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WWWM Che««ttz<» Vnzeig-r und Gtadtbote. Nr. 12S Sonntag, den 16. December. - Seite 6. Di» Hände in den Schoß zu legen, Hielt ich bedeni'ich und verkehrt, Auch keiner deuischen Frauen Werth I Im Gegentheil, setzt jenem Spott Entgegen tapfer ein Coinplott: Verschwört Euch, so zurecht zu mache» Zum Postversandt die sieben Sachen, Daß vor dem Kistchcn, fest und schön, Die Postbeamten staunend stehn. An Postrecepten noch gebricht's: Davidis, Ebhardt bringen nichts, Auch Oeser schweigt sich gänzlich aus. Gleich Lina, Polko und „Fürs Haus": Drum mögen sich in diesen Spalren Der Weisheit Siegeln nun entfalten. Postreeept. Vorbemerkung. Die echte Hausfrau weiß Bescheid Und richtet alles hübsch beizeit; So soll sie sich auch nicht verspäten Mit ihren WeihnachtS-Postpacketen. Ein fester Tag läßt sich nicht nennen; Eie selbst mutz die Entfernung kennen; Muß wissen, daß ei» Stück bis Wien Braucht länger als nach Potsdam hin. Dazu muß man noch wohl bedenken, Daß bei Million,« Ch istgeschenlen, Neberbringen Auch nicht so rasch wird stets gelingen. Drei Tage vor dem Weihnachtsfest Sollt' dnim bis auf den letzten Rest Der Gaben Menge groß und klein Der Post schon überwiesen sein- Weihnachtsgeschenke zu verpacke«. in jedem Haushalt finden sich iigarrenkistchen sicherlich, Auch Schachteln von verschied'ner Güte Für Blumen, Bänder oder Hüte: Auch Packpapiere aller Sorten, Die öfters schon verwendet worden, Wie Risse, ehrenvolle Wunden, Unwiderleglich cs bekunden; Von Bindefaden kleine Enden, Wie sie wohl Budiker verwenden. Den Pfropfen fest zu überspannen Und so der Weißen Geist zu bannen. Nimm dieses ganze Material Und — schenk« es mit einem Mal Der Köchin oder Maid für alles Doch mit dem Zwang« jedenfalles: Zu weihen den gelammten Schatz Dem ersten besten Lumpenmatz. Bist Du nun dieses Plunders bar Und so entronnen der Gefahr, In Fetzenkram und alten Flicken Die hübschen Sachen zu verschicken. Dann schaffe Dir ein Kistchen an, Des Deckel man verschieben kann, Hübsch leicht, doch haltbar, nicht zu groß: Darin verpackt cs sich famos, Und nebenbei wird noch erreicht, Daß Dein Geschenk sich netter zeigt, Als in der alten Schachtel, die Gefällt der Welt bekanntlich nie. Dann wird hübsch fürsichtig und fein Jedwedes Stück gewickelt ein Und so ins Kistchen weich placirt. Daß es den Nachbar nicht genirt, Noch auf der Fahrt zum Ziele dann Bon seinem Platz sich rühren kann. Ganz obenhin legt man ein Blatt, Aus dem man sich benamset hat Und den Empfänger; zu dem Zweck, Daß, wenn mal die Adresse weg, Man doch zum Nothfall kann ergehen, An wen das Christgeschenk soll gehen. Dann schiebe man in Seelenruh Des Weihnachtskistchens Deckel zu Und schlage so viel Nägel ein, Als dieserhalb benöthigt sein. Nächstdem dürft' wünschenswerth erscheinen: Wo Wand und Deckel sich vereinen, Ein Siegel doch zu bringen an; Wer weiß, wozu es nützen kann. Nun die Adresse: daß sie richtig, Ist, wie wir wissen, äußerst wichtig. Recht deutlich, groß (zumal das Wort, So kündet den Bestimmungsort) Schreibt man sic auf ein Blatt Papier Und klebt sie aus den Deckel hier Der ganzen Fläche nach, mit Leim- Mit Kleister oder Gummiseim. Und ja nicht nur an denen Ecken Mit den bekannten kleinen Flecken Bon Siegellack, die schon zerkracht Bevor das Stück zur Post gebracht, Legt Bindesaden noch am Schluß Ums Kistchen man zum Ucberfluß, So kann der schlimmste Sekretär ES nicht bemäkeln hinterher; Im Gegentheil, er schweigt und nickt. Wenn er das Musterstück erblickt. Und nun in jener fernen Stadt: Der Jubel, wenn mans richtig hat; „Die gute Tante!" heißt es da; Das eine jagt das andere „Ah!" „Oh, sieh doch nur, wie himmlisch, reizend!" Lt eeivr»; mit Dank nicht geizend Wird so das Lob der süßen Tante Berkündet laut in jedem Stande. Ist dies nickt kleiner Mühe werth? Und eins noch: Die Ihr froh bescheret! Gedenkt des Postnianus, der allein Bon Weib und Kind muß ferne fein. Um in der Weih-Nacht Eure Spende», Die ihr verspätet, zu versende». Käm' alles vor den Feiertagen. Go wär die große Schlacht geschlagen, Bevor der Lichterbaum