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1700 PAPIER-ZEITUNG Nr. 45 Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Fachrundschau über den mechanischen Teil der Zellstoff und Papierfabrikation Im Auftrag des Vereins verfaßt von Alfred Lutz in Groß- Lichterfelde-W. W.-B. = Wochenblatt f. Papierfabr., P.-Z. = Papier-Zeitung, P.-F. = Papierfabrikant III. Folge Schluß zu Nr. 44 S. 1662 6. Ausrüstung (Veredlung) von Papier Werkführer. Feuditen des Papiers. P.-Z. 34, 1559—1560. Um Verlaufen der Rollen zu vermeiden, muß die Feuchtung dicht vor dem Auflauf und gleichmäßig über die ganze Breite erfolgen. Für Feinpapiere ist besondere Feuchtung vorzuziehen. Für dicke Papiere wird die Filzschlauch-Feuchtmaschine empfohlen. Auch Pappe und Packpapiere, die nicht satiniert werden, sollen leicht gefeuchtet werden zur Erhöhung der Ge schmeidigkeit. Fabrik elektrischer Zünder, G. m. b. H., Köln. Kalander- walze aus Papier, Baumwolle u. dgl. mit Metalleinlagen. DRP. 211985. W.-B. 40, 2590. P.-Z. 34, 2184—2185. P.-F. 7, 727 728 [1909]. Zwischen die Lagen des den Walzenkörper bildenden Papiers usw. werden Metallfolien oder Metallpapier eingelegt. Der Walzenkörper bekommt dadurch mehr Halt, man kann den Kern der Walze stärker halten, auch lockere Stoffe, wie Asbest papier verwenden, und die Reibungswärme wird gleichmäßig über den Walzenkörper und den Kern verteilt. Jos. Eck & Söhne, Düsseldorf. Bremswerk für Kalander. DRP. 209575. P.-Z. 34, 1504 [1909]. Die Bremsung einzelner Walzen an Friktionskalandern soll dadurch genauer regelbar gemacht werden, daß nicht die Walze selbst, sondern ein zwischengeschaltetes Vorgelege gebremst wird. Harrg Bostell, Düsseldorf. Endverschluß für Walzen aus Papier, Asbest, Baumwolle, Gewebe usw. DRP. 207 757. W.-B. 40, 1689 [1909]. Der seitliche Abschluß des Walzenkörpers besteht auf jeder Seite aus zwei aufeinanderliegenden Platten, die an den Berührungsflächen in der Bohrung konisch ausgedreht sind, so daß zusammen mit einer Ausdrehung in der Walzenachse ein Hohlraum für Aufnahme von Dichtungsmaterial entsteht. Be zweckt ist die Abhaltung des vom Lager her eindringenden Schmieröls. Photochemische Fabrik Roland Risse, G. m. b. H., Flörs heim a. M. Verfahren zur Herstellung von photographischen Rohpapieren und Kunstdruckpapieren durch Behandlung mit Sdiwefelsäure. DRP. 208034. P.-Z. 34, 1424 [1909]. Das Rohpapier wird so rasch durch hochkonzentrierte Schwefelsäure gezogen, daß lediglich an der Oberfläche eine Amyloidschicht entsteht, die unmittelbar als Bildträger ver wendbar ist. Bauer. Chromopapier. P.-F. 7, 725—726 [1909] Der Streicher hat es in der Hand, eine zu geringe oder zu hohe Leimung des Rohpapiers durch schwächere oder stärkere Leimung des Strichs auszugleichen. Bei allzu starker Ab weichung bleibt noch der Notbehelf des Grundierens vor dem Strich. F. A. Herstellung gestreifter Muster auf der Papier maschine. W.-B. 40, 1529—1530 [1909]. Das Muster wird durch Walzen aus hartem, kurzfaserigem Holz aufgetragen, während die Bahn am Obertuch haftet. Die Walzen müssen bis zu 1/3 in die Farbe eintauchen, da sonst Schaumblasen mit hochgehen. Gummiringe haben sich nicht bewährt, weil ungleich hart. Bei ungleichmäßigem Wasser gehalt der Bahn verlaufen die Umrisse der Muster an den feuchteren Stellen. Passauer Meeh. Papierfabrik a. d. Erlau in Erlau bei Passau und F. A. Bayer in Aschaffenburg-Dainm. Verfahren zur Herstellung marmorierten, reliefartig wirkenden Papiers auf der Papiermaschine. DRP. 210989. Zusatz zum DRP. 189272. W.-B. 40, 2246. P.-Z. 34, 1908. P.-F. 7, 655 [1909]. Nach dem Hauptpatent wird zur Herstellung reliefartig wirkender Papiere Farbe in spitzem Winkel auf die sich bildende Papierbahn gespritzt. Nach dem Zusatzpatent wird die Papierbahn von verschiedenen Richtungen aus mit mehreren Farben bespritzt. 7. Sonderpapiere Max Müller, Jinkenwalde b. Stettin. Verfahren zur Her stellung von Isolierungen. DRP 211 164. W.-B. 40, 2491 bis 2493, P.-Z. 34, 2256, P.