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2864 PAPIER-ZEITUNG Nr. 74 und Zellen füllt. Diese »Hydrocellulose« wird aber durch Er hitzen mit Wasser auf 150 0 zersetzt; nach dem Erhitzen kann der Torf durch Pressen entwässert werden. Synthetische Kohle. The Paper Mill 32, Nr. 19 S. 24. [1909 O. A. Ford und Frank A. Peacock gewinnen aus Torf eine bituminöse Kohle, deren Heizwert auf 7800 Calorien geschätzt (!) wird. C. G. Schimmelmann, Ueberführen von Torfmasse in eine für Alkoholgärung geeignete Form. Dän. Pat. 12133 vom. 25. 11. 08. Nach Chern. Ztg. Repert. 1909, 370. Man erhitzt den Torf zwei Stunden bei 4—5 Atmosphären Druck, leitet bei 6—7 Atm. eine der Torfmenge entsprechende Menge Wasser sowie etwas Schwefelsäure hinzu, dämpft 1 Stunde und vergärt nach dem Abkühlen mit Hefe. J. Steivart Remington, Douglas Bowack und Bedford Dixon, Fresh Water Cord-Grass als Papierrohstoff. The World’s Paper Trade Review 51, Nr. 71. [1909] Vgl. auch P.-F. 7, 496—497. [1909] Süßwasser - Seilgras (Cordgrass, Spartina Cynosuroides) geeignet. Bei der Fabrikation des Bambuszellstoffs müssen die Knoten herausgeschnitten werden, auch dürfen Bambusschößlinge verschiedener Jahrgänge nicht gemischt verarbeitet werden. Bambus als Papiermacherrohstoff. The World's Paper Trade Review 51, Nr. 16 S. 22. [1909] Die Schwierigkeiten beim Bleichen von Bambusstoff sollen überwunden sein. Bananenblätter als Rohmaterial der Papierfabrikation. P.-F. 7> 551. [19091 Bananenblätter ohne Chemikalienzusatz im Laboratoriums- versuch gekocht ergaben eine braune kautabakähnliche Masse, die sich anscheinend schwierig im Holländer mahlen ließ. Unter dem Mikroskop zeigten sich lange, zähe Fasern. Bananenblätter als Rohmaterial für die Papierfabrikation. Wochenblatt 40, 2251 [1909]. Zur Kochung ist Natronlauge von 3° Be bei 3 Atmosphären Druck und 4 Stunden Kochdauer zu empfehlen. Fasern aus Indien. Bull. Imp. Inst. 7, 8—14 [1909). Nach Journ. Soc. Chern. Ind. 28, 651 [1909]. 8 Fasersorten wurden mit folgendem Ergebnis untersucht: Agave rigida v. H. Agave American v. H. Furcraea sp. v. H. Manilahanf Madras v. H. Manilahanf Standard v. H. Bananenfaser Afrika v. H. Agave sisalana Andamanen v. H. Sisalhanf Ostafrika v. H. Feuchtigkeit . . . 9,o 9,7 ■ 10,0 11,3 10,2 10,8 11,7 II,I Asche i,5 2,0 1,5 3,5 1,1 3,4 3,5 1,0 «-Hydrolyse (Verlust) n,5 16,3 18,8 20,9 11,2 17,8 16,5 14,0 11,2 8- 14,6 20,0 22,1 27,8 25,6 16,0 14,1 Saure Reinig. „ 2,0 3,8 3,0 5,0 1,6 3,8 4,7 2,3 Zellulose 73,0 77,0 72,0 70,5 78,6 73,o 76,6 78,2 wächst reichlich in Illinois. Ein Vergleich mit dem früher unter ¬ suchten Salt Marsh rush-grass ergibt folgende Zahlen: Salt marsh rush-grass Feuchtigkeit 11,90 v. H. Asche 3,17 „ Verlust bei a- Hydrolyse 20,77 „ Verlust bei s-Hydrolyse 41,88 „ Verlust bei Mercerisation 19,52 „ Gewichtszunahme bei der Nitrierung . 21,34 » Cellulose 36,16 „ Die Faser wird im Holländer an den Enden Fresh Water Cordgrass 14,98 v. H. 7,04 » 19,54 ,, 43,68 „ 18,31 „ 25,04 „ 53,47 „ ausgefranst, ähnlich wie Hanf, wie die mikroskopische Untersuchung lehrt. Das Gras wird am besten mit 10 v. H. Soda bei 3 Atmosphären Druck und 130 0 8 Stunden lang gekocht. Die Ausbeute ist dann 40 bis 60 v. H. Die Bleiche muß sich unmittelbar der Kochung anschließen, ist dann aber leicht durchführbar. Der Halbstoff erweist sich als sehr brauchbar für Herstellung verschiedenartiger