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1740 PAPIER-ZEITUNG nötigten Chemikalienzusatzes teuer arbeiten, und daß der Betrieb sehr schwierig ist infolge der je nach der wechselnden Be schaffenheit des zu reinigenden Wassers zuzusetzenden wech selnden Menge des Fällungsmittels. Diese Nachteile der mechanischen Schnellfilter will das Candyfilter beheben. Es enthält zu diesem Zweck eine Schicht eines Materials (oxidium), welches, Eisenoxyd und Kieselsäure enthaltend, imstande ist, Sauerstoff zu absorbieren und an organische Stoffe wieder ab zugeben. Die Wirkung dieser Filter soll sehr gut sein. 5. Puechfilter. Diese Konstruktion ist streng genommen kein eigentliches Schnellfilter, sondern eher eine Abart der alten langsamen Filter. Die Wasserreinigung wird hier erreicht durch Hintereinanderschaltung einer größeren Anzahl Filter ver schiedener Kapazität aus Material verschiedener Korngröße. Die Stadt Paris hat in einer Versuchsanlage sehr gute Erfolge erzielt. Weiter werden die verschiedenen Ozonanlagen und die mit chemischen Zusätzen arbeitenden Systeme besprochen (Ferro- chlor = Chlorkalk 4- Eisensalz oder Aluminiumeisenverbindung. Anderson, metallisches Eisen in Gegenwart von Luft und Kalk salzen mit Wasser in innige Berührung gebracht). Die Wirkung der Sandfilter liegt darin, daß sich an der Filteroberfläche bald eine Haut bildet, welche die Zwischen räume zwischen den Sandkörnern mehr oder weniger dicht aus füllt; aber auf Verkleinerung der Filterporen beruht die Wirk samkeit der Filter nicht allein. Die Materialbrocken werden vielmehr mit einer schleimigen Haut überzogen, an der sowohl Detritus als auch Bakterien haften bleiben. Eine Hauptfrage für die fernere Anwendung der Sandfilter ist die Lösung der Sandwäsche. Nach Ansicht des Verfassers müßte es genügen, nur die Oberfläche der Filter durch Spülung und Umhacken zu reinigen, ohne den gesamten Sand heraus nehmen zu müssen. Bei der Verteilung des Wassers macht Verfasser darauf auf merksam, daß verschiedene Wässer Blei und Eisen angreifen oder auch lösen, wodurch Unzuträglichkeiten hervorgerufen werden können. Im allgemeinen wirken härtere Wässer nicht bleilösend. Die Einwirkung von Alkalien auf Beton. The Engineering Rekors. 1908. Bd. 58. Nr. 672. (Wird nur in der für die Mitglieder veranstalteten Buch ausgabe abgedruckt.) Das Verhalten des Zements gegen Flüssigkeiten und Metalle. Rohland. Zeitschr. des Oesterr. Ing.- u. Arch.- Vereins 1909 S. 19—193. (Wird nur in der für die Mitglieder veranstalteten Buch ausgabe abgedruckt.) Dampfkesselchemie. E. E. Basch, Zeitschr. f. angew. Chemie XXII. 40. 1933. (Wird nur in der für die Mitglieder veranstalteten Buch ausgabe abgedruckt.) Grundsätze der Wasserreinigung für die Textil-Industrie. Dr. E. Ristenpart. Leipziger Monatsschrift für die Textil industrie 1909, 156—159. (Wird nur in der für die Mitglieder veranstalteten Buch ausgabe abgedruckt.) Fortsetzung folgt. Prüfung von Papier auf Fettdichtigkeit Zu Nr. 43 S. 1623 Ich habe in meinem in Nr. 40 abgedruckten Aufsatz nicht die Herstellung von fettdichtem Papier beschreiben wollen, sonst wäre ich ausführlicher auf mein Beispiel des fettdichten Butterbrotpapiers eingegangen. Aus jahrzehntelanger eigener Tätigkeit in mehreren großen Papierfabriken kenne ich die Tat sache, daß Traubenzucker und Glyzerin zu gallertartiger Masse gekocht und vor der Leimung dem Stoff im Holländer zugesetzt, sich innig mit der Papierstoffaser verbinden und diese gegen Fette unempfindlich machen, ähnlich wie Harzleim die Porosität des Papiers beeinflußt. Der Preis von Glyzerin, das Kilo 1 M. 80 Pf. bis 2 M., spielt eine ganz nebensächliche Rolle, da für 100 kg fertigen Papiers kaum 1 kg Glyzerin benötigt wird. Jedenfalls stellt sich solcher Zusatz billiger als die Kraft, die nötig ist, um dem Stoff durch Mahlen dieselbe Unempfindlich keit gegen Fett zu verleihen. Ich habe nicht behauptet, daß fettdichtes Papier nach längerem Lagern unter bestimmten Verhältnissen an seiner Fett dichtigkeit Einbuße erleidet. Vielmehr sagte ich in Nr. 40, daß durch eine Wasserreise die Fettdichtigkeit nicht im geringsten gemindert wird; behauptet habe ich aber, daß nach längerer Wasserreise bei fettdichtem Papier die Blasenprobe versagte. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich habe in der Fabrik während der Anfertigung die Muster gezogen und die Blasenprobe ausgeführt und mußte mich überzeugen, daß 14 Tage später in Hamburg das Papier keine Blasen mehr zog. Den Ausdruck »Wasserreise« zu erklären hielt ich für überflüssig, denn ich ahnte nicht, daß Fachgenossen darunter ein Wasserbad verstehen können. Die Erzählung von den Fettflecken im Seidenkleid liest sich ja recht unterhaltend, ist aber wertlos. Nach § 459 BGB darf eine verkaufte Sache nicht mit Fehlern behaftet sein, welche die Tauglichkeit zum gewöhnlichen Gebrauch aufheben oder mindern; durch das Einwickeln des Mundvorrats hatte das Papier seinen Zweck erfüllt. Wer ein bereits gebrauchtes und dadurch zerknittertes Papier — es mußte ja »hübsch glatt gestrichen« werden — noch als Serviette zum Schutz eines wertvollen hell seidenen Kleides benutzt und ein Butterbrot mit der Butterseite darauf legt, der ist an seinem Schaden selbst schuld, und jeder Schadenersatz ist nach § 254 BGB ausgeschlossen. H. Weltausstellung Brüssel 1910 Eigenbericht Die deutsche Beteiligung an der Brüsseler Ausstellung ist wahrhaft großartig. Indem Deutschland alle Kund gebungen seines Lebens in einem einzigen Gebäude ver- einigte und dadurch jede lästige Nachbarschaft vermied, wollte es die Größe, die Durchdachtheit, die Mannigfaltig keit und die bewunderungswürdige Ordnung seiner Arbeit zeigen. Alles verdient dort studiert zu werden, angefangen von der bescheidenen Klasse der Wirtschaftseinrichtungen bis zu den mächtigen Dynamomaschinen der Maschinen halle. Alles hat Anteil an dem endgültigen Erfolg, Unter richt, schöne Künste, wirtschaftliche Bemühungen. Wir haben da ein Vorbild in der Kraftentfaltung vor uns. In der Klasse 88, Papierfabrikation, begegnen wir der schönen und wohlgeordneten Vorführung von A. W. Andernach in Beuel, den weltbekannten Maschinen von Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf und Karl Krause in Leipzig, den Firmen Gebr. Leichtlin in Karlsruhe, J. M. Lehmann in Dresden, J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz, Wm. Merkel in Raschau, ferner den herrlichen Papieren von J. W. Zanders in Berg.-Gladbach, der Osnabrücker Papierwarenfabrik und Louis Staffel in Witzenhausen. Die Klasse 92, Schreib- und Zeichenmaterialien, Papier- und Pappwaren, ist vertreten durch: Albrecht Dürer-Haus in Berlin, Edler & Krische in Hannover, Fritz Eilers jun. in Bielefeld, A. Gutberlet & Co. in Leipzig, Heintze & Blanckertz in Berlin, A. Hogenforst in Leipzig, Klio- Werk in Hennef, Emil Kohn in Karlsruhe, J. C. König & Ebhardt in Hannover, Karl Krause in Leipzig, Emil Wiegand in Dortmund und J. W. Zanders in Berg.- Gladbach. Die englische Abteilung für, Papier hat sehr geringe Bedeutung, wir treffen nur die Firmen John Dickinson & Co. in London, T. B. Ford, Thomas & Green und Oxford University Press und für Papierwaren die Firmen Thomas DeLaRue & Co. in London, George W. Hughes in Birming ham, Lyons Ink Ltd. in Manchester, John Mitchell in Birmingham, Morland & Impey in Birmingham, Perry & Co. in Birmingham. Die französische Abteilung ist noch unfertig, ihre Er öffnung findet erst Anfang Juni statt. Sie wird nach dem, was bis jetzt vorliegt, glänzend sein. Die Firma Darblay gibt dort eine großartige Darstellung ihrer Anlage, ferner werden die Firmen Johannot, de Mauduit, Bardou gut ver treten sein. Für Belgien hat sich eine Gruppe von Papierfabrikanten zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammengetan, und sie bilden eine hübsche kleine Abteilung. Diese enthält die Erzeugnisse der Firmen: Papeteries de Virginal, Union des Papeteries, Papeteries de Saventhem, Papeteries de l’Escaut, Papeteries de Limal, Papeteries de Droogenbosch, Papeteries Anversoises, Papeteries de Rhodes, St. Genese, Paul Stevens, Ducobu-Voituron, Duesberg, Nyssens, Deleplanque, Delcroix, V. Catala, De Coninck, Demeurs & fils, Van Hemelryck freres. L.