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868 PAPIER-ZEITUNG Nr. 24 Knotenfang Hjalmar L. Orrman in Dayton, Staat Ohio, erhielt das amerikanische Patent 965319 für einen Knotenfang, der eine Vorsortierung, d. h. eine Entfernung der gröbsten Teile (Aeste, Splitter u. dergl.) aus dem Papierstoff bewirken soll, ehe die eigentliche Feinsortierung vorgenommen wird. Bild 1 zeigt eine Stirnansicht, Bild 2 einen senkrechten Durchschnitt des Knoten fangs. Wie es bei den umlaufenden Knotenfängen die Regel ist, tritt der zu reinigende Papierstoff von außen durch die Maschen oder Schlitze eines in einem Tröge 1 umlaufenden Zylinders 5 und fließt an einem Ende dieses Zylinders in üblicher Weise ab, während die Aeste, Splitter u. dgl. außerhalb des Zylinders zurückgehalten und beständig abgeführt werden. Der Zylinder 5 ist mittels einer größeren Zahl von Speichen 4 auf der Achse 2 montiert, auf der auch ein Zahnrad 10 angeordnet ist (Bild 1). Dieses Zahnrad steht in Eingriff mit einem auf der Achse 7 an geordneten Zahnrad und erhält dadurch nebst dem Siebzylinder 5 seine Umdrehung. Die Achse 7 erhält mittels der Riemscheibe 8 ihren Antrieb und überbringt die Bewegung mittels der Kette 18 auf ein Stiftenrad 28, dessen Achse der Länge nach in einem Behälter 11 (Bild 2) gelagert ist und eine Schnecke 15 trägt. Schnecke 15 befördert die in den Behälter 11 aus dem Behälter 1 Bild 1 Wickelwalze oder Gummiwalze? Mehrere Monate war ich verreist, weshalb mir erst heute die Abhandlungen über dieses Thema in Nrn. 93 von 1910 Frage 10986; 95 von 1910 S. 3594; 1 von 1911 S. 2 und 5 S. 145 der Papier- Zeitung zu Gesicht kommen. Meine langjährigen Erfahrungen in dieser Sache schreibe ich daher etwas verspätet nieder. Ob der Wickelwalze oder der Gummiwalze bei der Erzeugung einseitiger Glätte des Papieres der Vorzug zu geben ist, wird in jedem Falle Sache der praktischen Erfahrung bleiben müssen. Tatsache aber ist, daß die meisten derjenigen nicht zahlreichen Papierfabriken, die gewissermaßen ein Monopol für hervorragende einseitige Papier glätte besitzen, seit Jahren die Gummiwalzen wieder abgeschafft haben. So arbeitet heute auch diejenige Papierfabrik nicht mehr mit Gummiwalzen, auf deren heutige und frühere Erfolge in ver schiedenen Einsendungen hingewiesen wurde. Der gute Ruf der Papiere dieser Fabrik ist nicht geringer geworden, seitdem sie zur Wickelwalze zurückgekehrt ist. Auf die Dauer hat es mit den Gummi walzen eben nicht geklappt, auch verteuerten die an vielen Stellen sich als nötig erweisenden Schonfilze oder Glättfilze das Arbeiten sehr. Vielfach haben sich die Papierfabrikanten auch gesagt: wenn wir solche Filze zwischen Zylinder und Gummiwalze führen müssen, brauchen wir keine Gummiwalze, dann genügt auch eine Wickel walze. Mit der Zeit haben diese Papierfabriken eben auch gelernt, brauchbare Wickelwalzen zu machen und diese so zu behandeln Bild gelangenden Splitter, Aeste u. dgl. beständig nach dem Ende des Behälters 11, wo sie nach außen abgeführt werden. Zur Beförde rung der Splitter und Aeste aus dem Behälter 1 nach dem Be hälter 11 dienen zwei Ketten 30, von denen je eine an den Stirn enden des Knotenfanges angeordnet ist. Die Ketten 30 halten zwischen sich Schaber 35, die beim Passieren der Ketten durch den Behälter 1 an der Wand des letzteren entlang streichen und sowohl das Absetzen von Stoff auf dem Boden des Behälters 1 verhindern, als auch die Splitter und Aeste mit nach oben nehmen und über den Rand des Behälters 11 hinweg in diesen hinein fallen lassen, aus dem sie dann, wie schon gesagt, durch die Schnecke 15 ununterbrochen weggeführt werden. Der Antrieb der Ketten 30 wird von der Achse 2 des Siebzylinders 5 ab geleitet, und zwar mit Hilfe einer Kette 31, welche um ein auf der Achse 22 angebrachtes Stiftenrad 33 geführt ist. Um zwei auf dieser Achse sitzende Stiftenräder 25 sind die Ketten 30 geführt, außerdem noch um die die Spannung der Ketten be wirkenden Räder 37, die Räder 26 auf der Achse 23, die Räder 27 auf der Achse 24 und die im Tröge 1 angeordneten Räder 28 auf der Achse 2. Die etwa mit den Splittern und Aesten in den Behälter 11 gelangten feinen Fasern werden durch auf die Splitter gespritzte Wasserstrahlen abgespült und gelangen durch den falschen Boden 13 des Behälters 11 in den Behälter 1 zurück und zu handhaben, daß sie ihrem Zweck entsprechen und lange halten. Solche Erfahrungen müssen in jeder Fabrik selbst erkämpft werden, sie lassen sich nicht ohne weiteres nutzbringend auf einen anderen Betrieb übertragen. Hat mir doch ein alter tüchtiger Wickel walzenmacher, der im Jahr viele Hunderte solcher Walzen fertigt, erklärt: An dieses Geschäft, — er meinte das Wickelwalzenmachen, kommt mir kein anderer Arbeiter, denn die Walzen sind meine Kinder, die der Lehrer ins praktische Leben entläßt. Zu einer guten Wickelwalze gehört außer richtiger Wickelung und Pressung aber an erster Stelle auch ein geeigneter Filz. Auch hierin hat sich in den letzten Jahren eine Wandlung voll zogen, denn die Papierfabriken sind zur Einsicht gekommen, daß nicht jeder beliebige Filz zu Wickelwalzen gut genug ist, und daß sie nach und nach eine gute Bezugsquelle für geeignete Filze er mittelt haben. Leiter einer Filztuchfabrik Zolltarif-Entscheidungen Vereinigte Staaten von Amerika. Pergamentpapier, in Streifen von % Zoll Breite, dazu bestimmt, um die Walze einer Kammgarn spinnmaschine gelegt zu werden, ist laut Entscheidung der General. Appraiser nach § 411 des Tarifs als Pergamentpapier (2 Cent das Pfund und 10 v. H. des Wertes) zu verzollen; die Vorschrift in § 415 umfaßt nur solche Streifen mit, die zur Verzierung oder Aus schmückung dienen. (Treasury Decisions under the customs laws etc.)