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PAPIER-ZEITUNG Nr. 1 4., Abwasser A. Pritzkow, Der augenblickliche Stand der Abwasserfrage in Sulfitzellstofjabriken. Vierteljahrschrift f. gerichtl. Medizin u. öffentl. Sanitätswesen. Chern. Centralbl. 1910, II, 921. Uebersicht über diese Frage, die nicht im Referat wiedergegeben werden kann. E. Bosaeus, Ueber die Verluste bei der Holzchliff-, Zellstoff und Papierfabrikation. Nach P.-F. 8, 737—739, 767—770 [1910], Nach Bosaeus sind die von Carlsson errechneten Verluste theo retisch und praktisch weit zu hoch angegeben. T. Carlsson, Ueber Faserverluste bei der Holzstoff-, Zellstoff und Papierfabrikation. P.-F. 8, 1092—1093 [1910], Carlsson verteidigt seine Angaben gegen die Kritik von Bosaeus. Zellpech. P.-Z. 35, 2940 [1910], Die Brikettfabrik Lüttringhausen G. m. b. H. ist in Konkurs geraten. Die Benutzung von Zellpech als Bindemittel für Kohlen klein für Hausbrandbriketts hat sich nicht bewährt. Die Briketts schmolzen im Feuer zu flüssiger Masse. Für Industriebriketts soll sich Mischung von 1 Teil Zellpech mit 1 Teil gewöhnlichen Binde mittels bewährt haben. C. de Schwarz, Das Brikettieren von Eisenerzen. Chemiker- Zeitung 34, 1212 [1910], Für Brikettierung von Gichstaub und Eisenerz sind 6 v. H. Bindemittel nötig. Der bei der Brikettfabrikation erforderliche Druck beträgt 9000 Pfund auf den Quadratzoll. Die Zellpech briketts sind sehr gut aber zu teuer bei einem Preise von 40 M. für 1 Tonne Zellpech. Dobbelstein, Verwertung minderwertiger Brennstoffe. Nach Zeitschr. f. angew. Chemie 23, 1517 [1910]. Zellpech ist bei Koksaschebrikettierung verwendet worden. Die Briketts sind härter und widerstandsfähiger als die mit Teerpech hergestellten, aber nicht wetterbeständig. R. Schorr, Bindemittel aus Sulfitzellulose-Abgängen. Chern. Eng. 11, 156 [1910], Nach Chern.-Ztg. Repert. 1910, 448. Die deutschen Versuche zur Gewinnung von Zellpech werden besprochen. Deutsche Saduyn-Gesellschaft, Reinigen und Geruchlosmachen der Auspuffgase von Explosions- und dgl. Motoren. DRP 224949. Nach Chem.-Ztg. Repert. 1910, 492. Der durch Aussalzen von Sulfitlauge gewinnbare Niederschlag wird in Wasser gelöst. Desodorisierend wirken die Lösungen der Salze der Ligninsulfosäuren. Saduyn, W.-B. 41, 3847 [1910]. Die Auspuffgase der Motoren, insbesondere der Automobile, sollen durch Saduyn, das in porösen Massen zur Aufsaugung ge bracht ist, geruchlos gemacht werden. Saduyn wird aus Sulfitzell stoffablauge durch Erhitzen auf 100° und Zugabe von Kochsalz her gestellt. Es fallen die ligninsulfosauren Salze aus, die in wässriger Lösung die Geruchlosmachung bewirken. Für die deutschen Auto mobile wären im Jahr 40 000 cbm Ablauge nötig. Die Redaktion gibt folgende Berechnung: Bei 500 000 Tonnen Jahresproduktion an Sulfitzellstoff entfallen 5 000 000 cbm Lauge, von denen 0,8 v. H. für Saduyn verwendet werden könnten. B Diamand, Verfahren zur Neutralisation von Metallsalz lösungen, die zur Holzimprägnierung bestimmt sind. DRP 222193 vom 10. 8. 1909. Zusatz zum DRP 216798 vom 11. 6. 1907. Nach Journ. Soc. Chern. Ind. 29, 759 [1910], An Stelle von Sulfitäblauge (vgl. diese Referate 1909 S. 56) soll Sulfatzellstoffablauge oder andere die Extraktivstoffe des Bolzes enthaltende Laugen verwendet werden. Die Bildung unlöslicher Niederschläge kann so vermieden werden. Hemlock-Extrakt und Sulfitablauge. Paper trade journal 51, Nr. 11 S. 60 [1910], Nach Journ. Soc. Chern. 29, 1069 [1910]. Durch Einwirkung von Sulfitablauge auf den Auszug der Hem- lock-Rinde kann eine weit größere Menge von Gerbstoff, als ohne Sulfitlaugenbehandlung, erhalten werden. A. Stutzer, Untersuchungen über die Ablauge der Sulfit-Zellu losefabriken. P.-Z. 35, 3167—3168 [1910], Durch Ammoniak lassen sichaus der Ablauge beträchtliche Mengen von schwefliger Säure entfernen, da diese an Kalk gebunden ausfällt. Alkohol aus Sulfitablauge. Svensk Papperstidning. Nach P.-Z. 35, 2781 [1910].; P.-F. 8, 846 [1910], Aktiebolaget Ethyl in Falun hat außer dem Verfahren von G. Ekström das von Wallin in Köpmansholmen erworben. Sulfitsprit in Schweden. W.