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Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188610035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-03
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.10.1886
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Sächsischer «Fandes-Anzeiger. Nr. 230. Sonntag» 3. Octob» 1886: Le» Ruhestand, au» welchem Auloß Her« Beil verschiedene» Unter- stützungskaff,« hiefige« Ort» Sche»ku«o«u bat zu Theil werden lasse». — Annaberg. Ein Fleischer-Bezirkstag der Bezirk», verein» Königreich Sachsen wird am nächsten DienStgg in den Mauern unserer Stadt abgehalteu werden. Die Versammlueg, an welche, jeder selbständige Fleischer Iheiluehmen darf, findet im hiefigen Schützen, Hanse statt. — Marirnberg, 1. Ort. Sestern Mittag ist hier ein Hand, werksbursch, festgenommen und zu» Hast gebracht worden, i« welchem «in ,im Jahre 1882 von der Truppe desertirter Soldat vom 102. Regiment, Namen» Ernst Oswald Hoppe, erkannt wurde. Derselbe hat sich wegen Betteln» bereit» im vorigen Jahr, unter falsche« Namen hier in Haft befunden. Bei der jttzige« Verhaftung hat er einen anderen Namen geführt al» im Vorjahr« und mehrere gefälscht« Papier» bei sich getragen. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Chemnitz, den 2. Oktober. — Die hiefige Handelskammer faßte in ihrer Sitzung um 28. v. M. folgende wichtige Resolution: »Statt de» jetzigen Anmeldeversahren» zur Erwerbung eine» bestimmten Waarenzeichen» ist ein Aufgebot-verfahren »inznsühren. WüuschenSwrrth erscheint er, daß man für die in Mehrzahl von einer Firma zur Eintragung ge. langenden Marke« einen ProgressionStarif errichte, damit die Zahl -er rinjutragende» Marken, wenn nicht einer Beschränkung, so doch «iner gesetzlichen Erschwerung unterworfen werde. Eine Centralstelle, in de, die gesetzlich geschützten Marken, sowie die Freizeichen, syste matisch geordnet, dargelegt werde», ist zu errichten nnd fortlaufend weiter zu führen." — Der Verein städtischer Beamten hielt am Freitag Abend im Saale de» Gasthaus«» zur Lind« sein 7. Stiftungsfest ab, welche» durch die Anwesenheit de» Herrn Oberbürgermeister» vr. Andrä und de» Herrn Stadtrath Stadler besonder» ausgezeichnet wurde. Der Bereinrvorstand. Herr Polizei. Expedient Richter, schilderte di, Zwecke de» Vereins und konnte bei den Rückblicken auf die entwickelte BeieinSthätigkeit di« Erfolge al» erfreuliche bezeichnen, wobei er den Wunsch zum ferneren Gedeihen de» Verein» Ausdruck verlieh. Ein vorzüglich auSgesührte» Toncert, veranstaltet von der städtischen Kapelle, unter Mitwirkung de» Gesaug-Berein» «Harmonie", säüd durch die glücklich gewählten Vorträge allseitige «estiddignvg de» zahlreichen Zuhörerschaft. Namentlich erfreuten sich die GesangS-Byrlräge unter Directou de» Herr» Max Schmidt ste» nngetheilteflen Betsall». Ein Ball beschloß die würdige Feier He» Feste». — Im Kaufmännischen Verein findet nächsten Donner», lag, den.7. Oktober, der erste Damenabend in diesem Winterhalbjahr patt und zwar im Elysium. Den Vortrag hält Herr Professor vr. W. H. von Riehl, München, über da» Thema: »Die deutschen Klassiker al- kulturgeschichtliche Charaktere". Bei der allgemeinen Bekanntheit und Beliebtheit diese» besten aller Vortragenden halten wir e» nicht für «öthig, diese« Hinweise «och Weitere» hinzuzusüge». — Jübilänm. Zwei Angestellte der Deutsche» Werkzeug. Maschinenfabrik, die