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Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188610035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-03
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.10.1886
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MWWMWWWWWWM?», ^ TSV — 6. Jahrgang. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum de» folgenden Tage-) zur Versendung gelangende .Sächsische Landes-Anzeiger" «it täglich einem besonderen Unterbal- tungsblatte koket monatlich 60 Pfq. (mit Sxlrabeiblatt Lustiges Bilderbuch 70 Psg,) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei den Vastanstalten. Für Abonnenten erscheint im 2 und 4. Quartal Eiseubahn-KahrplanheftslirSachsc», sowie im 4 Quartal Nie Weihnocht beigabc- Jlluslrirtes Jahresbuch des Laiides-Anzeigers und zu Neujahr Jllustr. Landboten-Kalender. Sächsischer Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: 4. Sächsischer Erzähler Milts-An-ki-tt mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". —^^^Usche tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Sonntag, 3. Oktober 1886. «nzeigenvreis des „Sachs. Laades-Anietger": Rau« einer schmalen CorpuSzetle lb Psg. Bevorzugte Stelle (lspalt. Petitzeile) SOW. Bei Wiederholung grosterAnnoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifüge» (je 8 Silben Torvusschrisl bilden ca l Zeile.) Bunonceuanuahme nur bis Vormittag- Verlag . Alexander Wiede, vnchdruckeret, Lhrwnin. Theaterstrobe 5 (Aernsprechstelle Nr. >36). Telegr.-Adr.: LaudeS-Anzetger, Chemnitz. ' Tonntagsblatt - s MustrirteS Unterhaltungsblatt - s Kleine Botschaft ac>,,>,c»c Gerichts-Lieit»«« _ s Sächsisches Allerlei. - Crtra Beiblatt Lustiges Bilderbuch. Amtliche Bekanntmachungen. Ueber das Vermögen der Maschinenbauers Franz Oscar Gundermann Inhabers der Firma: E- Carl Zwicker vorm. Ed. Hoenack in Chemnitz, wird heute am 30. September 1836 Nachmittags halb b Uhr das Konkursver fahren eröffnet- Der Rechtsauwalt Kaufmann in Chemnitz wird zum Kon kursverwalter ernannt. Konlursforderungen sind bis zum 23. Oktober 1886 bei dem Berichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wabl eines anderen Verwalter«, sowie über die Bestellung eines Bläubiaeraus- schusses und eintretenden Falles über die in 8 l20 der Konkursordnnna be- zeichneten Gegenstände vuf den 16. Oktober 1186 Vormittags IO Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 16. November 1886 Vormittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegebeu, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs- Verwalter bis zum 1. November 1886 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Ueber das Vermögen deS Strumpswaaren- und Leizanlagenfabrikanten Hermann Martini, Inhabers der Firma Hermann Martini in Chemnitz wird heute am 1. Oktober 1886 Vormittags 10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Weber in Chemnitz wird zum Konkursverwalter «rnaunt. Konkursfordeiungen sind bis zum 30. Oktober 1886 bei dem Ge richte anzumelden. ES wird zur Beschlußsassung über die Wahl eines an deren Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der KonkurSordnung bezeichne«-», Gegenstände aus den 18. Oktober 1886 Vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 22. November 1886 Vormittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Kow kurSmaffe etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. November 1886 