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1070 PAPIER-ZEITUNG Nr. 29 Verein schwedischer Papierfabriken (Svenska Pappersbruksföreningen) Frühjahrsversammlung am 21. und 22. März Der Vorsteher, C. Stenholm, erwähnte in seiner Begrüßungs rede, die Marktlage sei seit der Oktobersitzung nicht wesentlich verändert. Der Vorschlag über yHandelsbräuche^ wurde gründlich durch gesprochen und soll zur endgiltigen Annahme in der Oktober sitzung wieder vorgelegt werden. Da hierin die Bestimmung vorkommt, daß das Papiergewicht bei Lieferung mit natur gemäßem Wassergehalt berechnet werden soll, so ist es von Be deutung, sicher festzustellen, wie groß dieser Wassergehalt für die verschiedenen Papiersorten und bei verschiedenen Tempe raturen und Feuchtigkeitsgehalt der Luft ist. Es ist öfters zu Zwist zwischen Lieferanten und Käufern gekommen über das Gewicht des gelieferten Papiers, weil das Papier nach der Lieferung von der Fabrik entweder trocken geworden war oder Feuchtigkeit aufgenommen hatte. Der Verein beschloß daher, die Materialprüfungsanstalt in Stockholm um eine wissenschaft liche Untersuchung dieser Verhältnisse zu ersuchen und be willigte hierzu die nötigen Mittel. Ferner wurde beschlossen, in der nächsten Ausgabe des »Svensk Industri- och Exportkalender« eine Darstellung der schwedischen Papier-Industrie zu bringen. Die Kgl. Eisenbahnverwaltung und den Verein der schwedi schen Eisenbahnen beschloß man um Erleichterungen bezügl. der Eisenbahnbeförderung von Papier, das zur Ausfuhr bestimmt ist, zu ersuchen. Ueber Zwecke und Arbeit des kürzlich gegründeten schwedischen Wasserkraftvereins sprach Herr Sven Lübeck, und man beschloß, diesem Verein als Mitglied beizutreten; auch zu dem vor einigen Monaten gebildeten Industrie-Verband Schwedens, über dessen Ziele sein Verwaltungsdirektor E. Nordlund einen Vor trag hielt, beschloß der Papierfabrikanten-Verein sich anzu melden. Ferner soll dieser Verband ersucht werden, die Frage des vorbereiteten Lehrlingsgesetzes zur Behandlung aufzunehmen, soweit es die Großindustrie betrifft. Anläßlich eines Schreibens der schwedischen Handel kammer in New York, worin diese Aufklärung erbat bezüglich des Inhalts eines Aufsatzes in der amerikanischen Zeitschrift »The Paper Mill«, mit dem Titel ^Falsche Gewichte^, den die Handelskammer als für die schwedischen • Ausfuhr-Interessen sehr schädlich ansah, wurde folgende Erklärung beschlossen: »Svenska Pappersbruksföreningen ist daraul aufmerksam gemacht worden, daß ein Papieragent in Londen als Zeuge in einem Rechtsstreit zwischen der schwedischen Papierlabrik Aktie- bolaget Brusofors-Hällefors und der Firma H. B. Legge & Co., London, vor »The High Court of Justice« angegeben hat, es sei unter Papier-Agenten üblich, bei Papierfabriken Papier von niedrigerem Gewicht als das, welches ihre Käufer aufgegeben haben, zu bestellen, und die Papierfabriken wüßten hiervon. Hierdurch veranlaßt, hat der Schwedische Papierfabrikenverein in seiner Versammlung am 21. März 1910 festgestellt, daß eine solche Handlungsweise den Mitgliedern des Papierfabriken vereins unbekannt ist. Die Sulfitstoffpapier-Abteilung des Vereins trat unter Vorsitz von Direktor C. H. Sundin zusammen und erörterte Organisations fragen und die Marktlage. Diese wurde als gut betrachtet, mit steigenden Preisen und vermehrten Abrufaufträgen. Mehrere Papierfabriken haben für 1910 ausverkauft. In der Sulfatstof!papier-Abteilung wurde beschlossen, jetzt keine Aenderungen in den Verkaufsbedingungen zu machen. Die Marktlage habe sich gebessert, die Abrufe von Liefe rungsaufträgen mehren sich. bg. (Nach »Svensk Papperstidning«) Hußenhandel Italiens im Jahre 1909 In den für die Papierindustrie in Betracht kommenden Warengattungen erreichte die Ein- und Ausfuhr Italiens in den Jahren 1909 und 1908 die folgenden Wertziffern: Einfuhr Ausfuhr 1909 1908 1909 1908 Wert in Millionen Lire Papier und Bücher .... 