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SCHREIBWAREN-HANDEL A— I ( >lr 50 1 23. Ju ij IMIu |j Deutscher Papierverein Generalversammlung am 27. und 28. Mai 1910 in Hannover Alter Rathaussaal Fortsetzung zu Nr. 49 S. 1867 III. Antrag. Anschluß an den Handelsvertragsverein. Berichterstatter Herr Dr. Biram: Der Handelsvertragsverein sei zu einem wichtigen wirtschaftlichen Verein geworden, dem sich anzuschließen ratsam sei. Das Material des Handelsvertragsvereins habe der Deutsche Papier-Verein bisher unentgeltlich erhalten Der Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen. Darauf verlesen der Vorsitzende und Herr Garve, als Vorsitzender des Nordwestdeutschen Papier-Vereins, ein gegangene Begrüßungstelegramme und Briefe. Punkt f) der Tagesordnung: Antrag des Zweigvereins Hamburg, wird auf den nächsten Tag verschoben und zum Punkt g) Berichte der Vorstände der Zweigvereine, über gegangen. Herr Schaal erstattet den Bericht für den Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg: Die Tätigkeit des Vereins war rege und umfassend. 5 Vorstandssitzungen und 5 Vereinsversammlungen fanden statt. Ferner wurden 4 Vorträge gehalten: 1. Neues aus Gesetzgebung und Recht sprechung. 2. Ueber Postscheckwesen. 3. lieber Schreib maschinen unter Vorführung aller Systeme. 4. Licht bildervortrag über die Hauptversammlung in Eisenach. Ferner fanden Besichtigungen der Briefumschlagfabrik von Bergmann und des Botanischen Gartens sowie ein Ausflug nach Potsdam statt. Der Verein hat folgende Abkommen getroffen: 1. Mit der Gesellschaft Zürich für Unfall , Haftpflicht- nnd Diebstahl-Versicherung. Diese Vereinbarung bringt der Vereinskasse jährlich etwa 300 M. ein und den Mitgliedern etwa ebensoviel in Form gewährter Rabatte. 2. Abkommen mit der Speditionsfirma Josef I. Lein kauf, welches den Mitgliedern große Vorteile bietet, be sonders den Fortfall der sonst in Berlin üblichen Speditions gebühr von 25 Pf. bis 30 Pf. für die Sendung. Der Bericht erstatter bedauert, daß von dieser Vereinbarung bislang noch wenig Gebrauch gemacht sei. 3. Vereinbarung mit der Verwaltung des Papierhauses, welche den Mitgliedern und deren Angestellten freien Ein tritt zu den dort stattfindenden mit Ausstellung verbun denen fachwissenschaftlichen Vorträgen gewährt. Die neu errichtete Geschäftsstelle des Deutschen Papier- Vereins komme naturgemäß den Berliner Mitgliedern in erster Reihe zugute. Von der freien Rechtshilfe sei in um fassender Weise Gebrauch gemacht worden, weniger von der Einrichtung des Meldewesens, der Auskunfts Erteilung und der Berichterstattung für Listen schlechter Zahler. Trotzdem der Besuch der Versammlungen zu wünschen übrig ließ, sei man der Ueberzeugung, daß der Verein be strebt sei, seine Aufgaben zu erfüllen und die Fachinteressen wahre und schütze. Am deutlichsten zeige sich dies darin, daß die durch Errichtung der Geschäftsstelle notwendig gewordene Erhöhung des Mitgliedsbeitrags für Listen- Empfänger von 12 M. auf 18 M. ohne nennenswerten Ver lust an Mitgliedern durcbgeführt werden konnte. Auch nach außen, Behörden und Körperschaften gegen über, nehme der Verein eine geachtete Stellung ein. Bei den Wahlen zum Fachausschuß der Handelskammern hat der Verein dank energischer Tätigkeit die seiner Bedeutung angemessene Vertretung erzielt. Auf die körperschaftliche Beteiligung an dem Zentral-Ausschuß Berliner kaufmänni scher, gewerblicher und industrieller Vereine, welcher jetzt über 100 Vereine umfaßt, sei der Eintritt in den Hansabund erfolgt. Ein Vorstandsmitglied ist in den Gesamtvorstand des Hansabundes gewählt worden. Für den Nordwestdeutschen Papier-Verein spricht Herr Garve: Die Arbeitsleistung des Vereins sei nicht so groß, wie die des Berliner Vereins. Es herrsche Lauheit im Be such der Versammlungen, eine gewisse Vereinsmüdigkeit der Mitglieder. Im großen und ganzen ist alles beim alten geblieben. Nur die Vorbereitung zur Generalversammlung hat etwas stärkeres Leben gebracht. 