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Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860528
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-28
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.05.1886
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^ 122. - «- J-lirMq, Abounemeut-prek-r Per unvatteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum deS folgenden Lager) zur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4633.) >m 2. u- 4. Quartal erscheintfür Abonnenten SchsischeS Eisenbahn.Kahrplanhtft. ,m 4. Quartal erscheint für Abonnenten ahresbuch (Weihnachrsbeigabe) d. Anzeigers. -Lchstscher Verlag: Alexander Wiede, Bnchvruckcret, khemnitz. Likdes-Aiseißkr mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger", ««parteiische tägliche Zeitung für Sachse« ««b Thüringen. Freitag, 28. Rai 188«. JnsertiouSpreiS: Raum einer schmalen Korvuszeile 1V Pfg.; - R-Name (Ispaliige Petitzeike) SOPfg. - LelWiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärt- wolle ma» serate nehmen außer der Berlag»- xpedition die Annoncen - Bureaux a«. Erpeditio» und Redaktion: Chemnitz, Theaterstrahe Xr. L. TelegramouAdr.: Wiedel Anzeiger, Lhemuttz. Fernsprechstelle Nr. M. Keiblätter: „Tägliches Anterhsltungsblstt' md humrWsch illustnries Zamilllzsblall „Lustiges Bilderbuchs. Für de« Mouat Juni nehme« die Postanstalten, sowie in Chemnitz und Umgegend die Ausgabestelle« Abonnemeutrbestellnugen «ns den »Sächsischen Landes - Anzeiger* mit seinen Beiblättern zum Preise von 60 Pfg. entgegen. Der »Sächsisch« Lande» - Anzeiger* ist in der deutsche» Post.ZeituugS.PreiSliste unter Nr. 4633, in der österreichischen unter Nr. 2108 eingetragen. Im Beiblatt: »Tägliche» UuterhaltuugSblatt* beginnt Anfang Juni der fesselnde Roman: „Verlorne Ehre" von W. Höfs er. Abermaligem Beitritt neuer Abonnenten steht entgegen^ die Verlags-Expedition des Sächsischen LandeS-Anzeigers Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2891 die Firma Theodor Melzer in Chemnitz (neue Dresdnerstraße Nr. 3) und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Curt Theodor Melzer, Besitzer eines Strumpf, und HandschuhfabrikatlonSgcschästS, eingetragen. Chemnitz, am 2S. Mai 1888. Königlicher Amtsgericht. Im Handelsregister für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heut« aus Folium 380 die Firma RiLard Lemcke in Neustadt und al» deren Inhaber der Tricotagen-Fabrikant Herr Richard Lemcke daselbst, eingetragen. Chemnitz, am 25. Mai 1886. Königliches Amtsgericht. Ueber das Vermögen der Handelsfrau Marie Anna verehel. Hübner in Chemnitz wird heute am 25. Mat 1886 Vormittags '/->2 Uhr das Concurs- Versahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Jrmscher in Chemnitz wird zum ConcurS« Verwalter ernannt. Concursforderungen sind bis zum 28. Juni 1886 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigerauSschusscS und «intretenden Falles über die in s 120 der Concursordnung bezeichne«» Gegenstände auf den 12. Juni 1886, Vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus de» 20. Juli 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Concursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur ConcurSmaffe etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver- abfolg«» oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abge- sonderte Befriedigung 1« Anspruch nehmen, dem