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drei Panzerschiffe, die mit vier Torpedojägern das an ficherung des Staatssekretärs Grey, England sei noch es sich heraus, daß die beiden Firmen an England praktischen Erfolge gehabt, doch scheint sich tatsächlich der Revolution auf das Friedensziel zuzusteuern, erfährt danach durch einen Newyorker Bericht über einen Provisionsprozeß amerikanischer Waffen- und Munitionslieferanten eine interessante Beleuchtung. Gelegentlich der Verhandlung vor dem obersten Gerichtshof wurde die Tatsache fest- gestellt, daß die britische Regierung schon tn der Zeit vom 24. Juni bis 4. August 1914 von zwei großen amerikanischen Firmen für über 670,000 Mk. Waffen und Munition bezogen hat. Gleichzeitig stellte daß insgesamt China und der daß ein geringfügiger Anlaß den Ausbruch herbeiführen kai n. Der japanische KriegSminiftcr erklärte, 250,000 Mann japanischer Truppen nach Mandschurei ring,schifft worden seien. Frankreich. Die französische Regierung hat in der letzten Zeit mehrfach oersucht, deutsche in französischen Konzentrationslagern inter nierte Zioilgefangene zum Eintritt in die Fremdenlegion zu überreden. Wie eidliche Aussagen Heimgekehrter feflstellen, hat Frankreich damit mehrfach Erfolg gehabt, weil die Ge fanxenen die Fremdenlegion als das kleinere Uebel ansahen In dem Konzentrationslager in Rsdez sind allein 50 Gefangene in die Fremdenlegion eingetreten. Schweiz. Das Justiz- und Polizeidepartement der Bundesregierung hat zur Wahrung der schweizerischen Neutralität 26 Personen wegen militärischer Spionage aus der Schweiz ausgewiesen; fünf weitere Personen wegen neutralitätswidriger Handlungen und 6 wegen anarchistisch hochverräterischer Propaganda. Die Bundeeanwaltschaften sind zu einer vermehrten Ueberwachung der zahlreich in den Grenzgebieten aufgeschossenen militärischen Spionagebüros aufgefordert worden. Spanien. Wie aus Corunna in Spanien gemeldet wird, mußte ein spanischer Dampfer auf der Reise von Galvcston nach Swansea mit einer Getreideladung in dem genannten Hafen anlegen, weil die Mannschaft aus Furcht vor den deutschen Unterseebooten sich weigerte, die Fahrt fortzusetzen. Engl««». Der große englische Ueberseedampfer „Falaba", der im Vertrauen auf seine zum größten Teil den neutralen Ländern angehörigen Passagiere trotz aller Warnungen die Fahrt ins Unterseebootgebiet wagte, bekam die verderbenbringende Pulver ladung direkt in den Maschinenraum, als er auf den Befehl eines deutschen U Bootes nicht schnell genug beidrehte. In furchtbarer Panik verließen die zahlreichen Paffagiere und Mannschaften den Dampfer. Nur 137 Paffagiere wurden lebend aus dem Wasser gezogen, der Kapitän und fast alle Mannschaften sind tot. Die „Falaba", ein großer moderner Ueberseedampfer, war nach Westasrika unterwegs. Sie war 4906 gebaut, 4806 Tonnen groß und gehörte der Elderlinie in Liverpool. An Bord befanden sich im ganzen etwa 260 Personen. Englische Blätter sprechen in größter Verzweiflung von dem Mißlingen der Streikbeilegungsoersuche. Während die Dockarbeiler in Liverpool Kitcheners Aufforderung nachkamen und den Wochemndestreik autgaben, feierten in Birkenhead, gegenüber Liverpool, am Freitag wieder 1600 Mann. Man erwartet, daß das Kriegsamt energische Maßnahmen ergreifen wird. Die Stauung in Birkenhead ist so groß, daß viele Dampfer einen Teil der für sie bereit liegenden Ladungen zurücklaffen mußten. Man befürchtet, daß sich die Lage während der Osterseiertage verschlimmern wird, da die Arbeiter von Karfreiiag ab nicht arbeiten werden. Der Umstand, daß dieser Streik in räumlich kurzer Entfernung von den großen Industrie zentren Liverpool statifindet, läßt die Gefahr eines Ueber- springens nach dorthin sehr deutlich erscheinen, was die un berechenbarsten Folgen für England haben würde. Die englische Admiralität meldet, daß der holländische Dampfer „Amstel« der Reedereifirma Banes in Rotterdam auf der Reise von Rotterdam nach Goole bei Flamborough aus eine Mine im deutschen Minenfeld gelaufen