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692 PAPIER-ZEITUNG Nr. 19 fertigt außerdem Ringbücher, die sich dadurch von andern ihrer Art unterscheiden, daß der Rücken rund und starr ist und die Trennung der Ringe durch schräg laufende Führung in be weglichem Blechstreifen in der Weise herbeiführt, daß der linke bewegliche Ringteil durch Niederzug des Blechstreifens nach unten durch den nach oben schräg laufenden Schlitz zurück gezogen wird, und beim Zurückdrücken zwangläufig die Vereini gung der Ringteile erfolgt. Einsteckbücher, ebenfalls mit rundem Rücken, die zur Einführung des mit Blechrücken versehenen Notizbuchteils eine Blechführung besitzen, sind eine weitere Neuheit der Fabrik. Lebhafte Beachtung wird den mannigfachen Diktiermaschinen zuteil, die sich seit der letzten Büroausstellung gut eingeführt und ihre Nützlichkeit bewiesen haben. Sie beruhen durchweg auf dem Grundgedanken des Phonographen. Man „bespricht” eine Hohlwalze aus wachsartiger Mischung, die während des Sprechens durch elektrischen oder Federantrieb in gleichmäßiger Geschwindigkeit die Eindrücke eines spitzen Stiftes aufnimmt. Dieser ist an einer elastischen Platte, der sogen. Membran an gebracht, welche den Schlauch oder Trichter, in den gesprochen wird, abschließt. Nach Abstellen des Motors, Zurückschieben der Walze um 2—3 Striche einer Skala und Auflegen des gleich falls auf der Membran vorgesehenen stumpfen Stiftes auf die Walze, alles ein Werk weniger Sekunden, kann der Sprecher ab- hören, was er gesprochen hat. Die besprochene Walze wird nun entweder auf der Sprechmaschine selbst, oder auf einer beson deren, gleich’ gebauten Abhörmaschine (Wiedergabe-Apparat) vom Maschinenschreiber abgehört und abgeschrieben. Der Diktierer ist also nicht auf den Stenographen angewiesen. Die abgehörten Walzen werden glatt gedreht und können hunderte Male neu besprochen werden. Eine Walze kostet 1 M. bis 1 M. 20 Pf. Eine Abdrehmaschine mit Hand- oder elektrischem Be trieb gehört zur Ausrüstung der Sprechmaschine. Auf der Ausstellung sind folgende Diktiermaschinen zu ■sehen, die sich hauptsächlich durch mehr oder minder sorgfältige Arbeit und kostbare Ausstattung, aber z. T. auch durch die Deut lichkeit der Ton-Wiedergabe sowie durch den Preis (mit Zubehör 4—600 M.) unterscheiden: 1. „Stenophon” von Rysick & Co., Dresden N 17. 2. „Dictaphone” der Dictaphone Co. m. b. H., Berlin SW 68. 3. „Odeon” der Odeon-Werke, Berlin, Friedrichstr. 184. 4. „Edison-Diktier-Phonograph” der Edison-G. m. b. H., Berlin SW 48. 5. „Parlograph" von Carl Lindström A.-G., Berlin O 17. 6. „Afla" der A.-G. f. Lehrmittel-Apparate, Berlin W 62. (Fortsetzung folgt.) Vorsicht Aus Süddeutschland. Ich lieferte schon mehrere Male an die Firma C. G. P. in Lodz (Rußl.) Ware. Die Firma hatte mir stets einen Scheck auf Berlin vorausgesandt. Im letzten Oktober bestellte diese Firma wieder Ware, und zwar Lichtpausleinwand, welche ziemlich teuer ist, und diese wurde seitens meiner Angestellten aus Versehen abgesandt, bevor ich im Besitze des Schecks auf Berlin war. Ich habe die Firma sofort benachrichtigt und gebeten, mir mein Guthaben zugehen zu lassen, aber heute, Mitte Februar, bin ich noch ohne jegliche Antwort. Was soll ich mit dieser Firma anfangen, d. h., wie könnte ich zu meinem Gelde gelangen ? Die Summe beträgt 82,40 M. Ich bin bereit, Ihnen sämtliche Schreiben zuzusenden, damit sie sich genau über diese Angelegenheit äußern können. B. Fragesteller möge beim Kaiserlich deutschen Konsulat in Lodz unter Beifügung einer internationalen Antwortmarke anfragen, ob gerichtliche Klage gegen den säumigen Zahler Erfolg verspricht. Bejahenden Falles möge das. Konsulat einen bewährten Anwalt empfehlen, und