Herren Werksührer Kocher nnd Hobler Sohr, feierte« gestern ihr 25jährigr» Dienst., resp. ArdeitSjnbilänm. Beide wnrden sowohl selten» de» DirertoriumS der Fabrik, al» auch von Len Mitarbeitern au-gezeichuet. — Verein für Chemnitzer Geschichte. Die jederzeit gern gehörten Vorträge nnd gut besuchten Versammlung«» de» Verein» stt, Chemnitzer Geschichte nehmen nächsten Mittwoch, de« 6 Oktober, wieder ihre« Anfang. Gleichsam al» Ergänzung zu seinem vor. jährige» Vortrage übe» »Adam Siber" wird diesmal Herr Ober lehre, vr. Kirchner von hier über »Die laieinische« Gedichte Adam Siber»" sprechen und damit gewiß vielen eine willkommene Gabe biete«. Air hoffe», daß auch diesmal «in zahlreicher Besuch nicht auSblribt« wird nnd damit der Verein für sein« Bestrebungen neue Anerkennung erhält. Gäste find wie.immer willkommen. — Ueber di« Lage der Widkwaaren.Industrie im Chemnitzer Bezirk wird der „Wocheuschrist für Spinnerei und Weberei" von hier geschrieben: Daß die Preise durch den athcmlosen Wettlans der Loncurrenz sehr leicht herabzudrückr», aber selbst bei halbwegs gutem Geschäftsgänge schwer wieder zu steigern find, davon giebt die gegenwärtige Lage der hiefigen Strnwpssabrikation einen lehrreichen Beweis, der werth ist, aä votsm genommen zu werden. Al» im letzten Winter die Zeit schlecht war, fand bei Strumpfwaaren ein Preisrückgang von mindestens sich» bi» zehn Procent statt, heute geht bereits seit geraumer Zeit da» Geschäft flott, ja zum Theil sehr flott, naturgemäß trat infolgedessen «ine Preissteigerung ein, die aber nach den mir von verschiedenen Seiten gewordenen MItthrilungen iw Durchschnitt etwa zwei, höchsten» vier Procent beträgt, und e» ist selbst bei fortdauernd gutem Geschäftsgang« fast keine Aussicht vor handen» daß die Waare den ursprünglichen Preis jemals wieder er- reicht; schreit man doch, trotz der geradezu sündhaften PrriSdrückerei, die man getrieben hat, von Amerika her noch immer über zu theuer bezahlte Waare I — Die Verhältnisse würden in dieser Beziehung jedenfalls etwas besser liege«, wenn die leidigen Zollverhältuisse einen Export nach Rußland, Oesterreich nnd Frankreich nicht geradezu un möglich gemacht hätten; so ist der für dos größere Geschäft in Be- tracht kommende Hauptabnehmer noch immer nur Amerika, denn die im übrigen nach dem Aurlande gemachte» Lieferungen sind bei der großartig gesteigerte« Leistungsfähigkeit der hiesigen Fabrikation zu klein oder auch wohl nur al» Führer für später anznknüpfende lohnendere Verbindungen zu betrachten. So kommt e», daß selbst jetzt eine kleine Preiserhöhung bei den amerikanischen Einkäufern häufig auf zähen Widerstand stößt und mancher Fabrikant geneigt ist, nm sich einen Auftrag nicht völlig entgehen zu lassen, entweder zu alten Preisen oder zu einem kaum nrnnenswerthen minimalen Auf schlag zu liefern. In den letzten Tagen waren meines Wissens übrigens keine Einkäufer hier anwesend. — Ueber da» Handschuh- geschäst läßt sich nur da» alte bekannte Klagelied wieder anstimmen und ich kann bestimmt versichern» daß verschiedene nach auswärts gemachte Mittheiluugen über ein Besfergehen der Branche auf Irr- thum beruhen. — Die kalt« Jahreszeit rückt nunmehr mit aller Macht Hera» und die schöne» Tage von Aranjuez gehen ans die Neige. Die liebe warme Sonne läßt sich auSoahmSwese jetzt noch ei«, zritlaug in ihrer ««verkümmerten Schönheit und Fülle