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Nr.38i9nuar 0) AP IER-V ERARBEITUN G ■ Buch GEWERBE Berliner Typographische Gesellschaft Vereinslokal: Berliner Btichgewerbesaal, Dessauer Straße 2, III Vorsitzender: 0. Könitzer, -Steglitz, Arndtstraße 35 Kassierer: C. Rinck, Schöneberg, Bahnstraße 43, link. Aufgang III Schriftführer: E. Baumeister, SW 29, Gneisenaustr. 98 An die verehrlichen Mitglieder! Die erste Sitzung im neuen Jahre ist satzungsgemäß die ordentliche Generalversammlung Sie wird abgehalten am Dienstag, 10. Januar, abends 9 Uhr (pünktlich) im Berliner Buchgewerbesaal, Dessauer Str. 2 III. Wir laden die geehrten Mitglieder hierzu ein, ersuchen, etwaige Anträge uns baldigst zu übermitteln, um sie noch vorher be kanntgeben zu können, und bitten um zahlreiches Erscheinen. Der Vorstand Tagesordnung: 1. Erstattung des Jahresberichts seitens des Vorstandes. 2. Erstattung des Kassenberichts und Entlastung des Kassierers. 3. Wahl des Vorstandes. 4. Wahl der Technischen Kommission. 5. Erledigung etwaiger Anträge des Vorstandes oder^der Mit glieder. Im Buchgewerbesaal sind u. a. die Neuerwerbungen für die Bibliothek, die Ergebnisse des Neujahrskarten-Wettbewerbs der Berliner Typographischen Gesellschaft und die eingegangenen Neujahrs-Drucksachen ausgestellt. Frenzel, Radebeul-Dresden, Grahl & Hoehl, Dresden, Aug. Koebig, Radebeul-Dresden, Friedr. Müller, Potschappel- Dresden, Sperling & Co., Berlin O 27, u. a. m. Da die Bauart dieser Maschinen in der Hauptsache auf gleicher Grundlage beruht, genügt die Vorführung je einer Maschine mit elastischen Gummiwalzen für Anilindruck und mit geätzten oder gravierten Metallwalzen für Oel- oder Lackfarbendruck. Die Zweifarbendruckmaschine mit elastischen Gummi dessinwalzen von Sperling & Co., Berlin O 27 (Bild 23), dient sowohl für einfarbigen wie zweifarbigen Druck. Sie besteht aus der Papier-Abwickelvorrichtung, den beiden Färb- und Druckwerken und der Aufwickelvorrichtung. Fabrikation von Maschinen-Tüten und -Beuteln Von Heinridi Thümmes, Betriebsleiter Fortsetzung zu Nr. 98 v. 1910, S. 3715 Hilfsmaschinen zur Tüten- und Beutelfabrikation Bei der Fabrikation von Tüten und Beüteln kommen Hilfsmaschinen in Betracht, welche in drei Gruppen ein zuteilen sind: 1. Maschinen zur Vorbereitung und Veredelung der Tütenpapiere; 2. Maschinen zur Herstellung der Klebstoffe; 3. Maschinen zum Fertigmachen der Tüten und Beutel für den Versand. Zur Vorbereitung des Papiers dienen Rollenschneide- und Wickelmaschinen, Längs- und Querschneider, Rad schneidemaschinen, Ausstanzmaschinen sowie Anfeucht maschinen. Diese sind teilweise schon beschrieben. Zur Veredlung der Papiere dienen zwei Arbeitsgänge. Das Be drucken der Papierrollen oder Bogen mit Untergrundmustern mittels Anilin- oder Oel- und Lackfarben. Ferner das Prägen der Papiere mit bestimmten Mustern. Die mit Untergrund bedruckten Papiere werden haupt sächlich zu Bäcker- und Konditorbeuteln verarbeitet, während die geprägten Papiere zu Tee-, Kaffee-, Kakao- und Konfi- türen-Packungen gebraucht werden. Derartig vorbereitete Papiere werden von Papier fabriken in Rollen und Bogen geliefert. Doch gibt es viele Papierwarenfabriken, welche das Bedrucken ihrer Papiere auf eigenen Maschinen selbst vornehmen. Man kann dann jederzeit beliebige Papiersorten mit eigenen Mustern be drucken und damit seinem Erzeugnis besonderen Wert ver leihen. Walzendruckmaschinen. Man unterscheidet Walzendruck maschinen mit elastischen Gummidruckwalzen oder mit Metalldessinwalzen. Sie stammen aus der Buntpapier- und Tapetenfabrikation und werden auch von den Maschinen fabriken dieser Industrien gebaut, wie Druckmaschinen- Werke, Altona-Elbe, Ferd. Flinsch, Offenbach a. M., Wilh. Bild 23. Zweifarbendruckmaschine mit elastischen Gummiwalzen von Sperling & Co., Berlin O 27 Arbeitsweise und Handhabung der Maschine. Die Papier bahn wird von der Rolle a durch die Zugwalzen a' abgezogen, unter der Leitwalze a 2 über die Druckwalze b geführt. Zu beiden Seiten über der letzteren sind die Farbwerkec? und f angeordnet. Sie haben je einen Farbkasten d l und f', eine Farbwalze d 2 und f 2 , eine Auftragwalze d 3 und f 3 und eine Dessinwalze d* und f*. Die Walzen d 3 und f 3 entnehmen die Farbe aus dem Farbekasten und übertragen sie auf die Auftragwalze d 3 und f 3 , welche die Dessinwalzen d* und f* einfärbt. Das über die Druckwalze b laufende Papier wird zuerst bei d* bedruckt und dann bei von wo es dann nach unten läuft und bei g wieder aufgerollt wird. Sämtliche Walzen sind aus Gummi und untereinander verstellbar. Sie sollen sich nur leicht berühren, so daß genügend Farbe abgenommen und aufgetragen wird, um die Walzen zu schonen. Dies ist besonders bei der Auftrage- und Druckwalze zur Dessinwalze zu beachten; es genügt vollständig, wenn sich die Walzen untereinander und die Dessinwalze das Papier nur lose berühren. Beim schwächeren oder blasseren Druck ist man oft versucht, die Schuld auf den Stand der Dessinwalze zu schieben und sie zum Druck stärker anzustellen, aber vielfach liegt der Uebelstand daran, daß die Auftragwalzen ungleich stehen, oder auch die Maschine hat einige Zeit stillgestanden, und die Farbe ist währenddessen auf den Walzen eingetrocknet, oder sie ist nach längerem Arbeiten in dem Farbkasten eingedickt; in diesem Falle kann man sie mit warmem Wasser und etwas Glyzerin wieder verdünnen, namentlich in der heißen Jahreszeit. Die Anilinfarbe soll so schnell trocknen, daß sie kurz nach dem Druck und Austritt aus dem Druckwerk vor dem Wiederaufwickeln vollständig trocken ist und nicht schmiert. In der heißen Jahreszeit geht der Trockenprozeß allerdings schneller vor sich, und die Farbe trocknet schon auf den Walzen. Man hilft sich dann durch einen kleinen Zusatz