ConcurSverwalter bis zum 26. Juni 1886 Anzeige zu machen- Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. ,n verfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath Müller in Chemnitz wird zum ConcurSverwalter ernannt. Concursforderungen sind bis zum 28. Juni 1886 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl xinH anderen Verwalters, sowie übeL,dia Bestellung eines Gläubiger- ausschüfscS und eintretenden Falles über di« in 8 120 der Concursordnung bezeichne«» Gegenstände auf den 12. Juni 188S, Nachmittags 4 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 6. Juni 1886, Vor« mittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur ConcurSmaffe gehörige Sache in Besitz haben oder zur Concursmasse etwa» schuldig sind, wird ausgegeben, nicht» an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem ConcurS» Verwalter bis zum 28. Juni 1886 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Telegraphische Vtachrichten. Bom 26. Mai. Breme». Der neue Schnelldampfer de» Norddeutsche« Lloyd »Trade* ist gestern Abend, von Greeoock kommend, ans der Weser «iugrtrosfe» und wird am 5. Juni seine erste Reise «ach New-Nork ««trete«. Schiff und Maschine haben sich auf der Fahrt nach Bremen ans da» Glänzendst« bewährt. Athen. Wie e» heißt, begiebt sich der König nach Eorfuuud alsdann iuS Ausland. Die Entlassung de» Reservisten beginnt heute. — Trikupi» wird heute in der Kammer «inen Gesetzentwurf ein- bringen, wonach die Zahl der Depntirten ans 150 herabgesetzt werden soll. Madrid. In der Nitroglyceriusabrik von Alduya (Provinz Valencia) fand eine Explosion von Glycerin statt. Die Fabrik wnrde zerstört und 13 Personen grtödtet. Petersburg Es verlautet, eine Anzahl hiesiger Fabrik- arbeite« hätte bei de« Stadthauptmau« eine Bittschrift um Ge- «ehwigung der Gründung eine» Arbeiterverein» «achgesucht. Es er folgte sofort die Verhaftung sämmtlicher Unterzeichne» der Bittschrift Politische Rundschau. Chemnitz» de« 27. Mai. Deutsches Reich. Der NachtragSrtat, von welche« schon so viel gesprochen ist «nd über den melst übertrieben« Meldungen ver breitet find, läßt noch immer im Reichstage auf sich warte«. Mau hört jetzt, daß «S sich bezüglich der militärischen Forderange« nm Kaserneudanleu und um die Kosten des PenfionSgesetze» handeln dürste. Von besonderen militärischen Plänen ist keine Rede. Zu erwarten ist »ach übereinstimmende« Nachrichten im Reichstage noch die Vorlage wegen bester« Versorgung der Hinterbliebenen von Osficieren und Militärbramten. Ein solche» Gesetz, welchr» den preußischen und den ReichSbeamteu bereit» vor mehreren Jahre« z« Theil geworden, ist fü, die Osficier« und Militärbeamteu bisher daran gescheitert, daß die Regierung denjenigen nnverheiratheten Osficieren, welche vor der Hoch zeit ein bestimmtes Heirathsgut Nachweisen müssen, den Wittwen« und Waisrnkassenbeitrag von 3 Procent der Besoldung erlassen wollte. Der Reichstag bestand auf diesem Beitrag, weil auch die nnverheiratheten Livilb,amten ihn leiste« wüstes. Ein Bermitteluugsantrag de» Abg. «indthorp, den Beitrag für die erwähnte« Kategorien von Osficieren, die Hauptleut, und Leutnant», anf 1'/, Procent zu normieren, war erfolglos. Jetzt soll aber di« Regierung geneigt sein» de« Antrag auznnehmen. — Unter den RrichstagSabgeordneteu ist man ziemlich allgemein der Ansicht, daß die Branntwein - Kommission sür die Abwickelung