Volltext Seite (XML)
638 PAPIER-ZEITUNG Nr. 30/1915 licher Rohstoffe ließen zu solchen zeitraubenden Verhandlungen keine Zeit. Wir sehen doch nicht allein an dieser Konvention und den Papierfabriken sondern auch an anderen Vereinigungen, daß sie uns ebenso einfach und schlankweg Preiserhöhungen melden. Wir Händler sind aber zu zaghaft, die Preise in die Höhe zu setzen. Es ist der einfachste Weg und bringt uns von dem Lager, das wir unterhalten, auch einen sofort in die Erscheinung tretenden Nutzen, den wir jetzt sehr gut gebrauchen können. Nochmals betone ich, daß uns die Pflicht obliegt, die ausgetretenen Fabriken zu veran lassen, der Konvention wieder beizutreten, damit wir endlich die erstrebten besseren Zustände im Handel der Briefumschläge er reichen. Nach meiner Kenntnis sind nicht sachliche sondern persönliche Unstimmigkeiten in der Hauptsache für den Austritt maßgebend gewesen. Diese Meinungsverschiedenheiten zu überbrücken kann der Firma umso weniger schwer fallen, als sie betont, das Bestreben zu haben, die Interessen der Händler zu schützen. Der Konvention können wir aber nicht zumuten, die Treurabattklausel aufzuheben, das käme einem Selbstmord gleich. M. Wir erfahren hierzu von maßgebender Stelle folgendes: In obigem Artikel werden die Dinge so hingestellt, als ob die aus der Konvention ausgeschiedene große Fabrik in Berlin das Ge schäft mit den Verbrauchern geschaffen habe. Nichts irriger als dies! Lange bevor die ausgeschiedene große Fabrik begründet wurde, blühte das direkte Geschäft in Berlin, und schon deshalb kann nicht diese Fabrik an der Berliner Kalamität schuld sein. Wenn sie schließlich auch das Gebiet betreten hat, welches sie vorfand, so ist dies auf die Absicht bestimmter Konkurrenten zu rückzuführen, ihr das Geschäft mit den Berliner Wiederverkäufern unmöglich zu machen, und es heißt Ursache und Wirkung ver wechseln, wenn man sagt, daß die ausscheidende große Fabrik das direkte Geschäft in Berlin geschaffen oder gewollt habe. Richtig ist vielmehr, daß es andere Fabriken vor allem mit ihrem Kon kurrenzkampf gewaltsam herbeigeführt haben. So lange von der einen Seite solche irrigen Behauptungen aufgestellt undverbreitet werden, ist an einen Frieden zwischen den streitenden Parteien nicht zu denken. Gerade die Berliner Erfahrungen lehren, daß die Unmöglichkeit, lohnende Geschäfte mit den Wiederverkäufern zu machen, das direkte Geschäft mit den Verbrauchern gewaltsam schafft, schon weil man die Arbeiter, wie früher gesagt, notwendig beschäftigen muß, und deshalb ist die Treurabattklausel tatsächlich diejenige Gefahr, als welche sie nun schon in mehreren Artikeln genugsam hingestellt worden ist. Was die persönlichen Unstimmigkeiten angeht, so wäre es Sache der Konvention gewesen, sie rechtzeitig zu be seitigen. Dies ist nicht geschehen. Die ausgeschiedene große Fabrik ist völlig außer Stande, an der Lage, so wie sie jetzt ge geben ist, etwas zu ändern; worüber sich niemand, der die Dinge wirklich kennt, auch nur im geringsten im Zweifel befinden kann. * * * Zu Nr. 28 S. 599 Es ist an der Zeit, daß die Händler in den verschiedenen Gegenden ernstlich daran denken, sich gegen die Uebergriffe der Konvention der Briefumschlagfabrikanten zu schützen. Am 5. April erhielt ich die amtliche Anzeige, daß die Briefumschlag- Konvention wegen der Kriegslage einen neuen Aufschlag von 10 v. H. rückwirkend auf den 19. März berechnen müsse. Ob dieser Aufschlag berechtigt ist, will ich dahingestellt sein lassen, aber eine Fabrik, die nicht der Konvention angehört, führte noch nach dem 1. April einen Auftrag auf 100 000 Umschläge für eine Zigarren fabrik zu demselben Preis aus wie vor 9 Monaten für dieselbe Menge. Das Ausfuhrgeschäft liegt danieder, und das übrige Geschäft hat meines Erachtens infolge der Kriegszeit eine Einbuße von 33 % bis 40 v. H. erlitten. Seit länger als zwei Jahren vertröstet man uns Händler mit sogenannten Kampfserien; wenn man vorstellig wird wegen billiger Angebote seitens der Fabriken, die nicht der Konvention angehören, oder wegen billiger direkter Angebote seitens der Fabrikanten, die