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Preislisten 1357. Schiedspruch Schiedsprüche werden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten veröffentlicht Mit der Buchdruckerei X hierselbst sind wir wegen einer Druck sache in Meinungsverschiedenheiten geraten und, da wir eine Einigung nicht erzielen können, dahin übereingekommen, die An gelegenheit Ihnen zur Entscheidung zu unterbreiten. Wir bestellten unterm 24. April eine Ersatzteileliste über unsere Automobile in einer Auflage von 3000 Stück. Bedingung war klarer sauberer Druck, sorgfältige Zurichtung; zu diesem Zwecke stellten wir der Firma tadellose Kupfergalvanos zur Verfügung, die aus einer leistungsfähigen Kunstanstalt stammen und bisher zum Druck noch nicht verwandt wurden. Aber auch ohne diese Vorschrift mußte die Druckerei ihr Hauptaugenmerk auf sorgfältige Wiedergabe der Abbildungen legen. Wie Sie sich jedoch an Hand der mitfolgenden Exemplare, die wir wahllos der Auflage entnommen haben, überzeugen wollen, ist der Druck sehr mangelhaft; außer dem erhalten Sie von der Buchdruckerei 5 Exemplare, die ebenfalls die von uns gerügten Mängel zeigen. Die Kniffe, die verschiedene Galvanos zeigen, sind erst in der Druckerei entstanden. Anstatt uns von der Beschädigung zu verständigen und Ersatz zu ver langen, wurden die schadhaften Klischees zum Druck verwandt, was uns unverständlich ist. Die Nummernbezeichnung auf den Galvanos — der Hauptpunkt, auf den es ankommt — ist kaum zu lesen, vielmehr müssen die einzelnen Zahlen erst entziffert werden. Außerdem zeigen sämtliche Exemplare in der Mitte, wo die Heftung erfolgte, Falten, wodurch das Aussehen ebenfalls leidet; auch ist der Beschnitt nicht genau erfolgt, da die Listen in der Größe sehr voneinander abweichen. Bezüglich der letzteren beiden Punkte fand die Druckerei bei unserer Vorstellung nichts zu erinnern, er kennt sie also als berechtigt an. Sodann entspricht das Papier des Umschlages nicht unsern Bedingungen. Unser Auftrag lautete in dieser Beziehung: Melton- Umschlag Nr. 3770/5 Schilf im Gewicht von 86/90 kg; das dies bezügliche Muster finden Sie in der beiliegenden Musterkollektion, die wir der Druckerei zwecks Bestellung der richtigen Sorte überlassen haben. Der verwandte Karton weicht jedoch in Farbe und Be schaffenheit ganz erheblich von unserer Vorlage ab; das von uns vorgeschriebene Muster ist erheblich stärker und hat schöne dunkle Farbe. An dem dunklen Ton war uns gelegen, da unsere Kundfen die Liste in der Mehrzahl der Fälle gebrauchen, wenn sie den Wagen einer Kontrolle unterziehen, und man hierbei auf saubere Hände keine große Rücksicht nehmen kann. Der verwandte Karton ist in dieser Beziehung erheblich empfindlicher als die von uns vor geschriebene Vorlage, wodurch die Liste viel früher unbrauchbar ' wird. Die Liste wurde also in keiner Weise unserm Auftrag ent sprechend ausgeführt. Wir wollten uns mit der Druckerei in Güte einigen und sahen deshalb von einer Zurverfügungstellung ab, können jedoch mit ihr nicht zum Ziele kommen. Da wir jedoch die An gelegenheit geregelt haben möchten, unterbreiten wir hiermit die Sache Ihrem Schiedsgericht. Automobilfabrik Y * * * Von der hiesigen Firma Y wird Ihnen eine von mir gedruckte Ersatzteileliste zur Begutachtung eingegangen sein. Die Firma rügte nach Ablieferung der Listen deren Druck und die Ausführung, worauf ich mich jedoch nicht einließ, da ich meines Erachtens die .Liste mit den mir zur Verfügung gestellten Klischees bestmöglich zur Ausführung brachte. Ich schrieb dies der Firma und bemerkte: „Wenn die