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1224 PAPIER-ZEITUNG Nr. 62/1915 Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papier-Chemie Verfaßt von Prof. Dr. Carl G. Schwalbe, Eberswalde Jahrgänge 1914/15. 2. Reihe 1914 und 1. Reihe 1915 (Um weitere Verzögerung des Abdruckes der bis zum 1. Juli 1915 fertig gestellten Literaturauszüge zu vermeiden, erfolgt der Abdruck der ersten Reihe 1915 in unmittelbarem Zusammenhang mit der 2. Reihe 1914. — Anmerkung des Referenten.) E UEi- Wasser, Kohle,' Schmiermittel' | (B F. D. Harger, Wissenschaftliche Dampfkesselkontrolle. Nach Amer. Brewers Review 1914, 28, 391—392 J. Inst. Brew. 1914, 20, 557—560 in Journ. of the Soc. of Chern. Ind. 38, 1079 (1914) Nr. 22. Um die Heizkraftverluste einer, Dampfkesselanlage zu ver ringern, ist fortlaufend Kontrolle der Temperatur, der Heizgase und ihres Kohlendioxydgehaltes notwendig. Auch sollte ein Zug messer angewendet werden, insbesondere wenn man mit verstärktem Zuge arbeitet. Die Dicke und Gleichmäßigkeit der Kohlenschicht auf dem Rost ist ebenfalls von Bedeutung. Ansammlung von Ruß in den Heizrohren vermindert den Zug und verringert die Leitfähig keit der Kesselbleche. Eine Rußschicht von 1/8 Zoll Dicke reduziert die Leitfähigkeit um etwa 45 v. H. Dem Referat ist eine Tabelle beigegeben, welche die Verluste an Kohlen verzeichnet, die bei verschiedenen Prozentgehalten an Kohlendioxyd in den Heizgasen bei verschiedenen Temperaturen sich einstellen. Dr. Hermann Stadlinger in Chemnitz, Korrosionen der Dampf kessel durch ungeeignetes Kesselspeisewasser. 1914. Aus der analytisch technischen Abteilung des öffentlichen chemischen Laboratoriums Dr. Huggenberg und Dr. Stadlinger. Auch Sonderdruck aus „Seifenfabrikant", Berlin 1914, Nr. 8, 9, 10 u. 11. Verlag Julius Springer, Berlin W. Gemeinverständlich geschriebene Uebersicht über das im Titel genannte Thema. F. E. Hale, Beziehung zwischen Aluminiumsulfat und Farbe bei mechanischer Wasserreinigung. Nach J. Ind. Eng. Chern. 1914, 6, 632—637 in Journ. of the Soc. of Chern. Ind. S. 884 (15. Sept. 1914) Nr. 17. Ein Teil der im Wasser enthaltenen organischen färbenden Sub stanz hat sauren Charakter. Neben käuflichem basischem Aluminium sulfat eignet sich zur Entfernung der Farbe infolgedessen auch über schüssiges Magnesiumhydroxyd. C. F. Mabery, Schmierung mit Del und kolloidalem Graphit. Nach J. Ind. Eng. Chem. 1913, 5, 717—723 in Journ. of the Soc. of Chem. Ind. 33, 1079 (1914) Nr. 22. Der Verfasser weist nach, daß ein Zusatz ganz geringer Menge von kolloidalem Graphit die Schmierfähigkeit eines guten Schmier öles ganz bedeutend zu erhöhen vermag. In dem beschriebenen Falle enthielt das Oel 0,35 v. H. an kolloidalem Graphit. Bei Er höhung des Zusatzes auf 0,5 und 0,1 v. H. war eine befriedigende Wirkung dagegen nicht zu bemerken. Die Schmierwirkung wird durch Zusatz von kolloidem Graphit derart verbessert, daß man zur Erzielung des gleichen Schmiereffektes bei Anwendung von kolloidem Graphit nur 1/16 der sonst notwendigen