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. »elegraphrsche Skachrrchten. Vom 1. October. Hamburg. Der Postdampfer „Saxonia" der Hamburg Amerikanischen Packelfahrt-Actiew Gesellschaft ist, vo« Hamburg kom mrud, gestern in Veracruz eiugetrvffe». Würzburg. Gestern Ab-ud wurde dem Priuzregeuten ei« Fackelzng. an welchem 1560 Person«» theilnahmen, dargrbracht. Der Privzregent ist hente früh 8 Uhr von hier abgrreist. Rom. Die äußerste Link« beabsichtigt, baldigst einen Gesetz entwurf. betrefftnd die Aushebung de« »och geduldeten Orden, dar Verbot jeder öffentliche« oder privaten Cvllecte sür Kirchenzwecke und die Aufhebung aller Kloperschulen «inzvbringen. Gegen die täglich zunehmenden, vielfach blutigen avtiklerikaleu Exceffe nimmt die Regie,nugSpreffe Stellung, indem sie ein Decrct zum Zwecke der g« Waltsamen Unterdrückung verlangt Petersburg. Der Kaiser und die Kaiserin sind heute früh wieder in Peterhos elngetroffen. Politische Rundschau. Chemnitz, der, 2. Oktober. Deutsches Reich. Der deutsche Botschafter in London, Gras Hatzseldt, hat sich mit einwonatlichem Urlaub nach Deutschland begeben. — Die Mitglieder des preußische» Staat!miuisterinmS werde» nach der bevorstehend«» Rückkehr deS LandwirthschastSministerS vr. Lucius vollzählig in Berlin versammelt sei». In der zweite« Hälfte des MonaiS solle« danu dir Ministerberathunge« beginnen, welchr sich auf di« Arbeiten für den preußischen Landtag beziehen. Bis dahin werden auch die Vorarbeiten sür de» StaatihanShallSetat abgeschlossen sein. Dir Aufstellung des ReichShaukholtSetalS wird gleich falls lebhaft gefördert; man hofft in etwa drei Wochen de« Bundes» rath die einzelnen Etatrpofitione« unterbreiten zu können. — Der Rücktritt des Staatssekretärs im Reichsschatzamt vo« Bnrchardt wird viel besprochen. Mau glanbt nicht recht daran, daß Gesundheitsrücksichten den erst 50jährigen Man« zur Einreichung de» EutlaffungSgesuchkS bewogen habe«. So kränklich ist der Staats sekretär überhaupt »Icht gewesen. TS hieb schon, als di« Bräunt- weksttmrvorlagtn im Reichstage «ingebrocht wurde», Herr vo« Bnrchardt sei seines Amtes, das er unr vir« Jahre inne gehabt, müde nnd wolle sei««» Abschied nehmen. Thatsächlich find auch alle ueuru Lienervorlagen im Reiche »icht vom Staatssekretär, sondern vom preußischen Finavzmisister von Scholz vertreten worden. War speziell Herrn von Burch-ndt feinen Posten ««lieb gemacht hat, ist nicht bekannt geworden. — Die seitens der europäischen Großmächte und der Bereinigten Staaten von Nordamerika gemeinschaftlich geführten Verhandlungen mit Japan wegen Abschlüsse« eines Handels- und Niederlaflnng»- vrrirageS nehme» ei«e« so besriedigruden Verlauf, daß rin günstige» Resultat erzielt werden dürste. — Das spauische Amtsblatt veröffentlicht dar Besetz wegen Vrrläugrruug de« deutsch.spo«ische» Handelsvertrages. — Zum Lehrer für die neu zu errichtend« Schule in Kamerun ist nunmehr der Lehrer Wirkhardt am Progymnasium in Kempen eruaunt worden. Der Gymnasiallehrer vr. Salze, welcher sich früher zu der Stelle gemeldet hat, hat darauf verzichtet. — Die „N. Fr. Pr." meldet: Die rnsfische Regierung hat sich gegenüber einem Cvnsortlum wrstsälischer Fabrikanten zu einer Sub vention vo» 300,060 Rubeln verpflichtet, wenn dasselbe durch Er- richtnng ausgedehnter Sensengewrrke die Seusen-Judnstrie in Rußland rinführen und e» in dieser Richtung von Oesterreich unabhängig wache. — Also daz« find