sehen, aber e» ist doch nur da» letzte Ausflaäer« des sommerliche» Lichter, dem bald voll ständige» Erlöschen, winterliche Trübniß folgen wird. Auch der Lharacter unserer Stadt hat schon längst eine herbstliche Färbung angenomv e», denn Stadt wie Umgebung hüllen sich allmählich in da» eigenthümlich«, kaum zu beschreibende Etwa», da» gleichsam wie eine Vorahnung der allgemeinen Wi»t„rnhe um Alle» webt und schwebt, au» Allem spricht. Der Anstrich de» Markt,» hat sich verändert, den Gemüse« des Frühjahr« nnd Sommer» hat sich da» bunte Obst zugesellt. Seltene« werden die Spaziergänger, die sich Abend» nach Einbruch der lauschigen Dämmerung in den prächtigen Anlagen unsere» Schlvßteiche» erholten, und bereit» »ach 8 Uhr liegt eine geheimniß- volle, wenig gestörte Still« ans de« Straße», die sonst bi» spät in die Nacht hinein hastiges, geschäftliche» Leben zeigten. Di« Hallen de» Küch« und Zeisigwaldes find recht leer und ausgrflorben, nnd die alten und jungen Bäume schütteln darob traurig ihre Häupter und schütteln den Boden voll roth und gelben Laubes. Auch die herr lichen Promenade« und schattigen Straßen de» Kaßberg» sfind nicht mehr so besucht, wie noch vor einige» Wochen eS der Fall war lichten sich ja doch dort rbenfall» die Sträuche» und Büsche und pfeift doch Gevatter Blasius schon recht kühl dnrch dt« kahlen Zweige, so daß den Dahinwaudrlndt» di« stereotype herbstliche Melancholie unwiderstehlich erfaßt. Die letzten »»Sflügler, die die Badereise di» dato noch von ihrem Heim serag,halte« hat, kehren in da» Weichbild der Stadt zurück; da» Familienleben beginnt wieder in seine rechte volle Blüthe zu treten, und wir hörten von Buchhändler« nnd Kolporteuren, daß die langen Abend« allbereit» ihre Wirkung thun, denn die Leselust verläßt ihr« Huud»tag»rhbe. E» war für Lhemnift immerhin ein an bleibenden Erinnerungen fruchtbarer Sommer, der vergangene. Wir sahen nm Oster» die. wackeren Kämpfer für da» Wohl unsere« Stammesbrüder in Oesterreich, die Männer de» deutschen Schnlvereln», In unseren Mauern versammelt, wir empfingen sodann an» allen Gauen Deutschlands dl« Vertreter der Natnrheilwethodeu und beherbergte« ferner die Häupter der sächsische» Gemeinde» sämmtlich Vereinigungen, dl, über da» Wohl und Wehe ganzer Menschen klaffen betreffende Fragen hierorts brriethe«. Nicht zu vergesse» ant! der Repräsentanten dir Bremer und Hamburger Handelskammer», die unsere Industrie einer augeuscheinlicheu Besichtigung unterzogen, nnd vieler sonstiger Körperschaften, welche da» sächsische Manchester mit ihrem Besuche bedachten. — Da» an BereiuS-Bewegunge» und -Ver« anstaltungen reiche Winterhalbjahr fängt au, sich geltend zu mache« das lebren die »nzeigeutheil« der Zeitungen; wer aber die geränsch volle Oeffentlichkeit nicht liebt, nun, der sucht sich einfach seine« Schmollwinkel hinter« Ofen auf und verschanzt sich gegen die Lange weile mittelst eine» guten Buche- oder eine» gemüthlichen Familien spiele». Und wie lange wird e» den« noch dauer», dann schaut er im behaglichen Bewußtst!» seiner Sicherheit de» da» Finster ver- wehenden Schneeflocken zu oder nimmt die Schlittschuhe vom Nagel und begiebt sich nach dem Schlvßteiche, um dort die eingerostete» Glieder «ach Herze u»lust zu dehnen und zu recken. — Für die Vogelwelt sowohl im Freie» wie in der Ge- fangenschaft ist die Zeit de» FederwechselS gekommen. Dieselbe bringt für diese