-B. 41, 3966 [1910], Man will Sulfitsprit zum größten Teile exportieren und so die durch Petroleumeinkauf aus dem Lande gehenden Summen aus gleichen. C. G. Schwalbe, Spritgewinnung aus den Ablaugen der Sulfit zellstoff-Fabrikation. P.-Z. 35, 2044—2045 [1910]; Zeitschr. f. angew. Chemie 23, 1537— 1541 [ 1910]; W.-B. 41, 2354—2359 [1910]; Aussprache: P.-Z. 35, 2044—2045 [1910]; W.-B. 41, [1910], Nach einer geschichtlichen Uebersicht über die Versuche zur Gewinnung von Sprit aus Holz werden die auf Alkoholgewinnung gerichteten Versuche von Lindsey und Tollens von Matheus und von Krause besprochen und die fabrikmäßige Darstellung von Sprit nach den schwedischen Verfahren von Ekström und Wallin skizziert. Der Sulfitsprit enthält Methylalkohol, Acetaldehyd, Aceton, Fur- furol. — In Deutschland besteht kein Patentschutz für die schwedi schen Verfahren. In Deutschland würde die bestehende Produktion an Sprit um 6—7 v. H. erhöht werden. Die Fabrikation in Deutsch land wird jedoch wahrscheinlich durch die Steuerbelastung unmöglich gemacht. — Aus den Ablaugen wird nur der gärungsfähige Anteil von Kohlehydraten, etwa 1/3 der Gesamtmenge — entfernt. Ob die Ablaugen nach der Entfernung dieses Drittels wesentlich unschäd licher sind als bisher, bleibt abzuwarten, jedenfalls kann die Beigabe von Hefezellen unter Umständen bedenklich erscheinen. Bror Segerfelt, Spritherstellung aus den Ablaugen der Sufit- zellstoffabrikation. Nach „Kemi och Bergsvetenschap" in P.-Z. 35, 2518—2520 [1910]; Chem.-Ztg. Repert. 1910, 455. Nach Mitteilung einer Reihe geschichtlicher Notizen macht der Verfasser Angaben über den Arbeitsgang in Köpmansholmens Ver suchsfabrik für das Wallinsche Verfahren. Die Ablauge enthält Trockensubstanz 13,5 v. H. Organische Substanz 12,07 ,, Gesamtmenge schweflige Säure .... 0,23 ,, Gärfähigen Zucker 1,69 ,, Nicht gärfähigen Zucker 0,52 ,, Die Lauge wird heiß annähernd neutralisiert; sie muß bei der Gärung schwach sauer sein. Mit der erforderlichen Kühlung wird Lüftung verbunden; zugleich tritt Verdunstung um 2—8 v. H. ein. Die neutralisierte Lauge enthält: Trockensubstanz 13,89—11,96 v. H. Organische Substanz 12,09—10,30 ,, Zucker als Dextrose 2,38— 2,26 ,, Gärfähigen Zucker 1,83— 1,74 ,, Schweflige Säure, mit Basen titrierbar — — In der Sulfitmaische und später im destillierten Sprit finden sich ferner Methylalkohol 0,04 v. H. Aceton Spuren Cymol Spuren Der enstehende Kalkschlamm mit 40—45 v. H. Wasser enthält getrocknet: CaSOa + H 2 O 79,1 v. H CaSO, 3,6 ,, Organisch, nicht bestimmt 17,4 ,, Der Verbrauch an CaO beträgt 11 — 13 kg. Um die mit Basen titrierbate schweflige Säure zu neutralisieren, wären nur 2 kg er forderlich. Kalk vereinigt sich daher anscheinend auch mit der an die Sulfonsäure schwächer gebundenen schwefligen Säure. Aul 1 cbm Ablauge werden 40—45 kg Kalkschlamm wiedergewonnen. Auf das Kubikmeter berechnet, gewinnt man 5 kg CaO und 6 — 7 kg Schwefel. — Auf 100 Liter Sulfitmaische müssen 0,2 —0,4 Liter Hefe, die in Sulfitlauge aus Brauereihefe gezüchtet wurde, genommen werden. In 4 —6 Tagen ist die Gärung beendet. Zusatz von Nähr salzen ist unnötig, wohl aber muß die Hefe, bevor man sie erneut zur Gärung verwendet, durch eine Malzmaische gekräftigt werden. Der Rohsprit enthält u. a.: Cymol 0,4 v. H. Methylalkohol 3,4 ,, Aceton 0,5—1,0 ,, Acetaldehyd Spuren Durch die Vergärung wird nur 1/s der organischen Stoffe ent fernt, doch ist die Ablauge weniger schädlich geworden. Die zwei ersten (schädlichsten) Stadien der nach Klason in 3 Stadien ver laufenden Zersetzung werden überstanden. Sphärotilus und andere Pilze scheinen nach Laboratoriumsversuchen in der vergorenen Ablauge nicht zu gedeihen — Bei 12 000 Tonnen Jahreserzeugung an Zellstoff werden 840 000 Liter 100 prozentiger Alkohol gewonnen, der für das Liter 9% Oere kostet Wird der Gewinn an wieder gewonnenem Kalk und Schwefel zu 6 — 7 Oere auf das Liter Sprit berechnet, so ist der Herstellungspreis nur 3—4 Oere. Schon bei einem Spritpreis von 20—25 Oere kann Sprit mit Benzin und Pe troleum konkurrieren. W. Kiby, Gewinnung von Spiritus aus Ablaugen der Sulfit- Zellulose-Fabrikation. Chemiker-Ztg. 34, 1077—1078, 1091—1092. [1910], Kiby bestätigt die Ausbeuteangaben früherer Autoren und gibt