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wurde'genommen. DaS altsächstsche Recht wurde durch das russische verdrängt, die russische Sprache wurde Gerichtssprache, russische Dolmetscher mußten zu Hilfe genommen werden, und Russen sprachen Recht. Damit war aber, wie tonst >n Ruß land, dem Rubel und seinem Einflüsse auch auf das Recht die Tür geöffnet. Die Pastoren wußten die Kirchenbücher in russi scher Sprache führen. In den lettischen und estnischen Schulen wurde die Muttersprache durch die russische verdrängt, endlich schlug auch die Sterbestunde für die deutsche. Die Universität Dorpat oder Jurgew, wie sie nun heißt, wegen ihrer schönen Lage das nordische Heidelberg genannt, seit 1632 durch Gustav Adolf von Schweden zur Hochschule erhoben, eine blühende Pflanzstätte deutscher Wissenschaft, der Rußland die Tüchtigkeit vieler seiner besten Männer verdankt, ging zurück und endlich ganz ein, da die deutschen Professoren russisch lehren sollten und entweder nicht konnten od r nicht wollten. Mit all dem haben die russischen Zaren ihr feierliches Wort, Gewissens: freiheit, deutsche Sprache, deutsches Recht, deutsche Verwaltung zu gewähren, gebrochen. Die Deutschen sind durchaus, die Letten und Esten ganz überwiegend Lutheraner. Schon im Jahre 1522 fand die Reformation iü Riga Eingang. Dos Verhältnis zwischen dem leitenden und geleiteten Volksteile war früher ein gutes. Durch russische Aufhetzung wurde es gestört. Es wurde den lettischen und estnischen Einwohnern vorgeredct, sie müßten vor den Ge walttätigkeiten der deutschen Herren geschützt werden. Damit wurde aber eine unheilvolle Saat nusgestieut Denn als während deS Krieges mit Japan im Jahre 1905 eine blu tige Revolution ausbrach, wazrdten sich die lettisch estnischen Banden nicht bloß gegen die verhaßten Niemiec, d. h. Deutschen, sondern auch gegen die russische Herr schast selbst. Man schnitt z. B. den Kopf d,s Kaisers aus seinen Bildern und hängte ihn auf. Das war bezcich ncnd für die Stimmung im Volke. Die Deutschen wußten sich aber mannhaft zu wehren und zu schützen, soviel Raub und Mord und Brand ihnen auch widerfuhr, und überstanden die böse Zeit. Nun Hot zum Lohne dalür Rußland selbst seine Not mit den aufstützigcn Letten und Esten bekommen. Die Deutschen waren immer g>horsamc Untertanen des Zaren, obwohl ste eifersüchtig und zäh auf ihre Eigenart hielien. Ein Teil des Adels ist sogar ganz zu ten Ruffen übergegangen. Der berüchtigte General Rennenkampf, der neulich um seiner Niederlage willen in Selbstmord geschiedene Baron Siewers u. a. sind dafür schmachvolle Beweise. Ob unseie deutschen Brüder in den Ostseeprovinzen sich trotz allem sehr nach der deutschen Herrschaft sehnen, und ob auf der andern Seite Deutschland etwas an ihrem Lande gelegen sein möchte, in dem die Deutschen doch nur eine dünne Oberschicht bilden, das ist wohl eine offene Frage. Neuerdings ist aber bei unseren Volksgenossen dort der Wunsch nach politischer Ver bindung mit dem Deutschen Reiche mehr emporgekommen. Sie haben genug vom Haffe der Russen nicht bloß wider Deutschland, sondern wider das Deutschtum überhaupt erlitten. Kirchliche Nachrichte«. 8. Sonntag nach Trinitalis. Waldenburg. Vorm. 9 Uhr hält Oberpfarrer Harleß Beichte und Kommunion. 0-10 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Apostel- gesch. 8, L6—39. Nachm. 0,2 Uhr Predigtgottesdienst. Pastor Teucher. Wochenamt: Oberpsarrer Harleß. Schwaben. Früh 0,8 Uhr Predigtgottesdienst. Altstadt Waldenburg. Borm. 10 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. Uhr Kindergottesdienst. Niederwinkel. Früh 8 Uhr Predigtgottesdienst. Oberwinkel. Vorm. 10 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Apostelgesch. 