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Nr. 40/1915 PAPIER-ZEITUNG 849 Akt.-Ges. jür Schriftgießerei und Maschinenbau in Offenbach a. M. Nachdem die ersten 7 Monate des Geschäftsjahres 1914 einen Vor sprung an Umsätzen in Aufträgen sowohl in der Schriftgießerei als im Maschinenbau gegen den gleichen Zeitraum von 1913 er gaben, hat der Weltkrieg lähmend auf den Betrieb eingewirkt, welcher besonders durch den nachlassenden Beschäftigungsgrad im graphischen Gewerbe wesentlich eingeschränkt werden mußte. Erst gegen Ende des Jahres gelang es, Beschäftigung an Kriegs arbeit zu erlangen, deren Ergebnis dem neuen Jahre zugute kommen werde. Der Betriebsgewinn stellt sich auf 135 280 M. (i. V. 247 383 Mark). Handlungsunkosten erforderten 111 592 M. (i. V. 142 882 M.), Steuern 14 373 M. (i. V. 13 407 M.), Reparaturen 2243 M. (i. V. 2285 M.), Abschreibungen 50 236 M. (i. V. 53 976 M.) und Zu weisung an die Talonsteuer 1000M. Es ergibt sich hiernach ein Fehl betrag von 30 000 M., der aus der Sonderrücklage gedeckt wird. Im Vorjahre wurde ein Reingewinn von 48 638 M. erzielt und eine Dividende von 4 v. H. verteilt. Akt.-Ges. vorm. Frister & Rossmann in Berlin. Die Gesellschaft erzielte in 1914 einen Rohgewinn von 345 841 M. (i. V. 449 325 M.). Die Handlungsunkosten stellten sich auf 135 840 M. (145 661 M.). Die Abschreibungen werden (bei demselben Prozentverhältnis wie im Vorjahre) auf 59 179M. (i. V. 63 143 M.) festgesetzt. Auf Schuldner werden 48 207 M. (25 603 M.) abgeschrieben. Der Ueberschuß stellt sich auf 1666 M. (98 041 M.) und soll auf neue Rechnung vorge tragen weiden. Dabei stand ein Vortrag von 6008 M. (5874 M.) zur Verfügung. Im Vorjahre wurden 4 v. H. Dividende ausge schüttet. Ueber das abgelaufene Jahr schreibt die Verwaltung: Durch Ausbruch des Weltkrieges wurde unser Betrieb fast gänzlich stillgelegt. Mit Ausnahme der Erledigung einiger Militärlieferungen auf Nähmaschinen blieben wir auf den geringeren Versand nach dem Inland und einigen neutralen Ländern angewiesen. Infolge dessen richteten wir unser Augenmerk auf Lieferungen für Heeres bedarf. Es gelang uns in den letzten Monaten des Jahres, soweit unsere Einrichtungen es zuließen, Aufträge hereinzubekommen, womit wir teilweise den Betrieb wieder beginnen konnten und den Verhältnissen entsprechend im neuen Jahre beschäftigt sind. Der Absatz in Näh- und Schreibmaschinen ist ebenfalls in beschränktem Umfang aufrechterhalten worden. (Berliner Tageblatt) Yost-Schreibmaschinen-Gesellschaft m. b. H. in Cöln. Herr Bankdirektor Albert Bendix in Cöln ist auf Grund der Verordnung vom 22. Dezember 1914 zum Zwangsverwalter bestellt. Die ,, Bazar“ Akt.-Ges. in Berlin, die eine Anzahl "Moden- Zeitungen herausgibt, wird für 1914/15 die Dividendenzahlung von 60 M. auf 30 M. für den Genußschein herabsetzen. Die Betriebs einnahmen gingen von 455 734 M. auf 321 278 M., Zinseinnahmen von 37 289 M. auf 33 651 M. zurück. Als Hausertrag werden 2226 M. (2421 M.) ausgewiesen. An den Aufsichtsrat wurden 16 000 M., an Ruhegehältern und Geschenken 9495 M. (10 650 M.) gezahlt, Steuern erforderten 29 234 M. (28 741 M.). Die allgemeinen Unkosten konnten von 188 098 M. auf 153 358 M. ermäßigt werden, die Ab schreibungen werden von 7018 M. auf 20 583 M. erhöht. Als Ueber