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PAPIER-ZEITUNG 585 Passiva: Aktien-Kapital 4 000 000 M., Reservefonds! 1 175 000 Mark, Reservefonds II 150 000 M., Teilschuldverschreibungen I 240 000 M., Teilschuldverschreibungen II 465 000 M., Teilschuld verschreibungen III 600 000 M., Teilschuldverschreibungen IV 1 000 000 M., Delkrederefonds 30 000 M., Pensionsfonds 62 000 M., Unterstützungsfonds 55 000 M., Verbindlichkeiten 496 000 M., Bank schuld für Neubau' (Odermünde) 231 000 M., Pommersche Zellstoff- Fabrik, Akt.-Ges. 412 000 M., Sparkasse 20 000 M., Skonti für Zellu lose- und Papieraußenstände 18 000 M., zurückgestellt für Teil schuldverschreibungszinsen IV’. Emission 10 000 M., zurückgestellt für Löhne und Prämien 26 000 M., zurückgestellter Beitrag für die Berufsgenossenschaft für 1910 25 500 M., Gewinn 762 000 M. Gewinn- und Verlust-Konto. Verluste: Handlungsunkosten, Steuern usw. 240 000 M., Skonti 99 000 M., Teilschuldverschreibungs zinsen 93 500 M., Diskont- und Bankspesen 1000 M., Beiträge für Arbeiter-Versicherung 45 000 M., Feuer-Versicherungsprämien 23 000 Mark, Abschreibungen für 1910 404 000 M., Gewinn einschließlich Vortrag aus 1909 762 000 M. Gewinne: Vortrag aus 1909 37 000 M., Fabrikation 1 630 000 M. Die Tagesordnung der auf den 24. März einberufenen 25. ordentlichen Generalversammlung enthält u. a. folgende Punkte: Antrag auf Aenderung der Firma in Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke, A.-G.; solche Aenderung der Satzung, daß vom Aufsichtsrat nur solche Dienstverträge mit Beamten genehmigt werden müssen, deren jährliches Bargehalt 4500 M. (bisher 3000 M.) übersteigt; Beschlußfassung über Erhöhung des Grund kapitals um einen Betrag bis zu 3 000 000 M. Dem Geschäfts-Bericht der Varziner Papierfabrik in Hammer mühle für das Jahr 1910 entnehmen wir folgendes: Das 21. Geschäftsjahr hat erheblich besseren Gewinn erbracht als das Vorjahr. Wir waren während des ganzen Berichtsjahres flott beschäftigt, und diesem Umstande sowie der sorgfältigsten Aus nutzung aller Hilfsmittel verdanken wir wesentliche Erhöhung un serer Erzeugung. Leider ist es nicht gelungen, die außerordentlich gedrückten Verkaufspreise aufzubessern. Zur Vergrößerung der Erzeugung und zu Betriebsverbesserungen mußten wir in Hammermühle erhebliche Mittel aufwenden. Wir haben eine Dampfmaschine nebst Kessel und elektrischer Kraft- und Lichtzentrale aufgestellt, sowie die Mahlzeug-, Kalander- und Schneidemaschinenanlage erheblich erweitert. Um alle Faserstoffe für die erhöhte Erzeugung selbst herzustellen, haben wir einen großen Sulfitkocher angeschafft und die Laugenbereitung, Holzhackerei, Aufbereitung u. a. entsprechend vergrößert. Die Gleisanlage mußte für die erheblich größeren Transporte ausgebaut und erweitert werden. Der neue Sulfitkocher kam im Dezember 1910 in Betrieb, und wir sind durch denselben instand gesetzt, allen Stoff für die Papierfabrikation selbst herzustellen. Hammermühle wird nunmehr, abgesehen von kleineren Anschaffungen, die sich durch den Betrieb ergeben, vorerst keine größeren Neubauten und Anschaffungen mehr nötig haben. In Campmühle haben wir mit dem Umbau der Turbinenanlage nebst Holzschleiferei begonnen. Die Turbinen sind veraltet und der Bau selbst ist schadhaft geworden. Von der Erneuerung, die