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DAPIER-VERARBEITUNG M BU CH GEUERBE '■ Berliner Typographische Gesellschaft Vereinslokal: Berliner Buchgewerbesaal, Dessauer Straße 2, III Vorsitzender: G. Könitzer, Steglitz, Arndtstraße 35 Kassierer: C. Rinck, Schöneberg, Bahnstraße 43, link. Aufgang III Schriftführer: E. Baumeister, SW 29, Gneisenaustr. 98 An die verehrlichen Mitglieder! Die erste Sitzung im neuen Jahre ist satzungsgemäß die ordentliche Generalversammlung Sie wird abgehalten am Dienstag, 10. Januar, abends 9 Uhr (pünktlich) im Berliner Buchgewerbesaal, Dessauer Str. 2 III. Wir laden die geehrten Mitglieder hierzu ein, ersuchen, etwaige Anträge uns baldigst zu übermitteln, um sie noch vorher be kanntgeben zu können, und bitten um zahlreiches Erscheinen. Der Vorstand Tagesordnung- 1. Erstattung des Jahresberichts seitens de Vorstandes. 2. Erstattung des Kassenberichts und Entlastung des Kassierers. 3. Wahl des Vorstandes. 4. Wahl der Technischen Kommission. 5. Erledigung etwaiger Anträge des Vorstandes oder der Mit glieder. Volkstümliche Bibliothekzeichen Schluß zu Nr. 103 von 1910 Nicht weniger spricht das Blättchen Charlotte Kirdorf an, mit einer Winterlandschaft und dem Attribut des Spinnrades, dem Ehrenzeichen des ehemaligen stillen Waltens der deutschen Hausfrau. Besonders reichlich ist unter den volkstümlichen Blättern die Darstellung der deutschen Landschaft, das Heimat haus, die heimatliche Bild 10 Kirche vertreten. So besitzen wir geradezu Prachtarbeiten so wohl in dem Exlibris Portmann, ein Far benholzschnitt von A. Peter, Basel, auf dem ein reizender Kinderreigen in einer Wiesenlandschaft zu sehen ist, die durch überaus zarte Farben- stimmung besticht, als in dem Blatte Warmke von Biese, das eine feinemp fundene Ackerland schaft mit Sämann in vollendeter Stein zeichnung und de zenter Farbgebung zum Vorwurfe hat. Ein - drittes, nicht weniger bemerkens wertes und nicht weniger fesselndes Blättchen, das schon wegen seiner Technik interessiert — Stahl ätzung — vermittelt uns W. Tullberg: eine Landschaft in der Provinz Schonen mit einem der dort üblichen Bauernhäuser und einer trefflichen Buchenlaubumrahmung. Das Ganze ist so zierlich und anheimelnd, daß man den Besitzer darum beneiden möchte. Das Exlibris der Pfarrbibliothek Prutting, Bild 10, verherrlicht die Pfarrkirche und das Wohnhaus des Geistlichen, ist durch seine Einfachheit vorzüglich in der Wirkung und kennzeichnet den kraftvollen Schöpfer, der uns schon viele gute Blätter schenkte, Bernhard Wenig. Hierher gehört auch Bild 11 das Exlibris des Klosters Stans in Tirol, das in plastischer halb reliefartiger Zeichnung die umfangreichen Gebäude dieser herr lich gelegenen Klosterstiftung wiedergibt. Das Blättchen Max Schaller verherrlicht die Rauhe Alb, jenes interessante Hoch plateau mit den eigenartigen Dörfchen und Siedelungen. — Einen malerischen Ausschnitt aus Alt-Hamburg vergegenwärtigt uns das Blatt Schöning, Bild 11, von dem bekannten, die Heimat bewegung unterstützenden Künstler 0. Schwindrazheim; den Namen des Besitzers erläutern die hübschen Eignerzeichen: Eichbauer (gez. v. Ortlieb), Bild 12, mit einem säenden Bauern und einer ehrwürdigen Eiche und das Blatt Benno Heit, das durch den Namensheiligen, den Patron der Erzdiözese München, ansprechend illustriert wird. — Es kann nicht verwundern, daß im volkstümlichen Exlibris auch die Vorliebe für die deutsche Märchen- und Sagenwelt zum Ausdrucke kommt. So bei dem Exlibris der Irrenanstalt Erlangen, Bild 13: einem kleinen Mädchen, das sich im Walde verirrte, weist ein freundlicher Gnom mit einer Laterne den Weg, ein sehr hübsch in Farben gehaltenes Blatt von M. Ade. — Hänsel und Gretel vor dem Knusperhäuschen geben für Kinderexlibris einen dankbaren Stoff, wie wir gleich auf dem Blatte Staden, Bild 14, sehen. Auch das liebliche Märchen vom Froschkönig kehrt öfters wieder, so in der schönen Radierung Dr. Banholzer von G. Kleinhempel. — Zlatarog, die leidenschaftbewegte Sage von Treiglav, hat C. Heer mann in dem Exlibris O. Reiß, Bild 15, verewigt, während sich E. O. Engel, Dachau, ein Wunderblümchen der Berge hierzu