Thier« mancherlei Beschwerden und selbst Gefahre« mit sich; n« solch« zu vermeide», halt« wa« hauptsächlich zwei Regeln fest All« Kerbthierfreffer füttere «an jetzt so kräftig al- irgend möglich; alle Körnerfreffer aber holte man ebenfalls nrben besserer Verpflegung in gleichmäßiger hoher Wärme. Ferner lasse mau«» nicht a» trockenem Sand «nd an Kolktheilrn fehle» Bor Zuglrrft ist ein mausernder Vogel aber ganz besonder» zu hüten. — Ein Sinfonie-Concert führte gestern Abend im Elysium di« Geidel'sche Capelle unter persönlicher Leitung de» Herrn Musik- director Geidel au». Den Haopttheil des Programm» bildet« I. Hqydn'S bekannte u»d beliebte «Sinfonie mit dem Paukenschlag Im Uebrigen kamen Thrile von Oper« «nd einige ander« Eompofitiouen zum Vortrag. Neben der anerkeunenSwerth auSgesührtep Sinfonie wurde Oelschlegel'S Serenade für Violine, Cello und Harfe am bei fälligsten ausgenommen und infolgedessen der letzte Theil derselben wiederholt. Obwohl der Besnch nicht gerade schwach zu nennen war, fanden sich noch viel leere Plätze, voraussichtlich werde» wohl, wenn da» Wetter «ehr winterlich wird, vollbesetzte Säle da» lobenswerthe Bestrebe» de» Herr» Geidel, gut« Concert« für billige» Entree zu bieten, unterstützen. „ — Der Verein für naturgemäße Gesundheitspflege und arzneilose Heilkunde wird Dienstag den 5. Oktober Abend« 8 Uhr im Elysium seine erste öffentliche Versammlung in diesem Wintersemester abhaltrn. Au diesem Abend wird Herr vr. weä. Lahmann, der ärztliche Leiter der hiesige» v. Zimmermann'- schen Naturhellaustalt, über »Geschichte, Wese« «nd Bedeutung der Naturheilmethode" sprechen. Weitere» besagt «in Inserat in heutiger Nummer unseres Blatte». — Im Stadttheater kommt am Dienstag .Der Freischütz" zur Aufführung. Morgen wird, wie bereit» mitgetheilt, im Stadt theater .Troubadour", im Thaliatheater .Der Raub der Sablnerlnneu". am Montag i« Stadttheater die Novität .Di« große Unbekannte" aufgrführt wrrden. —t-i. Eine die hiesige Geschäftswelt gewiß sehr interessirende Angelegenheit gelangte gestern in der Berufungsinstanz de» hiefigen Landgericht» zur Entscheidung. Auf Grund Z 25 der neue» Straßenpolizei - Ordnung für Chemnitz, in welchem bestimmt ist, daß an der Front der Häuser Ausstellungen von Verkauf», gegenständen u. s. w. nicht statthast find, waren eine größere Anzahl hiesiger Geschäftsleute, die in den Ladeunischen und sonstige» Ver tiefungen der von ihnen bewohnten Hänser Berkaufsgegeustände auf- gehängt bezw. ausgestellt hatte», von der Polizeibehörde mit je 4 M. in Strafe genommen worden. Hiergegen haben sie Einspruch erhoben und da» Schöffengericht Hierselbst sprach die Angeklagten frei, da e» nicht für erwiese» ansah, daß sie die in Frage stehende Siraßen- pozizei - Ordnung übertreten haben. Hiergegen wendete die AmtS- anwaltschast Berufung ein. Die in zweiter Instanz gepflogene Be weisaufnahme ließ erkennen, daß nur zwei der Angeklagten ihre Ver- kaufSartikel so ausgestellt hatten, daß die Luftlinie um einige Centi- meter überschritten worden war, daß aber die Uebrigen ihre Au». stellnngSobjecte innerhalb der von ihnen benutzten Nischen angebracht hatten. Trotz alledem trug der Vertreter der kgl. Staatsanwaltschaft auf Bestrafung der Angeklagten an. Diesem Antrag« widersprach der Vertheidiger, Herr Rechtsanwalt Löser-Chemnitz, namentlich betreffs derjenigen Angeklagten ganz entschieden, welche bei ihren