bereit, Und auch den, Postmann bliebe Zeit, Am Heil'gen Abend mit den Seinen Im trauten Kreis sich zu vereinen. rischen Zeit war man des Feuers kundig, wie die ältesten Funde aus der Epoche der Höhlenmenschen und der später» der Psalilbaner bekunden. Was die Bereitungsweise desselben anlangt, so beruhte sie ursprünglich, wie jetzt noch bei manchen Wilden, auf der Methode des Feuerreibens oder des FeuerbohrenS, welche beide» Methoden der Vortragende genau beschreibt, gleichwie er auch die hohe Wichtigkeit seiner Gewinnung und Bedeutung aus den alten Sagen und Legenden der Chinesen, Perser, Indier, Griechen rc. treffend nachweist. Diese Wichtigkeit offenbart sich uns aber namentlich aus dem Sonnen- und Feuer cultuS in sänuntlichen Naturreligione» der orientalischen so wohl, wie der transatlantischen, der griechischen und römischen, wie der ger manischen Urvölker. In diesen ans allen Mythologien geschöpften Nachweisen leigte Redner eine staunenswerthe Fülle von historischen »nd ethnographischen Kenntnissen, abgesehen von der häufig sehr schwungvollen und in poetischem Schimmer glänzenden Form seines Vortrags. Insbesondere fesselnd und packend waren die Beispiele aus der persischen, griechischen, römischen und germanischen Mythe. Weiterhin veranschaulichte er in einer Menge von Bräuchen und Sitten der Jetzzeit, wie solche aus dem Sonnen- und Feuer- cult der heidnischen Vergangenheit hervorgegangen seien (Jul-, Sonnenwend-, Nothfener u. s. «.) Alsdann betrachtete Herr Prof. Kellerbauer das Feuer als HauSgenoß des Menschen, als Licht- und Äärmespender. sowie als Gehilfen beim Bereiten der Nahrung. Die älteste Erscheinung ist die des offenen HerdfeucrS. Die Culturverfeinerung der Hellenen und Römer zeigt bereits kunstvoll gearbeitete Ampeln und Feuerbecken als Lichtverbreiter und Kamine, ja sogar schon eine Art unterirdischer Wärmeleiter (Hypokaustum) oder Lustheizung als Wärmeverbreiter- Bet den Germanen gab's schon zur Zeit der Karolinger Kamine, primitive Oefen und gleichfalls eine Art Luft heizung, doch nur bei den Fürsten und Großen. Die eigentlichen Bürger- Wohnungen begnügten sich mit sehr einfachen, meist feuergefährlichen Beleuchtung«- n»d Hcizungscinrichtungen, daher auch die vielen und großen Brände in den Städten und Dörfern alter Zeiten Die Erwähnung der Schadenfeuer gab dem Vortragenden Veranlassung, der Mittel zur Verhütung derselben zu gedenken und auf die Feuerwehr des alten Rom zur Kaiserzeit, sowie a»f die Entwickelung des Feuerwehr und Feuerlöschwesens überhaupt überzugehen. Der Fortschritt der letz teren «arkirt sich erst in hervorragender Weise von den Erfindungen der «verspritze (1518, des Windkessels (>684) und der Schläuche (1690) an. üch des Aberglaubens der Feuerbcsprechung wurde gedacht. Nach einer kurzen Betrachtung der Bedeutung des Feuers im Rechtsleben unsrer Altvordern (Ordalien, Feuerstrafen rc.) ging Redner über zu den verschiedenen Theorie», wie man sich von den ältesten Zeiten bis aus die Gegenwart das Wesen des Feuers und der Verbrennung vorgestellt, und kam dann zum zweiten Theil seine- Vortrages: Die Benutzung des Feuers zu technischen Zwecken. Auch hier ging er von den Beweismaterialien der prähistorischen Zeit aus und kam im Weiteren auf die Funde aus dem Broncezeitalter, die Töpferarbeiten der ältesten Chinesen, die Eisenindustrie der Inder, die Glasbereitung der Aegypter und Phönicicr, den Erzguß in Hellas und Rom, die Waffenschmiede von Damaskus, Toledo u. s. w. zu sprechen. Daran schloß sich von selbst eine Betrachtung der Brennmaterialien, eine Darstellung des Steinkohlenbergbaues an der Hand der Geschichte und in Verbindung mit der Würdigung der Steinkohle eine farbenreiche und scharf beleuchtete Betrachtung der Fortschritte auf dem Ge biet der Beleuchtung und Heizung und namentlich der durch Verwendung der Kohle zu großartigstem Aufschwung gelangten Eisenindustrie. — Mit einem begeisterten, schwungvollen Schlußwort endigte Herr Prof. Kellerbauer seinem inhaltvollen Vortrag, der mit großem Beifall aufgenommen wurde. Die LMmsr-k« M Wm-Will« Vvll L. empfiehlt fämmtlicke Mineralwässer. WW C iau,pag»«er-Limonade»» von Himbeeren, Citronen, Apfelsinen, Erdbeeren und AnanaS. Med. Weine. Med. u. Toiletten, fc fen. Parfümerien. Berbandslloffe, ätherische Oele, Tbee's, Kräuter. Nestle'S Kiudermehl. 