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Nr- 50 PAPIER-ZEITUNG 1905 von beliebiger Höhe versehen, welche den am Reibungs punkt ebenfalls gerauhten oder mit einem Gummi-Ring be zogenen Wickelstab, dem Papierlauf voreilend, in Um drehung versetzen. Wird nun die Papierbahn auf dem Wickelstab befestigt und die Maschine in Tätigkeit, gesetzt, so wickelt sich die Papierbahn durch die voreilende Dre hung der ringförmi gen Vorsprünge an der Triebwalze so fort glatt auf, Selbst wenn der Wickel stab nicht ganz zylindrisch ist. Ist die aufgewickelte Rolle so dick ge worden wie der ringförmige Vor sprung, so tritt dieser außer Tätig keit, und die hin reichend festge wickelte Rolle kommt jetzt erst mit derTriebwalze5 ohne jeden Ruck in Verbindung, und nun wird von dieser die faltenlose feste Wicklung fortge setzt. Wo viele schmale Streifen auf sehr dünne Wickelstäbe aufgerollt werden sollen, ist das ent sprechend schmale Modell 0 einer breiten Maschine vorzuziehen, denn diese ist wesentlich Durchbiegung des Wickelstabes, welcher in der Mitte am stärksten ist, während die beiden Rollenenden verhältnis mäßig wenig oder keinen Druck ausüben, womit festes Wickeln bewirkt und das Verlaufen oder Faltenbilden ver Modell III Bild 201. Goebelf Umroll- und Schneidemaschine ohne Bogenführung, billiger und leistet bei geringem Ausschuß ebenso viele und saubere Arbeit. Für Klosettpapiere mit Zickzackperforation wird die Maschine Modell I und II mit 1 Paar Perforierwalzen mit 6 Perforiermessern, in dem Walzenrahmen J, und mit selbst tätig ausrückendem Blattzählwerk versehen. Zur rationellen Herstellung von Klosettpapierrollen dient jedoch eine Sondermaschine, welche für Loch- und Zickzackperforation eingerichtet werden kann. Auf diesen Maschinen werden zwei Originalrollen gleichzeitig perforiert, worauf beide Papierbahnen je eine Längsschneidevorrichtung passieren und dann auf zwei übereinander liegende dünne Wickel stäbe gewickelt werden. Letztere werden durch Diffe rential Reibscheiben-Antrieb bewegt. Ferner können an diesen Maschinen auch Druck-Apparate für Anilindruck farben angebracht werden. Die Leistung dieser Klosett rollenmaschine beträgt rostündlich etwa 2000 Rollen zu 500 Blatt von 12—18 cm Größe. Auch die Schneidemaschinen Modell I und II lassen sich mit Liniierapparaten zur Herstellung von Nota- und Kassenröllchen einrichten. Bilder 201 und 202 zeigen die Umroll- und Schneide maschine Modell III. Auf dieser Maschine werden schwere Rollen vom dünnsten 9 g/qm schweren Seidenpapier bis zum stärksten Halbkarton umgerollt und geschnitten bis zu einem Rollendurchmesser von 70 cm und einer Leistung von 60—180 m in der Minute, je nach der Papiersorte. Bei diesem Modell ist die Papierführung über dem Walzen- rahmen J fortgefallen, und durch eine besondere geschützte Vorrichtung wird dem beim Wickeln dicker und schwerer Rollen auftretenden Durchsiegen des Wickelstabes Rechnung getragen. Zur Unterstützung des Wickelstabes ist im Gegensatz zu andern Rollmaschinen die Traue- oder Stütz walze B nachgiebig nach unten gelagert. Dadurch wird er reicht, daß die Stützwalze B nicht den Druck der ganzen aufgewickelten Rolle aufnimmt, sondern nur den Druck der mieden wird. Ferner ist die Stützwalze B nicht senkrecht unter dem Wickelstab gelagert, sondern in schräger Richtung. Auf Bild 202 ist A der Wickelstab mit der auflaufenden Rolle, Bild 202. Aufriß von Goebels Umroll- und Schneidemaschine ohne Bogenführung, Modell III B die Stützwalze, C der Schlittenrahmen, in welchem letztere geführt wird, und D sind die Doppelrahmen, welche mittels Gegengewicht den nachgiebigen Druck der Stützwalze B an den Wickelstab A vermitteln. (Fortsetzung folgt.)