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Nr- 50 PAPIER-ZEITUNG 1897 0,3 v. H.; Verunreinigungen 0,3 v. H. Die organische Substanz bestand hauptsächlich aus Gerbsäure. 3. Wissenschaftlicher Universalreiniger enthielt: Rohr- und Invertzucker 6,6 v. H.; Kaliumoxalat 7,2 v. H.; Glyzerin 5,5 v. H. 20 g dieses Produktes sollen zur Reinigung von i cbm Wasser ausreichen. Kesselsteingegemnittel »Fakir« der Firma Müller & Knoll, Mannheim. Zeitschrift des Bayerischen Revisionsvereins 1909, S. 193. Gutachten der Großherz. Bad. chem. techn. Prüfungs- und Versuchsanstalt. Das Mittel ist ein dunkelgraues feines Pulver, welches beim Trocknen 6,8 v. H. Wasser verliert und 48,3 v. H. tonige Asche hinterläßt. Das Mittel besteht im wesentlichen aus 1 Gewichts teil eines Pflanzenschleims (Agar-Agar) und 1 Gewichtsteil tonigem Graphit. Der Graphit ist nur zum Färben zugesetzt, sodaß nur Agar-Agar als wirksames Mittel bleibt. Die Schleim stoffe quellen im Wasser auf und lösen sich beim Kochen, wo bei sie dem Wasser eine schleimige Beschaffenheit verleihen. Werden die Kesselsteinbildner aus dem Wasser durch den Kesselbetrieb ausgeschieden, so überziehen sich die einzelnen Teilchen mit einer schleimigen Haut, können sich also nicht zu Kristallen zusammenballen, sondern werden als Schlamm aus geschieden. Dieser aber ist durch die in ihm enthaltenen orga nischen Substanzen ein sehr schlechter Wärmeleiter. Es können daher an den feuerberührten Kesselblechen leicht Wärmestau ungen auftreten, zumal wenn der Schlamm festbrennt. Dadurch können große Gefahren hervorgerufen werden. Das Verfahren ist daher zu verwerfen.. Kesselsteinmittel Magnetine. Ztschr. des Bayer. Revisions vereins 1909, S. 170—172, Chem. Ztg. Rep. 1909, 655. Dieses Mittel hat sich in der Praxis nicht immer bewährt. Nach den bisherigen Erfahrungen kann es bei Flammrohrkesseln nur dort zur Anwendung gelangen, wo eine Außerbetriebsetzung des Kessels in längeren Zwischenräumen möglich ist, während es bei Siederohrkesseln, Querrohrkesseln usw. dadurch ge fährlich werden kann, daß die losgelösten Kesselsteinteile sich auf der Feuerplatte anhäufen und dadurch zur Ueberhitzung der Kesselbleche Anlaß geben können. Verbessertes Dampfkesselschutz-Anstrichmittel von Gebr. Korn, Frankfurt a. M. und Dresden. Gutachten der Großherz. Bad. chem.-techn. Prüfungs- und Versuchsanstalt, Karlsruhe. Das Mittel ist eine teerige schwarze Flüssigkeit, es stellt einen präparierten Steinkohlenteer dar, aus dem die niedrig siedenden Bestandteile abdestilliert sind (sogen, künstlicher Asphaltlack). Die Verwendung solcher Mittel ist im allgemeinen zu vermeiden und nur da statthaft, wo das Speisewasser bei geringem Gehalt an Kesselsteinbildnern korrosive Eigenschaften besitzt. Bei der Streicharbeit ist Vorsicht geboten, da die Teeröl dämpfe betäubend wirken und mit Luft gemischt bei der Ent zündung explodieren können. Apexior, ein das Ansetzen des Kesselsteins verhindernder Anstrich. Oesterreichs Wollen- und Leinenindustrie 1909, 15, s. 993. Unter diesem Namen bringt die Firma Dampney & Co., Cardiff, England, ein Präparat auf den Markt, welches im Kessel verstrichen, jedes Anlegen und Festsetzen von Kesselstein ver hindern soll, d. h. zwischen Eisen und Niederschlag eine isolierende Schicht bildet, von der sich der Kesselstein mit Bürsten entfernen läßt. Apexior enthält angeblich 98 v. H. reinen Kohlenstoff, es ist neutral und soll auch das weitere Umsichgreifen von Korrosionen verhindern. Die britische Admiralität soll es benutzen. Kesselsteinmittel. Chem. Ztg. 1909, 38, S. 350. Als Kesselsteinmittel wird ein Extrakt aus den Blättern des Eukalyptusbaumes in Port Esperanze (Tasmania) hergestellt. Die Blätter werden mit Dampf destilliert, wobei Eukalyptusöl und Essigsäure erhalten werden. Der Rückstand wird unter Dampfdruck gepreßt und zur Teerkonsistenz eingedampft. Dieses Produkt soll in den Kesseln verstrichen werden. Neues Verfahren zur Beseitigung von Kesselstein. Braun kohle 1909, Bd. 8, S. 13, Chem. Ztg. Repert. 