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Hartleben's Verlag, der Cyclus seiner populär-wissen- fchaftlichen Prachtwerke weist wieder einen schönen Zuwachs auf, als dessen Bestes wir das prächtige „Eiserne Jahrhundert" von A. von Schweiger- Lerchenfeld hervorheben. Wir können den weiteren Inhalt des Verzeichnisses nicht ausführlicher erwähnen, empfehlen jedoch Jedem, dasselbe in seiner Buchhandlung oder von A. Hartleben's Verlag in Wien (I., Wallfischgasse 1) gratis zu verlangen. Briefkasten. W. B., Schloßchemnitz. Sie beklagen es, daß die Novelle „Nihilisten" nun zu Ende ist? Nihil bedeutet Nichts. Machen Sie sich daher auch nichts draus! A. S., Burgstäd t. Ist Ihnen ganz recht geschehen. Sie hätten Göthes Warnung „Willst du nichts Unnützes kaufen, „Mußt du nicht auf den Jahrmarkt laufen, beachten sollen. I. Hilbersdorf. Der bekannte Lustspieldichter Noderich Benedix wurde am 24. Febr. 1811 in Leipzig geboren und starb daselbst am 26. Sept. 1873. Eine Zeit lang gehörte er, wie Sie ganz richtig vermuthen, selbst der Bühne an, u. A. war er von 1855—58 Intendant des StadttheaterS in Frankfurt a. M. 4 eihnachts-Verkauf von Li aus der Fabrik von Wie seit einer Reihe von Jahren so empfing ich auch diesmal große Sendungen von diversen Sorten ff. Lebkuchen aus ge nannter altrenommirter Fabrik und halte dieselben in Packetcn ä 25, 50 und 100 Pf. wie auch in einzelnen Tafeln zu Fabrikpreisen bestens empfohlen. varL LLrauss, Bachgaffe «. Kaufmännischer Verein. IV. Herr Professor Th. Kellerbauer von hier hielt in der letzten Wochcnversammlung am 13. December einen Vortrag über: „Das Feuer in seiner cultnrgeschichtlichen und technischen Bedeutung." Es war dies eine außerordentlich fleißige, mit erstaunlicher Umsicht und Eachkenntniß ausgeführte Arbeit, die des Interessanten und Belehrenden, des Anregenden und wohl auch des Erhebenden genug bot. Der Vortragende betonte zunächst, welche hochwichtige Rolle das Feuer in der Eulturentwicklung der Menschheit spielt, soweit Geschichte und vorgeschichtliche Mythen reichen; «beleuchtete die- an einer Reihe von Momenten aus der friedlichen Thätigkeit Le» Menschen, wie aus kriegerischen Ereignissen, aus der Welt des Idealen, besonders des religiösen Cultus, wie aus der des Realen und Materiellen, »nd ließ zu diesem Zweck gewissermaßen Bild an Bild an- Sagen und Ge schichte, bis auf unsere Tage, im Fluge an seinen Zuhörern vorüberschweben. Darauf ging er auf sein eigentliches Thenia über und hob mit glücklicher Wahl die wichtigsten Beziehungen aus der cultnrgeschichtlichen und technischen Bedeutung des Feuers hervor, wie aus Folgendem in Kürze erhellen mag: Soweit wir in der Menschheitsgeschichte auch zurückblicken mögen, finden wir kein Volk, das des Feuers entbehrt, wie ja auch heute »och selbst die un- ^Mivirtesten Wilden den Gebrauch desselben kennen. Schon in der prähisto Verantwortlicher Reli.'teur: I)r. ,>»>>. O. Müller in Chemnitz. Alle ILZttb - Itvpn, «t,i> o,» und ,» werden auf Kunstgerechteste und PreiewürdluNe aukgeführt von NL. AI7 untere BrückcnüraHe 7. das V.H.8sz?ksrt, Nr. 2, Markig. Nr. 2. zu bedeutend herabgesetzten Preisen in l'ettlMI DM1611- Ullü l(!nü6r-Dttt6n von Bertha Rößler, Königstr. «. «. inn. JohanniS- straste 24, Gingang Nenmarkt» Billigste ff Nürnberger Lebkuchen, (eigenes Fabrikat), Stollen in drei Sorten, empfiehlt Zwingergaffe. vis vattsrbLvksrvi V N 10. Reitbahriftraffe Ro. 48, TWE hält sich zum bevorstehenden Weihnachtsfeste mit^t«It«i» in drei Qualitäten bestens empfohlen. Bestellungen werden freundlickst entgegen genommen und prompt ausgeführt. Gleichzeitig empfehle ich echten Nürnberger Lebkuchen von Heinrich Häberlein in Nürm berg, sowie verschiedene Confeeturen zum Verzieren der Christ bäume und bittet bei Bedarf um gütige Berücksichtigung. D. O. Uhrmacher. 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