Klischees nicht alle so gekommen sind wie sie sein müßten, so ist dies nicht meine Schuld. Es ist ein großer Unter schied, ob ich Galvanos oder Originalplatten erhalte, denn Galvanos sind, da sie nur Abklatsche sind, nicht so exakt. Das finden Sie selbst, wenn Sie sie mit einer Lupe betrachten. Die Nummern sind porös und an manchen Stellen zu tief, weshalb sie nicht genügend abdrucken. Mit Originalabzügen, die einzeln abgezogen und mit allem Raffinement hergestellt, sowie ohne Schrift sind, kann der Listendruck nicht verglichen werden. Die ferner beanstandeten Kniffe befanden sich auch schon vorher in den Galvanos, wie aus den mir seinerzeit mitgesandten Abzügen ersichtlich ist. Die zwei kleinen Fehler, die Sie weiter rügen, sind auch bei Ihnen übersehen worden, denn ich hatte Ihnen doch zur Prüfung Korrekturabzug übersandt. Der Umschlag ist die gleiche Qualität wie die vor geschriebene, jedoch von einer anderen Firma bezogen, mit der ich in Geschäftsverbindung stehe. Es kann daher sein, daß kleine Abweichungen vorliegen, doch sind diese so unbedeutend, daß sie nicht sehr in Betracht kommen.“ Mit diesem Schreiben gab sich die Firma nicht zufrieden und legte die Entscheidung in Ihre Hände. Ich füge eine Liste aus der Lieferung bei. Mir sind für 3000 Exemplare nur ... M. bewilligt worden. X, Buchdruckerei in A Die Druckstöcke zu den Preislisten waren Galvanos von Autotypien. Die Druckerei hat darin Recht, daß Galvanos von Autotypien nie so rein herauskommen wie die ursprünglichen Autotypien. Jedoch war es wegen dieser Eigenschaft der Gal vanos Aufgabe der Druckerei, da sie von solchen Druckstöcken drucken mußte, diese besonders sorgfältig zu behandeln und zuzurichten. Fand die Druckerei beim Abziehen von Probe drucken, daß die Galvanos zu schlecht waren, so hätte sie der Automobilfabrik dies mitteilen und andere Druckstöcke verlangen sollen. Nach unserm Dafürhalten waren aber die Galvanos gar nicht so schlecht und wären auf dem zum Druck verwendeten guten Kunstdruckpapier besser herausgekommen, wenn die Druckerei sie sorgfältiger zugerichtet hätte. Der Mangel des Drucks besteht eben darin, daß der Hintergrund der Bilder zu viel Farbe erhalten hat, was durch gute Zurichtung hätte ver mieden werden können. Immerhin sind die Galvanos nicht so schlecht gedruckt, daß die Preislisten unverwendbar wären, und die Nummern unter den Abbildungen konnten nicht anders sein als sie sind, denn sie sind durch den Raster der Autotypie in Punkte zerlegt, können also nie so deutlich sein wie in einer Strichätzung. Der Umschlagkarton entspricht in zwei wichtigen Punkten nicht der Vorlage, nach welcher die Druckerei zu liefern sich verpflichtet hatte: Der Karton ist nämlich nicht nur we sentlich leichter (204 g/qm statt 266 g) und infolgedessen lappiger als die Vorlage, sondern er ist auch stark holzschliffhaltig, wäh rend der Vorlagekarton holzschliffrei, also wertvoller ist. Die Automobilfabrik ist bereit, die Auflage mit Preisnachlaß zu über nehmen, und solcher Preisnachlaß ist aus beiden erwähnten Gründen (Druck und Umschlag) am Platze. Wir entscheiden, daß die Automobilfabrik berechtigt ist, vom-vereinbarten Preis der Listen 20 v. H. abzuziehen, dieselben aber dafür übernehmen muß. Weisse Glanzpapiere 8 in mittelfeinen bis feinsten Qualitäten Papier-Fabrik liefert als Spezialität sehr preiswert ■leierMdllti-Jmiw Lengericher Fetthülsen 78013 ZumWiederverkaufanFleiseherelen Konkurrenzlos in Göte! Bestes existierendes Fabrikat AlfredlLoewenberg,Lengeriehl.W. 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