Volltext Seite (XML)
1112 PAPIER-ZEITUNG Nr. 55/1915 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift, Holzschleifer für die Papierfabrikation von Trygve Kitteisen in Meraker, Nörw., DRP 285212 (Kl. 55). Die Preßfläche besteht aus zwei Platten 1 und 2, die durch ein Gelenk 3 miteinander verbunden sind. An den äußeren Kanten der Platten sind Stangen 4 und 5 drehbar befestigt, deren andere Enden an Ohren 6 und 7 auf der Vorderseite eines an der Preßkolbenstange angebrachten Kopfes 8 drehbar befestigt sind. Der Kopf 8 ist mit einem Flansch 9 versehen, um Herab fallen von Holzklötzen hinter den Kopf zu verhindern. Die Stangen 4 und 5 tragen zweckmäßig Lappen, welche die Schwin gung der Stangen nach außen hin begrenzen. Der Lappen der Stange 5 wird durch einen Zapfen 10 in einem Schlitz geführt, der in einem an dem Kopf 8 angebrachten Vorsprung 11 vorge sehen ist, um die Schwingung der Stange 5 nach innen hin zu begrenzen. Der Lappen, der Stange 5 dient gleichzeitig dazu, Herabfallen der Holzklötze auf diese Stange zu verhindern. Die Platten 1 und 2 werden während der Rückwärtsbewegung zwecks neuer Einfüllung von Holzklötzen teilweise zusammen klappen und dadurch das Herabfallen der Holzklötze in den Schleifkasten erleichtern; während der Preßarbeit dagegen werden die Teile auseinanderklappen und die Holzklötze mit gleichmäßigem Druck umfassen. Patent-Ansprüche : 1. Holzschleifer für die Papierfabrikation, dadurch ge kennzeichnet, daß die Preßfläche des Preßkolbens aus zwei Platten (1 und 2) besteht, welche miteinander und mit dem Preßkolben so verbunden sind, daß sie während des Rückwärts hubes teilweise zusammengeklappt werden, um dadurch das Einfüllen von Holzklötzen zu erleichtern, sich aber während der Preßarbeit auseinanderklappen, so daß sie die Holzklötze mit gleichmäßigem Druck umfassen. 2. Holzschleifer nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Platten (1 und 2) miteinander durch ein Gelenk (3) und mit dem Preßkolben durch Stangen (4 und 5) verbunden sind, welche an den Platten (1 und 2) und mittels Ohren an einem am Preßkolben angeordneten, mit Flansch (9) versehenen Kopf (8) drehbar befestigt sind. Langsiebpapierniaschine zur Herstellung von Papier, Pappe oder Karton beliebiger Dicke von Fritz Rath in Elberfeld. DRP 285091 (Kl. 55). Hinter der Siebpartie der Langsiebmaschine ist unterhalb der Gautsche ein in der Laufrichtung der Stoffbahn gleich mäßig hin und her gehender Tisch a angeordnet, dessen Be wegungsbahn unter der Gautsch walze b entlang führt. Der Tisch a, der die von der Gautsche kommende Stoffbahn c auf nimmt, legt diese durch seine Hin- und Herbewegüng so lange lagenweise übereinander, bis die gewünschte Dicke er reicht ist. Mit dem Tisch a ist ein Förderband (Filz d) verbunden, das, nachdem die gewünschte Dicke erreicht ist, in Bewegung gesetzt wird und dadurch den ferti gen Bogen e nach vorn befördert, der dann entweder ab geschnitten oder in fortlaufendem Zu sammenhangweiter geführt wird. Durch einen verstellbaren Ex zenterantrieb kann die Hin- und Her bewegung des Tisches a und da mit die Länge des Bogens e geregelt werden. In gleicher Weise kann die den Filz d nach einer gewissen Schwingungszahl des Tisches in Be wegung setzende Schaltvorrichtung für verschiedene Bogendicken einstellbar gemacht werden. Patent-Ansprüche : 1. Langsiebpapiermaschine zur Herstellung von Papier, Pappe oder Karton beliebiger Dicke, dadurch gekennzeichnet, daß hinter und unterhalb der Gautsche ein hin und her gehender, die Stoffbahn aufnehmender und lagenweise übereinanderlegender Tisch (a) angeordnet ist. 2. Langsiebpapiermaschine nach Patentanspruch 1, da durch gekennzeichnet, daß mit dem Tisch (a) ein nach einer gewissen Schwingungszahl periodisch in Bewegung tretendes Förderband (d) verbunden ist. Verfahren zur Erzeugung von Holzschliff für die Papier fabrikation von Franz Friedsam in Scheuerfeld b. Betzdorf a. Sieg. DRP 285123. Zusatz zum DRP 284420 (Kl. 55). Vgl. Papier-Zeitung 1915 S. 974. Der nach dem DRP 284420 erzeugte Holzschliff soll ohne weitere Bearbeitung im Ganzzeugholländer zu Papier ver arbeitet werden. Um derartiges Papier auch unter Zusatz von anderen Faser stoffen, z. B. Zellstoff, herstellen zu können, ohne daß diese Fasern gegen die imprägnierten Holzschliffasern im fertigen Papier abstechen, wird der Zusatzstoff, z. B. Zellstoff, im Schleifer aufgelöst und ebenfalls mit Füllstoff imprägniert. Infolgedessen werden die Zellstof fasern sich im fertigen Papier in der Farbe von den Holzschliffasern nicht unterscheiden. Zur Ausführung des Verfahrens würde man z. B. bei einem dreipressigen Großkraftschleifer zwei Schleifkasten mit Holz und einen mit Zellstoff beschicken. Der Zellstoff würde dabei die sonst im Holländer bewirkte Verfeinerung erfahren, und da auch der Holzschliff auf dem Schleifstein schmierig und fein genug wird, so erübrigt sich für gewisse Papiere die Ganzzeug mahlung. Der vom Schleifer abfließende, aus Holzschliff und Zellstoff zusammengesetzte, gegebenenfalls schon mit Leim versehene und gefärbte Stoff wird wie gewöhnlich sortiert, raffiniert und nach der Eindickung in einen Mischholländer geführt, wo der Leim auf die Fasern niedergeschlagen wird. | Von hier kann der Stoff in die Papiermaschinenbütte fließen. ■ Auch Altpapier usw. kann im Schleifer mitverschliffen, mit dem Kaolin oder Talkum gesättigt und mit dem Holzschliff und Zellstoff zusammen in der oben beschriebenen Weise zu Papier verarbeitet werden. Patent-Anspruch : Verfahren zur Erzeugung von Holzschliff für die Papier fabrikation nach Patent 284420, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Holz auch Zusatzfaserstoffe, wie Zellstoff u. dgl., ver- schliffen und dabei mit Füllstoff imprägniert und verfeinert werden.