Papiere. Kaoliang-Stengel als Papierrohstoff. The World’s Paper Trade Review 51, Nrn. 14 und 40 S. 17. [1909] In der südlichen Mandschurei sind unerschöpfliche Mengen dieses Rohstoffs vorhanden, der höheren Fasergehalt als Stroh haben soll. Die Pflanze liefert außer Fasern den Eingeborenen Speise und Trank und dient ihnen als Brenn- und Baumaterial. Alte Versuche mit neuen Papierfasern in England. The World’s Paper Trade Review 51, Nr. 15 S. 1. [1909] Im British Museum befindet sich die Sotheby-Sammlung alter Papierproben, die etwa um das Jahr 1855 hergestellt sein mögen. In dieser Sammlung befinden sich u. a. Stroh-, Torf-, Jute-, Queckengras-, Hopfen-, Holz-, Zellstoff-, Papyrus-Flachs- und Kuhdünger-Papier. J. Stewart Remington, Feigendistel als Papierrohstojf. The World’s Paper Trade Review 51, Nr. 16 S. 30. [1909] Feigendistel (Opuntia, prickly pear) ist völlig ungeeignet als Rohstoff für Papiermacherzwecke. Sie enthält nur etwa 3 v. H. Faser. Bei der Hydrolyse mit Säuren entstehen nur 5 v. H. Zucker, der nur teilweise vergärbar ist, also auch für Herstellung von Alkohol ist die Pflanze ungeeignet — entgegen früheren Angaben. R. W. Sindall, Papier aus Bambuszellstoff. Nach The Paper Maker 28, 864. [1909] Papier aus Bambuszellstoff ist für Halbtondrucke vorzüglich Westafrikanische Fasern für Papiermacherzwecke. The World’s Paper Trade Review 52, 25 [1909] Heft 1. Zur Verarbeitung Vor! Sorghum wird eine Fabrik in der französischen Senegalkolonie errichtet werden. Man hofft, außer Sorghum auch noch Maisstengel und zwei andere Pflanzen, Libiscus cannabinus und Moschus, verarbeiten zu können. Libiscus ergibt 50—60 v. H. Faser, die Rinde enthält 35 v. H. Von Sorghum hofft man 45—50 v. H. zu gewinnen. Okra als Papierrohstoff. Paper Making 28, 88 [1909] Okra (Hibiscus esculentas), eine Pflanze, die gut in Virginien gedeiht, soll eine vorzügliche Faser für Papiermacher zwecke liefern. Neue Faser für Papiermacherzwecke. The Paper Makers' monthly Journ. 47, 169 [1909] Okra wächst in den Südstaaten der Union in großen Mengen und soll in Macon, Georgia, V. St. A. auf Papier verarbeitet werden. Ein naher Verwandter der Okra ist der indische Sun- Hanf; die Baumwollpflanze gehört ebenfalls zurOrdnung »Mallow«. Papier aus Okra. Nach La Papeterie 31, 435 [1909]. “" |i Hektar [Sumpfland liefert 31383 kg grüne Stengel; beim Trocknen und Reinigen gehen 60 v. H. verloren. 5 Tonnen trockne Stengel liefern 1 Tonne Faser im Werte von etwa 60 Dollar. Stewart Remington, Lalanggras als Rohmaterial für die Papierfabrikation. Daily Consular und Trade Reports. Nach Zeitschr. f. angew. Chemie 22, 995 [1909]. Das Lalanggras enthält 47,4 v. H., Zellulose 4,1 v. H., Asche 13,2 v. H. Wasser. Bei der Hydrolyse verliert es 10,7 v. H., bei der Mercerisation 31,6 v. H., bei der Säurevereinigung 0,95 v. H., bei der Nitrierung wird eine Gewichtszunahme von 21,2 v. H. erzielt. Die Faserlänge ist 1,2 mm; die Faser ähnelt der Esparto- faser sehr. Die Aufschließung gelingt mit 15 v. H. Aetznatron bei lostündigem Kochen unter 4 Atmosphären Druck (135°). Zur Bleiche sind 10 v. II. Chlorkalk erforderlich. Lalanggras- halbstoff vermag gutes Druckpapier zu liefern. Sorghum. The World’s Paper Trade Review 51, 1014 [1909]. Man soll nach einem deutschen Patent 50 v. H. Zellstoff er halten können. Versucht man Sorghum auf Schliff zu ver arbeiten, so hat man jedoch 80 v. H. Verlust,