wir doch gnt genug! Oesterreich-Uvgarv. Während man ln Pest mit den Er klärungen des Ministerpräsidenten TiSza über die bulgarische Frage nicht ganz zufrieden ist, sprechen sich dir Wiener Blätter befriedigt au». DaS „Frewdenblatt" sagt: „Niemand wird diesem Programm Selbstsucht und Verletzung der Rechte Anderer iwpuliren; unsere Ziel« find mit den Zielen der anderen Großmächte identisch. I« den Er- kläruugen Tirza'S wird man eine vollkommene ausreichende Abfertig ung aller Gerüchte erblicken» welch: dos Vündniß mit Deutschland al» etwa- Hinfälliges anseh,n". Die ,N. Fr. Pr." ficht in den Er- klärungen de» Ministerpräsidenten ein klare» entschiedenes und gemein verständliches Programm der österreichisch-ungarischen Politik, rin Pro« ^^".^-diäßignug, der Gerechtigkeit und de» Frieden», wie e« !"c . - ^ ^auz Europa» gelegen sei. Diese» Programm sei, kurz gesagt, ein Programm der selbständigen Entwickelung der Balkanstaate«. Die letztere will Rußland auch, aber »ach den Weisungen die vo» F,7""urg au» «rthrilt werde». Da fitzt gerade der Haken. - In Funsltrchkn ist Wiede, «ine kleine Hetze gegen die Arme« zu Staude gebracht Wörde». De« Reserveleutnant Herbert äußerte sich öffentlich m eine» Weise über die gemeinsam« Armee, daß er seiner OsficierS- charge verlustig erklärt wurde. Nun war der magyarische „Märtyrer" fertig. Man wollt« ihm eise glänzende Genugthuung durch einen Fackelzng geben, aber der wurde verboten Darauf wurde Beschwerde an di« Vorgesetzte Behörde eingereicht, die r» aber bei dem Verbot bewenden ließ. w Frankreich. Ministerpräsident Freycinet hat, nachdem seine Bankettrede in Toulouse de« allgemeinen Beifall der republikanischen Presse gesunden, in Montpellier eine neu« Rede gehalten, in welcher " baß di« Republik ans dem «ege de» Fortschritte» nie- malS stillstthen dürfe; augenblicklich aber müsse mau sich besonder» den Fortschritt a»f wirthschastlichem Gebiete angelegen sein kaffen. Spectell erwähnte der Minister, daß die projcctirte« Rhüns Kanäle, Dank der Steuermehrerträge, bald würden anSgeführt werde« könne». Zum Schlöffe forderte Fuhcmet wiederholt zur Einigung aller Re publikaner auf. — Der au» Frankreich auSgtwiesene Herzog von hat dem Institut de France, dessen Mitglied er war. da» Schloß Chantilly mit allem Zubehör zum Geschcnk gemacht, um da- M»s«um zu «,icht«o; doch hat er sich die Nutznießung 500,000 Frane» betragen, Vorbehalten. DaS Asi-lut wird sich erst übcr Annahme oder Ablebnnng der Schenkung schlüssig machen. England. Der «gyptische Abgesandte Nnbar Pascha ist von London «ach Kairo znrückg,reist Spanien. Die spanische Regierung soll beschlossen haben, die dn der letzte« Revolte betheiligten Osficlere und Uuterosficlere er schießen zu lassen, die Gemeinen dagegen zu begnadige«. — Ueber den mißglückten Dynamitanschlag gegen General Pavia in Madrid berichtet die .Tim«»": In einem Kellerfenster des Gebäudes, in dem fich die Bnrean'S »es Generalkapilän'S befinden, entdeckte man gerade unter Pavia'» Zimmer dreißig mit Zündschnuren versehene Sprenggeschosse. Die Behörden trafen Maßregeln, weiteren An- schlügen dieser Art vorzubcugen. — Seit dem 24. v. M. find in de« Grenzdistricten keine kcnlistischeu Banden mehr bemerkt worden. — Der au» seiner Verbannung in Mahn» entflohene Herzog von Sevilla, Vetter des verstorbene» König» vo» Spanien, veröffentlicht letzt «in Manifest, in welchem er sich über die ihm widerfahrene