49,8 47,9 26,2 26,9 Im nachstehenden ist eine Uebersicht der Ein- und Ausfuhr Italiens einiger Waren während des Jahres 1909 der Menge nach gegeben; für das Jahr 1908 sind die entsprechenden Zahlen in Klammern beigefügt: Einfuhr. Zellulose 574047 dz (540074) — Stiche, Lithogra phien, Etiketten, nicht besonders genannt 7285 dz (.7287). Ausfuhr. Schwefel, in Stücken oder dgl. 2 003 242 dz (2042402) — Dgl., gereinigt 566181 dz (557189) — Dgl., gemahlen 699621 dz (683 649). Der Verband Deutscher Druckpapierfabrikanten ist bii 1915 verlängert worden. Millspaugh’s Patent-Spritzrohr Wir beschrieben in Nr. 105 von 1905 unter »in Deutsch land patentierten Erfindungen« das der Sandusky Foundry and Machine Co. in Sandusky, O., V. St. v. Amerika, durch DRP 165021 patentierte Spritzrohr. Dessen Erfinder ist Herr Millspaugh, Leiter der genannten Maschinenfabrik, der in zwischen durch die von ihm erfundene Saugwalze auch außerhalb Amerikas bekannt geworden ist. Herr Millspaugh sandte uns dieser Tage ein verkürztes aber sonst in Arbeitsgröße gefertigtes Modell seines Spritz rohres, das in amerikanischen Papier- und Papierstoffabriken sehr verbreitet ist und sich gut bewährt. Dieses Modell ist bis auf weiteres in der »Ständigen Ausstellung für Papier- und Druckgewerbe« im Papierhaus zu Berlin ausgestellt. Bild 1 zeigt das abgebrochen gezeichnete Spritzrohr in Tätigkeit. Seine Bauart geht aus dem in größerem Maßstab gezeichneten Querschnitt Bild 2 hervor. Dies Spritzrohr bezweckt, Wasser unter Druck in Blatt form abzugeben, damit rasch sich bewegende Siebe, Filze, Siebwalzen und andere Teile von Papiermaschinen gründ lich gereinigt, d. h. von anhaftenden Fasern und anderen festen Stoffen befreit werden. Ein ungebrochenes, kräftiges Flüssigkeitsblatt soll nämlich die erwähnten Teile der Ma schine gründlicher säubern als einzelne Wasserstrahlen dies tun können. Es gab schon vorher Spritzrohre, welche dieses Ziel erreichten, aber sie waren mit einzeln daran befestigten Düsen und verstellbaren Ablenkungsflächen ver sehen. Es hat sich nun gezeigt, daß die Ablenkungsflächen fest sein müssen, weil sonst Fremdkörper im Wasser die Spritzlöcher leicht verstopfen. Bei vorliegender Erfindung (Bilder 1 und 2) sind die Spritzlöcher a im Spritzrohr A knapp an den Ablenkungsflächen G angeordnet. Diese er strecken sich längs des ganzen Spritzrohrs. Zweck der knappen Anordnung der Spritzlöcher an den Ablenkungs flächen ist gleichmäßigere Verteilung einer gegebenen Wassermenge, näheres Anstellen des Spritzrohres an den zu waschenden Gegenstand, also stärkere Stoßwirkung des Wassers, weil es geringeren Kraftverlust durch Luftreibung erleidet; Ersparnis an Wasser, genaues Zusammentreffen der einzelnen Wasserstrahlen zu einem flachen, unge brochenen Blatt, ferner genaue und sparsame Bauart. Die in Bild 2 im Querschnitt gezeigte Ausführung ermöglicht, aus einem Rohr zwei Strahlenreihen auszusenden, wodurch unter Umständen eines von zwei nahe bei einander liegen den Spritzrohren erspart werden kann. Spritzrohr A liegt in Ständern B und erhält Druck wasser mit Hilfe des T-Stückes C. Am anderen Ende be findet sich das Waschventil D, welches beim Reinigen des Spritzrohres dadurch geöffnet wird, daß man die Räum stange E mit Hilfe des Handgriffes F dagegen stößt. Vor her reinigt die hin- und hergeschobene Räumstange die inneren Oeffnungen der Spritzlöcher a. Die Bohrung dieser Löcher ist radial, während die Ablenkflächen G in erprobtem Winkel quergestellt sind. Bei der durch die Querschnittsbilder 2 und 3 gezeigten Bauart werden die Ab lenkplatten G mit Hilfe der Wulst g1 an das Spritzrohr ge-