der Konvention angehören, oder drittens wegen billiger An gebote seitens Berliner Händler, so erhält man als Antwort die Auskunft: Wir sind noch nicht so weit. Inzwischen sind wir Händler, die der Konvention mit Haut und Haaren verschrieben sind, die Leidtragenden. Die letzte Erhöhung von 10 v. H., auf Geschäfte von einem halben Monat zurückwirkend, verstößt meines Erachtens gegen Treu und Glauben im Geschäft, denn wie die Erfahrung gelehrt hat, ist es das erste Mal, daß eine Erhöhung mit rückwirkender Kraft uns Händlern aufgezwungen worden ist. Was wird nächstens kommen ? Das Verbot, von der aus'der Konvention geschiedenen Berliner Firma weiter zu kaufen, dürfte für die Händler schädlich einwirken. Die Firma führt Fabrikate, die von keiner anderen Firma der Konvention als Ersatz geliefert werden können. Die Berliner Firma hat u. a. im Laufe der letzten 6 bis 8 Jahre belangreiche Aufträge von mir in Umschlägen mit Firmendruck erhalten; die Muster sind zweifelsohne noch im Besitz der Firma. Ich könnte es der Firma nicht übel deuten, wenn sie, die jetzt durch die Konventions firmen kalt gestellt um ihr Bestehen ringt, unmittelbar an die Ver braucher herantritt. Ebenso könnte ich es meinem Kunden nicht verargen, wenn er von dem jedenfalls billigeren Angebot Gebrauch macht. Ich bezweifle nicht, daß die Firma, durch Reklame unter stützt, mit Hilfe eines gut bezahlten Vertreters hier am Platz die Höhe ihres früheren Umsatzes wird aufrecht erhalten können. Wer die Kosten bezahlt, liegt auf der Hand. Händler in einer Großstadt Keine gefütterten Briefumschläge für Briefe an Kriegsgefangene. Nach einer amtlichen Mitteilung aus Deutschland empfiehlt es sich nicht, Briefumschläge mit Seidenpapierfutter zu verwenden. Solche Umschläge könnten Verdacht erregen, weil es vorgekommen sein soll, daß das Papierfutter zur Uebermittlung verbotener Nachrichten benützt worden ist. (Papier- und Schreibwaren-Zeitung, Wien.) Erholungsheim für deutsche Buchhändler in Ahlbeck. Der Vorstand hat beschlossen, auch in diesem Jahre das Heim in Ahlbeck (Hotel Ostende) zu eröffnen. Bei der Aufnahme sollen die zahlreich zu den Fahnen einberufenen Mitglieder des Vereins in erster Linie berücksichtigt werden, falls ihnen Gelegenheit und Urlaub von der Militärbehörde erteilt wird, um ihre Gesundheit wieder zu stärken. Auch Verwandten von Mitgliedern soll in umfangreichem Maße Aufnahme gewährt werden. Die Leitung des Ahlbecker Heims ist wieder Herrn Inspektor Schulze in Schöneberg übertragen. Die Geschäfte des Heims leitet der II. Vorsitzende, Herr Ver lagsbuchhändler S. Stein, Potsdam, Kaiser-Wilhelm-Straße 25, an den auch die Anmeldungen zur Aufnahme gerichtet werden müssen. Probenschau Deutsches Vaterunser von Herm. Thom’s Verlag in Leipzig, Inselstraße 5. Dieses kleine Kunstblatt ist 8,5x19 cm groß, eignet sich also gut als Lesezeichen. Es trägt auf der Vorderseite ein neunstrophiges Gedicht, bei dem jede Strophe mit einer der Bitten des Vaterunsers beginnt, die dann in Rücksicht auf den gegenwärtigen Krieg weiter ausgeführt wird. Ueber dem Gedicht sieht man den Kopf des Heilandes mit der Dornenkrone, rechts und links von blühenden Rosen umgeben, während unter dem Gedicht zwei betende deutsche Soldaten dargestellt sind. Der Text hält sich fern von konfessionellen Streitigkeiten, so daß Protestanten wie Katholiken an dem sorgfältig ausgestatteten Lesezeichen Freude haben werden. Die Rückseite trägt die An gabe, daß die Behörden die Verbreitung in Deutschland ge nehmigt haben, sowie daß der Verkauf zu gunsten des Roten Kreuzes geschieht. Verein deutscher Briefumschlag-Fabrikanten Wir teilen hierdurch mit, dass die Firma Georg Steib, Nürnberg unserem Verein mit allen Rechten und Pflichten wieder beigetreten ist. Bezüge von dieser Firma ziehen dem entsprechend nicht den Verlust des Treurabattes nach sich. 86482] Der Vorstand Wer Feldpostharfons verkauft bestelle sofort meine extra ausprobierten Eierkortons fürs Feld l-Pfund-Karton für 6 Eier passend. Gegen Einsendung von 5 M sende 50 Kartons portofrei dort. [8594 Max Horn, Gera, Kartonnagenfabrik