ihr« Arbeite« mindesten» drei Wochen «öthig hat; also dieselben «och nicht «inmal vor Pfingsten abschließeu wird. Die Hoffnungen auf da» Znstandekomwrn de» Gesetze» find nicht besonder» große, aber trotzdem glaubt man, die Kommission werde den Entwurf genau prüfen und eben deshalb längere Zeit für die Arbeite« gebrauchen. — Am DiruStag Abend fand wieder eine Arbeiterversammlnug in Berlin mit polizeilicher Genehmigung statt, die natürlich sehr zahlreich besucht war. Ausgeschrieben war sie vom Lokalverbaud der Zimmerleute. E» wurde witgeiheilt, daß di« Lage de» Strike» eiu« ganz günstige sei, v'ele Arbeitgeber hätten bereit» de« Stuudeulohu von 80 Pf. bewilligt. Dringend wurden die Arbeiter ermahnt, keine Ausschreitungen zu begehen. — Wie di« Post zuverlässig erfährt, soll Saarburg am 1. Juli 1887 ei« Infanterie-Regiment zur Garnison erhalten und dürste voraussichtlich da» angenblicklich in Hanau und Kassel garnisonirende Infanterie-Regiment Nr. 97 dazu bestimmt werden, seine derzeitige« Garuisonorte mit dem von Saarburg zu vertauschen, wo bereit» da» rheinische Ulanen-Regiment Nr. 7 steht. Oesterreich. Oesterreich hat mal wieder seinen Skandal. Seit 1862 besteht in Wien «ine Staatsschuldencontrolcommission, weil in den fünfziger Jahren die Regierung die Anleihen wiederholt überschritte« hatte, so einmal um 211 Millionen. Diese Commission hat sich nun im Februar d. I. über einige Finanzmaßuahmen tadelnd ausgesprochen, worüber der Flnanzminister von Dunajewski ergrimmte, da nach seiner Ansicht die Commission nur zu controlire« nicht aber zu kritifiren hätte. Die Commission ließ sich breit schlagen und hob den Beschluß auf. Da» war aber den beiden deutschliberalen Mit- gliedern der Commission nicht recht und sie traten au» derselben au». Es hat darüber lebhafte» Halloh gegeben, aber bisher haben sich die Beiden nicht bewegen lassen, ihren Entschluß zu ändern. — Bon einer Aussöhnung mit Rumänien ist immer noch nicht» zu sehen. Am 1. Juni wird dann also der Zollkrieg beginnen. Frankreich. Hente so und morgen so. Zn Anfang dieser Woche war e» schon so gut wie sicher, daß die Regierung von der Kammer Vollmachten zur Ankweisung der Prinzen von Orleau» fordern würde, aber jetzt hat sich der Wind mit einem Mal« wieder gedreht. ES heißt jetzt, der Ministerpräsident Freycinet wäre der Ansicht, zumal sich iu, Schooße de» Ministerium» selbst Meinung»' Verschiedenheiten in dieser Sache herau-gestellt hätten, die Ausweisungen nicht eintrete« zu kaffe«. D e Kammer wird sich heute oder morgen mit der Angelegenheit beschäftigen. — KriegSmiuister Boulanger hat seine Vorlagen auf Vermehrung der Friedensstärke der Armee in der Kammer eingebracht. Belgien. Die belgische Regierung möchte gern die auf den 13. Juni geplant« Arbeiterversammluug in Brüssel untersagen, ist aber außer Staude dazu, da da» Genehmigung»-BrrbotSrecht iu Brüssel lediglich Sache de» Bürgermeister» ist. «nd dieser, der liberale Abgeordnete BnlS, devkt nicht daran, auf eine» seiner Rechte zu verzichte«. England. Ein ehemaliger Häuptling de» indischen Stamme» der ShickS, welcher der englisch« Armee in Indien dt« beste« Sol- baten liefert, Dhulip Siugh, hat von Aden an» seine Landsleute zur Wiedergewinnung ihrer Selbstständigkeit aufgerufen. Di« englischen Behörden haben ihn darauf festnehmen lassen. — Gladstour hat am Mittwoch der Königin Victoria verschiedene