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vollständiger Zurückgezogenheit lebend, prüft Wilson die Lage. P. tzl. Zürich, 14. Juli. Die bereits große Ausdehnung annehmende Strafuntersuchung wegen der Pogrome gegen die Deutschen in Moskau dauert nach einer Privatmeldung der »Neuen Züricher Zeitung" fort und verursacht große Uneinig keil zwischen Petersburg und Moskau wegen der Zulässigkeit dieser Ausschreitungen. Die Regierung habe eine Senats- revifion des Geschehenen auf Antrag des neuen Ministers Schtscherbatows beschlossen. Kopenhagen, 14. Juli. Nach der „Nowoje Wremja" werden in ganz Kurland Viehregistrierungcn vorgenommen. Diejenigen Familien, welche eine Kuh halten, haben sie bei Annäherung des Feindes wegzuschaffcn. Kupfergegenstände und Airchenglocken werden zu militärischen Zwecken beschlagnahmt. Abteilungen werden gebildet mit dem besonderen Auftrage, bei Annäherung des Feindes die Ernte zu vernichten. In den letzten Tagen verließen die Einwohner wüstenhaft Südkurland. Die Züge nach Windau sind überfüllt. Christiania, 14. Juli. Ein Korrespondent der „Voss. Ztg." hatte jetzt mit einem auf der Durchreise von Petersburg nach England hier befindlichen bekannten russischen Großindustriellen eine längere Unterhaltung, wobei er auf seine Frage nach den inneren Zuständen und der Stimmung in Rußland folgendes sagte: Zu einer Revolution wird es nicht kommen. Allerdings find tu einigen großen Städten bedenkliche Ausschreitnu. ge« vorgekommeu, die infolge fanatischer Volkshetzer sich anfangs gegen die Deutschen richtete», daun aber, wie bekannt, auch andere Nichtrusteu heimsnchte. Man ist überzeugt, daß Rußland in diesem Kriege nicht gewinnt und Deutschland nicht besiegt werde« Kan». Das misten auch die russischen Offiziere sehr wohl Mau meint, daß Rußland zwar keine« So«dersrieden mit Deutschland schließen, aber seinen heutigen Verbündeten erkläre« wird, daß weitere» Kämpfen zwecklos ist. Wir müssen mit den Friedensverhandlnugen beginnen. Der W««i- tionsmangel ist kein Geheimnis. Alles in Allem dürfte man bald anf Ueberraschuugen friedlicher Art gefaßt sein. Mein Gewährsmann ist iudesseu fest überzeugt, daß tu Rußland wohl oder übel eine Revolution von oben «ach Friedensschlnß kommen wird, das heißt, eine liberalere Regierung. Er schloß: Ich mutz nach Eng land, um einzukaufeu, was wir sonst billiger und zum mindesten nicht schlechter, also bester von Deutschlaud be zogen haben und bald wieder beziehen werden. Wie ich weiß, besteht in England eine Zeppelinfnrcht, wie bei uns eine Hindeuburgfurcht. Um so schlimmer, wenn sie anscheinend untätig find. P. 0. Paris, 14. Juli. Der Korrespondent des „TempS" in Nisch drahtet, daß er angesichts der beharrlich auftretenden Gerüchte über einen Sonderfrieden Serbiens und Oesterreichs von dem serbischen Ministerpräsidenten Pasitsch eine Audienz erbat, die ihm auch gewährt wurde. Pasitsch habe in kategori cher Weise erklärt, daß bisher offiziell keine Demarche erfolgt ei. Verschiedene Politiker, die angeblich das Vertrauen der Zentralmächte genießen wollten, hätten die öffentliche Meinung in Serbien sondiert, aber die serbische Regierung sei entschlossen, die Bündnisbedingungen auf die loyalste Weise zu erfüllen. Sie wolle keinerlei Demarche unternehmen, ohne die verbünde ten Mächte davon benachrichtigt