schlechte Behandlung beklagt und erklärt, er sei Republikaner. Alfouso XII. habe er treu gedient, jetzt fühle er fich aber seiner Pflicht entbunden und wolle zur Herbeiführung der Republik bei- trage». Diese prinzlichen Republikaner kennt di« Welt nachgerade genug! Orient. General KaulbarS hatte einer Deputation der Ein wohner von Sophia erklärt. « habe nichts gegen die Neuwahl eine» Fürste« von Bulgarien, aber erst müsse die Regierung seine Forde«, ungen erfüllen. Da» klang sehr schroff, und der General hat es des- halb sür angezeigt gefunden, seinen Ton etwas zu mäßige«. In einer Unterredung mit mehreren bulgarischen Ministern sagte er diesen, vo» Seiten Rußland» werde nicht beabsichtigt, ans Aendernngen der bulgarischen Verfassung hinznwirken, man möge also ruhig seine Vor schläge occeptire«. Am Freitag wollte unu die bulgarische Regierung dem russischen Vertreter ihre Entscheidung überreiche». Infolge der Erklärungen KanlbarS scheint ein« Einigung zn Stand« kommen zu sollen. Der Ministerrath beschloß, wenn die Zusagen in bestimmter Form wiederholt würden, den russischen Wünschen innerhalb der Ver fassung zu entsprechen. Damit wäre der Zank vorläufig abgethan. — Der „Moskauer Zeitung" wird aus Bulgarien gemeldet, daß die an dem Staatsstreich in Sophia besonder» betheiligten Osficlere GeneralflabScopitän Dimitriew und Copltä« Wasow spurlos ver schwunden seien. Sind sie heimlich freigelaffen oder entflohen? Weiter spricht fich da» Panslavistenblatt über die Zustände in Bulgarien, die völlig ungeregelt seien, sehr unzufrieden au». Daß di« gegen- wärtige Haltung der Bulgaren ihnen nicht die Zufriedenheit Rußlands erwirbt, wolle« wir gern glauben. Sächsisches. — Dresden» 1. Oktober. Das von der Residenzstadt Dresden dem fürstlichen Brautpaare gewidmete HochzeilSongebinde be- seht au» eine« Blnmenanssotze von gediegenem Silber. Im srinfien »ocoeo-Stile au-gesührt, erscheint in diesem edle« Kunstwerke die Starrheit de» Metall» in bewundernSwerther Weise überwunden. Die flüssigen Forme« zeige» Lebe» und Bewegung in jeder Linie. DaS prächtige Stück, vo» Herrn Juwelier Mau geliefert, gereicht dieser Firma sowohl wie dem Dresdner Kunstgen,«,be überhaupt zur besonderen Ehre. Entwurf nnd AnSsührnng rührten ausschließlich vo« heimischen Kunstgewerbe her. Die Blumenfüllung lieserte der königl. Hoflieferant, Knnst- und HandelSgärtner Rülcke». — Die Gesawmtlritnng de» „Dresdner Journals" ist dem Proseffo« der Litterainr- und Kunstgeschichte Otto Bauck übertragen worden. — Di« Inhaberin eine» Restaurant» der inneren Altstadt, Frau verw. Böhm», hat sich gestern zu tödte« versucht. Bi» Don««»tag Nacht 12 Uhr hatte fl« fich noch in ihrem Restaurant bcwegt. Al» sie am anderen Morgen nicht zum Borschein kam und auf Rnse» und An klopfen ihr Schlafzimmer »icht answachte, schritt man zur gewaltsamen Oessnung desselben. Man fand eine Blutlache nnd «in blutbeflecktes Rafilmeffer in dem leeren Bette nnd unter drmselbe« eine» sechs, läufigen geladenen Revolver, mittelst welchcm die Vermißte fich un. zweifelhaft schwere Verwundungen beigebracht hat. Vo« der Person selbst war nicht» zu entdecken. Rach elnew Gerücht soll die Ver schwundene im Laufe de» Tages de» weitere« Versuch gemacht habe«, fich in der Elbe zn ertränken, aber noch rechtzeitig ans dem Waffe« gezogen und im Krankenhause nntergebiocht worden sein. Aeuhernngrn, sich z» erschießen, hatte die betreffende Person