Volltext Seite (XML)
von mehreren Stücken auch einzelne Stücke abzustanzen sind. Die Gruppen, welche mit einem Hub gestanzt werden sollen, muß der Umdrucker beim „Aufstechen” kenntlich machen. Er soll jede Gruppe mit einer Linie umgrenzen, welche in irgend einer Farbe mitgedruckt wird. Der Umdrucker bringt ferner in jeder ein Merkmal (—) an, mit dem der Werkzeugmacher die entsprechende Bild 14 Stelle seines Werk zeuges versieht. Hierdurch wird genaue Stanz anlage ermöglicht. Wird dies über sehen, so ist es schwer, das Stanz werkzeug zum Passen zu bringen, und es entsteht Aufenthalt bei der Arbeit. “ Kleine Unrichtigkeiten beim Passen wer den freilich stets vorkommen, weil kein Umdrucker und kein Werk zeugmacher im stande ist, so haar scharf zu arbeiten, daß 4—5 zusam mengeschraubte Schnitte, welche je ein Sechseck darstellen, nach jeder Richtung genau passen. Auch spielt die Dehnung des Papiers eine Rolle, und es gehört viel Erfahrung i dazu, diesen Umstand richtig zu berücksichtigen. Bei der An fertigung der Stanzschnittwerkzeuge muß sachgemäß verfahren werden, wenn Uebelstände vermieden werden sollen. So müssen Bild 15 die Werkzeuge so gebaut sein, daß alle Durchbrüche ,,nach oben” heraus gedrängt werden, d. h., daß die Form sich nach oben er weitert, während sie sich nach der Schnittseite hin ver engt. Wird dies nicht beachtet, so lassen sich die ge stanzten Stücke nur mit Mühe aus stoßen, wodurch großer Zeitverlust entsteht. Man soll dem W erkzeug- macher auch einige Proben der zu ver arbeitenden Roh stoffe einhändigen, denn die Ausladung des Schnittes soll sich nach der Stärke des Stoffes richten. Am besten betraut man mit der Anferti gung der Werkzeuge solche Fabriken, welche diese als Son dererzeugnis her stellen. Bei der Stanzarbeit erfordert nicht nur das Auflegen Tdes Schnittes Gewandtheit, sondern es gehört auch. Geschicklichkeit dazu, die Stanzstücke aus dem Werkzeug auszustoßen. Dies hat in den meisten Fällen nach jedem Hub zu geschehen, und der Zeit aufwand richtet sich danach, wieviel Schnitte zusammengesetzt wurden. Bei Massenauflagen, welche es ermöglichen, auf die Kosten zu kommen, wird man daher oft gut daran tun, sich zwei solcher mehrteiliger Schnittwerkzeuge zum Auswechseln an fertigen zu lassen. Mit der Arbeit werden dann 2 Angestellte betraut, von denen der eine mit dem einen Werkzeug die Ma schine bedient, während der andere das zweite Werkzeug aus leert. Auf diese Weise wird es möglich, die Maschine gut auszu nutzen. Mit vierfachem Schnitt kann man oft das leisten, was sonst drei Maschinen mit einfachem Schnitt ausführen würden, Demnach wird Neuanschaffung von Ma schinen vermieden und Ar beitslohn gespart. Ander seits geht aus diesen Aus führungen hervor, daß sich durch vierfachen Schnitt nicht das vierfache Ergebnis des Einzelschnittes erzielen läßt, weil Auflegen des Werkzeuges und Ausstößen der Stanzteile verhältnis mäßig mehr Zeit erfordert als beim einfachen Stanzen. Die Form der Werk zeuge soll möglichst einfach sein, z. B. sollen spitze Bogen und scharfe Ecken vermieden werden, weil sie die Stanzarbeit erschweren und das Werkzeug bald un brauchbar machen. Abfälle gummierter und kaschierter Erzeugnisse setzen sich leicht in scharfen Ecken und Bild 16 kleineren Bogen fest. Auch der Lithograph soll bei seinem Entwurf an die Stanzarbeit denken und ungeeignete Bogenführung vermeiden. F. K- Mehr Beachtung dem Mehlsack! Wir empfehlen unseren Lesern, nachstehende Ausführungen den ihnen bekannten Müllern und Mehl- Bild 17 händlern vorzulegen. „Was nützt es dem Müller, den besten Weizen auf die beste Art zu bestem Mehl zu mahlen, wenn er sein Erzeugnis in poröse und aufsaugende Stoff säcke verpackt und darin versendet?” sagt Elbert Hubbard. In seiner reinen Mühle kann er sein Mehl ruhig erstklassig nennen, aber die Güterwagen mit ihrer gemischten Ladung sind nicht so sauber. Und beim Handhaben und späteren Verladen nimmt der baum wollene Stoff alle Unreinigkeiten in sich auf und verteilt sie im Mehl. Durch sein offenes Gewebe krie chen unzählige In sekten hindurch, an gelockt durch die im Mehl enthaltene Stärke. Und hier leben sie und pflanzen sich fort. In den Speichern und den Lagerräumen der Krämer nimmt es fremde Gerüche an. Nach einer Zeit ist das Mehl, das man einkauft, nicht mehr so, wie der Müller es bereitet hat. Seine Frische wurde vom Gewebe aufge- genommen. Alle Stoffmehlsäcke sind stets über und über mit Mehl bedeckt. Ein Teil des Inhalts wurde durchgesiebt. Wenn nun das Mehl aus dem Sack herauskommen kann, können auch Unreinigkeiten ein dringen. Wo ein Ausgang, ist auch ein Eingang.