Abänderungen seine» irische« Berwaltung»gesetze» zur Genehmigung «nterbreitet, durch welche die Opposition der Liberalen gegen da» Gesetz beseitigt werde« soll. Heute, Donner-tag, soll eine Versammlung der liberale» Ab geordneten stattfinden und iu dieser will Gladstone dann einen letzten Versuch machen, seine abtrünnigen Genosse« sür seine Pläne zu ge winnen. Im Parlament erklärte de« früher« Minister Trevelya«, er könne dem Gesetz nur zustimmrn, wen« Gladstone auf da» Land aukaufSgesetz ganz verzichte. Rußland. Kaiser Alexander» Worte über mögliche Aufgaben der russischen Schwarzenweerflvtte find nicht ««gehört verhallt. Bei dem feierlichen Empfang, der am Dienstag im Kreml zu Moskau stattfand, richtete der Bürgermeister unter Ueberreichnng von Brod und Salz folgende Worte au den Kaiser: »Die Vertreter der Stände der ersten Residenz bitten Dich „uterthänigst, srlbstherrscheuder Kaiser, nimm an unser Brod und Salz und unsere Liebe und glaube unserer Freude, Dich, die Czarin und de« Läsarewitsch (Thronfolger) zn sehen. Du kommst zu un» an» dem gesegnete« Süden, wo Du da» Schwarze Meer wieder belebt hast; unsere Hoffnung beflügelt sich, unser Glaube befestigt sich, daß da» Christenkrenz auf der heiligen Sophia (die erste Moschee von Konstantinoprl) erglänzen wird So denkt, darauf baut Moskau!* Der Kaiser vermied die direkte Erwiderung auf diese allzu deutlichen Worte und sagte nur, er liebe Moskau und freue sich, zu dem Jahrestag, der Krönung in seinen Mauer« z« sein. Diese Tage würden ihm stet» Tage der angenehmen Erinnerung sein. Orient. Der griechische Ministerpräsident Trikupi» hat in der Kammer amtlich witgetheilt, daß die Entlastung von 80,000 Mann Reserve, sowie der Rückzug der Truppen von der türkischen Grenze angeordnet sei. Gleich darauf kam de« Minister aber schon wieder mit einer Anleihe von 20 Millionen Drachmen. — Die Londoner „Time»" wirst di« Frage auf, ob e» nicht augezeigt erschein«, durch Anstellung der Blokade anzuerkeuneu, daß iu Griechenland eine fried- liche Wendung der Dinge eiugetreten sei. E» sei zwar noch zu früh für die europäischen Mächte, ihr gemeinsame» Handeln anfzugeben und di« vereinigte Flotte aufzulösen, gleichwohl wäre unter den jetzige« Umständen kein Grund abzuseheu, weshalb die Flotte nicht nach der Sudabai zmückkehren «nd den Griechen nicht die Schifffahrtsfreiheit wiedergeben sollte. Letztere dürfte schwerlich gemißbraucht werden. — Da» Wahlresnltat in Ostrnmelieu scheint sich sür den Fürsten Alexander sehr günstig zu stellen. Von 30 definitiven Wahlen find nur vier in russischem Sinne ausgefallen. I» de« übrigen Wahlkreisen wird der Sieg der Regierung bei der Stichwahl zufalleu. Sächsisches. — Nachdem da» Königliche Finanz-Ministerium angeordnet hat, baß demnächst die speciellen Vorarbeiten für eine normalspurige Seenndär-Eisenbah« von Stollberg nach Zwönitz aus genommen werden, so werden seiten» der Amtrhauptmaunschaft Chemnitz die Gemeindevo,stände derjenigen Ortschaften, welche von der gedachten Bah« berührt werde«, btrrmit angewiesen, Veranstaltung dahi« z« treffen, daß den Staatsersrubahn-Jngenirnreu und deren Meßgehilfen- persoual, sowie später den mit de» Grundrißausnahme zu beanstragen- de» Geometern rc. bei dem Betreten der Grundstück« und bei Unter suchung de» Terrains kein Hindrrniß in den Weg gelegt wird, und daß die anSgesteckten Pfähle »nd Merkzeichen