und ohne ihre Zustimmung er halten zu haben. Das Schicksal Serbiens sei eng an das seiner Verbündeten geknüpft. London, - 14. Juli. Der Schatzkanzler Mac Kenna teilte im Unterhaus mit, daß die Gesamtzcichnungcn auf die neue Anleihe fast 600 Millionen Pfund Sterling betragen. London, 14. Juli- Im Unterhaus« wurden Bothc Huldigungen dargevracht wegen seiner Kriegs operationen in Deutsch - Südwestafrika. MeichzeAig wurde dem General Smuths gehuldigt. Es war die Rede, Botha in den Adelstand zu erheben und ihm das übliche Geschenk von 100,000 Pfund anzubieten. Man nimmt jedoch an, daß Botha dieses, Geschenk ab weisen werde. London, 14. Juli. „Morning Post" meldet aus Kalkutta, daß vor dem Kriegsgerichte in Colombo Anklage geführt werde gegen einen Offizier, der bei den letzten Unruhen sich geweigert hat, auf die Menge zu schießen. Ebenso sind wegen Verschwörung neun Personen zum Tode und sieben zu lebenslänglichem Gefänanis verurteilt worden. (Von diesen Unruhen in Ceylon ist bisher nichts gehört worden.) London, 14. Juli. Nach Nachrichten aus Griechenland haben die griechischen Truppen im Epirus 14 Dörfer südlich des Sees von Ochrida aus besetzt. London, 14. Juli. „Daily Mail" berichtet laut einem Privat-Tclegramm aus Kapstadt, daß die Kosten des Feldzuges gegen Deutsch-Südwestafrika 600 Millionen Mark betragen? Sofia, 14. Juli. Die Zeitung „Mir" veröffentlich? einen Bericht von der Gallipolifront, der die Lage der enslisch-fron- zöstschen Landungskorps als eine verzweifelte und von Tag zu Tag unhaltbarer werdende bezeichnet. Wiederholt, da nur in einem Teile der letzten Auflage cnthaltcn.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 13. Juli. Westliche» Kriegsschauplatz: Ein frauzöfischer Handgranatenan griff bei der Zuckerfabrik von Souchez wurde abgewie sen. Zm Anschluß an den Sturm auf den Kirchhof wurden darüber hinaus unsere Stellungen in einer Breite von 600 Metern vorgeschoben und auch das a« der Straße nach Arras gelegene Cabaret Rouge ge nommen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf Z Offiziere und 215 Man« erhöht. Verschiedene angesetzte feind, liche Gegenangriffe wurden unter Feuer genommen. Ihre Durchführung wurde dadurch verhindert. Zwischen Maas und Mosel entwickelte der Feind lebhafte Artillerietätigkeit. Viermal griff er im Laufe des Abends und in der Nacht nnsere Stellung im Priesterwalde an. Die Angriffe brachen unter großen Verlusten vor unserer Linie im Feuer zusammen. Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz: Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. (W. T>B.) Kirchliche Nachrichten. Donnerstag, den 15. Juli. Waldenburg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde; nach Bedarf mit anschließender Feier des heil. Abendmahls. Pastor Teucher. Vorherige Beichtanmeldung wird erbeten. Altstadt Waldenburg. Abends ft-8 Uhr Kriegsbetstunde. Niederwinkel. Abends 6 Uhr Kricgsbetstunde. Grumbach. Abends 6 Uhr Kriegsbetstunde. Langenchursdorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Freitao, den I6 Juli. Altstadt Waldenburg. Vormittags 11 Uhr Beichte und Abendmahlsseier (Herr Pfarrer Beier, Oberwinkel). Markt- und Börsenberichte. Zwickau, 12. Juli. Städtischer Vieh- und Schlachthos. Auftrieb an Großvieh: 17 Ochsen, 26 Bullen, 164 Kühe und Kalben, zusammen 207 Tiere; an