Oelmenge gebraucht. Paul de Brünn, Mittel zur Wasserenthärtung nach Art der basen austauschenden Silikate. Kolloidzeitschrift XV, 175 (1914 Heft 4). Mittel zur Wasserenthärtung nach Art der künstlichen Zeolithe können z. B. durch Wechselwirkung von Zinn, Chloryd, Natrium phosphat und Natriumsulfit erhalten werden. Allagit und Permutit. Z. f. a. Ch. Repertorium 28, 67 (1915) Nr. 10. In einem Aufsatz der Permutit-Gesellschaft wird behauptet, daß Allagit — ein in der Natur vorkommendes Trachyt-Gestein — 40 v. H. wertloses für den Basenaustausch nicht in Betracht kommendes Gesteinsmaterial enthält. Wilhelm Beck, Neue Wasserreinigungs- Verfahren. W.-B. 46, 333 (1915) Nr. 8. Allagit, aus Trachytuff gewonnen, ist unempfindlich gegen saure Wässer. Es braucht also nicht wie bei der Permutitbehandlung vor der Anwendung des Enthärtungsmittels die freie Kohlensäure ent fernt zu werden, wie dies bei Permutit durch Filtrieren des Wassers über Marmor geschieht. (Man vergleiche auch diese Auszüge 1913, 59.) Hch. Kersken und E. Bodstein, Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Verhinderung des Ansetzens von Kesselstein. P.-Z. 40, 60 (1915) Nr. 3. Als Kesselsteinmittel dient eine Emulsion von Glyzerin, Olein und Petroleum. Max Becker, Mittel zur Verhütung der Kesselsteinbildung und zur Auflockerung vorhandenen Kesselsteins. DRP 282880, Kl. 85. P.-Z. 40, 974 (1915) Nr. 47. Zusatz von Graphit, Bimsstein und Aluminiumpulver oder Zink bzw. Speckstein. Kesselspeisewasser. P.-F. XIII, 173 (1915) Heft 11. Briefkastenfrage nach Ursache der Bildung von Kesselstein in einem nach der Analyse äußerst weichen Wasser. In der Antwort Erörterungen der mutmaßlichen Ursache der Kesselsteinbildung. Destilliertes Wasser zum Speisen der Dampfkessel nach Zeit schrift des Vereins Deutscher Ingenieure 1914 Heft 45 in P.-Z. 39, 2679 (1914) Nr. 96. Der Verfasser empfiehlt zur Destillation des sogenannten Zu satzwassers bei der Dampfkesselspeisung Mehrkörper-Apparate. O. Vollmar, Verfahren zum Enteisenen und Entmanganen von Wasser. P.-Z. 40, 687 (1915) Nr. 32. Die Enteisenung soll durch Algen bewirkt werden; eine Lüftung des Wassers ist nicht nötig. Entölung von Kondenswasser mittels Gleichstrom. Wasser und Abwasser Band 9, 302 (1915) Heft 9. 0, 2 KW für 1 cbm Wasser bei einem Preise von 7 Pfennig für das KW, also 1 Pfennig für den cbm. Anleitung zur sparsamen Verwendung von Schmierölen. W.-B. 46, 707 (1915) Nr. 16. Die Anleitung ist vom Kriegsausschuß der deutschen Industrie Berlin W 9, Linkstraße 25, beziehbar. F. Schwarz und J. Marcusson, Die Untersuchungen der Dampf turbinenöle. P.