-F. 7, 806. [1909] Das für Isolierzwecke, hauptsächlich Kabelisolierung zu ver wendende Papier wird auf der Papiermaschine in noch feuchtem Zustande in einer oder mehreren Richtungen gefältelt, und die Fältelung glatt gepreßt, bevor das Papier völlig trocken ge worden ist. Die Elastizität und Torsionsfähigkeit sowie das Aufsaugungs- und Tragvermögen für die Isoliermasse wird auf diese Weise bedeutend erhöht, und das Papier schmiegt sich gut an die zu isolierenden Gegenstände oder Drähte an. Auch ist die Verwendung billigeren Stoffes als bisher ermöglicht. Wesentlich ist noch, daß die zu isolierenden Gegenstände nach der Umhüllung in geeignete Isolierstoffe eingetaucht und erhitzt werden. Dabei wird die eingeschlossene Luft leichter und voll ständiger durch das Isoliermittel verdrängt als bei glattliegenden Papieren, und es wird mehr Imprägniermasse aufgenommen. Clayton Beadle und Henry P. Stevens. Die Zusammen setzung und die Eigenschaften von Kabelpapieren. World’s Paper Trade Review 51, 23, 10—14, P.-F. 7, 608. [1909] Papiere für Kabelisolierung werden vielfach aus Manila hergestellt. Verf. halten einen sachgemäß gekochten Zellstoff für ebenso geeignet. Der Leitwiderstand von Papier ist in hohem Grade abhängig von dem Feuchtigkeitsgehalt. Feine, nadelstichartige Löcher können den Wert von Kabelpapier nicht herabsetzen, da sie ja durch das Tränkungsmittel ausgefüllt und außerdem durch die nächste Schicht verdeckt werden. Durch Füllstoffzusatz wird der elektrische Leitwiderstand nicht wesent lich beeinflußt. Um die Haltbarkeit von Kabelpapier im im prägnierten Zustand zu bestimmen, wurde solches wochenlang bei 79® und 103 0 C. gelagert; eine Abnahme der Festigkeit wurde nicht gefunden, solange die Erhitzung unter Luftabschluß erfolgte. Bei Luftzutritt jedoch wurden auch Manila- und Hanf papiere in der Haltbarkeit beeinträchtigt. Ein guter Luft abschluß durch die Bleihülle des Kabels ist daher wesentlich für die Haltbarkeit von Kabelpapier. Dr. Arthur Klein. Deutsdie Kraftpapiere. P.-F. 7, Fest heft 24—25. [1909] Zum Kochen von Kraftstoff werden Laugen von 8 bis 15°B. verwendet. Es werden für Kraftstoff stets Frischlaugen (aus dem durch Kaustizieren wiedergewonnenen Salz hergestellt) und bereits zum Kochen benutzte Lauge gemischt, letztere zu etwa 50 bis 75 v. H. Der Druck beträgt je nach Laugenstärke 7 bis 10 Atm. Unter diesem Druck bleibt der Kocher 1 bis 3 Stunden. Bei 6 bis 8 Atm. und schwacher Lauge werden meist 11/ Stunden genügen. Vor dem Mahlen muß gekollert oder geknetet werden. Ignaz Serog, Saybusdi. Verfahren zur Herstellung von Zigarettenpapier. DRP 211 902. W.-B. 40, 2494—2495, P.-Z. 34, 2222, P. F. 7, 728. [1909] Dem Papierstoff oder dem fertigen Papier wird Magnesium superoxyd oder die Superoxyde des Kalziums, Baryums, Strontiums, Zinks oder verwandter Metalle einverleibt, um durch den beim Verbrennen freiwerdenden Sauerstoff eine voll kommene Verbrennung zu erzielen und dadurch die Entwicklung unangenehm riechender Zersetzungsprodukte zu vermeiden. Prof. E. Kirchner, Chemnitz. Rotations-Zeitungsdruck ¬ papier und dessen Festigkeitseigenschaften. W.-B. 40, 1977. [1909] Verf. hat Zeitungsdruckpapiere, die ihm als gut bezw. schlecht in der Schnellpresse laufend von 3 Druckereien über geben worden waren, auf Reißlänge Dehnung und Falzzahl ge prüft. Ein Zusammenhang zwischen diesen Werten und dem Verhalten auf der Schnellpresse kam dabei nicht zum Ausdruck. X. und Z. Welliger Elfenbeinkarton. P.-Z. 34, . 1807 bis 1808. [1909] Wellenbildung in Elfenbeinkarton wurde in einem Falle darauf zurückgeführt, daß der abgearbeitete Filzschlauch die Bahn ungleich auspreßte. Es folgen ausführliche Angaben über Herstellung und Lagerung von Elfenbeinkarton. z. Welliger Elfenbeinkarton. P.-Z. 34, 2271. [1909] Das Sieb muß rein und darf nicht wellig sein. Unreine Filze oder abgnutzte Manchons geben ungleiche Entwässerung und dadurch Wellen. R—r. Ueber die Fabrikation von Schreibmaschinenkarton. Zentralbi. f.d. österr.-ungar. Papierindustrie27,410—441. [1909] Der gewöhnliche Postkartenkarton ist zum Beschreiben mit der Schreibmaschine zu hart. Hierfür wird ein weicher und zugleich fester, nicht lappiger Karton verlangt, der bei genügen-