eine Umwickelmaschine darf keinesfalls fehlen, damit aus den Rollen alle fehlerhaften Stellen entfernt werden können. Starke Trockenfalten und lose gewickelte Rollen schaden der Klebfähigkeit besonders. Auf gute Hülsen ist besonders zu achten. P.-Z. 36, 3803 (1911). Der Karton darf nach dem Schneiden nicht sofort gepreßt werden, damit zuvor gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung eintritt. Ver fasser gibt Anweisungen, wie Transporte und Lagerung zu ge schehen haben, um Welligwerden des Papiers usw. zu vermeiden. An der Presse sollte eine Tafel die zulässigen Drucke für die verschie denen Preßflächen angeben. Beim Einsetzen der Presse sind ver schiedene Maßregeln zu beachten. Glatte, knotenfreie Pappen ge nügen als Zwischenlage. Die Preßdauer wird auf 6—12 Stunden, je nach Höhe des Drucks angegeben. Der Karton soll möglichst in gleichbreiten Bahnen gearbeitet werden. H. Postl, Nürnberg,* Herstellung von zwei- und mehrlagigem Papier und Karton auf der Papiermaschine. P.-Z. 36, 1413 (1911) Verfasser beschreibt die verschiedenen gebräuchlichen Ver fahren. Für billigere Kartons, Pappen usw. kommt eine Mehr zylindermaschine in Frage. Für zweifarbiges Briefumschlagpapier eignet sich besonders das Diana-Verfahren. Eine einfachere Ma schine baut die Firma Heerbrandt A.-G. in Raguhn. Die in der Hauptsache aus einem Rundsieb bestehende Vorrichtung kann an jeder Langsieb- oder Kartonmaschine angebracht werden. Für festeste Kabel-Rohschmirgel- und Säckepapiere empfehlen sich Spezial- maschinen mit zwei übereinander liegenden Langsieben. Die Herstellung von dickem Karton auf Langsiebmaschinen. P.-F. 9, 1430 (1911). Um Kartons bis 3000 g Quadratmetergewicht erzeugen zu können, ist eine Langsiebkartonmaschine nötig, deren besondere Bauart gegenüber der gewöhnlichen Langsiebmaschine geschildert wird. Es wird mit heißem Wasser, bis 60 ° C gearbeitet, weshalb .Aufstellung von Vorwärmern für Siebabwasser empfehlenswert ist. Durch Einbau eines Quirlapparates in die Stoffmulde wird Nesterbildung vermieden. Schwere Gummideckelriemen mit ge nügender Führung sind notwendig. Ein Obersieb muß auf einer Strecke von 1,75 — 2,25 m mitarbeiten, auf welcher 4—5 Vorgautsch walzen verteilt sind. Eiserne Preß walzen sowohl oben wie unten bewähren sich am besten, die Trockenzylinder sollen etwa 2000 mm Durchmesser besitzen. N„ Kraftpapier. W.-B. 42, 4684 (1911). Als Rohstoff dient guter nordischer Sulfatzellstoff. Gute und große Holländeranlage und viel Betriebskraft sind Bedingung. Holländer von 5 — 600 kg Eintrag, mit Walze von 1800 mm Durch messer und 1200 mm Breite, die minütlich 120 Umdrehungen macht und 12 mm breite Messer besitzt, werden empfohlen. Der Zellstoff ist zuvor gut zu kollern. Der Holländer ist dick einzutragen und der Stoff ganz allmählich zu mahlen. Auf 100 kg verwendet man 2 kg Saftbraun und 50 g Metanilgelb. Bei richtiger Behandlung erreicht man 7000 m mittlere Reißlänge und 3,5 v. H. Dehnung. Felix Günther in Greiz, Reißfestes Kreppapier für Verpackungs zwecke. DRP 233139, Kl. 54 d. W.-B. 42, 1254, P.-Z. 36, 1140 (1911). Das Kreppapier wird mit Fäden oder Drähten quer zu den Krepp, falten durchnäht, wodurch größere Festigkeit auch in dieser Rich tung erreicht wird. L. R., Landkartenpapier. P.-F. 9, 594 (1911). Verfasser gibt Fingerzeige für diese Papiere betreffs Auswahl der Rohstoffe, Behandlung und Mahlen derselben, Zusatz der Füll stoffe und Verarbeitung auf der Maschine. Er erzielte ein Fabrikat, welches in der Längsrichtung 0 v. H., in der Querrichtung nur 0,066 v. H. Dehnung hatte. Undehnbares Papier. P.-Z. 36, 1453 (1911). Von einer Papierfabrik wurden Papiere für Vielfarbendruck hergestellt, bei dem eine Längenänderung von nur 0,1—0,4 v. H. in der Längsrichtung, und 0,15—0,13 v. H. in der Querrichtung festgestellt wurde. Dazu bemerkt F. M., daß dies Ergebnis sehr