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NCHREIBWAREN-HANDEL L— GeFNH-SFSK2=F5 { Nf ‘ 51 26. Juni 1910 Ü Deutscher Papierverein Geschäftsstelle Berlin SW 68, Ritterstr. 59 Sprechstunde 111/2—12’/2 Uhr Japanischer Zollvertrag. Der bestehende Zollvertrag mit Japan läuft am 17. Juli 1911 ab und wird voraussichtlich am 17. Juli gekündigt werden. Im Hinblick hierauf ersuchen wir Interessenten, uns etwaige Wünsche zu übermitteln, die den zuständigen Stellen unterbreitet werden sollen. Auch sind wir zu Auskünften über einzelne Positionen des neuen japanischen Zolltarifgesetzes gern bereit. Die Geschäftsstelle Sommerausflug des Papiervereins Berlin und Provinz Brandenburg Der Vorstand hatte seine Mitglieder und deren An gehörige zu einem Dampferausflug in die Umgebung von Potsdam eingeladen. Am Mittwoch, 22. Juni, um 2 Uhr nachmittags versammelten sich gegen 110 Personen, die dieser Einladung gefolgt waren, an der Abfahrtsstelle der Sterndampfer in Wannsee, wo ein geräumiger Dampfer sie aufnahm. Dieser fuhr zunächst an dem sehr besuchten Freibad in Wannsee vorbei, sodaß sich die Teilnehmer an dem fröhlichen Badeleben daselbst erfreuen konnten. Dann wendete das Schiff bei Cladow und fuhr an der Westseite der Pfaueninsel, die von den regelmäßigen Dampfern nicht befahren wird, nach Sacrow, wo eine reich besetzte und mit Blumen geschmückte Kaffeetafel der Gäste harrte. Nach einer Kaffeepause wurde ein Spaziergang in den schattigen und schöne Ausblicke gewährenden Schloßpark von Sacrow unternommen. Dann ging es auf dem Dampfer weiter über den Jungfernsee und den Kramprtitzsee nach Nedlitz und nach kurzer Landung von da unter der Glienicker Brücke hindurch nach Bürgershof in Klein-Glienicke am Beginn des Teltow-Kanals. Dort im schattigen Garten wurde bei Klängen einer Musikkapelle gemeinschaftlich zu Abend ge- gessen. Herr Neuffer gab dem Gefühl der ganzen Gesell schaft Ausdruck, als er Herrn Emil Mann aus Potsdam, dem Vorsitzenden des Vereins, der im Verein mit seiner Gattin alles aufs beste vorbereitet hatte, den Dank aller Teilnehmer für die herrliche Veranstaltung aussprach. Um 10 Uhr verließ die Gesellschaft diese gastliche Stätte, um auf dem Dampfer nach dem Eisenbahnhotel in Potsdam zu fahren, wo beim Abschiedsschoppen noch manches launige Wort gesprochen wurde. Insbesondere sagte Herr Mann, daß es ihn sehr freuen würde, wenn die Mitglieder auch zu den Vereinsversammlungen so zahlreich erschienen wie zu den Ausflügen. — Der Ausflug war von prächtigem Wetter begünstigt, und der vom Verein angestrebte Zweck, die Vereinsmitglieder einander persönlich nahe zu bringen, wurde in vollem Maße erreicht. Dieser Erfolg dürfte den Vorstand anspornen, auch in Zukunft ähnliche gesellige Zu sammenkünfte zu veranstalten. Mecklenburgischer Papier-Verein Zweig des Deutschen Papier-Vereins Der Mecklenburgische Papier-Verein unternahm am 20. Juni einen Ausflug zur Besichtigung der Feinpapier- Fabrik von Schoeller & Bausch nach Neu-Kaliß. Aus ver schiedenen Städten Mecklenburgs beteiligten sich 24 Herren, denen sich in Ludwigslust noch mehrere Herren an schlossen. Herr Viktor Bausch begrüßte die Gäste, die unter seiner Führung die Fabrik eingehend in Augenschein nahmen. Für die Fachgenossen war es höchst anregend, kennen zu lernen, wie aus Lumpen das feinste, weiße Papier hergestellt wird. Nachdem die Fahrtteilnehmer sämt liche Einrichtungen der Fabrik besichtigt hatten, wurden sie zu einem Imbiß in dem Fabrik-Hotel, das von Herrn Dibbern geleitet wird, eingeladen. Von dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn Mangelsdorf, Schwerin, wurde das erste Glas dem Blühen und Gedeihen der Firma Schoeller & Bausch geweiht. Manche Berufsfragen wurden berührt, und die Zeit lief schnell dahin. Abends wurde die Heimfahrt angetreten. Allgemein wurde bedauert, daß nicht an andern Orten Mecklenburgs die Wasserkraft ebenso vorteilhaft aus genutzt wird, wie in Neu-Kaliß. Deutscher Papier-Verein Generalversammlung am 27. und 28. Mai 1910 in Hannover Alter Rathaussaal Fortsetzung zu Nr. 50 S. 1907 2. Verhandlungstag In zweckmäßiger Einteilung hatte man den ersten Ver handlungstag inneren Angelegenheiten gewidmet und alle Punkte der Tagesordnung, die von weiterem Interesse waren, auf den zweiten Tag gelegt. Zu diesem hatte man daher auch die Vertreter der Behörden und Korporationen geladen, die erfreulicherweise dem Rufe Folge geleistet hatten. Als Vertreter der Königl. Regierung war Herr Geh. Regierungs- und Gewerberat v. Rosnowski erschienen, für den Magistrat Herr Senator Beindorff, gleichzeitig auch in seiner Eigenschaft als Mitglied der Handelskammer, deren Syndikus Dr. Körner gleichfalls zugegen war; das Bürger vorsteher - Kollegium hatte Herrn Jakobs entsandt, die Handwerkskammer vertrat Obermeister Plate mit dem Syndikus Dr. Wienbeck. Gegen 101/2 Uhr eröffnete der Vorsitzende Gravenhorst die Versammlung, indem er die Erschienenen begrüßte, ins besondere die als Ehrengäste anwesenden Vertreter der Behörden und Korporationen. Die Teilnahme eines Ver treters der Kgl. Regierung zeige insbesondere, welches Interesse diese den Bestrebungen des Handels und der Industrie entgegenbringe. Dies komme auch den Interessen der Fachkreise zugute, weil hierdurch die Regierung ein gehender über deren Wünsche unterrichtet würde. Die Begrüßungsrede schloß mit einem Hoch auf den Kaiser als Beschützer des Friedens, unter dem nur Handel und Wandel gedeihen und blühen könne. Im Auftrage des am Erscheinen verhinderten Regierungs präsidenten v. Philippsborn begrüßt Geh. Regierungs- und Gewerberat v. Rosnowski die Versammlung und bringt so wohl dem Deutschen Papier-Verein wie dem Nordwest deutschen Papier-Verein seine Glückwünsche dar. Die Regierung sei sich der hohen Bedeutung der Industrie und des Handels im öffentlichen und sozialen Leben wohl be wußt. Der Regierungspräsident gebe durch ihn dem Wunsch Ausdruck, daß die Beratungen im Interesse des Vereins wie der Gesamtheit von Segen begleitet sein möchten. (Beifall.) Senator Beindorff heißt als Vertreter der städtischen Behörden den Deutschen Papier-Verein willkommen. Die Verhandlungen in diesem historischen Saale möchten von reichem Erfolge begleitet sein. Die Tagung möge einen Markstein in der Entwicklung des Vereins bilden, und die Teilnehmer möchten schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Gleichzeitig begrüßt Redner als Vertreter der Handelskammer die Versammlung; ein großer Teil der den Verein beschäftigenden Fragen berühre auch das Wirkungs gebiet der Handelskammer, die daher mit großem Interesse den Verhandlungen folge. Namens der Handwerkskammer begrüßt deren Vor sitzender, Obermeister Plate, den Deutschen Papier-Verein. Auch seine Korporation habe vielfache Berührungspunkte mit den Interessen des Vereins, und ein Zusammengehen beider Gruppen sei daher in vielen Fragen sehr wünschens wert. Er schloß mit dem Wunsche, die Verhandlungen möchten den im Deutschen Papier-Verein vertretenen Inter essengruppen zum Segen gereichen. Der Vorsitzende dankt den Vorrednern für ihre herz lichen Worte und eröffnet nunmehr die Verhandlungen.