massiv hergestellt wird, sowie von der Neueinrichtung der Holzschleiferei erhoffen wir bessere Ausnutzung der Wasserkraft und Erhöhung der Holzstofferzeugung. Außerdem wird diese Fabrik an die Staats eisenbahn angeschlossen, wovon wir Verbilligung der bisherigen Transportkosten erwarten. Wir verkauften im Jahre 1910 (rund wie alle folgenden Zahlen) 11 801 000 kg Papier zum Rechnungsbeträge von 4 166 000 M. (im Jahre 1909 9 838 000 kg für 3 500 000 M.). Unverkauftes Papier haben wir nicht auf Lager. 1910 1909 Der erzielte Rohgewinn beträgt . . . + Gewinnvortrag . . . hiervon sind abzuziehen: 601 355 M. 27 295 ,, 419 789 M. 479 „ 628 650 M. 420 268 M. Handlungs-Unkosten, Diskonto und Zinsen, Arbeiterversicherung . . . 172 710 135 462 ./• Kursverlust 455 940 73 M. 284 806 198 M. -/' Abschreibungen 455 867 247 71 1 M. 284 608 185 220 M. T Dividende der Hammermill Paper Co. (abzügl. Unkosten-Anteil) . . 208 156 470 026 M. 99 388 357 000 M. so daß der Gesamtgewinn beträgt . . 678 182 M. 456 388 M. Das amerikanische Unternehmen, die Hammermill Paper Co. dessen Aktien wir besitzen, hat sich in der erhofften günstigen Weise weiter entwickelt. Die Anlage erzeugt mit 3 Papiermaschinen täg lich etwa 50 Tonnen, meist Schreibpapier aus selbst hergestelltem Holzzellstoff. Sie ist aber, obwohl sie weder Reisende noch Agenten hat, nicht imstande, alle einlaufenden Aufträge auszuführen und muß sich vergrößern, wenn sic nicht Kunden verlieren und die Kon kurrenz fördern will. Die Hammermill Paper Co. sieht sich des halb gezwungen, die Fabrik in Erie durch Aufstellung einer neuen großen Papiermaschine nebst Hilfsmaschinen leistungsfähiger zu gestalten und wird ihr Aktienkapital zu diesem Zweck vergrößern. Um jedoch jetzt schon einigermaßen liefern zu können, hat die Hammermill Paper Co. den Alleinverkauf der Erzeugnisse der in der Nähe von Boston in Pepperell liegenden Papierfabrik von der Nashua River Paper Corporation auf 15 Jahre gegen Provision übernommen. Diese Fabrik erzeugt mit 6 Papiermaschinen täg lich etwa 70 Tonnen Papier, für welche sie guten Absatz hat. Der Leiter der Hammermill Paper Co., Herr Ernst R. Behrend in Erie, hat die Oberleitung der Fabrik in Pepperell und wird die Fabri kation so gestalten, daß die Hammermill Paper Co. von dort aus einen Teil ihrer Abnehmer, besonders die im Osten der Vereinigten Staaten wohnenden, befriedigen kann. Zu diesem Zweck ist seit Ende November 1910 in Boston eine Verkaufsniederlage errichtet worden. Für den Verkauf des Papiers der Nashua River Paper Corpo ration und für den Betrieb der Hammermill in Erie, die für etwa 1 720 000 Dollar Papier und Zellstoff erzeugt, (also etwa doppelt so viel als Varzin) ist jetzt schon erhebliches Betriebskapital erforderlich. Die Varziner Papierfabrik Actiengesellschaft bedarf zur Ueber- nähme und Bezahlung der neuen Shares der Hammermill Paper Co., welche für den Erweiterungsbau geschaffen werden, sowie zur Deckung der Baukosten in Campmühle (Varzin) und zu Betriebs kapital etwa 3 000 000 M. und wird den Aktionären zu deren Be schaffung die Ausgabe von 2 000 000 M. neuer Aktien der Varziner Papierfabrik vorschlagen, diese sollen für 1911 zur Hälfte dividenden berechtigt sein. Die Papiermaschinen der Varziner Papierfabrik konnten im Anfang des abgelaufenen Jahres noch