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Nr. 5 PAPIER- ZEIT UNG 153 Druck jedes Tageszettels .eine andere Farbe gewählt wurde, so erhält der Empfänger mit dem Abreißkalender zugleich eine Musterkarte der Druckfarben, die von Berger & Wirth her gestellt werden. Da am Fuß jedes Tageszettels der Name der benutzten Farbe mit Nummer angegeben ist, kann man danach bei Bedarf sofort bestellen. Gebrüder Herzheim in Düren haben eine gefällige Schreibmappe in Quartformat mit dem Kalen darium ausgestattet und mit vorzüglichem Löschkarton gefüllt Chr. Hostmann, Steinberg’sehe Farbenfabriken G. m. b. H. in Hannover, fertigten einen Abreißkalender, dessen einzelne Blätter je 14 Tage umfassen. Er ist 24x16 cm groß und trägt außer einem in modernem Geschmack entworfenen Deckblatt dreizehn verschiedene Bilder, welche Druckproben darstellen sollen. Ein ganz vorzüglicher Dreifarbendruck eröffnet die Reihe, dann folgen Autochromdrucke, Autotypien in Doppeltonfarben auf mattem und glänzendem Papier, sowie in Matt-Doppeltonfarbe auf mattem Papier. So gibt der Kalender in diesen Druck proben eine schöne Auswahl von Farben für den Illustrations druck. Auch die Kalenderblätter sind mit Geschmack ausge stattet und in fünf Farben gedruckt. Der von der Schriftgießerei Flinsch in Frankfurt a. M. gefertigte Kalender trägt den Namen eines Deutschen Reichs-Kalenders. Die neben dem Wochen block verfügbare Fläche der Rückwand ist mit dem Wappen der deutschen Staaten geschmückt. Die Wappen haben schöne offene Zeichnung, die alle Nebensächlichkeiten vermeidet, um das Gesamtbild besser und klarer hervortreten zu lassen. Die Schrift, sowohl auf dem Wochenblock wie die Ueberschriften der Wappen sind aus der von Professor Ansgar Schoppmeyer gezeichneten schönen halbfetten Flinsch-Fraktur gesetzt, die die gewohnten Formen der Fraktur vereinfacht und gekräftigt hat. Zu dem frischen und lebhaften Eindruck des ganzen Ka lenders tragen die Wappenfarben, hauptsächlich das leuchtende Rot und das tiefe Blau, ihr redlich Teil bei. Die Buchdruckerei Franz Weber in Berlin W 66, Buchhändlerhof, hat einen Ab reißkalender herausgegeben, der hauptsächlich den Anforde- lungen des praktischen Gebrauchs entsprechen soll. Demgemäß ist der Block ziemlich groß gewählt, er ist etwa 19 X 13 cm groß mit sehr deutlichen Tageszahlen. Der Schmuck des Kalenders beschränkt sich auf ein vierfarbiges Teppichmuster, das die Rückwand und den Block bedeckt. Der Wochenabreißkalender von Stähle & Friedel in Stuttgart zeigt einen schönen Buntdruck auf der Rückwand, der allerdings in zeichnerischer Beziehung zu wünschen übrigläßt, denn der abgebildete Steuermann wie die von dem gesteuerten Fahrzeug sichtbaren Teile entsprechen in Haltung und Form wenig der Wirklichkeit. Der Abreißkalender der Druckerei-Gesellschaft Hartung & Co. m. b. H. in Hamburg 25 trägt auf der großen Rückwand ein allegorisches Bild, das andeuten soll, wie Buchkunst und Buch gewerbe von der freien Stadt,Hamburg belohnt und geschützt werden. Nebenstehendes Bild zeigt den Kalender, der auch hohe Ansprüche zufriedenstellt, in verkleinertem Maßstab. Entwurf, Farben und Ausführung zeigen künstlerische Auffassung, die durch geringe zeichnerische Fehler kaum beeinträchtigt wird. Die Kölner Verlagsanstalt und Druckerei hat den Beziehern des Kölner Tageblatts einen Wandkalender gewidmet, der in Rücksicht auf die große Auflage sehr einfach gehalten ist, Der schwarze Druck von Firma und Kalendarium steht in einer reichen Linienumrahmung, die anscheinend für diesen Zweck besonders entworfen wurde. Dadurch, daß die Umrahmung auf chamois Karton braun gedruckt wurde, tritt sie gegen den Text zurück, und die ganze Zusammenstellung sieht fein ab getönt und harmonisch_aus. Arbeitszeit- und Lohntarif der graphischen Gehilfen, Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen in Budapest Der Ungarländische Senefelder-Verein mit seinem Sitz in Buda pest (die Zentralorganisation der Lithographen, Steindrucker, Chemigraphen, Retuscheure,, Licht- und Kupferdrucker und deren Hilfspersonal, in der 98 v. H. aller Berufsangehörigen vereinigt sind) hat nach langen schwierigen Verhandlungen mit den Unternehmern einen Tarif, gültig ab 1. Januar 1911, abgeschlossen. Die wichtigsten Bestimmungen in diesem Tarif sind folgende: Die Arbeitszeit beträgt täglich 8% Stunden (bisher 8%2), nicht nur für die gelernten Arbeiter, sondern auch für alle Hilfskräfte. Feiertage, welche im ungarischen röm.-kath. Kalender rot be zeichnet sind, ferner Tage, an welchen von der Firma die Arbeits einstellung angeordnet wird, werden voll bezahlt. Die Wochenlöhne wurden erhöht und betragen jetzt: für einen neuausgelernten Gehilfen im ersten Halbjahr 22 Kronen, im zweiten Halbjahr 25 und im dritten Halbjahr 27 Kronen. Von da ab wird der Wochenlohn nach Uebereinkommen festgesetzt. — Der Mindest lohn für erste Steinschleifer beträgt 27 Kronen, für Hilfsschleifer, Walzenwascher und Farbenreiber 22 Kronen und für männliche Aufleger 16 bis 18 Kronen. — Der Mindestlohn für Einlegerinnen beträgt 15 Kronen, an Lichtdruckmaschinen 14 Kronen und an Blechdruckmaschinen 17 Kronen, für Auslegerinnen und alle übrigen Hilfsarbeiterinnen 11 Kronen, an Blechdruckmaschinen 13 Kronen. — Die Lehrmädchen erhalten im ersten Halbjahr 6 und im zweiten Halbjahr 7 Kronen Wochenlohn. — Für Bronzieren mit der Hand und für Abstauben wird eine Entschädigung von 30 Hellern für den halben Tag bezahlt. Alle Hilfsarbeiter und -arbeiterinnen er hielten bei Inkrafttreten des Tarifes eine Lohnzulage von einer Krone für die Woche. Vom 15. November 1914 ab erhöhen sich die Mindestlöhne der Hilfsarbeiter um je 2 und die der -arbeiterinnen um je 1 Krone wöchentlich. Ueberzeitarbeit wird nur dort gestattet, wo infolge technischer Einrichtung oder wegen Mangels an entsprechenden Arbeitskräften das Personal nicht vermehrt werden kann. Regelmäßige Ueber-