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Nr. 48 PAPIER-ZEITUNG mit Kondensation. Die Kondensatoren dieser Maschinen stehen im Erdgeschoß des Krafthauses, und das Kühlwasser für diese Kondensatoren wie auch für den Kondensator der Holländermaschinen wird in folgender Weise aus der Themse gewonnen: Außerhalb des Krafthauses dienen zwei aus Eisenbeton gebaute Brunnen abwechselnd als Saug und Abflußbrunnen für die Kondensatoren. Von der Sohle jedes dieser Brunnen erstreckt sich wagerecht in die Themse ein 36zölliges Rohr, dessen Oberkante 3 Fuß unter der niedrigsten Ebbe liegt. Die Mündungen dieser Rohre im Fluß liegen weit von einander, damit kein Kurzschluß zwischen dem warmen Abflußwasser und dem Saugrohr entsteht. Man wechselt die Strömungsrichtung in diesen Rohren mit jeder Ebbe und Flut. Jedes dieser Rohre ent hält ein Schieberventil, welches durch die Bewegung eines kleinen Mehrweghahnes im großen Saal des Krafthauses geöffnet und geschlossen werden kann. Durch diesen Hahn läßt man nämlich Wasserdruck auf die jeweils richtige Seite der die Schieber bewegenden Kolben wirken, wo durch alle Schieber gleichzeitig in weniger als 1 Minute ihre Bewegung beendigen. Außer den erwähnten 2 Generatoren von je 400 Kilo watt gibt es 2 Generatoren von je 75 Kilowatt, die durch- rasch laufende senkrechte Dampfmaschinen ohne Kon densation betrieben werden, und einen durch Motor ge triebenen Erreger von 75 Kilowatt. Der eine dieser kleinen Generatoren liefert den Wechselstrom für Maschinen, die an Sonn- und Feiertagen betrieben werden; der andere dient im Notfall als Ersatz für den Erreger, welcher auf die Felder der großen Generatoren wirkt. Vor den Haupt generatoren steht eine Schalttafel mit 11 Abteilungen und sehr vollständiger Anlage für Schaltungen, Stromunter brecher, Strommesser und Verteiler. Die Verteilung des elektrischen Stromes geschieht durch dreiphasige Leiter für 440 Volt Spannung. Zwischen je 2 Leitern und der Haupt schalttafel wird der Strom nach Nebenschalttafeln an den Hauptverteilungspunkten in der Fabrik geleitet, und von diesen strahlen Leitungen nach den Motoren aus, deren jeder durch eine Schaltung und Schmelzwiderstände ge sichert ist. Mit Ausnahme der Antriebe mit wechselnder Geschwindigkeit für die Papiermaschinen und der Haupt transmission für die Holländer werden alle Maschinen in der Fabrik durch Elektromotoren getrieben. Zurzeit ar beiten 50 solcher Motoren von 2—150 PS. Zur Beleuchtung wird sowohl Wechselstrom als Gleich strom benutzt. Die Beleuchtung erfolgt außer im Holländer und Papiermaschinenraum und im Kontor durch Metallfaden- Glühlampen für Wechselstrom. Schluß folgt. Stoffänger John F. Bisher in Hinckley, Staat New York, in Ver bindung mit der Fisher-Stoffang-Gesellschaft daselbst, erhielt das amerikanische Patent 941017 für eine Einrichtung, mittels derer aus Abwässern der Papiermaschinen und dgl. die darin enthaltenen nutzbaren Fasern gewonnen werden sollen. Bild 1 zeigt einen senkrechten Schnitt der Ein richtung, Bild 2 einen Grundriß in etwas kleinerem Maßstab. Das Abwasser, aus dem die Fasern gewonnen werden sollen, wird in die beiden Tröge 13 geleitet und fließt über die innere, niedriger gehaltene Wand 13a auf je ein unter 45 0 geneigtes Sieb 11 und 12, oder, wie Bild 2 zeigt, eine Anzahl nebeneinander angeordneter schmalerer Siebe. Das Wasser fließt dabei durch die Siebmaschen, während der Papierstoff von dem Sieb zurückgehalten wird und, sobald sich eine größere Menge angesammelt hat, durch sein eigenes Gewicht, verstärkt durch die Wirkung eines Spritz rohrs 16, in den zwischen beiden Siebgruppen angeordneten Trog 14 herabrutscht, aus dem er gelegentlich durch den Stutzen 15 abgelassen wird. Er enthält noch soviel Wasser, daß er ohne Schwierigkeit abfließt und durch eine Pumpe zurück auf die Maschine gefördert werden kann. Das unter jeder Siebgruppe angeordnete, sich über die ganze Länge des Stoffangs erstreckende Siebrohr 16 ist an einer Kette 17 befestigt und wird beständig auf- und abbewegt, sodaß die ganze Siebfläche ununterbrochen bespritzt und rein ge halten wird. Um diese Auf- und Abbewegung des Spritz rohrs zu erzielen, kann beispielsweise die aus Bild 2 er sichtliche Einrichtung getroffen werden. Auf der Achse 26 des unteren Kettenrades 18 sitzen nämlich drei Riem- 1825 scheiben 23, 24, 25, von denen die beiden äußeren sich lose drehen können, die mittlere fest auf der Achse sitzt. Von der Antriebs-Riemscheibe 20 aus laufen zwei Riemen auf die genannten drei Riemscheiben, und zwar ein gekreuzter 22 und ein ungekreuzter 21. In der aus Bild 2 ersichtlichen Stellung der Riemen treibt der gekreuzte Riemen 22 die Bild 1 Bild 2 Achse 26 des Kettenrades 18 an. Werden durch das Stell werk 27 die beiden Riemen 21, 22 seitlich verschoben, so kommt der ungekreuzte Riemen 21 auf die feste Riem scheibe 25 zu liegen, während der andere Riemen 22 auf die lose Riemscheibe 24 zu liegen kommt. Es wird dann also die Riemscheibe 25 und das Kettenrad 18 mit der das Spritzrohr 16 tragenden Kette in umgekehrter Richtung an getrieben. Mit der Maschine geschriebene Zahlen und Eigennamen Wegen der weit größeren Leichtigkeit, womit man einen Fehler begehen kann, wenn man eine Zahl auf der Maschine anstatt mit der Feder schreibt, ist es angebracht, immer, wo nur möglich, mit der Maschine geschriebene Zahlen eingeklammert in Buchstaben zu wiederholen, wie z. B. M. 6250 (sechstausend zweihundert fünfzig Mark). Das Aufeinanderschreiben zweier Zahlen (infolge von Ver schreiben), eine sehr schlechte Angewohnheit der Maschinen schreiber, sollte unbedingt verboten werden, weil dann niemand sicher ist, ob die Zahl z. B. eine o oder eine 8, eine 6 oder eine 9 darstellt usw. Dasselbe Verbot sollte beim Schreiben von Eigennamen in Kraft treten; hat ein Schreiber einen Fehler begangen, sollte der Buchstabe entweder vollkommen ausradiert und der richtige an seine Stelle gesetzt oder der ganze Name durch kleine x unleserlich gemacht und gleich hinterher noch einmal geschrieben werden. G.