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142 PAPIER-ZEITUNG Nr. 5 Siebplattenbefestigung in Knotenfängen Diese Siebplatten-Befestigung, für die Edward J. Welch in Fitchburg, Staat Massachusetts, in Verbindung mit der Union Screen Plate Company daselbst das amerikanische Patent 955622 erhielt, soll eine große Zahl von Schrauben entbehrlich machen, die bisher bei jeder Beschädigung einer Siebplatte mit großem Zeitaufwand gelöst werden mußten. Die Abbildungen zeigen die Erfindung von oben und in einem senkrechten Schnitt. Die Siebplatten 10, welche in üblicher Weise geschlitzt sind, ruhen auf einer Platte 12, die ihrerseits mittels Schrauben 13 auf einem Balken 11 befestigt ist. Die Platte 12 besitzt an beiden Längs rändern je eine nach oben gerichtete Rippe 14, welche Rippen in entsprechende Nuten 18 auf der Unterseite der Siebplatten 10 eingreifen. Die Siebplatten sind an ihren Rändern 15 abgeschrägt. Auf die schrägen Ränder je zweier zu verbindender Siebplatten legt sich eine an beiden Längsrändern entsprechend abgeschrägte Leiste 16, welche durch Schrauben 17 mit der Platte 12 und dem Balken 11 verbunden wird und beim Anziehen der Schrauben die Siebplatten etwas auseinanderpreßt, so daß diese fest an die Rippen 11 der Unterstützungsplatte 12 gedrückt werden. Die Leiste 16 bleibt in einem gewissen Abstand von der Unter stützungsplatte 12, so daß sie bei Bedarf mittels der Schrauben 17 noch schärfer angezogen werden kann. Wie aus dieser Beschreibung ersichtlich, braucht man zum Auswechseln einer Siebplatte nur einige wenige Schrauben 17 zu lösen. Naßfilz für Papiermaschinen Französisches Patent Nr. 416 281 von Ernst Rüdiger und Max Wolff. Die üblichen Naßfilze für Papiermaschinen werden nach ziemlich kurzem Gebrauch unbrauchbar, weil sich die Filze stark verlängern und schmäler werden. Dadurch verliert der Filz nicht nur seine ursprüngliche Gestalt, sondern der verfilzte Stoff verändert sich auch derart, daß er seinem Gebrauchszweck nicht mehr entspricht. Durch die Ver längerung des Filzes werden nämlich die ursprünglich quadratischen Lufträume zwischen den Fasern länglich und so eng, daß sie fast verschwinden, wodurch der Filz den größten Teil seiner Wasserdurchlässigkeit einbüßt. Dieser Uebelstand hängt mit dem Stoff zusammen, aus dem bisher solche Filze hergestellt wurden, und kann durch Verwenden eines anderen, entsprechend behandelten Stoffes nach vor liegender Erfindung vermieden werden. Bisher verwandte man für Naßfilze einen besonderen einfachen oder mehrfach gezwirnten Faden aus Streichwolle. In Geweben aus solchen Fäden werden die Fasern der benachbarten Garne durch die Verfilzung zu eng mit einander verbunden, wodurch die Wasserdurchlässigkeit des Filzes trotz nachträglichen Dekatierens vermindert wird. Die Art des Garns hat auch zur Folge, daß sich die Kettenfäden leicht strecken, was zu der erwähnten Form veränderung des Filzes führt. Nach vorliegender Erfindung verwendet man zur Her stellung der Naßfilze Garne, die durch Zwirnung eines Streichgarnes mit einem Kamm garn erzielt werden. Auch Kammwolle kann nämlich gefilzt werden und ergibt zusammen mit Streichwolle regel mäßige Verfilzung, aber ein Garn aus Kammwolle und eines aus Streichwolle verschwistern sich nicht so eng wie zwei Garne aus Streichwolle. Ueberdies liegt infolge der Zwir nung des Kammgarns mit dem Streichgarn, wie vorstehende Skizze zeigt, der Kammwollfaden stets gegenüber dem Streichwollfaden des benachbarten Zwirns. Man verwendet am zweckmäßigsten stark gedrehte Kammgarne, welche dem Zug großen Widerstand bieten und hart sind, während die verwendeten Streichgarne weich und weniger gedreht sind. Das gewünschte Ziel wird ferner dadurch erreicht, daß man das Gewebe nicht wie üblich in der Wärme und in halb trockenem Zustande, sondern in der Kälte und in feuchtem Zustande verfilzt. Solche Filze behalten im Gebrauch ihre ursprüngliche Länge, wodurch sie auch leichter gerade laufen, auch sind sie sehr wasserdurchlässig und haben lange Gebrauchsdauer. Würde man Kammgarn allein verwenden, so fiele der Filz so glatt aus, daß die feuchte Papierbahn auf ihm rutschte, auch würden sich beim Verfilzen Buckel bilden. Es empfiehlt sich auch nicht, Kammgarn und Streichgarn einfach nebeneinander zu legen, denn die Streichgarne würden dann beim Gebrauch des Filzes durch Druck und Zug zerstört; auch würden die Fäden beim Verfilzen Buckel bilden. (Moniteur de la Papeterie) Chromopapier Ich übersende Ihnen ein Paket mit 5 Bogen holzfrei Chromo- papier, 60 g/qm Rohpapier und 60 g/qm Farbe. Die Durch sicht ist bei diesem Papier sehr schlecht. Liegt es am Strich, oder hat das Papier die Schuld ? Meiner Ansicht nach hegt es am Papier, denn ich habe mit derselben Farbe und mit denselben Bürsten eine andere Rolle gestrichen, und da sind solche Streifen nicht auf getreten. Meine Firma sagte, es liege am Strich, und wenn ich weniger Farbe gäbe, etwa 25—30 g/qm, dann würde die Durchsicht besser. Das Papier ist einmal gestrichen. Sobald durch das Papier die Farbe kommt, sieht man die Streifen beim Trocknen. Streichmeister Das gesandte Chromopapier zeigt in der Durchsicht mehrere helle Stellen und Streifen. Dies beweist, daß das Rohpapier für Streichzwecke wenig geeignet war. Die hellen Stellen kommen daher, daß das Papier sofort nach dem Naß machen an vielen Stellen anschwillt und dort kleine blasen artige Erhöhungen bildet, von welchen die Streichbürsten den größten Teil der Farbe wegnehmen. Dadurch werden diese Stellen durchsichtig. Vielleicht läßt sich der Fehler durch vorheriges Anfeuchten und festes Wickeln der Rollen beseitigen. Die Papier fabrik kann vielleicht dem stellenweisen Anschwellen vorbeugen, wenn sie eine andere Stoffmischung wählt. Daß die Durchsicht teuer wird, wenn nur 30 g Farbe auf das Quadratmeter kommen, ist erklärlich, denn dann ist der Unterschied in der Farbdecke nicht so groß. Ich empfehle, das Papier zweimal mit je 30 g Farbe zu streichen. A. W.