und untcrgegcingcn ist. Die Bemannung wurde gerettet und gelandet. Griechenland. Die Mailänder „Sera" meldet einen neuen griechischen Ein spruch gegen die Besetzung von Tenedod durch England und die bevorstehende Entsendung griechischer Detachements nach TenedoS. D'e Japaner suchen sich so schnell und fest wie möglich in unserer chinesischen Hafenstadt Tsingtau und dem deutschen Pachtgebiet von Kiautschsu einzurichten und heimisch zu machen. Den japanischen Staatsangehörigen werden zu diesem Ende für die Niederlassung in diesem eroberten Gebiet alle nur möglichen Rechte und Erleichterungen gewährt, während die Angehörigen der anderen Staaten durch Steuern und Lasten eder Art von einer Ansiedlung in Kiautschou abgeschrcckl werden. Seit der Eroberung Tsingtaus sind 4000 japanische Geschäftstrcibende und Arbeiter, 8000 Chinesen und 50 nicht deutsche Fremde in Tsingtau eingewandert. Alle japanischen Waren gehen zollfrei ein, Rußland und England zahlen einen Zoll von 5 bis 10 Prozent, alle andern Ausländer zahlen einen so horrenden Einfuhrzoll, daß sie vom Handel mit dem Kiautschougebiet gänzlich ausgeschlossen sind. Englische und russische Geschäfts- und Ladcninhaber haben einen Gewerbeschein zum Preise von mindestens 230 Mk. zu lösen, um die Er laubnis zur Betreibung eines Gewerbes in Tsingtau zu er halten, die Japaner sind von dieser Gebühr befreit. Die japanischen Parlamentswahlen haben einen ausge sprochenen Sieg der Regierung zum Ergebnis gehabt, woraus hervorgeht, daß die große Mehrheit des japanischen Volkes das chinesische Unternehmen, trotz dessen Kühnheit, billigt. An dem Ausbruch eines japanisch-chinesischen Krieges infolge der Tokior Regierungsfordcrungcn wird kaum noch gezweifelt. Man deukr kaum noch daran, daß eS einst hieß, Japan würde Truppen auf den europäischen Kriegsschauplatz schicken. Frank reich hatte bekanntlich seine letzte Hoffnung auf Japans Hilfe gesetzt. Türkei. Der neue Angriff auf die Dardanel len, den die vereinigten Flotten angekündigt und zrnn Teil schon begonnen haben, ist allem Anschein nach nur ein Scheinmanöver, das eine geplante Sandungsaktion verschleiern soll. Dis eine große Feldschlacht anzubayncn, denn auf der Insel Tenedos wurde ein gewaltiges Zeltlager eingerichtet, um einen Teil der Landungs truppen von der Mudros-Bai aufzunehmen. Zu glcl- 'cher Zeit scheint eine Landung auf der Halbinsel Gallipoli beabsichtigt zu sein. Auch eine Flreger- station wird auf Tenedos eingerichtet werden. Der griechischen Regierung wurde größte Rücksichtnahme zw- gesichert, die jedoch nur eine papierne Sicherstellung be deutet. Durch die Bildung einer neuen türkischen Ar mee zur Abwehr der geplanten Landungsversuche be kommt die Dardanellenfrage einen verschärften Charak ter, und unser Liman von Sanders, dem durch das Vertrauen der Türken der Oberbefehl über die gesam ten Dardanellenoperationen übertragen worden ist, wir den Verbündeten die Arbeit schwer genug machen. Ueber Vorbereitungen für neue D a r- danellenangriffe berichten auch römische Blät ter. Im Hafen von Alexandria, so heißt es darin, sind als Folge der Neutralitätserklärung Griechenlands 22 Transportschiffe bereit zur Aufnahme von 60,000! Mann indischer, australischer und neuseeländischer Trup4 pen, die für siebentägige Seefahrt und zehntägigen Landmarsch Proviant hätten. Für die nächsten Wo chen werden 60,000 Mann algerischer Truppen erwar tet, die als Reserven dienen, und für die drei große Feldlager bei Alexandria vorbereitet seien. JnTcne- dos werden hinter Mont Elias ebenfalls große Lage? hergerichtet; 150 Zelte seien gelandet. Die türkischen Flieger beweisen ebenfalls ihre Tüch tigkeit. Nach englischen Meldungen warf ein türkisches Wasserflugzeug Bomben auf ein englisches Kriegsschiff, das außerhalb der Dardanellen kreuzte, und richtete erheblichen Schaden an. Asten. Die Gärung in Indien dauert an und bereitet der eng tischen Regierung wachsende Sorgen. Während Afghanistan stark zu den Türken neigt, machen sich besonders in der dem Emirat