Ausstellungen die Luftlinie der Häuserfront nicht überschritten hatten. In tz 25 der Straßenpolizei - Ordnung sei von der Front die Rede, aber nicht genau präcifirt, daß man darunter auch Hab« die Räume der Vertiefungen verstehen wollen, die sich an Häusern befinden. Zwar sei dieser Paragraph von der Polizeibehörde so interpretirt worden, allein die» involvire eine Abänderung dir Bestimmung, die bis jetzt die Zustimmung des Stadtverordnetencollegium» noch nicht habe und deshalb keine Giltigkeit besitze. Bestimmungen, die für das große, mit der RechtSausleguug nicht vertraute Publikum berechnet find, müßten klar «nd deutlich gefaßt sein, damit sie aller seits verstanden würden, denn man könne dem Einzelnen nicht zumuthev, sich beim Erlaß derartiger Bestimmungen zum bessere» Verständniß erst au cvmpetenter Stelle ausklären zu lassen. Außerdem hätten sich gerade betreff» dieser straßeupolizeilicheu Bestimmung Meinungs verschiedenheiten zwischen der Polizei «nd dem Rathe bez. einem Mit glied« desselben herausgestellt, und da dies der Fall sei» so lasse sich erst recht nicht erwarten, daß da» weniger rechtskundige Publikum diese Bestimmung so verstehe, wie sie von cvmpetenter Seite jetzt ausgelegt worden sei. Der Gerichtshof hob das erstinstanzliche Urtheil nur betreffs der zwei Angeklagten auf, welche bei ihren AuSstellunge» die Luftlinie der Häuserfront um einige Centimeter überschritten hatten, und verurthcilte dieselben zu je 4 Mark Geldstrafe und in die an- theiligen Kosten, dahingegen beließ er es betreff» der übrigen Ange klagten bei der Freisprechung, indem er den Ausführungen der Ver- theidigung beipflichtete. — Die Herren Gemeindevorstäude im hiesigen Amts gerichtsbezirke werden vom Amtsgericht besonders daraus hingewiescn, daß die Einsendung der von ihnen für das Jahr 1887 aufzustellenden Geschworenen- und Schöfsen-Urlisten unter Beifügung der in H 5 der Verordnung vom 23. September 1879 erwähnten Beilage« spätestens bis zum 31. Oktober d. I. an das Unterzeichnete Amts gericht zu erfolgen hat. - o—- Der heutige Wocheumarkt zeigt« ganz bedeutenden Verkehr; dle PKtz^ waren von Verkäufern dicht besetzt u»d di« Stände von zahlreiche« Käufern belagert. Von Obst bildeten auch heut« wieder Pflaumenden Hauptaitikel; dieselben zeigte» durchgängig gute bi» beste Qualität pud wurde» i» riesigen Mengen verkauft, zumal der Preis wieder auf ,,di« frühes« Höhe zurück«ega»ge» ist. Aepfrl waren etwa» reichlicher, sogar in einige» Wage»ladu»ge« da; di« letztere» zeigte» meist minder güte Qualität, fanden aber zu billigem Prei» gut« Ab nahme. Weinbeeren Voten sehr reichliche Auswahl, wurde» aber nur mäßig gekauft. Die Borräthe au Preißelbeereu scheinen doch nun nach und nach «rustllch abzunehwen; heut« zeigt« sich die Reihe der Verkäufer schon gelichtet. Recht reich ich waren Hollnnderbeere« a» den Markt gebracht; dieselbe» erfreute» sich guter Ab»ahw«. Da» warme Wetter der letzten Tag« hat auch »och einmal reichliche» Pilz- augebvt veranlaßt, der Preis dafür war natürlich ztwa»/hoch, doch fanden sich viele Liebhaber. G«müse aller Art war reichlich vertreten, namentlich fand sich auch heute wieder Weißkraut, Rothkraut ünd Sellerie in vielen Wagenladungen. WrtschkoU, Blumenkohl, Salat, Kohlrabi, Kohlrüben, Rettige, Radieschen, Meerrrtti-, Möhren, Zwiebel», Spinat, Bohren, alle» stand i« sehr ansehnlichen Menge» zum Verkauf und faad, da