-F. XIII, 342—344 (1915) Heft 22. Hempel, Erkennung von gereinigten Schmierölen. Pappen-Ztg. S. 108 (1915) Nr. 10. Um die gute Reinigung eines guten Schmieröls rasch festzustellen, wird empfohlen, mit einem Pinsel auf ein geleimtes Papier etwas von dem Oel aufzutragen und den entstehenden Fettfleck im durch fallenden Lichte zu betrachten. Ist das Oel gut gereinigt, so dürfen dunkle Punkte (Staubteile oder dergleichen) nicht zu erkennen sein. Noch schärfer wird die Probe, wenn man diesen Fleck mit einem daneben befindlichen aus gutem ungebrauchtem Maschinenöl leicht. II. Zellstoffindustrien 1. Neue Faser- und Aufschließverfahren. Allgemeines M. Favier und Vidal, Ueber die Papiermacherpflanzen von Mada- gascar. Le Moniteur de la Papeterie Franaise 269 — 275 (15. Juni 1914) Nr. 12 und 301-307 Nr. 13. In diesem umfangreichen Aufsatz werden 9 verschiedene Papier macherpflanzen besprochen, unter denen auch Bambus und Muas Erwähnung finden. J. L. Jardine, Penicuik und T. A. Nelson, Verfahren zur Her stellung von Zellstoffen aus Bambus und dergleichen. Engi. Pat. 18371 vom 13. August 1913. Journ. of the Soc. Chem. Ind. 1006 (1914) Nr. 20, P.-Z. 39, 2839 (1914) Nr. 104. Aufschließung unter fortwährender Entgasung während der Kochung, verhältnismäßig hoher Basengehalt der Sulfitkochlauge; vorzugsweise Anwendung von Magnesiumsulfit. H. E. Surface und R. E. Cooper. Nach U. S. Dept. Agric. Bull. Nr. 72, 1914. 1—26 in Journ. of the Soc. of Chem. Ind. 857 (15. Sep tember 1914) Nr. 17. Bericht über Kochversuche mit Longleaf-Pine, ein Baum mit außerordentlich dichtem Holz, indem 100 Kubikfuß grünen Holzes im Ofen getrocknet 3550 Pfund wiegen. Mit dem Sulfatprozeß können 61 v. H. Ausbeute eines für Kraftpapier mittlerer Festigkeit geeig neten Zellstoffes erzeugt werden. Kraftzellstoff hervorragender Güte kann in einer Ausbeute von 48—49 v. H. erhalten werden. Der Sulfatkochprozeß ist in jeder Hinsicht dem Kochprozeß mit Aetznatron allein überlegen. Die Gegenwart inaktiver Salze, wie Natriumsulfat und Natrium-Karbonat übt eine förderliche Wirkung nicht aus. Der Unterschied zwischen Sulfatzellstoff und Aetznatron- Zellstoff zeigt sich besonders beim Einmahlen im Holländer, wobei letzterer nicht so schmierig gemahlen werden kann wie der erstere. Aus unterkochtem Aetznatronzellstoff erhält man bei 50 v. H. Ausbeute nur sehr mäßig gute Papiere, während aus unter kochtem Sulfatzellstoff mit einer Ausbeute von 60 v. H. noch sehr annehmbare feste Papiere erhalten werden können. Carl G. Schwalbe und August Schrimpff, Nitrocellulose aus Baum-, wolle und Holzzellstoffen. Z. f. a. Ch. 27, 662 (1914) Nr. 102—103. In Form von Papierblättern sind eine Reihe von Holzzell stoffen vergleichsweise auch Baumwolle sowohl in Papier wie in Watteform nitriert worden. Die den Nitrierprodukten zugrunde liegenden Holzzellstoffe sind in bezug auf ihre chemischen Kon stanten untersucht worden, ebenso die Nitrocellulosen bezüglich ihres Stickstoffgehaltes, ihrer Löslichkeit in Aetheralkohol, ihres Gehaltes an Schwefelsäureestern und anderes mehr. Die Einzeldaten sind in dieser vorläufigen Mitteilung noch nicht enthalten. Es konnten aus den Holzzellstoffen stabile Nitrocellulosen erhalten werden, die den behördlichen Anforderungen an Stabilität entsprachen. Laubholzcellulose, Aus dem Aufsatz ,, Was mancher nicht weiß.“ P.-F. XIII, 20 (1915) Nr. 2. Die bisher angenommene Ausbeute von 180 kg guten Papier»