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834 PAPIER-ZEITUNG Nr. 39/1915 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M, für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Vorrichtung zum Zerstören von Schriftstücken, Akten, Zeichnungen u. dgl. mit Hilfe einer Anzahl scherenartig zu sammenwirkender Messer von Fritz Güettler in Frankfurt a. M. DRP 283883 (Kl. 55). Die unteren wagerecht angeordneten Messer a wirken mit den wiegemesserartig gekrümmten Messern b scherenartig zu sammen. Die Messer a sind mit dem zur Aufnahme der Papier späne dienenden Untergestell d mittels der Achsen e und / fest verbunden, während die Messer b einerseits an der Achse f und anderseits an der Achse g des Hebelgriffes h befestigt sind. Damit beim Zerstören und Zerkleinern dicker, starker Papier stücke diese gerade dann festgehalten werden und nicht aus weichen, wenn die Gefahr des Ausweichens am größten ist, Man kann die zum Trocknen fertiggestellten Gegenstände vor der Ueberziehung mit Gips u. dgl. mit einer neutralen Schicht, wie Fett, Schellack usw., überziehen, um die dauernde Ver bindung der Holzmasse mit der Formschicht zu verhindern. Patent-Ansprüche : 1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Holz stoff nach dem Verfahren gemäß Patent 259691, dadurch gekenn zeichnet, daß die Holzstoffgegenstände vor dem gänzlichen Austrocknen ganz oder teilweise mit schneller erhärtenden Stoffen, wie Gips u. dgl., überzogen oder in diese Stoffe ein gebettet werden, die dem Rauhwerden oder Verziehen der Holz stoffgegenstände Widerstand bieten und in welchen sie bis zur Beendigung des Trocknungsprozesses verbleiben. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Trocknen fertiggestellten Gegenstände vor dem Ueberziehen mit Gips u. dgl. in der beim Abformen bekannten Weise mit einer neutralen Schicht, wie Fett, Schellack, über zogen werden, zwecks Verhinderung einer dauernden Verbin dung der Holzmasse mit dem Gips. nämlich beim Beginn des Zerstörens, sind die Messer b in der Nähe ihres Drehpunktes (Achse /) sämtlich mit einerA Ein kerbung c versehen. Nachdem das zu zerstörende Aktenstück o. dgl. über die nebeneinander liegenden Messer a gelegt ist, bewegt man den Hebelgriff h nach unten. Beim Zerstören und Zerkleinern dicker, starker Stücke werden diese von der Einkerbung c der ge krümmten Messer b gerade beim Beginn des Zerstörungsvor ganges festgehalten, so daß sie nicht ausweichen können. Patent-Anspruch : Vorrichtung zum Zerstören von Schriftstücken, Akten, Zeichnungen u. dgl. mit Hilfe einer Anzahl scherenartig zu sammenwirkender Messer, von denen die einen gerade, die anderen wiegemesserartig gekrümmt sind, dadurch gekenn zeichnet, daß die gekrümmten Messer (b) in der Nähe ihres Dreh punktes eine Einkerbung (c) besitzen. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Holzstoff von Bohumil Jirotka in Berlin. DRP 283199. Zusatz zum DRP 259691 (Kl. 54). Vergl. Papier-Zeitung 1913, S. 1728. Nach dem Hauptpatent wird der Gegenstand aus Holzstoff nach seiner Fertigstellung einem Trocknungsverfahren unter worfen, wobei die geformten Gegenstände, besonders an dünn gehaltenen Stellen, sich verziehen oder schrumpfen. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, werden nach der vorliegenden Erfindung die zum Trocknen vorbereiteten oder auf der Oberfläche bereits getrockneten Gegenstände mit einer schneller als die Holzmasse trocknenden Schicht, wie Gips, ganz oder teilweise überzogen oder in diese eingebettet. Infolge der schnelleren Trocknung bildet sich die Umhüllungsschicht zu einer festen Form aus, so daß die unter, zwischen oder in ihr liegenden Gegenstände wäh rend der Trocknung die gegebene Lage und Form in allen Teilen beibehalten. Nach erfolgter Trocknung der Gegenstände wird die Gips-Schicht durch Zerschlagen entfernt. Um diese Ent fernung leichter ausführen zu können, werden die Gegenstände auf der Oberfläche vorgetrocknet, dann erst mit der Gips-Schicht überzogen und in dieser fertig getrocknet. Vorrichtung zum Zuführen der Originalschriftstücke an Kopiermaschinen mit Vorschubwalzen o. dgl. und Ritzmessern von F. Soennecken in Bonn a. Rh. DRP 280559 (Kl. 15). Von der Kopiermaschine sind nur die drei Walzen c d und e mit der Papierrolle a und der Tauchwalze b abgebildet. Die Zuführung der Schriftstücke zwischen die Walzen d und e er folgt von dem Tisch t aus, auf welchem die Schriftstücke / auf gestapelt sind. Unter dem Tisch liegt ein um eine Achse g l drehbarer Walzenausschnitt g. Das Walzenstück g wirkt auf das unterste Schriftstück des Stapels so ein, daß es nach den Walzen d e hin beansprucht wird. Zweckmäßig erhält der Stapel noch eine gewisse Belastung, z. B. durch eine auf und ab be wegliche Schiene h. In der Nähe des Walzenstückes g sind Ritzmesser k an geordnet, die durch Durchbrechungen des Tisches t in den Papier stapel eindringen können. Die Messer sitzen an einem Trag arm m, der bei m1 drehbar gelagert ist und den eine an spannbare Feder m 2 zu heben strebt. Auf einen abgekröpften Teil m 3 des Armes m wirkt ein Bogen stück m4 ein, das auf der Achse g 1 des Walzenstückes g sitzt und mit dieser herum bewegt wird. Vor dem Papier stapel / liegt eine in Führungen senkrecht bewegliche Wand o, die sich mit dem Teil o 1 auf den Arm m 3 stützt. Gegen diese Wand 0 werden die Schriftstücke geschoben, so daß sie sämtlich mit ihrer gegen die Maschine gerichteten Kante übereinander liegen, gleichgültig, wie lang die einzelnen Schriftstücke sind. Bei der abgebildeten Stellung der Teile haben die Ritzmesser k infolge der Wirkung der Feder m2 den untersten Bogen durch drungen und halten den zweiten Bogen mit ihren Spitzen fest. Bei der Drehung des Walzenstückes g wird der unterste Bogen vorgezogen. Dabei entstehen von den Messern k erzeugte kurze Schlitze. Das Bogenstück m4 drückt nämlich nach kurzer Drehung der Achse g 1 auf den Armteil m3 und bringt dadurch den Arm m nach unten zum Ausschwingen, so daß die Messer aus dem Papier hervortreten. Gleichzeitig fällt die senkrechte Wand o herunter, indem sie sich auf das bereits etwas vorbewegte unterste Blatt legt. Die übrigen Papierblätter werden, während die Messer nicht wirken, durch die Wand o festgehalten. Patent-Anspruch: Vorrichtung zum Zuführen der Originalschriftstücke für Kopiermaschinen mit Vorschubwalzen o. dgl. und Ritzmessern, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Bogenvorschubvor richtung (g) ein Steuerungsteil (m 4 ) verbunden ist, welcher nach Einleitung des Bogenvorschubes das oder die Ritzmesser (k) aus dem Stapel (/) herauszieht.