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682 PAPIER-ZEITUNG Nr. 19 Kartoffelstärke und Kartoffelmehl Marktbericht von A. Siewerts, Berlin SW 19, 27. Februar 1911 Der am 22. Februar hier abgehaltene Stärkemarkt verlief bei mäßiger Beteiligung fast umsatzlos.’ Bei der im Dezember ein geleiteten Steigerung haben eben ziemlich umfangreiche Deckungs- und Meinungskäufe stattgefunden, so daß die verbrauchende In dustrie für die nächste Zeit gedeckt ist. Aber auch die Spekulation tat nichts, um den Markt durch erneutes Eingreifen in zuversicht liche Stimmung zu versetzen. Der aus der gegenseitigen Aussprache gewonnene Eindruck läßt sich darin zusammenfassen, daß die dies jährige Erzeugung teils durch Erweiterung und Ausnutzung der be stehenden Betriebe, teils durch Neubauten von Fabriken, nament lich auch von Rohstärke-Fabriken erheblich vergrößert worden ist, daß aber bei den hohen Kartoffelpreisen erhebliche weitere Ver mehrung der Bestände durch eine Frühjahrs-Kampagne kaum zu befürchten sei. Auch die güten Ausfuhrziffern geben der Hoffnung auf Gesundung des Marktes Nahrung. Berliner Preise für Lieferung im Februar und März: Kartoffelstärke und Kartoffelmehl, trockene Superior 20,75—21,25 M. ,, ,, Prima 20,00—20,50 ,, ,, ,, abfallend Prima. . . . 19,00—19,50 ,, Kapillarsirup, prima weiß 44°. . 24,25—24,75 ,, Stärkesirup, prima halbweiß 21,75—22,25 ,, Kapillarzucker, prima weiß 22,75—23,25 „ Dextrin, prima gelb und weiß 26,50—27,00 ,, Die Preise verstehen sich f. d. 100 kg bei Posten von mindestens 10 000 kg. Oder-Schiffahrt Bericht des Spediteur-Vereins Herrmann & Theilnehmer Stettin, 25. Februar 1911 Schiffahrtseröffnung würde vorangegangenen Schiffahrtsschluß zur Voraussetzung haben, aber von solchem kann in Stettin dies mal kaum noch gesprochen werden. Seewärts gibt es längst keinen .Schiffahrtsschluß mehr, seitdem die vorbildliche Stettiner Eisbrecher- Einrichtung den Stettiner Schiffsverkehr unter allen Umständen offen hält, und man schlimmstenfalls nur die Eistaxe zu entrichten braucht, die in diesem Winter lediglich vom 12. bis 18. Februar erhoben wurde. Die regelmäßigen Dampferlinien wurden deshalb unausgesetzt lebhaft betrieben und richten sich jetzt wieder auf den Vollbetrieb ein. Der Verkehr in Sonderdampfern stockte nicht, obwohl er winterlich spärlich war. Jetzt wird er auf vollen Umfang ausgedehnt. Segler kamen vereinzelt den Winter hindurch an, die eigentliche Segelschiffahrt ruhte aber und wird wohl erst langsam im Laufe des März wieder in Gang kommen. Zu wünschen wäre, daß sie mit alter Gewohnheit bräche und sich früher aus der Winterlage aufmachte, wozu die Gestaltung der Witterung einlädt, denn nach dem Kälteanfall im Februar, der bei dem vorherigen so gelinden Verlauf des Winters höchst unerwartet kam, ist so starker Wetter umschlag eingetreten, daß er sich nur als frühes Einsetzen der Aequi- noktialwirbel deuten läßt, wodurch die Wiederkehr ernstlicher Frost gefahr ausgeschlossen erscheint. Damit ist aber auch tatsächlich, wenngleich noch nicht vertrags mäßig, die Binnenschiffahrt wieder eröffnet, die zwar einigemal vor übergehend durch Eis behindert war und vereinzelt von Schlepp zügen und Privatschiffern zwischendurch aufrechterhalten wurde, aber im allgemeinen ruhte; weil der Winterbetrieb auf den östlichen Binnengewässern unlohnend ist, und infolge der steten Möglichkeit des Einfrierens auch Ladung mangelte, weshalb ja auch der See fahrt im Winter die Ladung großenteils ausbleibt, denn die Binnen schiffahrt ist der Lebensnerv der Frachtschiffahrt zur See. Auf der Oderstrecke Stettin — Küstrin sind die Eisversetzungen soeben bereits beseitigt, und zwischen Kosel und Breslau sind sie mit dem seit Anfang der Woche eingetretenen Hochwasser im Ab schwimmen, weshalb die Schiffahrt auf dieser Strecke noch in dieser Woche behördlich freigegeben werden wird. Die Oderumschlag stellen Kosel, Breslau und andere tun Dienst, und die übrigen werden täglich folgen. Im Finow-Kanal werden am 1. März die Schleusungen wieder aufgenommen. Der neue Großschiffahrtsweg Stettin— Berlin für Kähne dürfte schon im Herbst 1912 dem Durchgangsverkehr geöffnet werden. Mit Recht erwartet man davon großen Aufschwung des Güter verkehrs zwischen Stettin und Groß-Berlin durch Verbilligung und Beschleunigung der Fracht, sb daß der Weg über Stettin in bisher ungeahntem Umfange den Bezug und Versand des Berliner Reviers übernehmen wird, weil er die kürzeste Wasserverbindung Berlins mit der See ist. Freilich hängt viel von den Entschließungen der Regierung ab, die den Schlepperbetrieb zu regeln und die Kanal zölle festzusetzen hat, und nur wenn der neue Weg nicht zu sehr beengt oder belastet wird, können sich die daran geknüpften Er wartungen erfüllen. Abladungen über Stettin sollten nunmehr unverzüglich an geordnet werden. Kahnfrachten im Frühjahr werden nach dem milden Winter und bei der frühen Eröffnung des Vollverkehrs wohl wieder recht billig sein. Uebermäßiger Güterandrang scheint nicht bevorzustehen. Der Weg Stettin — Berlin ist übrigens den Schwan kungen des Wasserstandes entrückt, und seine Frachten unter liegen deshalb nicht starken, schnellen Aenderungen., Schopper’s Festigkeitsprüfer für Papier, Pappe usw. mit Hand-, Wasser- od. mechanisohem Antrieb. An das Könlgl. Material-Prfungsamt, Gross-Llchterfelde-W, geliefert u. dort zur Vornahme der amtlichen Prüfungen ausschliesslich im Gebrauch. Louis Schopper, Leipzig 34525] Arndtstrasse 27 . papierprüfungs - Apparate aller Art Fräzisions-, Papier- u. Pappenvagen zum Neostyle in unerreichter Qualität serlin W.35, Bluen"NI J gCo.K§-4 "—•Potsdamer str. Buchfulz-Einbrenn-Muschine DRP 177 692, allein patentiert für gerade Lineale, die schon m einem Schlag die 2 schönsten Falze macht, ist die beste. STlU Bücher pro Stunde. 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