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* * (Aus dem Einen schmerzlichen Verlust hat der Papierindustrie-Verein erlitten durch das Ableben des Vorstandsmitgliedes Herrn Theodor Loefftz, der ein unermüdlicher, erfahrener Mitarbeiter innerhalb des Vorstandes war. Der Bericht schließt mit dem Wunsche, daß bei Erstattung des nächsten Jahresberichts der Krieg überstanden sei und Deutsch land sich eines ehrenvollen Friedens erfreue. machen die Einwirkungen des nicht direkt Beteiligten auf den Inhalt der Ankündigungen die Einhaltung der in vielen Fällen gestellten kurzen Aufnahmefrist unmöglich; dieses wäre für Fachzeitungen, die meist nur in längeren Abschnitten erscheinen, gleichbedeutend mit dem Ausfall des Inserats. Aus all den genannten Gründen müssen alle Bestrebungen abgelehnt werden, die darauf ausgehen, andern Beteiligten als den Auftraggebern eine Einwirkung auf den Inhalt zuzu gestehen.“ des un- Mitbe- welches unlieb- Ebenso heimrats Rießer über die wirtschaftliche Lage Deutschlands, dem;/ . zu entnehmen sei, daß wir finanziell auf gutem Grunde stehen, daß 4 . aber die Zeit nach dem Abschluß des Friedens es noch erforderlich 4 machen werde zu zeigen, daß auch di? Erwerbsstände durch denf• des Deutschen Buchdrucker-Vereins beschloß in seiner Sitzung vom Krieg Helden geworden seien. d. 11. Juni Erhöhung der Drucksachenpreise um 10 v. H. Der Kassenabschluß weist ein Vereinsvermögen von rund 11 000 M. auf, das ist rund 1500 M. weniger als im Vorjahr, wobei jedoch zu beachten ist, daß 1000 M. 3! prozentige preußischer Rente dem Roten Kreuz gespendet wurden. 634 Mitglieder des Hauptvereins, 92 des Mitteldeutschen Papierindustrie-Vereins und 43 des Vereins Deutscher Chromo- und Buntpapier-Fabrikanten haben ihre Jahresbeiträge 1914 bezahlt. Die Ausgaben des Vereins betrugen rund 21 700 M., darunter rund 2100 M. für Tilgung der Bankschuld 1913. zuzufügen, oder wenn er offenbar gegen das Gesetz lauteren Wettbewerbs verstößt. Ein eventuelles stimmungsrecht über den Inhalt der Ankündigungen, anderen Interessenten einzuräumen wäre, muß zu samen Differenzen mit dem Auftraggeber führen. Berliner Typographische Gesellschaft In der letzten Sitzung vor den Sommerferien brachten die Vor sitzenden, Herr Könitzer und Herr Erler, Zuschriften der im Felde stehenden Mitglieder, der Herren Hans Altmayer, Bruno Dümmler, Walter Großmann, Karl Haamann, Reinhold Lehmann, Gustav Naumann, Rudolf Paech, Paul Rönnebeck, Max Rudert, Walter Schmidt und Hermann Zehnpfund, zur Kenntnis der Mitglieder. Besonders ausführlich schilderte Herr Gottfried Schneider seine Erlebnisse auf dem Kriegsschauplatz. Eingänge: Von der Schriftgießerei Flinsch in Frankfurt a. M. durch Herrn Lindemann mehrere Musterhefte „Tages-Antiqua" und „Grau-Schmuck“; vom Deutschen Buchgewerbe-Verein der Geschäfts- und Rechenschaftsbericht über das Jahr 1914; von der Gutenberg-Gesellschaft in Mainz, die auf die Herausgabe einer Jahresspende wegen Einberufung daran beteiligter Mitglieder verzichtete, die Einladung zur Mitgliederversammlung; vom All gemeinen Deutschen Sprachverein ein Merkblatt für die Ver deutschung der Fachausdrücke in Luftschiffahrt und Flugwesen; von der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Breslau „Kriegs nachrichten für die Mitglieder“; ferner die unter Mitwirkung des deutschen General-Gouvernements in Belgien herausgegebene Wochenschrift „Der