nicht beseitigt werden dürfen. Ferner ist noch darauf aufmerksam zu mache«, daß durch unbefugte Befestigung solcher Absteckpfähle nach Befinden «ine Wieder holung umfänglicher und kostspieliger Vermessung«« nothwendig werde» würde, wofür Diejenigen, denen die Ungehörigkeit zur Last fällt, haft bar gemacht werden müßten Selbstverständlich wird seiner Zeit für alle Culturschäden, welch« durch di« Vorarbeiten verursacht werden, Vergütung geleistet werden. — Leipzig, 26. Mai. Eine hier wohnhafte SchuhmacherS- Ehefrau hatte gestern in einem hstfigen Schuhwaarengeschäft bei Gelegenheit eines kleinen Einkaufs ein Paar Stiefeletten entwendet und haste die Frechheit soweit getrieben, später nochmal» in da» be treffende Geschäft zu kommen, um die gestohlenen Stiefeletten, die ihr nicht paßten, umzutauschen. Hierbei war sie angehalteu und ihr der Diebstahl nachgewiesen worden; nachmals jedoch hatte man sie, da ein Grund zur Inhaftnahme nicht vorlag. wieder entlassen. Diese Frau wurde gestern gegen Abend in einer hiesigen Badeanstalt, wo sie ein Bad genommen hatte, todt iu einer Zelle aufgefunden. — Im Laufe des gestrigen Tages find wiederholt streikende Klempnergesellen au» verschiedenen hiesigen Arbeitsstätten, wo sie Mißhelligkeiten und Unfrieden erregen und namentlich die noch arbeiteudm Gesellen zum Niederlegen der Arbeit bewegen wollten, polizeilich entfernt und zur Namensfeststelluug dem Polizeiamt« zugeführt worden. — Das Gewitter, welches am Montag Nachmittag plötzlich am Himmel aufzog, ist nicht so ganz folgenlos für die Umgegend Leipzig» vorübergegangen. Genau um 8 Uhr fiel eiu Blitzschlag, de» wir auch in Leipzig als den stärksten bemerkte». Dieser traf inBalSdorf ein Gehöfte und zündete. Wenige Minuten «ach dem Beginne de» Brandes stand das ganze Gebäude in Flammen, so daß man von Probstheida und den näherliegendeu Ortschaften au» die feurige Lohe deutlich sehen konnte. Obgleich so rasch wie möglich Hülfe geschafft worden ist. ist doch da» ganze Gehöfte bis auf die Grundmauer« niedergebrannt. Menschen find dabei nicht verunglückt. Auch hat der Besitzer sein Vieh retten können. — Osch atz. Einen recht albernen Streich verübte am Sonn abend Abend ein Ulan der 2. Eskadron des hiesigen Regiment». Derselbe hatte sich kurz vor Ankunft de» 9 Uhr-Znge» gegenüber der Gasanstalt anf den Schienenstrang gesetzt, uw, wie er nach seiner Ermittelung angab, zu sehen, wa» wohl geschehen würde, wenn der Zugführer auf ihn aufmerksam würde. Der Train kam mit aller Geschwindigkeit dahergebranst. Al» der Führer den Ulan iu seiner gefährliche« Lag; bemerkte, bemüht« er sich sofort» durch Geben von Contrrdampf, wa» ei« ungeheure» Geräusch verursachte und die nicht Unterrichtete« aus einen ernsten Unfall schließen ließ, de« Zug zum Stehen zn bringen. Der Mau und «in dabeistehinder Bäckergeselle flüchtete« nun, da sie aber Beide ermittelt find, dürste «in« Lektion nicht auSdleibe». (Freib. T.) — Wechselburg, 26. Mai. A« Sonntag Abend ist da» Schuppengebänd« des Fleischermeisters Elan» in Taura abgebrannt. Wie man erzählt, sollen mit Streichhölzchen spielend« Kinder da» Feuer veranlaßt habe». — Heute, am Mittwoch, gegen Mittag, hat sich in Altzschillen ein junger Oekouom erschaffe«. — Oe der an, 26 Mai. Gestern Abend gegen '/,11 Uhr brach im Wohngebäude de» Gutsbesitzer» Löwe in Memmeu dorf auf bi» jetzt «och ««erklärte Weise Feuer