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3052 PAPIER-ZEITUNG Nr. 79 Regel auf dem breiten, mittleren Teil der Walze. Sobald beim seitlichen Verlaufen des Siebes die eine der schmalen End scheiben mitgenommen wird, betätigt der an dieser sitzende Exzenter die Schraubenspindel der Siebregulierwalze, sodaß das Sieb nach der Mitte zurückkehrt. Unsichere Regelung des Sieblaufes. Wochenblatt für Papierfabrikation 40, 863/864 [1909]. Eine solche kann u. a. durch folgende Umstände ver ursacht sein: Ein Sauger steht nicht genau senkrecht zur Laufrichtung oder saugt so stark, daß er das Sieb an der seitlichen Be wegung hindert, oder die Bunde der Leitwalze stehen (durch Fehlen des Stellrings u. dgl.) nicht an den Lagern an, sodaß die Walze immer erst nach der andern Seite wandern muß, ehe sie anfängt zu regeln. M. Die Tätigkeit des Obersiebes. Zentralbl. f. d. österr.- ungar. Papierindustrie 27, 305 6 [1909]. Das Obersieb dient zur leichteren Entwässerung von dicken Papieren und von Pappen durch gelindes Vorgautschen. Es preßt nicht nur Wasser durch das Untersieb, sondern entzieht der Stoffbahn auch von oben Wasser. Man kann dadurch mit viel Verdünnungswasser arbeiten und erzielt so eine gut ge schlossene Oberfläche. The Trotman Patent Dandy Co., Ltd. The Paper Makers’ Monthly Journal 47, 50 [1909]. (Wasserzeichen-Vor- druckwalzen mit auswechselbarem Mantel.) Obige Firma fertigt Vordruckwalzen mit auswechselbarem Mantel, sodaß mit ein und demselben Walzenkörper nicht nur verschiedene Wasserzeichen, sondern auch glatte und gerippte Papiere hergestellt werden können. Der Ueberzug kann in 24 Stunden in der Papierfabrik selbst gewechselt werden. Die Vordruckwalzen sollen sich schon in mehreren, auch deutschen Fabriken bewährt haben. S. a. Paper Making 47, 51 [1909]. Verfahren zur Herstellung von Wasserzeichenformen. Franz. Patent Nr. 392487 vom 20. Juli 1908 der Socit Anonyme des Papeteries de Calas. La Papeterie 31, 2 11909]. Von dem herzustellenden Wasserzeichen wird zunächst ein photographisches Negativ und von diesem ein Diapositiv her gestellt. Eine feuchte Chromgelatineschicht von 10—15 .mm Dicke wird unter dem Diapositiv belichtet und entwickelt. Man erhält dadurch ein mehr oder weniger vertieftes Relief, das mit Graphit eingestaubt und mit einem galvanischen Kupferüberzug versehen wird. Entsprechend den Erhöhungen und Ver tiefungen dieses Reliefs wird das zur Herstellung des Papiers dienende Metalltuch gepreßt. Die Gelatine wird, um sie feucht zu halten, mit 2—5 v. H. Glyzerin gemischt. Zur Sensibilisie rung dient am besten Ammoniumbichromat. Entwickelt wird mit Wasser von 30—35° C., welchem tanninfreies, d. h. ab gekochtes Sägmehl, beigemischt ist. Zur Herstellung von in das fertige Papier einzupressenden Wasserzeichen wird eine trockne, kein Glyzerin enthaltende Chromgelatineplatte von 5—8 mm Dicke unter einem Negativ des zu erzeugenden Wasserzeichens belichtet, wie oben ent wickelt und auf Bristolkarton oder eine dünne Platte aus Zink, Kupfer oder Stahl gebracht. Die Gelatineplatte trägt dann das einzupressende Wasserzeichen als Relief. William H. Millspaugh in Sandusky, Ohio. Saugwalze für Papiermaschinen. Amerik. Patent 895283. P.-Z, 34, 1160 [1909]. Innerhalb einer siebförmig durchbrochenen Walze ist eine Saugwanne durch einen ringförmigen Gummistreifen gegen die Innenwandung der Walze abgedichtet und wird durch Spiral federn angedrückt. An den Enden geht der Saugwalzenkörper ohne Verjüngung in zweiteilige Halslager über. Der Antrieb erfolgt durch einen seitlich auf der Saugwalze sitzenden Zahn kranz. Die Saugwanne ist drehbar gelagert, sodaß die Saug wirkung auf eine beliebige Stelle des Walzenumfangs gerichtet werden kann. Sandusky Foundry and Machine Company, Sandusky (Ohio). Rotierender Sauger. The Paper Trade Journal, Convention Number. The Paper Mill, Convention Number. [1909] Die vorstehend beschriebene Saugwalze wurde, nachdem sie 5 Jahre an Rundsiebmaschinen sich bewährt hatte, an Stelle der unteren Gautschwalze in ein Langsieb eingelegt. Es zeigte sich dann, daß man die obere Gautsch walze weglassen konnte; denn das Sieb wird durch das Vakuum sicher mitgenommen und folgt willig der Leitwalze. Das Papier geht glatt durch die Naßpressen