mehr fach gethan. Der Grund zu dem traurigen Schritt ist noch nicht bckannt. — Leipzig. DI« Architekten Härtel und Skjolt» Neckclmaon hier haben bei ider von der StaatSregiernng aurgeschriebenen Kon kurrenz sür da» LandeSauSschußgedänd« zu Straßburg i« Elsaß «it ihren Projekten gleichzeitig den ersten und zweiten Preis errungen. Ein seltene» Ereiguiß ans de« Gebiet« der Architekt»», welche» Zengniß ablegt vo» der Tüchtigkeit nnd de» großen Leistungen unserer heimi sche» Künstler. — In der Wohnung eine» hiesigen Tischlergeselle«, welcher wegen Verdacht» der Verbreitung verbotene, sozialistisch« D-nckschristeu vorgestern von der Polizei gefänglich ringezoge« worden war, hat »an nachträglich «ine große Anzahl nnd zwar 500 Exem plare de» „Sozialdemokrat" ansgesnnden nnd in Beschlag genommen. — Riesa. Eine fürchterlich« Sorte Gäste erhielt der Restau rateur Herrmann in der Bahnhosstraße hier. Nacht» in der «st« Stunde kamen Strolche, vier an der Zahl, und verlangten Bayrisch Bier. Obscho« da» Local eben geschloffen werde» sollte, ließ Herr- manu den Leuten doch da» Gewünschte reiche», «m sie im Guten lo» zu werden. Die» gelang aber nicht. Sie wollten für da» Bier an statt 25 Psg. nur 20 Psg. bezahlen und begannen, da Herrmann dies nicht dulden wollte und ihnen endlich ihre» roh« Gebrüllt» wegen da» Loeal verbot, einen geradezu entsetzlichen Skandal. Plötz lich stürzten sie wie Bestien auf Herrmann zu, einer der Unmensch« packte ihn und warf ihn nieder, während ein andere» ihm mit Gewall einen Arm brach; sodann kam der erster« nochmals zurück und schlug aus ihn ein, doch konnte fich Herrmann glücklicherweise alsbald durch dir Flucht, nachdem er noch «it Todtschlagea mittelst eine» Stuhle» bedroht worden war, vor weiterer Mißhandlung schützen. Glücklicher weise kamen nun Lent« herbei, doch gelang e» den Strolchen leid«, z« entkomme». Hier giebt r» nnr einrpaffende Strafe: Prügel auS dem ff. — Mittweida, 1. Oct. Nachdem der AmtSgerichtshauSman» Herr Gottfried Leit« ritz sein 50jährige» Meiste,jnbilänm bei d« Schueiderinnuvg, welcher er »och angrhvrt, bereit» vor 8 Tag« ge feiert hat und er von Seite» dieser Innung beglückwünscht Word« war, feierte der Jnbilar gestern auch sei« 50jährigr» Bürgerjnbilänm »ud wurde ihm infolgedessen Namens der Stabt ei« Ehnndiplo« überreicht. — Vorgestern hat fich im Hose seiner bisherigen Wohnung in der Neustadt der Lommuvarbelter Weiße, im 74. Lebensjahr« stehend, jedenfalls in einem Anfall vo« Schwnmnth, durch Erhängen entleibt. — Waldhei». Zu den mannigfach« wohlthätig« Stiftung«, die in unserer Stadt bestehe«, hat fich «in« neue gesellt, eine A. A. Ludwig.Stiftung. Der hochherzige Begründer derselben hat de« hiesi ge» Stadtrathe ein Capital von 10.000 Mark mit der Bestimmung übermittelt, daß die Zinsen davon i« Betrage von 460 Mk. jährlich au 5 bedürftig« Stnhlbauer verthrilt werden soll«. — Mit de» 1. Oet. ist kn Verbindung mit de« Stadtpostamte am Bahnhofs eine dem allgemeinen Verkehr dienende ReichS-Telegraphenanstalt «öffnet worden. Es werden demnach vo« jetzt ab auch vom Postamte am Bahnhof Telegramme zur Weiterbesördernug angenommen. — Penig. Dem SectionSsühr« der hiesigen Feuerwehr, Her« Serdermeister Bruno Backmrn«, ist vom König Albert für 25jähr. treue Dienstzeit ln der Feuerwehr da- hierfür bestehende Shrenzeich« verliehen worden. Bei dieser Gelegenheit beschenkten die Herren Stadt- räthe die Feuerwehr