angrenzenden Provinz Pendschab schwere Unruhen geltend. Die Londoner Meldungen sprechen von Räuberbanden, die das Gebiet beunruhigen, die aber jetzt mit großen Verlusten für die plündernden Horden zersvrcngt worden seien. Neulich hieß es, Anarchisten versuchten Ruhestörungen. Das sind aber alles nur Redensarten, durch die man sich und anderen die Wahrheit zu verhüllen sucht. In Wirklichkeit macht sich in ganz Indien eine auf die Losrcißung von England hin- arbeitende Bewegung geltend, die bereits so weit gediehen ist, auch später noch wöchentlich 3,5 Millionen Patronen geliefert haben. Ein gefangener französischer General, der zum Führer einer Landwehrbrigade bestimmt war, die für den Kriegsfall der Besatzung von Maubeuge zugeteilt werden sollte, bekannte, daß er seine Kriegs- order für Maubeuge bereits im Juni 1914 erhalten hatte. Die gesamte englische Presse ist sich darin einig, daß seit der letzten Woche ein neuer Typ deut- scher Unterseeboote, von großer Schnellig keit und mit Schrapnellgeschützen ausgestattet, rm Ka nal tätig ist. Mit seltener Einmütigkeit erklären die Zeitungen, daß gegen diesen neuen Typ eine Vertei digung so gut wie unmöglich sei. Die Engländer versuchen es jetzt, mit einigen alten Kreuzern Zeebrügge zu blockieren. Sie kreuzen auf offenem Meere hin und her und haben auch verschiedentlich bereits aus großer Entfernung auf die-Küste geschossen. Von deutscher Sette wurde mit einem Fesselballon und Flugzeugen Aufklärung unter- nommen. Kilid-Bahr aus großer Entfernung ohne jede Wir kung beschossen, gehörten zu der Flottenaltteilung, die zwei Stunden lang auch die Halbinsel Gallipoli durch vier französische Panzerkreuzer beschießen ließ, wäh rend zu gleicher Zeit englische Kriegsschiffe das Fort Dardanos unter Feuer nahmen. Natürlich wurden nennenswerte Resultate nicht erzielt. Der abgehaltene Kriegsrat, der das Einsetzen einer hochwichtigen Entscheidung ankündigte, hat noch keine Amerika. Der Protest der Republik Chile gegen die Neutralitäts verletzung bei Juan Fernandez, wo der Kreuzer „Dresden" in den Grund gebohrt worden ist, wurde am 25. März in London überreicht. Aus dem Muldentale. "Waldenburg, 31. März. Ueberall, wo Deutsche wohnen, scharen sie sich in diesen Tagen zusammen, um des Altreichs kanzlers 100. Geburtstag würdig zu begehen. Hier ist für am 31. Juli unparteiisch und ehrlich bereit gewesen, der engsten Stelle der Wasserstraße gelegene Fort die Festfcier der heutige Abend gewählt worden. Auch hier darf kein deutscher Menn und keine deutsche Frau fehlen, dem stillen Schläfer, dessen Geist in gegenwärtiger Zeit dem deutschen Volk die rechten Wege zeigt und ihm voranleuchtct m Kampf vnd Streit, zu huldigen. Daß dies in würdiger Weise ge schehen wird, dafür hat der Ausschuß für vaterländische Kund gebungen gesorgt. Im Mittelpunkt detz Abends steht die Fest rede des Herrn Pastor Teucher, der uns das Bild des Eisernen Kanzlers in rechter Weise zeichnen wird. Auch der übrige Teil ist recht unterhaltend und der Würde des Tages ent sprechend ausgestal et werden. * — Im Hinblick aus den während des Osterfestes zu cr- wmlenden stärkeren Reiseverkehr wird zur Verhütung der sonst unvermeidlichen Stockungen bei den Fahrkartenausgabe und Gepäckannahmcstcllcn der größeren Bahnhöfe empfohlen, bereits am Tage vor der Abreise die Fahrkarten zu lösen und die Gepäckstücke aufzugeben. Zu beachten ist hierbei jedoch, daß eine frühere Aufgabe von Gepäck dann nicht in Frage kommen kann, wenn auf der Bestimmungsstation die Aushändigung des Gepäcks durch den Zugführer erfolgt. W.iter sei darauf hingewresen, daß es sich empfiehlt, die Gepäckstücke fest zu ver packen, gut zu verschnüren und mit Namen und Wohnung drS Versenders sowie Namen des Empfängers und der Bestimmungs station deutlich zu beschreiben, auch im inneren Raum des Ge päckstückes einen Zettel mit gleicher Aufschrift beizulegen, damit bei Abhandenkommen der äußeren Bezeitelung und amtlicher Ocffnung des Gepäckstückes sofort ein Nachweis des Eigen- lümcrtz gesunden