und kommt mit weniger Wasser auf die Trocken zylinder als vorher. Die gewöhnlichen Saugkästen werden nur noch bei dickem Papier oder schmierigem Stoff verwendet, uni ein Verlaufen der Kanten auf dem Weg zwischen Deckelriemen und Saugwalze zu verhindern. Ferner muß, wenn mit Vordruck walze gearbeitet werden soll, ein Kastensauger leicht ziehen. Alle die Störungen an der Gautsche, wie Verdrücken und Reißen des Papiers, Ausschuß durch neue, langhaarige, oder schlecht sitzende, abgearbeitete Manchons, Beschädigung des Siebes durch in die Gautsche gegangene Stoffpatzen, Schraubenmuttern und dergl., durch »Kauen«, in Falten laufen usw. fallen weg. Harz- und Fettklümpchen werden nicht in das Sieb gedrückt. Die Reibung an den Saugern und das Ausbeulen des Siebes in der Mitte beim Schmalarbeiten ist vermieden, also das Sieb geschont und an Kraft gespart. Die Saugwalze kann an jedem Langsieb leicht eingebaut werden. Neu zu bauende Maschinen werden durch die Saugwalze kürzer. Wilhelm Schmidt, Lindenberg bei Lambrecht. Zapfen befestigung für Steinwalzen. DRP 207 189. (Kl. 55) P.-Z. 34, 7i5- [1909] Zapfen und Stirnplatte sind aus einem Stück gefertigt. Die Stirnplatten greifen kappenartig über den Stein und werden durch eine zentral sitzende, durchgehende Schraube gegen ihn gepreßt. Naßpressen für Langsieb- und RundsiebPapiermaschinen ohne Naßfilze. Französ. Patent Nr. 394878 vom 29. Sep tember 1908 von Wilhelm Brauner aus Ungarn. La Papeterie 31, 107—108. [1909] Auf der oberen Naßpreßwalze liegt an der nach der Gautsche zu liegenden Seite eine gelochte, mit Filz bezogene Anpreßwalze. Auf letztere wird die von der Gautsche kommende Papierbahn aufgelegt, bleibt an der oberen Naßpreßwalze kleben, geht mit ihr durch die Naßpresse, wird durch einen Schaber abgestreift und den weiteren, ebenfalls filzlosen, mit Anpreß walze versehenen Naßpressen zugeführt. In die Anpreßwalze wird Luft eingedrückt, um die Ablösung der Papierbahn und deren Uebergang auf die obere Preßwalze zu fördern. Die unteren Naßpreßwalzen sind mit Gummi oder Filz bezogen. Oswald Tauscher, Niederschlema, Erzgeb. Steigfilzpresse für Papiermaschinen. DRP 209218. (Kl. 558) P.-F. 7, 448. [1909] Ueber den beiden in bekannter Weise gelagerten Walzen der Steigfilzpresse ist eine dritte, mit Bronzemantel versehene Walze angebracht. Diese kann mehr oder weniger stark an das Papier angepreßt werden, um 1. Entfernung der Narben, 2. die Verwendung gröberer Filze, 3. Ersparung an Dampf beim Trocknen, 4. rascheres Arbeiten zu ermöglichen. James Kaj Horsburgh, Linwood, Renfrewshire. Ver besserung an Papiermaschinen. Engi. Patent Nr. 16954 vom 7. Januar 1909. The Paper Maker 27, 414. The World's Paper Trade Review 51, 486. [1909] In den Naßfilz der ersten Presse sind vor den Preßwalzen zwei filzbezogene Vorpreßwalzen eingeschaltet, um deren oberste ein Oberfilz geführt wird. (Das von dem Oberfilz auf gesaugte Wasser, sowie Füllstoffe, Fäserchen usw. werden durch einen Luftsauger entfernt.) Die Filze sollen dadurch länger laufen, ehe Waschen nötig wird, und die Oberfläche des Papiers soll verbessert werden, da die Vorrichtung der Bildung von »Flaum« (Stäuben?) entgegenwirkt. J. Koziel. • Ueber das Waschen der Papiermadierfilze. P.-F. 7, 390/1. [1909] Verfasser schlägt vor, Naßfilze ohne Anwendung von Chemikalien zu waschen, indem man sie in Trommeln einbringt, die in kaltem Flußwasser sich drehen. Die Trommeln erhalten ihren Antrieb entweder durch Radschaufeln, oder, wenn man sie nicht in fließendem Gewässer einbauen kann, durch Riemen scheiben unter Zufuhr frischen Wassers durch die hohle Achse. Die Filze werden von einer Scheidewand, welche die Trommel in zwei Halbzylinder teilt, hochgehoben und fallen dann wieder frei herunter. Das Waschen dauert etwa eine Stunde. —R—. Das Faulen der Filzwickelwalzen. P.-F. 7, 369. [1909] Eine als untere Walze der ersten Naßpresse arbeitende Filz wickelwalze mußte auffallend oft neu bewickelt werden. Man führt dies darauf zurück, daß die Filzwickelwalze zu wenig frisches Wasser zugeführt bekam. Es wurden daher zwei Spritz rohre in den Naßfilz eingelegt, und das Wasser durch ein Walzenpaar schwach ausgepreßt, worauf die Wickelwalze mehr als die doppelte Zeit vorhielt. Fortsetzung folgt.