an» und legte dasselbe binnen kürzester Zeit iu Asche. De« Besitzer, welcher mit seiner Frau io Frankensteiu war, fand bei seiner Rückkehr da» Gebäude bereit» zum größten Theil niedergebrannt, di« übrige» Gebäude konnten er halten bleiben, auch wurde «iu Theil de- versicherten Mechiliar» ge- rettet. Leider forderte da» gierig« Element noch da» Nachbargut zum Opfer und zwar verbreitete sich hier die Flamme, begünstigt durch die Bauart der Gebäude, mit einer solch' rapidem Schnelligkeit über da» ganze Gut, daß der Besitzer «nd beste« Angehörige beinahe in den Flammen umgekommen wären. Hier konnte uar wenig ge rettet werden und obwohl der Besitzer versichert hat, erwächst ihm «in ganz bebrütender Schaden, da ihm viele» Unversicherte verbrannt ist. Da» Vieh konnte bl» auf die Hühner bei beiden Ealamitose» gerettet werde«. — Wildenfel». In der Näh, der sogenannten Krehermühle in Weißbach wmde am Sonntag Nachmittag ein Fischotter geschossen, welcher sich in einem Eisen gefangen «nd mit diese«, sowie mit einer über drei Meter lange« Kette die Mnld, aufwärts schwamm. Der Fischotter wiegt 20 Pfund, Eisen und Kette 8 Pfund. — Plaue« i. B. Der 14jährig« M. Dorsch, Sohn de» Herrn Uhrmacher Dorsch hier, hat die Freud«, soeben seine LrstlingSarbeite« auf dem Gebiete der Tonkunst im Druck erschienen zu sehe». E» find die» folgend« Cowpofltiouen für Zither: „Ueber Berg und Thal* (Ländler), „Heleneu-Walzer*, „Fröhliche Stunden* (Walzer), „Nach Tirol* (Marsch) und „Jugeud-Eriuneruugen* (Polka Mazurka). Die Felix Stollesche Buchhandlung in Leipzig hat den Verlag »nd da» SigenthnmSrecht au diesen Sachen erworben. Zu beziehe« find sie durch die Kellsche Buchhandlung hier zn je 60 Pfennige». Die äußer, Ausstattung der Hefte ist eine gefällig«. — Der jugendlich« Compouist hat bereit» gegen 100 Sachen componirt, darunter auch eine« Walzer für vier Zithern, der sich noch im Manuskript befindet, aber «in« vorzügliche Arbeit genannt zu werde« verdient. Durch Selbststudium hat e» der begabte junge Mensch anf dem Klavier schon zu einer tüchtigen Fertigkeit gebracht. E» bezieht «och in diesem Jahre da» Conservatorinm iu Leipzig. — E» ist strafbar, auf den Bahnhöfen da» Abrufen der Portier» nachzuahmeu, «eil solch,» Ge- bahren znr Verwirrung de» Bahnreisende« führen kann. EI« junger Mann von hier, welche« ,» beliebte, sich auf de« hiesigen oberen Bahnhofe ein derartige» Vergnügen zu machen, ist kürzlich vom hiesige» Kgl. Schöffengericht« mit einer Geldstrafe belegt worden. Da» Nach- ah«e« de» Ablnsen» der Portier» ist ebenso strafbar wir da» Nach ahmen der Bahusignale überhaupt. — Reichenbach, 28. Mai. Da» Hauptgespräch-thema der noch unter de« frischen Eindruck de» Geschehenen stehenden Bewohner schaft find di« Detail» vom gestrigen Gewitter. Wa» de« Schaden an Fensterscheibe» betrifft, so stellt ,» sich heran», daß derselbe iu seiner Gesammtheit sehr erkleckliche Snmmen in sich fassen wird. An der II. Bürgerschule allein hat man über 80 zertrümmerte Fenster- scheibe» gezählt. Au einem Geschäft»hau« inmitten der Stadt hat «an di« Zahl 96 frstgestrllt und au einem Fabrikgebäude reicht« die Zahl der zerschlagenen Fensterscheiben nah« au die 300 hinan. Glaser und Dachdecker find mit dem frühesten Morgen, jene sogar gestern Abend bereit» in großer Thätigkeit grweseu und viel bestürmt worden
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