Kleinvieh: 145 Kälber, 192 Schafe und 359 Schweine. Die Preise betmgen bei 50 Kg. Schlachtgewicht bei Ochsen 128—130 Mk., bei Bullen 100—105 Mk., bei Kühen und Kalben 120—125 Mk., bei Kälbern 50 Kg. Lebendgewicht 57—62 Mk., bei Schafen 65—68 Mk., bei Schweinen ebenfalls für 50 Kg. Lebendgewicht mit Gewährung von 20 "/« Tara 164--168 'M. äzckrez-UKL l/e-ez-rmF-a^ez/E/^e/rz-. — F/z-ezrFsle Oeffekmfia/kllzrF. >w/reöllzrFezr zzzrezUFeMckr. HarmoiLLUin üik Königin kiel' iViueik! In jedem Hsuse sollte ein Harmonium 8ein. lM Zpielapparat „k„iedmsnni8ta' ksnn jeder sofort offne I^otenkenntn. spielen: LfforLIe, Opern, z^rien, lAärscffe, Volkslieder usw. Harmoniums 8ckon von 65 Nic. an. -- ' — Verlangen 8ie Katalog umsonst. —' — AU»x Horu, Zwickau (83.) 6ro88ke8 Harmoniumliau8. Bekanntmachung. Meiner werten Kundschaft von Waldenburg und Umgebung hierdurch zur gefl. Kenntnis nahme, daß ich ab morgen, den 15. d., mein Friseurgeschäft vorläufig schließe. Ich danke Allen für die bisherige Unterstützung und hoffe, diese bei Rückkehr aus dem Felde wie der zu finden. Bis dahin sage ich allen Geschäftsfreunden ein herzliches „Aus Wiedersehen!" Mit Hochachtung Theodor Kühnert, Altstadt Waldenburg. Nachruf In treuer Pflichterfüllung starb den Heldentod für sein Vaterland am 18. Juni bei einem Sturmangriff unser lieber einziger Bruder, Schwager und Onkel, der Ersatzreservist Iwan Pröhl aus Garbisdorf, I«f.-Regt. Nr. 133, 10. Komp. Im Feindesland Dein treues Auge brach, Dein goldnes Herz tat seinen letzten Schlag, Zum fernen Grab schweift tränend unser Blick In weher Klage ums verlorne Glück. Ein kurzer Traum war nur Dein Leben, Doch wird uns nie Dein Bild entschweben, Du warst gebrochen, ehe wirs gedacht, Wie eine Blume über Nacht. Dem Auge fern — dem Herzen ewig nah. Gewidmet von seinen Schwestern und Schwägerinnen Isidor Petzold, z. Zt. im Felde, nebst Frau und Kindern. Kurt Petzold, z. Zt. im Felde, nebst Frau und Kindern. Garbisdorf und Steinbach. Todes-Anzeige. Montag Abend ^/r 10 Uhr verschied sanft und ruhig nach kurzem schwerem Leiden unsere liebe treusorgende Mutter KM Wilhelme Wer, geb. Berger, im 80. Lebensjahre. Waldenburg, den 14. Juli 1915. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung d-r lieben Entschlafenen findet Freitag Nachmittag 3 Uhr von der Friedhosshalle aus statt. Die Beerdigung unseres teuren Verblichenen Oscar Voigt findet erst Freitag früh 8 Uhr von der Friedhofshalle in Glauchau aus statt. Glauchau, den 14. Juli 1915. Helene Boigt. Neue Beigiscfie Kartvf^ekh mpsiehlt Ssleiuin Tvlrnar. Wrckt-WhWschm«, Ernterechen empfiehlt F. A. Trinks, Seiferitz. T'snolivILoirlx, schwarze« Johannisbeersaft, Blankenhainer yruftfirup, Lnngenkräutertee, Böttcherschi Hnstentropfen, und ähnliche Hausmittel für Katarrhe der Atmnugsorgane, Huste« «ud Heiserkeit empfiehlt «ll »I «MMs. Bekanntmachung. Meiner werten Kundschaft zur Kenntnis, daß ich mein Schuhwarengeschaft bisauf weiteres nicht mehr betreibe. Ziegelheim. E. Steinbach. 1 flottes Pferd, für schweren und leichten Zug, zu verkaufen. Glauchau, Bahnhofstraße 10. 50 Ztr. Stroh verkauft Dürrenuhlsdorf Nr. 9. Sine junge hochtragende Olden burger Kuh verkauft Wildenhaiu, Göpfersdorf. Km Wirtschaften« -A ren in der Exp. d. Bl. verantwortlich für Redaktion Druck unt Berta» s. Kistner in Waldenburg.