die Preis« dmchschuitil ch mäßig' zu ne«»en sind, auch befriedigende Abnahme. Kartoffel« waren i« Preise, trotz dem daß viel« an den Markt gebracht waren, etwa» gestiegen, wurden aber dennoch viel gekauft. Gurken, jedoch fast ausschließlich Salat- »nd Geufgnrken, standen heute noch einmal i» Wagenladungen zum Verkauf und wurden gern gelaust, obwohl der Prei» ziemlich hoch war; Einleggurken frhlte» fast gaaz. Dagegen fanden sich Kürbisse i» ziemlicher Menge. Gärtnerwaaren zeigte» heut« wieder reiche Auswahl nnd fanden auch viel« Beachtung, namentlich blühende Topfgewächse wnrde« gern gekauft. Butter, Eier «nd Käse waren genügend am Markte; der Umsatz war befriedigend. Sehr gut ver trete» war Geflügel, namentlich Gänse; dasselbe wnrde auch rege gekauft. Auch einig« Hasen waren bereits am Markte; dieselben Ware« trotz hohem Preise bald verkauft. Der Krammarkt zeigt« ziemlich rege» Verkehr, namentlich der Schuhwaarenmarkt. Auch der Fischhandel, namentlich i» Seefischen, ging flott. Preise: 1 Lite» Aepfel 20-40 Pf.. Birnen 15-25 Pf.. Pilze 30 - 35 Pf-, 5 Liter Pflaumen 35—50 Pf., Preißelbeereu M. 1,60-1.70, Spinat 20 — 25 Pf. Zwiebeln 35 Pf, Bohnen 35-40 Pf.. Kartoffeln 22 — 25 Pf.. «Sh,«n 45-50 Pf.. Pfeffergurken Mk. 1.00-Mk. 160, 1 Pfund Weinbeere» 25-35, 50 Pf.» 1 Kopf Rothkraut 10—15 Pf.. Welschkohl 6-12 Pf.. Blumenkohl 15-20-45 Pf.. Sellerie 8-10 Pf. Kohlrabi 3-8 Pi.. Rettige 3-10 Pf.. Me-rrettitz.10 »iS 20 Pf., rothe Rüben 3-8 Pf., Kohlrübe« 5—10 Pf.. 1 Bünd chen Möhre« 3—8 Pf., Radieschen 3-4 Pf., Zwiebel« 2—5 Pf, Borree 3-4 Pf., Kürbisse ä 10—35 Pf., Srnsgurkeu b 8 —10 Pf, Salatgurkeu ä 8-18 Pf., 1 Stückche« Butter 65-75 Pf.. Eier L 6-SV, Pf, Hühner Mk. 160-2 50, junge Mk. 080—1.50, Gänse ä Psd. 60 65-70 Pf-, Taube» äPaar 60—80Pf„ Enten k. 1 50-250, Hase» Mk. 400. — Feuer. Gestern Abend wurde die Feuerwehr nach einem Geschäst a» der Königflraße gerufen, daselbst «arey die i« Schau fenster auSgelegten WIrkwaareo durch di« Gasflamme» e«tzü«det worden. K«rze Zeit nach A»ku«ft der Feuerwehr war alle Gefahr beseitigt. — Der eiserne AuSsichtSthurm auf dem Todtenstei», von dessen Erricht«»" wir unser«» Lesern bereit» Mittheilung «achte», wird am Montag, de» 4 d. M., .Nachmittag» 3 Uhr, eiugetmiht werden. Bekanntlich ist dieser AuSfichtSthur«, der eine vollständige Rundficht ermöglicht, von dem Erzgebirg-verein zu Limbach errichtet; demselben gebührt für fein aufopfernde» Bemühe« auch der Dank de» viele» Chemnitzer, für die ri«e Tour nach de« waldreichen Rabensteiner Höhen zu den beliebtesten Ausflügen gehört. Für den redactlonellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zusendungen ist die Berlage-Expedition nicht verbindlich. NiSSVL-X 0H2S.1L80L trat Chemnitzer Fischhalle, L OI»eu»i»»lLvr8lra8«v 4. kvrltlsller <Iv8 L»8verliü»k8 auch während -es Gaues. Neu-Eröffutma -er bedeutend vergrößerten Lokalitäten der u. I. ttago-käumv UW- »N» 13. rst -WU 8 Johannis-Platz 8 vLLLi' t'it? Vnmen-Noüv». Lhemmtzkr -Welle. 4 Chemnitzerstraße 4, offerirt: feinste Holl. VolIIierinAe, per Fast S1 Mk, 10« Stück »'/« Mk., L Stück S Pfg., tk. marinirte Heringe, Ä Stück 5 Pfg. Ein« fr. ges. Stube, Küche oder 2 Alkoven, ist sofort beziehbar, desgl Studv ». Movon 1. Nov. Leipzigerstr. 59. 8tubs mit KUcovon z» verm. Neugableuz. Heinrlchstr. 12. 1 H.k. K.u.L. erh.Hrrmanustr. 9, Pt.
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