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1416 PAPIER-ZEITUNG Nr. 72/1915 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, tum Preise von 1 M. fri ede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift, Vorrichtung zum Entrinden von Hölzern mit Fräser und Vorschneidmesser von Anders Nikolai Andersen in Hougsund, Norwegen. DRP 286581 (Kl. 38). Bild 2 zeigt schematisch im Aufriß eine Fräsvorrichtung, Bild 1 zeigt im Grundriß eine Abschälmaschine gemäß der Erfindung. Der Fräser ist, wie mit dem Doppelpfeil in Bild 2 angedeutet, auf und ab bewegbar, das Messer 1 durchdringt dabei die Rinde 2 und bestimmt somit die Schnittiefe des Fräsers. Das Holz 3 dreht sich in der Richtung des Pfeiles. Bild 1 Bild 2 In Bild 1 sind die Fräser 5 in den freien Enden der Arme 6 ge lagert, welche um die Welle 7 dreh bar sind und durch Federbe lastung oder ihr eigenes Gewicht gegen das Holz 3 gepreßt werden. Die Welle 7 wird durch eine geeig nete Transmission gedreht und die Drehbewegung mittels Riemen scheiben 8, 9 und Riemen 10 auf die Fräser 5 über tragen. Das Holz 3 ist zwischen den gezahnten Fut tern 11, 12 ein geschraubt, welche auf dem beweg lichen Schlitten 13 gelagert sind und mittels des ver schiebbaren Zahn rädergetriebes 14 von der Welle 15 gedreht werden. Der Schlitten 13 wird in üblicher Weise durch eine Spindel bewegt, und der Baum stumpf erhält so mit eine Schrau benbewegung, wel che zu der Breite der Fräser 5 der art abgepaßt wird, daß während einer Umdrehung der Vorschub des Baumstumpfes gleich der Breite eines Fräsers ist. Die Patentschrift erläutert noch andere Ausführungsformen der Erfindung. -- Patent-Ansprüche: 8 1. Vorrichtung zum Entrinden von Hölzern mit Fräser und Vorschneidmesser, dadurch gekennzeichnet, daß das die Rinde bis auf das Holz durchschneidende Vorschneidmesser (1) vom Fräserträger unmittelbar neben dem Fräser getragen wird und die Schnittiefe des Fräsers bestimmt. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer aus einer mit dem Fräser rotierenden Scheibe besteht, die am Umfang gegebenenfalls mit die Rinde durch dringenden Zacken oder Spitzen versehen sein kann. Verfahren zur Herrichtung von Sulfitcelluloseablauge als Brikettbindemittel durch Entkalkung mittels Schwefelsäure in geringem Ueberschuß von Dr. Max Platsch in Frankfurt a. M. DRP 286210 (Kl. 10). Bekanntlich kann man die Sulfitcelluloseablauge durch Zusatz von etwas mehr Schwefelsäure, als zur Entkalkung der Lauge nötig ist, als Bindemittel für Brikettierzwecke herrichten und damit die Temperatur herabsetzen, die sonst zur Trocknung und zur Erreichung der Wasserunlöslichkeit der gewöhnlichen Sulfitlauge erforderlich war. Seither war vorgeschlagen, die Schwefelsäure in der Hitze zuzusetzen oder die Lauge vor der Brikettierung damit zu er wärmen. Man hat dabei aber nicht erkannt, daß auf diesem Wege sich aus der Lauge wasserunlösliche Stoffe abscheiden, die keine Bindefähigkeit mehr besitzen und somit einen Verlust an Lauge sowohl wie an Schwefelsäure bedeuten. Es wurde nun gefunden, daß man diese vorzeitige Laugen zersetzung vermeiden kann, wenn die Schwefelsäure in der Kälte, u. U. unter besonderer Kühlung der Lauge zugesetzt wird. Dabei bleiben alle organischen Laugenbestandteile in Lösung, und es wird eine nutzlose Belastung der Briketts mit nicht mehr bindenden Laugenbestandteilen vermieden. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herrichtung von Sulfitcelluloseablauge als Brikettbindemittel durch Entkalkung mittels Schwefelsäure in geringem Ueberschuß, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge unter Vermeidung zersetzender Erwärmung mit der Schwefel säure versetzt wird. Verwendung von schwer- oder unlöslichen Fettseifen als Zusatz zur Leimung von Papieren für photographische Zwecke von Max Roth in Letmathe i. W. DRP 285562 (Kl. 57). Durch dieses Verfahren soll verhindert werden, daß die Silbersalzemulsion mit den in der Papierfaser befindlichen metallischen Verunreinigungen in Reaktion tritt. Nach den Untersuchungen des Erfinders verhindern un lösliche Fettseifen, die in oder auf der Papierfaser abgelagert sind, an und für sich schon die Wechselwirkung zwischen der auf die Papierfaser aufgetragenen photographischen Emulsion und den etwa in der Papierfaser enthaltenen Metallteilchen. Die Wirkung wird aber noch verstärkt, wenn die unlösliche Fettseife noch andere Verbindungen enthält, die lösliche Silber salze in unlösliche oder doch schwerlösliche überzuführen ver mögen. Sind diese Verbindungen an und für sich löslich, so werden sie doch von der unlöslichen Seife derart umhüllt, daß die Umwandlung der löslichen Silbersalze in unlösliche nur an der Berührungsgrenze im Verhältnis zur Menge der ein dringenden löslichen Silbersalze erfolgen kann, wodurch jede Rückwirkung auf die Emulsionsschicht selbst, etwa durch Kapillarität, vermieden wird. Derartige Fettseifen können auch auf dem fertigen Papier zur Anwendung kommen, indem man sie entweder in Verbindung mit Gelatinelösung auf das Rohpapier aufträgt oder bei Baryt papieren der Barytage beifügt. Patent-Anspruch: Verwendung von schwer- oder unlöslichen Fettseifen, ge gebenenfalls unter Zusatz solcher Verbindungen, welche lösliche Silbersalze in unlösliche Form überzuführen vermögen, als Zusatz zur Leimung von Papieren für photographische Zwecke, in der Faser (Holländerleimung) sowie in oder auf dem Fertigprodukt. Verfahren zur Herstellung von Farbauftragwalzen aus Glyzerin-Gelatine oder anderen kolloidalen Körpern mit einem Ueberzug von Kautschuk von Dr. Curt Neubert in Warmbrunn, Schlesien. DRP 286368 (Kl. 15). Die aus Glyzerin-Gelatine oder aus anderen' Kolloidkörpern bestehenden Walzen werden mit einem Gummiüberzug versehen, der mit der Walzenmasse ein Ganzes bildet, d. h. mit der Walzen oberfläche eine so feste Verbindung eingeht, daß er ohne Falten und ohne Einschluß von Luft oder Luftblasen auf der Walze liegt. Zu diesem Zwecke werden die Glyzerin-Gelatinewalzen in eine Lösung von Kautschuk getaucht und dieses Eintauchen je nach der zu erzielenden Dicke der Schicht wiederholt. Die so aufgebrachte Kautschuklösung wird alsdann mit den üblichen Vulkanisationsmitteln, wie Chlorschwefel, Schwefelkohlenstoff o. dgl., vulkanisiert. Dabei geht sie eine feste Verbindung mit der Glyzerin-Gelatinemasse ein und zeigt große Widerstands fähigkeit gegen die in Druckereien üblichen Farbverdünnungs mittel, wie Benzin, Terpentin o. dgl. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Farbauftragwalzen aus Glyzerin-Gelatine oder anderen kolloidalen Körpern mit einem Ueberzug von Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Tauchen oder Aufträgen in bekannter Weise hergestellte Kautschukschicht mit den üblichen Vulkanisationsmitteln, wie Chlorschwefel, Schwefelkohlenstoff o. dgl., vulkanisiert wird.