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Reichsverband für den Papier- und Bürobedarfs- Handel Frankfurt a. M., 27. Juni 1914 Wir laden hiermit erneut alle Fachgenossen, die noch nicht unserem Verband angehören, zum Beitritt ein. Der Reichs verband ist als reiner Händler-Verband gegründet, hat deshalb keine anderen Interessen zu berücksichtigen und kann die ganze Arbeit der Hebung des Handels widmen. Kein Händler sollte deshalb versäumen, unserem Verband als Mitglied beizutreten. Wir betrachten als unsere Hauptaufgabe dahin zu wirken, daß der Handel mit Verbrauchern ausschließlich den Händlern über lassen wird, wir suchen die Verkaufspreise so hoch als möglich zu bringen, da heute jeder Händler unseres Faches 20—25 v. H. Geschäftsunkosten hat, und ferner werden wir Schleudereien von Händlern mit allen Kräften entgegentreten. Die größten Firmen aus Nord und Süd, Ost und West des Reiches sind Mitglieder unseres Verbandes geworden, weil wir die reinen Händler-Interessen nachdrücklich vertreten; um aber immer kräftiger wirken zu können, bedarf es der Unter stützung möglichst aller Fachgenossen, und wir hoffen, daß noch mancher einsichtsvolle Händler seine Mitgliedschaft anmelden wird. Jede Auskunft erteilt bereitwilligst die Geschäftsstelle des Verbandes in Frankfurt a. M., Wiesenhüttenstr. 14. Ordnung im Ladengeschäft Fortsetzung zu Nr. 45 S. 1533 30. Bilderrahmen In den meisten Papier- und Schreibwarenhandlungen, hauptsächlich an kleinen und mittleren Plätzen, werden auch Bilderrahmen geführt; daher wird eine praktische Verkaufs einrichtung für diese Ware erwünscht sein. Den gesamten Vorrat in Bilderrahmen teile man nach Formaten und Ausführungen in folgende Gruppen ein. Bezeichnung des Formats Lichte Größe in cm Ausführung 1 ■ Mignon 3x7 Kristallglas 2- 3x7 mit Holzrahmen 3. 3x7 mit Metallrahmen 4. Visit 6x 10 Kristallglas 5. „ 6x 10 mit Holzrahmen 6. „ 6x 10 mit Metallrahmen 7. Prinzeß 5x12 Kristallglas 8. 5x12 mit Holzrahmen 9. 5x12 mit Metallrahmen 10. Margerit 7%x16 Kristallglas 11. 7%2x16 mit Holzrahmen 12. 7%2x 16 mit Metallrahmen 13. Kabinett lOx 16 Kristallglas 14. lOx 16 mit Holzrahmen 15. lOx 16 mit Metallrahmen 16. Promenad 10x18% Kristallglas 17. 10 x 1812 mit Holzrahmen 18. 10 x 1812 mit Metallrahmen 19. Boudoir 13x21 Kristallglas 20. 13x21 mit Holzrahmen 21. 13x21 mit Metallrahmen 22. Imperial 161x24 Kristallglas 23. 16^x24 mit Holzrahmen 24. 1642 x 24 mit Metallrahmen Außerdem kann in vorstehender Tabelle für jedes Format noch Raum für andere Ausführungen gelassen werden wie z. B. Rahmen in Leder und Seide usw. Diese Sorten müßten dann je nach dem Format hinter Nr. 3, 6, 9, 15, 18 und 21 einge schaltet werden. Die gebräuchlichste Aufbewahrungs- und Verkaufsart für Bilderrahmen, das Aufstellen in offenen Gefachen oder Schränken mit Glastüren bietet wohl den Vorteil, daß sie nett aussieht, und mancher Käufer, welcher eigentlich keinen Rahmen kaufen wollte, durch die in die Augen fallende Ausstellung darauf aufmerksam gemacht wird, daß in dem Geschäft außer Papier- und Schreibwaren auch Bilderrahmen zu haben sind, wird einen Rahmen kaufen. Allein, wer auf stets gute Sortierung hält und möglichst geringen Verlust durch Glasbruch und sonstige