schuß einschließlich 24 361 M. (35 150 M.) Vortrag ergeben sich 152 991 M. (283 080 M.), die Dividende daraus nimmt 127 500 M. (255 000 M.) in Anspruch, zum Vortrag auf neue Rechnung gelangen 23 561 M. Im Geschäftsbericht wird u. a. bemerkt, daß die erhebliche Verminderung des diesjährigen Reingewinnes gegen das Vorjahr auf die nachteiligen Wirkungen des Krieges zurückzuführen sei. Der Rückgang der Einnahmen erstrecke sich auf In- und Ausland. In den letzten Monaten sei jedoch steigende Richtung in der Absatz ziffer eingetreten. Die Einnahmen für Anzeigen seien im ersten Halbjahr des verflossenen Betriebsjahres befriedigend, im zweiten Halbjahr dagegen gering gewesen. Was die Aussichten für das neue Geschäftsjahr betrifft, so wird nach dem Geschäftsbericht das Erträgnis der ersten beiden Vierteljahre April bis September 1915 geringer sein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erst nach Wiedereintreten normaler Verhältnisse sei allgemeine Besserung und zugleich ein Aufschwung zu erwarten. Die Jahresrechnung weist u. a. auf: Wertpapiere 105 750 M. (117 300 M.), Außenstände 130 051 M. (243 650 M.), Verbindlichkeiten 63 074 M. (82 147 M.). Buchdruckerei Hermann Franke in Dessau. Die persönlich haftenden Gesellschafterinnen Witwe Luise Franke, geb. Fischer, brau Johanna Vorkamp, geb. Franke, in Oeynhausen und Fräulein Helene Franke sind aus der Gesellschaft geschieden. Von den übrigen Gesellschaftern ist nur Herr Buchdruckereibesitzer Alfred kranke zur Vertretung der Gesellschaft und Zeichnung der Firma berechtigt. J- F. Bofinger, Buchdruckerei in Tuttlingen. Die Witwe des bisherigen Firmeninhabers Wilhelm Blind, Frau Marie Blind, geb. Bofinger, führt das Geschäft unter der bisherigen Firma weiter Dem Sohn Herrn Max Blind wurde Prokura erteilt. Habicher & Hüttmann in Augsburg. Unter dieser Firma be treibt der Buchdruckereibesitzer Herr Josef Eiferer seit 21. De zember 1914 die bisher von Maria Hüttmann, Anna Habicher und Josef Eiferer in offener Handelsgesellschaft geführte Buchdruckerei nebst Verlag des schwäbischen Offertenblattes, des internationalen Krieger- und Veteranenfreundes und des Wanderers weiter. Gebr. Huber Nachf. in Heidelberg. Die Firma wurde in Ludwig Hahn’sche Druckerei geändert. Louis Warneson & Sohn, Buchdruckerei und Buchbinderei in Hameln. Herr Louis Warneson ist aus der Gesellschaft geschieden. Gleichzeitig ist Fräulein Dora Warneson in die Gesellschaft als per sönlich haftende Gesellschafterin eingetreten. Der Frau Adolf Warneson, Marie geb. Liberty, wurde Prokura erteilt. K. Verlag des deutschen Familienblattes Max Wundermann & Co. in Berlin. Herrn Fritz Flügel in Berlin-Mariendorf wurde Prokura erteilt. Leipziger Bienenzeitung, Liedloff, Loth & Michaelis in Leipzig. Der bisherige Inhaber Herr Joseph Adolph Werner ist gestorben. Frau Ww. Werner, geb. Dodecke-Priem ist Inhaberin. Fräulein Emilie Marie Louise Werner wurde Prokura erteilt. Herr K. Gieselberg in Darmstadt, langjähriger Geschäftsführer der Firma H. Lautz, hat Wilhelminenstr. 