1910, Nr. 6, :S. 27. Nach dem Verfahren der Sauerstoffabrik Berlin G. m. b. H. wird das Wasserstoffknallgasgebläse dazu verwendet, den «Kesselstein zum Abspringen zu bringen. Eine Ueberhitzung des Kessels soll nicht eintreten. Die Kosten sollen niedriger sein als beim Abklopfen des Kessels. Die Elektrizität als Vorbeugungsmittel gegen Kesselstein. Elektrische und maschinelle Betriebe 1909, H. it, S. 91, Wasser und Abwasser 1910, 2, H. 5, 216. Die Kesselsteinbildung soll allem Anschein nach auf elektro chemischen Ursachen beruhen. Versuche, Kesselsteinbildung durch Durchleiten elektrischer Ströme geringen Potentials durch den Kessel zu verhindern, sollen befriedigend verlaufen sein. Die Verhinderung der Bildung von Kesselstein. Schoepp. Chem. Weekblad. 1909, Nr. 29, 531, Wasser und Abwasser 1910, 2, H. 5, 216. Dieselbe Reinigung wie durch die künstlichen Zeolithe soll durch Anwendung des Boilleur-dekanteur-Le Maire erzielt werden, dabei aber billiger sein. In der Originalabhandlung ist eine Beschreibung und Zeichnung dieser Vorrichtung an gegeben. Fortsetzung folgt. Faser-Husstellung in Surabaja (Java) Das niederländisch-indische Landwirtschaftssyndikat hat die Absicht, im Juli 1911 in Surabaja (Java) einen Kongreß einzu berufen und eine Ausstellung zustande zu bringen zur Förderung der Kultur der Faserpflanzen, der Herstellung von Faserstoffen und ihrer Anwendung in Industrie und Gewerbe. Ihr Zweck soll sein: die Kenntnis von der Herstellung der Faserstoffe aus den Faserpflanzen und von den verschiedenen Anwendungen der Faserstoffe zu verbreiten. Diesen Zweck gedenkt man zu erreichen: 1. durch Abhaltung sachverständiger Besprechungen während des Kongresses; 2. durch die Ausstellung: a) von Maschinen im Betriebe, die nötig sind, die Stoffe zu entfasern und weiter zuzubereiten, bis sie für den Absatz fertig sind, einschließlich der Ver packung; b) der verschiedenen Faserstoffe selbst in der Form und in der Verpackung, in welcher sie Absatz finden können. Zur Vorbereitung des Kongresses und der Ausstellung hat sich auch in den Niederlanden ein Komitee gebildet. Dieses Komitee wird sich mit den Einsendungen aus Europa, Amerika und Afrika befassen. Kongreß und Ausstellung sollen auch dazu dienen, die ein heimische Bevölkerung mit der Kultur der Faserpflanzen und der Zubereitung der Faserstoffe vertraut zu machen. Darum wird die Ausstellung sich nicht auf große teure Maschinen be schränken, welche nur von kapitalkräftigen Unternehmungen angeschafft werden können, sondern sich auch auf kleinere er strecken, die es der Klein-Industrie ermöglichen, gute Fasern herzustellen. Das Komitee ist zu gleicher Zeit bestrebt, Maschinen und Werkzeuge zusammenzubringen, die zu der Verarbeitung von Faserstoffen zu solchen Gegenständen dienen, die ohne Schwierig keiten Absatz finden können. Außerdem wird eine Sonder-Ausstellung der aus Faser stoffen angefertigten Gegenstände stattfinden. Die niederländische Regierung unterstützt die Arbeit des Syndikats, indem es ihm einen Beitrag gewährt. Die zur Ausstellung gelangenden Maschinen usw. werden, falls sie nicht während der Ausstellung verkauft werden, fracht frei von Surabaja nach Amsterdam, Rotterdam, Genua oder Marseille von den Dampfschiffgesellschaften »Maatschappij Nederland« und »Rotterdamsche Lloyd«, zurückbefördert, voraus gesetzt, daß sie auch durch diese Gesellschaften gegen das übliche Frachtgeld nach Surabaja gebracht worden sind. Das Komitee wird versuchen, die gleichen Vorteile für überseeischen Transport von Gütern amerikanischer oder afri kanischer Herkunft zu erlangen. Der Transport in Surabaja vom Hafen bis zur Ausstellung und zurück wird ebenfalls kostenfrei stattfinden. Die vorhandene Triebkraft wird nach vorheriger Beratung kostenlos geliefert. Es wird keine Gebühr für den in Anspruch genommenen Platz erhoben. Das Komitee hat nach Schluß der Ausstellung in Surabaja eine Nach-Ausstellung in Amsterdam in Aussicht genommen, die sich jedoch auf die Vorführung der Faserstoffe und der aus Faserstoffen erzeugten Gegenstände beschränken wird. Transport von Surabaja nach Amsterdam und die Aus stellung daselbst werden keine Kosten für die Aussteller mit sich bringen. Wegen weiterer ausführlicher Auskünfte wolle man sich wenden den Schriftführer des Komitees, Herrn G. A. Heyning, Ingenieur, im Haag, Van Bleiswijkstraat 12.