Beschädigung haben will, der gehe dazu über, jedes Format und jede Ausführung getrennt und gegen Staub ge schützt in Kasten aufzubewahren, sorge für die nötige Reklame durch Ausstellung im Schaufenster, und stelle im Laden selbst nur an einer auffälligen Stelle ein kleines Sortiment aus. Als Verkaufskasten eignen sich am besten solche von 40 bis 50cm Tiefe; Breite und Höhe müssen im Lichten soviel betragen, daß die Rahmen darin bequem stehend aufbewahrt werden können. Ein solcher Kasten faßt dann 20 bis 25 Rahmen von ein und derselben Größe, und diese 20 bis 25 Rahmen werden mit einem Griff auf den Ladentisch gebracht, und der Kunde wird meistens etwas Passendes dabei finden. Die Seitenwände der Kasten bestehen aus etwa 1 cm starken, glatt gehobelten Brettern, während der Boden und die Vorder- und Rückwand aus starker Pappe hergestellt werden können. Der Deckel kann ganz aus Pappe angefertigt werden und soll etwa 3 cm hohe Seitenteile haben. An den Innenseiten der Seitenwände werden in Ent fernungen von je 5 cm senkrechte Nuten durch Ausfräsen oder Einsägen angebracht, welche zum senkrechten Einschieben eines entsprechenden Brettes dienen, so daß die in dem Kasten aufbewahrten Rahmen stets aufrecht stehen, ganz gleich, ob diese in kleinerer oder größerer Zahl enthalten sind, denn je nach dem Inhalt kann das Brett in die Nuten eingeschoben werden. Für jede Gruppe laut vorstehender Tabelle sind je nach dem Umfang des Lagers 1—2 Kasten anzufertigen, die Kasten erhalten jeder ein entsprechendes Schild mit Gruppen-Nummer, Formatbezeichnung und Ausführung, welches etwa folgendes Aussehen hat: Gruppe 1 Mignon-Format Kristallglas Das Auszeichnen der Rahmen geschieht am besten mit geeigneten Klebeetiketten, welche neben dem Einkaufs- und Verkaufspreis auch die für den Rahmen in Frage kommende Gruppen-Nummer auf weisen sollen. Diese Nummer wird mittels Gummitypen in roter Farbe angebracht. Die Tabelle über die Gruppen-Einteilung wird am besten auf Pappe gezogen und an einer geeigneten Stelle aufgehängt, damit sie bei Bedarf stets zur Hand ist. Trifft z. B. eine Sendung Rahmen ein, so wird gleich beim Auszeichnen jeder Rahmen mit seiner Gruppen-Nummer versehen, jedoch soll das Aus zeichnen und Numerieren nicht zusammen, sondern in getrennten Arbeitsgängen vorgenommen werden, z. B. erst alle Rahmen mit Fabrik-Nummer und Preis versehen, dann nach Formaten und Ausführungen sortieren und zum Schluß die Gruppen- Nummer mittels Gummiziffern darauf anbringen. Bei Rahmen, welche nicht in den Verkaufskasten sondern, da sie in größerer Zahl eingetroffen sind, auch auf dem Lager aufbewahrt werden, ist die Gruppen-Nummer nicht nur auf der Rückseite, sondern auch auf der Packung oder auf den Schachteln, und zwar stets auf der Stirnseite anzubringen, so daß dadurch auch auf dem Lager die gleiche Gruppenordnung leicht aufrecht zu erhalten ist, außerdem wird dadurch das Auffüllen der Verkaufs kasten sowie Durchsicht des Lagerbestandes zwecks Neube stellung bedeutend erleichtert. Damit die in den Verkaufskasten untergebrachten Rahmen sich nicht gegenseitig durch Druck oder Reibung beschädigen können, muß zwischen zwei Rahmen je eine in entsprechender Größe geschnittene dünne Pappe gestellt werden, welche