8 Vorstandssitzungen und 4 Vereinssitzungen seien abgehalten worden. Für den Süddeutschen Papier-Verein in Nürnberg be richtet Herr Hennis; Der Süddeutsche Papier-Verein hält von Zeit zu Zeit Monatsversammlungen ab, bei denen alle geschäftlichen Vereinsangelegenheiten nach Möglichkeit be sprochen werden. Leider ist die Mitgliederzahl des Vereins auf gleicher Höhe wie in dem vergangenen Jahre geblieben. Es besteht daher der lebhafte Wunsch, von den vielen Ge schäften, die sich in Nürnberg und ihrer Schwesterstadt Fürth wie überhaupt in Bayern und Württemberg befinden, welche für die Tätigkeit des Deutschen Papier-Vereins in Frage kommen, recht viele dem Süddeutschen Papier- Verein zuzuführen. Der Süddeutsche Papier-Verein be grüßt es deshalb freudig, daß die vielen wichtigen An regungen, die zur Werbung neuer Mitglieder gemacht worden sind, berücksichtigt werden sollen. Vor allem hat er die Hoffnung, daß Herr Dr. Biram seine Tätigkeit auch in den Dienst des Süddeutschen Vereins stellen wird. Für den Verein der Papier- und Schreibwarenhändlei Frankfurt a. M. spricht Herr Wolff: 4 Vorstandssitzungen, 1 ordentliche und 1 außerordentliche Generalversammlung wurden abgehalten. Ein Ausflug in die Bergstraße wurde unternommen, daran anschließend eine Besichtigung der idyllisch gelegenen Illigschen Papierfabrik in Eberstadt. Das verflossene Jahr war im Gegensätze zu dem vorher gehenden für die Gesamtheit der Mitgliederschaft ruhig; da gegen wurden verschiedene, unser Fach interessierende Fragen durch einzelne Vorstands- und Kommissions mitglieder besonders sorgfältig bearbeitet. So wurden be handelt eine Agitation betreffs Anteilnahme unseres Ver eins an der Wahl der Beisitzer zum Kaufmannsgericht unter Gewährung des Kassenbeitrags, ferner eine Agitation für Abschaffung von Sonderrabatten jeder Art, und eine Ab wehr gegen den Versuch der Einführung eines qualitativ minderwertigen Schulschreibheftes. Beim letzten Punkt wurde der Verein durch die Schulbehörde unterstützt. Weiter folgte der Verein einem Wunsch der Behörde und wirkte gegen die Verteilung der Schundliteratur durch Aufklärung der Mitglieder mittels Rundschreiben. Be sondere Tätigkeit wurde zur Werbung neuer Mitglieder entfaltet, indem die noch nicht beteiligten Geschäfte durch einen hierfür Angestellten persönlich zum Beitritt ein geladen wurden. Verschiedentlich wurden diese Be mühungen auch mit Erfolg gekrönt, während anderseits unbegreiflicher Weise immer noch Firmen vorhanden sind, die den Anschluß an den Fachverein entbehren zu können glauben. Die auf der vorherigen Generalversammlung seitens des großen Vorstandes vorgeschlagene Errichtung einer Geschäftsstelle fand beim Verein großen Beifall, und auf Antrag wurde auch sofort die Bewilligung eines außer ordentlichen Beitrags genehmigt. Eine Reihe kleiner An gelegenheiten wurden von den einzelnen Vorstandsmit gliedern unter der Hand erledigt. Den Bericht für Hessen-Nas&au erstattet Herr Gerpott. Die im Berichtsjahr abgehaltenen Versammlungen waren mäßig besucht und meistens nur von denselben Herren. Im Laufe des Sommers fand in Cassel die General-Ver sammlung des Verbandes Deutscher Papier- und Schreib warenhändler statt. Einige Mitglieder meines Vereins sind gleichzeitig auch Mitglied dieses Verbandes geworden. Der Mitgliederbestand meines Vereins ist der gleiche geblieben. Außerdem sind Vorkommnisse von Wichtigkeit nicht zu verzeichnen. Der Geschäftsgang war im allgemeinen zufriedenstellend. Der Bonner Zweigverein, für den Herr Baurichter spricht, zählt zurzeit 12 ordentliche Mitglieder und 1 Ehrenmitglied. Versammlungen wurden im abgelaufenen Jahre durchschnitt lich monatlich einmal abgehalten. Außerdem etwa 6 Vor standssitzungen. Vorträge über Neuheiten im Papierfach fanden statt. Im übrigen beschränke sich die Tätigkeit des Vereins auf Aussprache über Fachangelegenheiten, An-