Compagnie mit einem schönen Pokal. — Waldenburg. Vor einigen Tagen kam ein lOjähriger Knabe barhäuptig hi« an und fand in einer hiesigen Familie vor läufig Aufnahme. Nach Angabe de» Knabe» war derselbe aus Alten burg und Schüler einer dortigen Schule; er wollte vo» seinem Bat« »ach Waldenburg zum Besuche vo« Berwandten, bei welchen er im vorige« Jahre seine Mütze gelassen, geschickt worden sein. Dies« An gaben erwiese« fich indessen später »icht al» zntreffend. Vielmehr war der Knabe in der Mittagszeit seinen Eltern in Altenbnrg entlaus« und zwar aus Furcht vor etwaige» Bestrafung Wege« schlechter Censnr. Die Eltern in Altenburg, die bereits die Hilf« der Polizei in Anspruch genommen hatte», um ihren Sohn aursindtg zu machen, wurden so fort telegraphisch benachrichtigt nnd um 12 Uhr Nachts kamen die selben in zweispännigem Geschirr hie» an nnd Hollen den kleine« Aus reißer zurück. — Jöhstadt. Unser «euer Bürgermeister Herr Köhler hat nn« seinen Einzug in unser« Stadt gehalten. — Zwickau, 1. Octbr. Von Sr. Majestät de« König wurde di« vo» dem Dirrctor der Landeranstalt zu Zwickau, Geh. RegierungS- rath Karl August d'Aling«, auS Gesundh«it»rückfichten riachzesnchte Versetzung in de« Ruhestand «nt« Belaffnng seines Titels nnd Ranges bewilligt «ud demselben in erneuter Anerkennung seiner vorzüglich« langjährigen Dienstleistung« da» Cvmthurkrenz 2. El. vom Verdienst- ord« verliehen. — Am heutigen Tage fand da» 25jährige Dienst- jublilänm de» Herr» Baurath Mode», Direktor de« Bockwaer Kohie« Eisenbahn, statt. — Ans einem Steinkohlenwerke in Ober- hohndors ist henie Vormittag gegen 8 Uhr der Maschinenwärter Fischer an» Oberhohndors wahrscheinlich infolge eine» OhxmachtS- anfaller in die Schwungradgrnbe der WafferhaltnngSmaschine ge falle», hierbei vom Schwnngrade ersaßt und so gegen da» Mauerwerk gequetscht worden» daß er an den erlittenen Verletzungen gegen 10 Uhr gestorben ist. — Glauchau. Die HeiznngSanlage in nnserrr Hanptkirche ist «un vollendet, so daß von nächste« Sonntage ab darin wieder gottes dienstliche Versammlung« abgehalten werde« können. Obwohl da» Innere und Aenßrre dieser Kirche einer gründlichen Erneuerung be dürftig erscheint, so hat man zur Zeit «och davon abgesehen. — Meerane. Am 29. September wnrde der Steinbrecher August Vogel von hier (im Eeiferitzer Antheil wohnhaft) au» großer Lebensgefahr errettet. Er arbeitete in de, hinter de» alten Eisen gießerei au der Glauchauerftrabe gelegenen Oehler'scher Sand- »nd Eteingrubr, als plötzlich gegen 2 Uhr eine schwere Erdwaud heruieder- fiürzt« und ihn vollständig vergrub. Ein in der Näh« auf einem Kartoffelfelde beschäftigter Mann, der Spinner Müller, gewahrte den Einsturz, hatte aber keine Ahnung davon, daß rin Mensch durch den- selben verschüttet worden sei ; er begab sich an di« betreffende Stell« und bemerkte, »aß in der niedergegangruen Erdmaffe ein Schauselftiel zu einem kleinen Thetl sichtbar war und hörte sodann auch ein leise» Wimmern hervordringen. Müller rief eiligst Hilfe herbei, «nd ver einter Anstrengung gelang e» bald, den Verschütteten herauSzusrabc«. Vogel hat am rechten Beine eine schwere Verletzung erlitten, ein mit uiedergegangener großer Stein hat ihm da» Fletsch der Wade völlig aufgerlffcn. — Hohenstein, 1. Octbr. Mit heutigem Tage tritt Herr Commrrzienrath Beck Hierselbst nach 43jahrige, GeschästSthätigkeit in
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