Landmann“, und ein von der Kanzlei des Deutschbundes in Gotha herausgegebenes Liederbuch. Hierauf gab Herr Könitzer den angekündigten Bericht über Buchgewerbliche Kriegsfragen und deren Erörterung in der Fachpresse. Er schilderte zunächst die allgemeine Bestürzung, die der Ausbruch des Weltkrieges in Handel und Gewerbe hervorgerufen und die be sonders das Buchdruckgewerbe und das Zeitungswesen stark be einflußt und fast völlig lahmgelegt hatte, weiter die gesetzlichen Maßnahmen zur Beseitigung drohender Schädigungen im Geschäfts verkehr und Wirtschaftsleben. Fälle, wo im Geschäftsverkehr durch beabsichtigten Rücktritt von Vertragsverpflichtungen oder durch das Verlangen von Barzahlung bei Warenlieferung Schwierig keiten bereitet wurden, seien vereinzelt geblieben. Das deutsche Volk sei von Anfang an einig gewesen in dem Willen, alle Opfer zu bringen um durchzuhalten bis zum endlichen Siege. Der Redner ging dann auf die Maßnahmen näher ein, die das graphische Ge werbe und das Zeitungswesen betrafen, er betonte die wirksame Unterstützung, die das Tarifamt und die sonstigen buchgewerb lichen Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer geleistet haben und wies auf die in der Fachpresse und den Fachvereinigungen, insbesondere vom Kriegsausschuß für das deutsche Papierfach in vielen Sitzungen gegebenen Wertvollen Anregungen hin. Eine durch die Verteuerung der Selbstkosten gerechtfertigte Aufbesserung der Druckpreise sei von verschiedenen Seiten angeregt worden, nach dem man bereits vorher in Lübeck die gegenseitige Sicherung der Kundschaft während des Krieges durchzuführen entschlossen war. Der Technik des Buchdrucks habe der Tiefdruck durch die Vermehrung der illustrierten Zeitschriften eine wesentliche Förderung gebracht. Der Buchhandel, der durch den fast völligen Wegfall der Weihnachts- und Geschenkliteratur eine schwere Einbuße erlitt, habe einigen Er satz durch die Kriegsliteratur, die Landkarten und die Jugendliteratur • gefunden. Die Papierfabriken beabsichtigten sich für vermehrte ) Unkosten durch einen Preisaufschlag schadlos zu halten. Wie auf anderen Gebieten, so sei es auch hier der Chemie gelungen, für > fehlende Stoffe einen Ersatz zu finden. Der Vortragende schloß • seine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen, hier kurz angedeuteten Ausführungen mit dem Wunsche, daß recht bald eine ehrenvoller f Friede geschlossen werden möge und daß dann in gleicher Weise ; wie zur Abwühr der Feinde, alle Kräfte des Volkes sich zusammen- A finden möchten, um Wunden zu heilen und die Fäden zwischen den E' Völkern wieder zu knüpfen, die durch den Krieg so jäh zerrissen3 wurden. N0 Einwirkung von Verbänden auf den Anzeigentext In der Miglieder-Versammlung des Verbandes der Fachpresse am 15. Juni leitete der Vorsitzende Herr Elsner die Aussprache hierüber mit der Bemerkung ein, daß neuerdings mehrfach Fälle vorgekommen sind, in denen Verbände Vorschriften über text liche Gestaltung von Anzeigen aus dem Geschäftszweige der Ver bände gemacht, insbesondere Preisangaben verboten haben mit der Androhung, daß bei Nichtbefolgung die Zeitschrift nicht mehr mit Anzeigen seitens der Verbandsmitglieder bedacht werden dürfe. Der Vorstand des Verbandes der Fachpresse hat folgenden Beschluß vorbereitet: „Der Verband der Fachpresse Deutschlands, E. V., kann die Forderung von Fachvereinigungen, ihnen ein Mit bestimmungsrecht auf