8, 8—15, 7, 55—59. Grumbach. Früh 0,8 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Apostelgesch. 6, 8-15, 7, 55-59. Langenchursdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. 0,11 Uhr Unterredung mit der konfirm. Jugend. Callenberg "mit Reichenbach. Vorm. 9 Uhr Hauptgottes, dienst mit Predigt über Apostelgesch. 8, 26—39 und Missionsstunde. Kollekte für Heidenmission. Schlagwitz. Früh 7 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 0,2 Uhr kirchliche Unterredung. Franken. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Ziegelheim. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Wolkenburg. Vorm. 0-9 Uhr Predigtgottesdienst. Bereinsnachrichte«. Sonntag, den 25. Juli. Waldenburg. Abends 8 Uhr Jünglingsverein Langenchursdorf. Nachm. 3 Uhr Versammlung des evang. Jünglingsvereins. Abends 8 Uhr Versammlung des evang. Jung- frauenverems im Konsirmandensaal. Callenberg mit Reichenbach. Abends 0,8 Uhr Jung frauenverein. Abends 8 Uhr Jünglingsverein. Wolkenburg. Nachm. 0-3 Uhr ab Bahnhof Wollenburg Ausflug des Frauenhilfsbundes. Schach. Weiß zieht und setzt im zweiten Zuge matt. Auflösung der Ausgabe Nr. 683: 1. Ol>8—08 Le4-63 2. Oc8—e2f und matt. Auf 1.... Ls4—65 oder oö folgt 2. Vo8—s6f und matt, auf 1.... Le4—14 2. Ve8—151 und matt. Rätsel. Im Märchen treib' ich oft neckisches Spiel, Geschmückt mit duftenden Rosen, Doch liest du mich rückwärts, werde ich flugs Zu einem Städtchen in Posen. Auflösung des Rätsels in Nr. 164: Seelenadel. Bilderrätsel. Auflösung des Bilderrätsels in Nr. 164: Wer sich zum Schafe macht, den fressen die Wölfe. Gelöst von Werner Epperlein, Herbert Fochtmann, Erich Nösrl, Emil Strehle, Karl und Hanni Erdmann, Gertrud Rau, Geschwister Schmelhaus und Elisabeth Fritzsche hier, Ignatz Nösel, Schlagwitz, Mar Kipping, Langenchursdorf. Das Bilderrätsel in Nr. 158 wurde noch gelöst von Kurt Barthel und Richard Zimmermann, z. Zt. im Felde. I Im Kampf gegen die Russen. D Sil-er aus Ostpreußens Lei-enszett. Selbsterlebtes. W Ein hochinteressantes Such über die von den Russen in W D Ostpreußen begangenen Verwüstungen und Srausamketten. W öearbeitet von Major Viktor v. Strantz. W 17b Seiten Text, mit -2 Abbildungen un- vielen Illustrationen. M WM" Preis nur 90 pfg. "MW Au haben in -er Expedition -es Schönburger Tageblattes. W ). Hermann Hahn, AMMr«. 2. Waldenburg. MWßt t KsöWtK KM von Paktes- mü Ikvlikr-Mot Große Auswahl! Billigste Preise! Sophas und Matratzen, Chaiselongues, Vertikos, Kleider und Speiseschränke, Büffets, Kommode», Tische, Stühle,'Nal u. Waschtische, Flurgarderobe», Bettstellen, Koffer, Kohlenkaste«, Hitschen, Spiegel, Rosetten, Vitragen, Gardinenleisten u. v. m. Sämtliche Polster- und Dekorationsarbeiten werdest in eigener Werkstatt ausgesührt. Reparaturen gut und preiswert. Einbanddecken zur Kriegschronik für -en 1. San-, heste l—30, in farbig-künstlerischer Ausführung stn- eingetroffen un- zum Preise von S0 pfg. erhältlich in -er Expedition des Schönburger Tageblattes. ^rtiliel WWWM» 8tet8 kinxanx von ^leukeiten! D f XrsASn, Oberkemclen, km8a1rtiemäen, I WTekirme, Lköeks, Llxsrrenetuis. keisetsscken. Grösste »Mlxste Dreiser llug. RMg Nackig ««sarse 10. I Das Heimatblatt im Seide I wir- von'unseren Zel-graue<täglich freü-ig erwartet un- gelesen. Gestellen Sie -eshalb einZZel-postabonnement jzumWreise von L 75 pfg.:monatlich.L* IVerlversan-Serfolgtltäglich. Nüressen- - iän-erungenZstn-^umgehen-Zmitzuteilen. * l WnbnMW AnstiM. I