171/2 am 15. Mai ein Papier-, Schreib-, Mal- und Zeichenwarengeschäft eröffnet. CI. F. Hans de Giorgi, Papierhandlung in Frankfurt a. M., Grüne burgweg 3. Der Frau Francesco Hans de Georgi Herta geb. Blettel, wurde Einzelprokura erteilt. K. August Frees, Hof- und Universitäts-Buch- und Kunsthandlung in Gießen. Die Firma ist geändert in August Frees, Inhaber Fritz Schlesier Witwe. Die Prokura des Herrn Paul Nebelung ist erloschen. Herrn Oswin Schneider wurde Prokura erteilt. Nettingsdorfer Papierfabrik Aktiengesellschaft in Nettingsdorj, Ober-Oesterreich. Dem Bericht für das Geschäftsjahr 1914 ent nehmen wir folgendes: Wir haben schon im Vorjahre berichtet, daß die ungünstigen politischen Verhältnisse infolge des dadurch hervorgerufenen Dar niederliegens des Papiermarktes auch auf unser Unternehmen nach teiligen Einfluß ausübten. In wesentlich verschärftem Maße wurde das Ergebnis des Berichtsjahres durch den nun schon über neun Monate währenden Kriegszustand beeinträchtigt. Durch die all gemeine Mobilisierung wurden uns die besten Arbeitskräfte ent zogen, so daß wesentliche Einschränkung des Betriebes und da durch bedeutende Verteurung desselben die Folge war. Die er zielten Betriebsergebnisse sind daher keineswegs befriedigend. In zwischen ist es uns gelungen, unsere Arbeitskräfte so ziemlich wieder zu ergänzen, und wir haben auch ausreichende Beschäftigung, doch läßt sich eine bestimmte Voraussage bezüglich des nächsten Be richtsjahres umsoweniger machen, als sämtliche Betriebsmaterialien in fortwährendem Steigen begriffen und überhaupt die Verhältnisse auch in allgemeiner wirtschaftlicher Hinsicht gänzlich ungeklärt sind. Die von dem Vorstande Herrn Dr. Richard von Stepski vor gelegte Jahresrechnung vom 31. Dezember 1914 weist nach Abzug aller Geschäftsauslagen und satzungsmäßigen Abschreibungen einen Gewinn von 64407 Kr. aus, und nach Abzug des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre von 32 769 Kr. bleibt ein Reingewinn von 31 638 Kronen. Wir schlagen vor, dem ordentlichen Reservefonds 1582 Kr. zu überweisen, 4 v. H. Dividende = 52 000 Kr. zu verteilen und den Rest von 10 825 Kr. auf neue Rechnung vorzutragen. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Bestände: Grund stücke und Maschinen 2 599 000 Kr., Utensilien und Vorräte 514 500 Kr., Bargeld 2500 Kr,, Wechsel 80 200 Kr., Wertpapiere 10 000 Kr., Außenstände 530 500 Kr. Verbindlichkeiten: Aktienkapital 1 300 000 Kr., Hypotheken 188 800 Kr., Schulden 623 200 Kr., Akzepte 7000 Kr., Abschreibungen 1 104 600 Kr., Rücklagen 86 800 Kr., Hypotheken-Abschreibung 108 000 Kr., Unterstützungsfonds für Beamte und Arbeiter 88 800 Kronen, Sonderrücklage 165 000 Kr., Reingewinn einschließlich Vortrag 64 400 Kr. Gewinn- und Verlust-Rechnung. Soll: Steuern 40 600 Kr., Versicherungen 12 200 Kr., Hypothekzinsen 10 100 Kr., Geschäfts unkosten 44 500 Kr., Abschreibungen 86 500 Kr., Hypotheken- Abschreibung 9600 Kr., Arbeiter- und Beamten-Versicherung 8200 Kronen, Reingewinn und Vortrag 64 400 Kr. Haben : Gewinnvortrag 32 800 Kr., Fabrikation 243 500 Kr. Dejefors Kraft- und Fabriksaktiebolag, Holzschleiferei und Kraft station bei De je, Schweden, hatte für 1914 nach Abschreibungen von 27 800 Kr. auf Fabriken und Kraftleitungen und 22 500 Kr. auf Inventar und Wohnungen bei 800 000 Kr. Aktienkapital 16 317 Kronen Reingewinn, wovon 2000 Kr. zur Rücklage geschlagen, der Rest auf die Grundstücke abgeschrieben wird. Wassermangel seit Mitte August hat dem Betrieb großen Abbruch getan, bg.