den Inhalt der Ankündigungen Dritter einzuräumen, nicht gutheißen. Den Inhalt der Ankündi gungen abzufassen kann lediglich dem Auftraggeber vor- behalten bleiben. Ein Recht, die von dem Besteller gegebene Ankündigung zurückzuweisen, liegt für den Verleger nur dann vor, wenn der Inhalt der Ankündigung wider die guten Sitten verstößt, wenn er geeignet ist, dem Verleger Schaden Sodann berichtete Herr Richard Werra über ein rasch arbeitendes Vervielfältigungsverfahren zur Herstellung von Bilderdrucken (Illustrationen) für die Tagespresse. Noch immer sei die Frage, wie man Autotypien auf Schrifthöhe bringen soll, nicht gelöst, denn das Holz sei wegen seiner leichten Verletzlichkeit und Unbeständigkeit nicht geeignet, für kleine Klischees aber nicht ganz entbehrlich. Nun sei seit Jahresfrist etwa ein neues Verfahren nach dem „System Carlsen“ bekannt geworden, das besonders für Provinzzeitungen mit Vorteil Ver wendung gefunden habe. Hier werden Autotypien mit einem Raster von etwa 40 Linien von der Inhaberin des Patents, dem Presse lllustrationsbureau in Berlin SW 48, mit einem Rande versehen geliefert, der durch eine weiße Schneidelinie gekennzeichnet wird. Das darüber hinausstehende Zink wird abgeschnitten und der ver bleibende, etwa 1 cm breite Rand wird auf einer für diesen Zweck eingerichteten Biegemaschine in der Druckrichtung umgebogen. Diese Klischees werden dann auf patentamtlich geschützte Blei klötze, die an der oberen Kante seitliche Einschnitte von 45 Grad zeigen, geschoben. Die in bestimmten Größen vorhandenen oder zusammensetzbaren Bleiklötze entsprechen den Formaten der Autotypien. Die Klischees sind zwar ohne Zurichtung druckfertig, indessen läßt sich eine solche anbringen, indem- man sie auf der Rückseite des Klischees befestigt. Da die Klischees nur 0,5 mm stark sind, kommt eine solche Zurichtung auch zur Geltung. Hat ein Klischee zu viel Spielraum auf dem Fuß, so läßt sich ein Karton span oder eine Reglette zwischen die einzelnen Teile des Unter satzes einfügen. Für den Rotationsdruck wird das Klischee auf die Unterlage gelegt und mit gematert, so daß die mit Bunzen be grenzte Fläche den genauen Platz für das Klischee angibt. Für diesen Zweck werden auch Blindklischees geliefert, es lassen sich aber auch alte Klischees hierzu verwenden. Das Klischee wird hierauf durch Auflöten eines 1 mm starken Stückes Zinkblech verstärkt, gebogen, auf die durch Bunzen kenntlich gemachte Stelle der Mater aufgelegt und in die Platte eingegossen. Die Klischees werden in Eilbriefen versandt, sie sind vor der Benutzung von der schwarzen Schutzschicht zu befreien; sie ergeben wesentlich bessere Abdrücke als die von Autotypien abgenommenen Stereotypen. Hierauf erläuterte Herr Könitzer das in einer früheren Sitzung erwähnte patentierte Verfahren der Firma C. L. Krüger in Dortmund zur Herstellung von Doppelraster-Autotypieklischees. — Die Frage, worin das „Vacuum-Transfer-Verfahren“ besteht, konnte aus der Mitte der Versammlung nicht beantwortet Werden. Die Sitzung wurde um 12 Uhr geschlossen mit dem Hinweis darauf, daß im Juli und August je eine Zusammenkunft der Mit glieder beabsichtigt sei, deren eine mit einer Besichtigung verbunden sein wird. Preiserhöhung für Druckarbeiten. Der Bezirksverein Dresden Dieser Beschluß wird einstimmig angenommen. Herr Georg Wagner berichtete über einen Vortrag des Ge-® amtlichen Bericht über die Sitzung) ,i