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Nr. 29 PAPIER Typen werden jedoch nur mit zylindrischem Farbwerk aus geführt. Die Anordnung des kombinierten Tisch- und Zylinderfarbwerks entspricht derjenigen an Chromotypie maschinen. Häufig ist hier als Heber eine Stahlwalze ver wendet, diese nimmt die Farbe nicht unmittelbar vom Duktor, sondern von einem auf letzterem laufenden Masse reiber. Der stählerne Heber überträgt dann die Farbe statt auf den Farbtisch auf die zunächst liegende Massereibwalze des Tischfarbwerkes. Zumeist sind unter dem Farbkasten am Grundgestell Rasten angebracht, welche für die Auf bewahrung eines Satzes Walzen dienen können. Vorrich tungen zum Freistellen der Walzen finden sich an allen Zweitourenmaschinen. Fortsetzung folgt. Ersatz für Benzin Zu Nr. 26 S. 972 Nürnberg, Gugelstr. 54 Wir lenken die Aufmerksamkeit der Buchdruckereien auf unsere nicht brennbaren Lösungsmittel: Dichloräthylen (Siedepunkt 55») Trichloräthylen ( „ 88°) Perchloräthylen ( „ 1210) Tetrachloräthan ( „ 147°) Pentachloräthan ( „ . 159°) Diese Präparate stellen eine Reihe von nicht brennbaren Lösungsmitteln von verschiedenem Flüchtigkeitsgrad dar, die außerordentlich hohes Lösungsvermögen für organische Stoffe aller Art, insbesondere auch Druckerschwärze und dergleichen, besitzen. Jede Feuers- und Explosionsgefahr ist bei Anwendung dieser Präparate ausgeschlossen, nur greifen Tetrachloräthan und Pentachloräthan bei Gegenwart von Wasser Metalle etwas an, während alle aufgezählten Lösungsmittel bei Abwesenheit von Feuchtigkeit gegen Metalle indifferent sind. Consortium f. elektrochemische Industrie, G. m. b. H. Papiertüten-Fabrikation in Serbien. Eine österreichische Firma befaßt sich seit November 1909 in Belgrad mit der Er zeugung von Papiersäcken aus Patentpackpapier. Die Erzeugung geschieht auf maschinellem Wege mit elektrischem Betrieb. Obwohl die Anlage recht einfach eingerichtet ist, kann sie den ganzen Bedarf Serbiens in dieser Ware, die früher ausschließlich aus Oesterreich-Ungarn bezogen wurde, decken. Seinen Papier bedarf deckt das Unternehmen aus Deutschland. Die Maschine reicht nur für die Herstellung der gangbarsten Größen von 1/4 bis 2 kg Fassungsraum. (Das Handelsmuseum) Der Deutsche Buchgewerbeverein veranstaltet im Buchgewerbe- museum zu Leipzig von Ende März bis Ende April eine Aus heilung alter Buchtitel aus der Frhr. von Weißenbachschen Sammlung. Die Ausstellung befindet sich im Saal der alten Drucke. Ueberstunden des Werkmeisters Entscheidung des Berliner Gewerbegerichts Der Buchbinder P. war bei der Firma K., Buchdruckerei, gegen 35 M. Wochenlohn beschäftigt und hatte die Buchbinderei abteilung zu leiten. Er ist, wie vereinbart, nach acht Tage zuvor erfolgter Kündigung entlassen worden, erhob jedoch Anspruch auf die den Werkmeistern zustehende sechswöchige Kün digungsfrist zum Vierteljahrsschluß, d. h. 35 M. Schadenersatz für jede Woche bis zur rechtmäßigen Beendigung des Vertrags verhältnisses. Die Firma bestritt ihm die Werkmeistereigen schaft und lehnte deshalb die Forderung als unberechtigt ab. P. klagte nun beim Gewerbegericht. Die Beweisaufnahme ergab, daß die fachmännische Leitung der Buchbinderei ausschließlich ihm übertragen und seine Tätigkeit die eines Werkführers war, ihm jedoch Ueberstunden bezahlt wurden. Dadurch war nach Ansicht des Gerichts das Merkmal der festen Bezüge, was nach § 133a GO bei Werkmeistern vorhanden sein müsse, beseitigt. Das Gericht erkannte an, daß dies ein von Arbeitgeberseite viel fach angewandter Trick sei, um so ihre Verpflichtungen aus derselben Gesetzesbestimmung zu umgehen. Das sei aber nicht ungesetzlich. (Nach »Vorwärts«, Berlin) Festschrift der Kölnischen Volkszeitung. Der in Nr. 28 ab gedruckte Hinweis auf die Festschrift ist irrtümlich mit dem Namen der Kölnischen Zeitung bezeichnet. Er bezieht sich ebenso wie auch die Nachricht über das Jubelfest in Nr. 23 S. 877 auf die Kölnische Volkszeitung. ZEITUNG 1081 Rus den Typographischen Gesellschaften Leipzig. Typographische Gesellschaft. In der letzten Sitzung hielt der Oberkantor der israelitischen Religions-Gemeinde Herr Rafael Frank einen Vortrag über »Hebräische Schriftarten und Drucke«. Redner wies darauf hin, daß sich im Studium der hebräischen und damit verwandten Sprachen ein neues Interesse bemerkbar macht, wobei nicht allein den alten Bibel drucken und den neuzeitlichen Funden im Orient besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, sondern auch der Typen herstellung. Besonders die zionistische Bewegung benutzt dieses Mittel, um das Hebräisch in Schrift und Sprache für ihre Zwecke verwendbar zu machen. Das Judentum machte sich die Erfindung der Buchdruckerkunst bald zu eigen, und wir besitzen heute noch trotz der zahlreichen Vernichtungen durch die katholische Kirche etwa 100 hebräische Inkunabeln. Als älteste derselben wird ein Bibelkommentar Raschis bezeichnet, das zu Reggio di Calabria (1475) gedruckt wurde, mithin also ein Jahr früher im Druck erschien, als die griechischen Typen. Kurz darauf brachten die Werke des jüdischen Druckers Gerson di Sonzino einen weiteren Fortschritt. Eine aus dem Jahre 1488 erhaltene Inkunabel ist mit untergesetzten Vokalzeichen und Vortragsakzenten hergestellt. Bei allen vorhandenen Inkunabeln fand die Quadratschrift, Meruba genannt, Anwendung. Die Eigenart derselben läßt deutlich ihren Ursprung aus der he bräischen Schrift erkennen, die mit dem Schreibrohr (xalttpos) hergestellt wird. Schon damals machten sich Reformbestrebungen bemerkbar, die teils durch den bekannten Daniel Bomberg in Venedig gefördert wurden, teils in Basler, Kölner und Prager Drucken zu finden sind. Bei den letzteren fand eine sogenannte Fraktur Anwendung, die sich im Duktus streng an die ge schriebene Schrift anlehnt, nicht aber, wie die Schriften der Inkunabeln im hochgestellten Rechteck (3 : 4), sondern im liegen den (5:4) gezeichnet war. Auch in neuester Zeit hat der Verband jüdischer Lehrer der Verbesserung der hebräischen Typen sein Augenmerk zugewendet und ein Erzeugnis ge schaffen, daß wohl sehr einfach ist, aber als vollständig un brauchbar zur Herstellung von Schulbüchern bezeichnet werden muß. Die besten Schriften sind ohne Zweifel die Drugulinsche Type und die Frank-Rühl-Hebräisch. Letztere ist nach An gaben des Vortragenden geschnitten worden, der als hervor ragender Zeichner und gründlicher Kenner des hebräischen Schreib- und Druckwesens allen Anforderungen gerecht zu werden versuchte. Am Schluß des Vortrages wies der Referent noch auf die mannigfaltige Schreibweise einzelner Buchstaben hin, die er auf Flüchtigkeiten und pathologische Erscheinungen zurückführte. Gleichzeitig betonte er, daß man bereits seit 1515 den geschriebenen Büchern mehr Heiligkeit zukommen läßt als den gedruckten, und noch heute benutzt der Sofer oder Gesetz rollenschreiber den Kiel, um nach den Vorschriften des Codex seine Buchstaben mit rituell zubereiteter Tinte auf ebensolchem Papier aufzuzeichnen. Mit einigen Leseproben aus jüdischen Werken fand der- sehr interessante Vortrag sein Ende. Aus gestellt waren verschiedene wertvolle alte Drucke und Hand schriften. dt. München. Typographische Gesellschaft. In der Monats-Ver sammlung am 30. März waren die Wettbewerbsarbeiten (Brief kopf, Umschlag und Postkarte) des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften ausgestellt. Der zweite Vor sitzende, Herr Hans Welsch, verlas das beigegebene Referat und bedauerte am Schluß desselben, daß auch die preisgekrönten Entwürfe hierin keine eingehendere Besprechung finden, sondern nur allgemeine Bemerkungen. Gerade bei diesem Wettbewerb vermißt man ungern eine Wertung der Arbeiten in ihren Einzel heiten. Redner ergänzte nun das Referat in dieser Richtung. Diesen Ausführungen schloß sich der erste Vorsitzende, Herr Friedrich Sommer, in einer trefflichen Besprechung an. Nach längerer Aussprache über dieses Thema wurden noch einige Vereinsangelegenheiten erledigt, y. Das Verzeichnis der tariftreuen Buchdruckereien erscheint neu in den ersten Wochen des Mai. Es enthält wie im Vorjahre sämtliche tariftreuen Buchdruckereien kreisweise geordnet, ferner eine statistische Zusammenstellung und ein alphabetisches Ortsverzeichnis. Preis für das Stück 20 Pf. Die Versendung der Verzeichnisse erfolgt nur gegen Nachnahme oder Voreinsendung des Betrages. Porto zu Lasten des Empfängers. Bestellungen werden bis spätestens zum 28. April an das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker, Berlin SW 48, Friedrichstr. 239, erbeten. Die Erledigung später einlaufender Bestellungen kann nicht zu gesichert werden. Ferien bewilligte die Papierwarenfabrik Quack & Fischer in Viersen ihrem etwa 180 Personen zählenden Personal in der Weise, daß bei zweijähriger Karenz zwei Tage und bei jedem weiteren Jahre der Geschäftszugehörigkeit ein Tag mehr bis zu sechs Tagen gewährt werden.