Volltext Seite (XML)
2036 PAPIER-ZEITUNG Nr. 60/1914 industrie-Verein gestifteten Bowle, die, wie auch in -einem der Tischlieder erwähnt wurde, von der kundigen Hand unseres erfahrungsreichen Herrn Steffen gemischt wurde. Der folgende Tag war der Besichtigung der Ausstellung gewidmet, und zwar versammelten sich um 11 Uhr die Teilnehmer in der Maschinenhalle des Tiefdruck-Syndikats, wo Herr Direktor Kraemer im Anschluß an seinen am Tag vorher in der Haupt versammlung des Papierindustrie-Vereins gehaltenen Vortrag eine in Gang befindliche Tiefdruckmaschine vorführte und alle nötigen Erläuterungen gab. Daran anschließend wurde die Offset-Druckmaschine besichtigt. Die sonstigen Abteilungen der Ausstellung wurden gruppenweise in Augenschein genommen. Natürlich sind auch die Vergnügungsstätten der Ausstellung nicht übersehen worden, und wer an den Abenden der Ver sammlungstage im Zweifel war, ob und wo er Teilnehmer der Tagung finden würde, der brauchte nur seine Schritte zum — Tanzpalast zu lenken. Da waren immer noch einige und manchmal eine ganze Menge der unsrigen. Alles in allem, es war eine wohlgelungene Tagung, die ein glänzendes Zeugnis von der sorgfältigen und opferfreudigen Vorbereitung des Leipziger Ortsausschusses ablegte. Diesem Ortsausschuß und namentlich dem verehrten Vorsitzenden, Herrn Bruno Nestmann, sei auch an dieser Stelle nochmals herzlichster Dank ausgesprochen. Lackierte Etiketten Wir haben 1000 Bogen wie beifolgende zwei Musterbogen lackiert. Auf diesen sowohl als auch auf den andern zeigen sich hellere und dunklere Stellen; die hellen Stellen sind blank und die dunkleren sind matt lackiert, bei der Durchsicht umgekehrt. Unser Kunde behauptet, dieser Uebelstand liege an unserm Lack, wir dagegen geben dem Chromostrich die Schuld, denn da, wo die hellen Stellen sich zeigen, liegt der Lack oben, während bei den dunkleren Stellen der Lack eingeschlagen ist. Wir bitten Sie deshalb, feststellen zu lassen, woran dieser Uebelstand liegt. Lackieranstalt Die Prüfung der Leimung zeigt, daß der Aufstrich sowie auch das Rohpapier für gewöhnliche Zwecke genügend geleimt sind. Nimmt man jedoch statt Tinte oder Druckfarbe zur weiteren Prüfung Spiritus, so geht die Leimung sowohl von der Streich schicht als auch vom Rohpapier verloren. Dies darf gut geleimtes Papier nicht zeigen. Da aber für solche Mehrfarbendrucke die Leimung des Aufstriches nicht zu stark sein darf, weil sonst die Aufnahmefähigkeit der Farben behindert würde, so muß man zu dem bekannten Hilfsmittel greifen, das Papier vor dem Lackieren zu gelatinieren. Im vorliegenden Falle hat der Spirituslack die Leimung zerstört, und an den unbedruckten Stellen ist der Lack bis in den Rohstoff gedrungen, wogegen an den bedruckten Stellen die Druckfarbe die Schutzdecke bildete. An den bedruckten Stellen ist der Lack oben geblieben und hat Glanz gebracht, an den nicht bedruckten ist die Leimung zerstört und der Lack in das Innere des Papiers gedrungen und zeigt sich oben matt, in der Durchsicht durchscheinend. Die Schuld trifft weder das Chromopapier noch den Lack, sondern liegt anscheinend an dem Lackierer, der nach dem ersten lackierten Bogen sehen mußte, was vorging, und zur Verhütung dieses Uebels sofort zum Gelatinieren greifen mußte. Das Chromopapier ist für diese Druckzwecke ganz richtig bereitet, da es sich um Mehrfarben druck handelt. Das Verfahren des Gelatinierens vor dem Lackieren ist in Nr. 62 der Papier-Zeitung von 1913 angegeben. J. K. Mehltauartiger Beschlag auf Glanzpapier Vgl. Nr. 56 S. 1902 Das Mattwerden von Streichpapier, welches mit Satin weiß gestrichen ist, beruht auf der Bildung von Oxyd, dies ist eine Auswitterung von Kalk, welche mit Lakmuspapier ge prüft, alkalisch reagiert. Dieser Fehler tritt bei Satinweißverarbeitung leicht ein. Um ihn zu