und das Gepäck unverzüglich nachgesandt werden kann. * — Die Niederschlagsmenge betrug im letzten Drittel deS Monats März nach den auf hiesiger Wetterwarte angestclben Messungen 17,7 mm, im ganzen Monat 135,3 wm gegen 66,7 im gleichen Monat des Vorjahres. * — Neu eintretende Bezieher des „Schönburger Tageblattes" erhalten die bisher ersch enenen Nummern der Monatsbeilage „SchönburcMe Geschichttblät ec", soweit der Vorrat reicht, auf Wunsch kostenlos nachgeliefert. * Ueb-r unsere Gegend flog heute Mittag ein aus der Limbacher Gegend kommender Doppeldecker, der seine Richtung nach Glauchau zu nahm. * — Die Reichsbonk teilt uns mit, daß alle Zeichnungen aus Reichsanleihe wie auch auf Schatzanweisungcn der zweiten Kriegsanleihe voll zugeteilt werden. * — Zum zweiten Male seit dem Ausbruche des Weltkrieges sind jetzt amerikanische Einkäufer nach Sachsen gekommen, um m sächsischen Industriestädten, wie Chemnitz, Leipzig, Dresden, Plauen, Sebnitz usw. bedeutende Einkäufe abzuschließcn. BiS jetzt sind in Sachsen eingetroffen die Einkäufer der New-Parker Häuser John Wannaker, Schönemann Co., Wclsdocn sowie des Wclthauses Kuby-Philadelphia. Oberwiera, 31. März. Ein Familienabend vereinte am Palmsonntag die Konfirmanden mit ihren Eltern und Freunden nicht nur aus unserer Parochie, sondern auch aus Niederwiera, da dort aus besonderen Verhältnissen eine solche Feier nicht stattstnden konnte. Gutgewählte Liederchöre umrahmten die Deklamationen und Vorträge. Erstere wurden in wohl z» reicher Fülle geboten, aber sprachen im einzelnen an. Herr Pastor Pilz wies auf die Beziehungen von Konfirmation und Krieg hin und mahnte an dem Gottoertrauen festzuhalten und die sittliche Tüchtigkeit auch weiter zu bewähren. Herr Ober lehrer Müller bot in markigen Zügen ein Lebensbild dci eisernen Kanzlers. Laugenchursdorf, 30. März. Am Palmsonntag wurden in hiesiger Kirche 72 Konfirmanden von Langenchurtzdorf und Kalken konfirmiert. Herr Pfarrer Zabel legte der Feier daS Schriftwort Hebr. 3, 14 zugrunde: „Wir find Christe teilhaftig geworden, so wir anders das angefangcne Wesen bis anS Ende behalten". Bei der abends im Erbgericht statt gefundene» Konfirmationsnachfeier taten die Mitglieder des neugegründele» Jünglings- und Jungfrauenvereins ihr Bestes, um den Konfir manden, sowie den sehr zahlreich anwesenden Angehöiigen und Freunden derselben einen dem Ernste des Tages und del Kriegszeit angemessenen Abend zn veranstalten. Ihre deklama torischen und dramalischcn Darbietungen, sowie die unter Leitung des Herrn Oberlehrers Teichmann vorgetragcncn Gesänge dci Kuder und des gemischten Kirchenchors waren durchweht vo» dem Geiste der Gottesfurcht und Vaterlandsliebe. In einer Schlußansprache forderte der Ortspfarrer die Konfirmanden zui» Beitritt in den evangelischen Jünglings- und Jungfrauenverei» auf, der auf seine Fahne geschrieben hat: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist!" Den Dank für die Veranstaltung drückte die Versammlung durch freiwillige Gaben zur Deckung der Unkosten aus. Der Ueberschuß del erzielten Einnahmen für die beiden VereinSkaffen wird für die Jugendpflege Verwendung finden. Grumbach, 31. März. Das Landgericht Zwickau verurteilte den 35jährigen Arbeiter Faisiak und besten 18jährigen Bruder, die aus Russisch-Polen stammen und hier in Arbeit stände», zu 1 Woche bez. 1 Monat und 3 Tagen Gefängnis, «e» sie trotz ausdrücklichen Verbots seitens des Generalkommando nach Halle und Hohenstein-Ernstthal gereist waren. — Der 22jährige Zeichner Arno Schällig aus Oberplanid versuchte in der Wohnung der Eltern seiner Geliebten, del 21jährigen Schneiderin Klara Fickenwirt in Niederplanitz, ei»e" Revolver. Er hatte den Patronenrahmen eingesetzt und gt' sichert, dann aber wieder herausgenommcn. In der Annahs daß keine Patrone im Laufe sei, drückte er ab, ein Sch"' entlud sich und traf die vor ihm stehende Fickenwirt in de» Unterleib. Der herbeigerufene Arzt konnte nur den inzwisch^ eingelretencn Tod des Mädchens fcststellen. Schilling wM verhaftet.