diesem kann Fragesteller Voll macht zur Klage geben mit der Bedingung, daß der Anwalt seine Spesen aus dem eingezogenen Betrag deckt. (Der Name des schlechten Zahlers wird in der nächsten vertraulichen Liste des Papier-Industrie-Vereins und des Deutschen Papier-Vereins abgedruckt.) * * * Nach uns vorgelegten Urkunden bestellte E. H., Wirtschafts artikel, Berlin, Kürassierstraße, Klosettpapier für etwa 280 M. bei einer süddeutschen Fabrik und gab als „Referenzen” H. H. in Berlin SW 68, Markgrafenstraße, und J. R. T. in Berlin S 14, Alexandrinenstraße, auf. Beide gaben gute Auskünfte. Darauf hin sandte die süddeutsche Fabrik die Ware ab, holte aber gleich zeitig Auskunft über den Besteller bei einer größeren Auskunftei ein. Diese lautete sehr schlecht. Inzwischen schrieb H. H„ der über E. H. gute. Auskunft erteilt hatte, unaufgefordert der süd deutschen Fabrik, E. H. sei faul. Nunmehr zog die süddeutsche Fabrik auch über H. H. zuverlässige Auskunft ein, die gleich falls äußerst ungünstig lautete. Ferner ergab sich, daß E. H. das Klosettpapier zu Schleuderpreisen verkaufte. Die Namen der hier Erwähnten werden in der nächsten Schutzliste des Papier-Industrie-Vereins abgedruckt. Die neuen bayerischen Briefmarken werden am 10. März zur Ausgabe gelangen. Die bisherigen Postwertzeichen gelten noch drei Monate nach dem Ausgabetag der neuen Marken. Probenschau Kalenderrückwände von Alfred Schulze in Berlin C 19, Wallstr. 17-18. Die Kalenderrückwände haben durchweg Hoch format, sie sind durch Chromolithographie, Golddruck, Präge- und Stanzarbeit verziert. Diese beschränkt sich aber auf die Darstellung von Ornamenten, Blumengewinden und ähnlichem Zierat, während je ein figürliches Bild in der oberen Hälfte der Rückwand zu den Ornamenten passend eingeklebt ist. Diese ebenfalls in buntem Steindruck hergestellten Bilder stellen Kinderköpfe oder ganze Kindergestalten dar und sind so sorg fältig ausgeführt, daß sie ihre Aufgabe als Hauptschmuck der Kalenderrückwand zu dienen, gut erfüllen. Telephon-Verzeichnis von Eduard Jäckel, Buchdruckerei in Berlin N 31, Brunnenstr. 156. Die Firma stellt Tafeln zur Ein tragung der meistgebrauchten Fernsprechnummern in drei ver schiedenen Ausführungen her. Das kleinste Verzeichnis ist eine Papptafel von 49 cm Höhe bei 32 cm Breite. Wie nachstehendes Bild zeigt, bietet sie Raum für 92 Namen in zwei langen Spalten. Ein Abreißkalender in der Mitte und eine auf die Pappe geklebte Schieferplatte vervollständigen die praktische Ausstattung. Die zweite etwas größere Ausführung wurde aus einem Blechrahmen gefertigt, der 52x40 cm groß ist. In die Rillen dieses Rahmens -sind die zur Aufnahme der Namen dienenden Kartonstreifen eingeschoben; man kann sie daher, wenn sie verbrauchtsind. durch neue Streifen ersetzen. Rechts und links von der Schiefer täfel sind Haken für Griffel und Schwamm angebracht. Auch die darüber befindliche Tafel mit Reklame oder einem Abreiß kalender läßt sich leicht auswechseln. Das Blech ist sauber rot lackiert und bietet bei sorgsamer Behandlung unbegrenzte Haltbarkeit. Dieses Verzeichnis bietet Raum für 96 Namen, da es aber viele Betriebe gibt, die mit dieser Zahl nicht aus reichen, so wurde die dritte Ausführung des Fernsprechverzeich nisses um je eine Klappe auf jeder Seite vergrößert. Diese Klappen sind ebenfalls Blechrahmen, in denen je ein Karton blatt eingeschoben ist. Sie hängen in Scharnieren an den beiden äußeren Seiten und lassen sich im Gebrauch zurück schlagen, so daß sich das Verzeichnis ähnlich wie ein Altarschrein öffnet. Auf diese Weise wurde für 288 Namen Platz geschaffen. Die übrige Ausstattung entspricht genau der des vorbeschriebenen Verzeichnisses. (Vgl. Anzeige in dieser Nummer.)