vermeiden, ist sorgfältiges, längeres Wässern des Satinweiß anzuraten, wodurch das Alkali beseitigt wird. J. K. Schrift-Ausstellung. Das Deutsche Buchgewerbemuseum in Leipzig veranstaltet im dortigen Buchgewerbehaus eine Ausstellung von Arbeiten des Reklamekünstlers Jacoby-Boy. Ausgestellt sind: Geschäftsdrucksachen, Anzeigen, Packungen, Plakate, Kataloge, ferner die nach Entwürfen von Jacoby-Boy geschnittene Reklame schrift „Bravour" in vielen Anwendungen. Die Ausstellung dauert vom 1. bis 31. Juli. Büchertisch Jahrbuch der Deutschen Braunkohlen-, Steinkohlen- und Kali- Industrie. 1914. 14. Jahrgang. Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins. Verlag von Wilhelm Knapp in Halle a. S. Preis geb. 6 M. Der erste Teil enthält Verzeichnisse der deutschen Braun kohlen-, Steinkohlen- und Kaligruben in alphabetischer Reihen folge, sowie nach Bergrevieren geordnet nebst einem Ortsverzeichnis. Dann folgen die deutschen Bergbehörden, die Knappschafts-Berufs genossenschaft, bergbauliche Vereine, Syndikate und Verkaufs vereinigungen. Ferner umfaßt dieser Teil statistische Mitteilungen über folgende Gebiete: Braun- und Steinkohlenförderung sowie Salzförderung im Preußischen Staate, Braunkohlenbergbau im Königreich Sachsen, Ein- und Ausfuhr des deutschen Zollgebietes an Chlorkalium, Braun- und Steinkohlen, Einfuhr von böhmischen Braunkohlen auf der Elbe und Brenn material-Verbrauch der Stadt Berlin. Der zweite Teil enthält Bezugsquellen-Nachweis und alpha betisches Verzeichnis der Anzeigenden. Bücher mit Hut aus Gustav Weise's Verlag in Stuttgart, Reins- burger Str. 103. Brakl-Schweida: „Fräulein von Habenichts". Preis 2 M. 40 Pf. und „Der kleine Lord“, Preis 1 M. 50 Pf. Den Büchern, welche Geschichten aus dem deutschen Hof leben und aus der englischen Aristokratie enthalten und sich zum Lesen auf der Reise gut eignen dürften, ist ein flacher Ring aus Pappe beigegeben. Wenn man die Bücher rollt und auf die Titel ¬ bilder an geeigneter Stelle diesen Ring anbringt, so sieht der Ring wie die Krempe eines Strohhutes aus. In dieser zusammengerollten Form bleibt das Buch dank einer Kautschukschnur, welche man unten anbringt, die auch dem Buch beigegeben ist. In dieser Form (s. Abbildung) können diese Bücher, in die Auslage gestellt, die Auf merksamkeit der Vorbeigehenden auf sich ziehen. Herstellung photographischer Vergrößerungen von Dr. Georg Hauberrißer. Photographischer Bücherschatz, Band VII. Ed. Liese- gang’s Verlag M. Eger, Leipzig. Preis geheftet 2 M. 50 Pf., gebunden 3 M. Die erste Auflage dieses etwa 110 Oktavseiten starken Buches erschien im November 1907, und trotzdem ist die neue Auflage, die soeben erschien, im wesentlichen ebenso geblieben, nur das Kapitel über Bromöldruck wurde neu eingefügt. Es sind in diesem Buch nur solche Verfahren beschrieben, die der Verfasser selbst erfolg reich ausgeübt hat. 50 Bilder und 2 Tafeln erhöhen die Anschaulich keit des Textes. Auf zur Wasserkante! Rundreise durch die Seestädte Hamburg, Kiel, Lübeck, Rostock, Stettin, Flensburg, Sonderburg, Kopen hagen, Malmö, Stockholm, Göteborg, Kristiania, Bergen, Trondhjem und deren Umgebung. 52 Seiten. Herausgegeben vom Deutsch- Nordischen Verkehrsverband. Gedruckt bei F. W. Rademacher in Hamburg. Kann von dieser Druckerei und den Fremdenverkehrs- Büros der Städte Hamburg, Kiel, Lübeck, Rostock, Stettin, Flens burg, Sonderburg, Kopenhagen, Malmö, Stockholm, Göteborg, Kristiania und Bergen unentgeltlich bezogen werden. Berichtigung des Papier-Adreßbuchs von Deutschland, 5. Aus gabe. Auf Seite 800 ist in dem Abschnitt „Durchschreibebücher” die Firma A. E. Hauffe, Pulsnitz, Sachsen, als Fabrikantin auf geführt. Dies ist ein Irrtum, denn die Fabrik fertigt in ihrem chemisch-technischen Betrieb Durchschreibepapiere, aber keine Durchschreibebücher.