nicht ihre volle Leistung entfalten, außerdem kam der neue Zellstoffkocher erst Ende 1910 in Betrieb. Wir erwarten durch volle Ausnutzung der nunmehr fertigen Hammermühle und durch die in Ausführung begriffene Verbesserung der Campmühle für das laufende Jahr 1911 weitere Steigerung des Gewinnes. Die Hammermill Paper Co. erwartet nach Einbau der vierten Papiermaschine Steigerung von Umsatz und Ertrag um etwa 40 bis 50 v. H., so daß wir mit den verbesserten Ergebnissen aus Varzin und Erie auch das vergrößerte Aktienkapital gut verzinsen zu können hoffen. Hauptziffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Maschinen 2 292 000 M., Gebäude 558 000 M., Eisenbahnanlage 39 000 M., Arbeiter- und Beamtenhäuser 181 000 M., Papierbestand 174 000 M., Fabrikationsbestände (dabei Holz 315 000 M.) 471 000 M., Utensilien und Ersatzteile 83 500 M., Pferde und Wagen 2000 M., Bargeld 3000 M., Wechsel 41 000 M., Staatspapiere 34 000 M., Hammer- mill-Aktien (nom. 960 000 Dollar) 2 545 000 M., Außenstände 1 323 000 M., Hammermill Paper Co., Dividende 470 000 M. Passiva : Aktienkapital 5 000 000 M., Reservefonds 811 000 M., Erneuerungsfonds 300 000 M., Delkrederekonto 12 000 M., Arbeiter- Versicherungskonto, Rückstellung 13 000 M., Verbindlichkeiten 1 408 000 M., Wohlfahrtskonto 8000 M., Tantieme 45 000 M., Divi dende 600 000 M., Vortrag für 1911 28 000 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Handlungsunkosten 69 000 M., Diskonto und Zinsen 81000 M., Arbeiter-Versicherung 23 000 M., Abschreibungen 248 000 M., Reingewinn 678 000 M. Haben: Gewinnvortrag aus 1909 27 000 M., Fabrikations gewinn 601 000 M., Hammermill Paper Co., Dividende 470 000 M. Hasseröder Papierfabrik, A.-G., in Heidenau. In der Auf sichtsratssitzung wurde beschlossen, von dem 239 354 M. 16 Pf. betragenden Reingewinn (im Vorjahre 128 530 M. 16 Pf.) die Ver- . teilung einer Dividende von 4 v. H. (i. V. 3 v. H.) der auf den 26. April einzuberufenden Generalversammlung vorzuschlagen. Papierfabrik Cospuden Ferd. Flinsch in Zöbigker. Herrn Friedrich Wilhelm Oste in Gautzsch wurde Prokura erteilt. Tapeten-Industrie-Actien-Gesellschaft in Berlin. Die Zweig niederlassung in Elberfeld unter der Firma Georg Großheim Ab teilung der Tapeten-Industrie-Actien-Gesellschaft ist durch Ver trag an die Herren Alfred Trog und Adolf Mann jr. übergegangen und wird von diesen unter der Firma Georg Großheim fortgeführt. (Siehe Nr. 2 S. 62.) Tapetenfabrik Penseler & Sohn Nachfolger Aktiengesellschaft in Lüneburg. Den Herren Gustav Kirberger und Wilhelm Brünjes • wurde Prokura erteilt. Vereinigte Papierwarenfabriken G. m. b. H. in Stuttgart. Der Geschäftsführer Herr Karl Ganter, früher in München, nun in Leipzig, ist abberufen worden. Drahtpapier-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Herr Wilhelm Leuthaus ist nicht mehr Geschäftsführer. Der Papierhändler Herr Hermann Gueffroy in Berlin ist Geschäftsführer geworden. Siegfried Kragen & Co., Papierwarenfabrik in Hamburg 11. Die in Nr. 5. S. 166 abgedruckte Nachricht wird dahin berichtigt, daß Herr Siegfried Kragen wohl auf einige Tage bis zur Be endigung der Liquidation aus der Firma geschieden war, jetzt aber nach endgültigem Ausscheiden zweier Gesellschafter die Firma Siegfried Kragen & Co. als alleiniger Inhaber weiterführt.