2776 PAPIER-ZEITUNG Nr. 71 Handelskammer-Berichte 1908 Bochum. Der Papier- und Sctireibwarenhandel verzeichnet im Vergleich zu oen Vorjahren günstigeren Geschäftsgang, dagegen ist der Reingewinn gefallen. Der Bezug der Rohstoffe blieb unverändert; die inzwischen begründeten Syndikate hatten keine Preiserhöhung zur Folge. Druckereien und Zeitungsverlag. Lage und Gang des Geschäfts waren 1908 unverändert; erst in den beiden letzten Monaten trat merklicher Rückgang in den Bestellungen ein, ohne daß vorerst eine Besserung zu erwarten wäre. Die Geschäftsbücher fabrikation hat sich etwas gehoben. In einzelnen Papiersorten und andern Betriebsstoffen war leichter Preisrückgang fest zustellen, Druckpapier hat im Preis etwas angezogen, eine Folge der Gründung des »Verbandes deutscher Druckpapierfabriken«. Das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitern war zu friedenstellend. Magdeburg. Papierfabrikation. Ein großer Teil der Papier fabriken war in der ersten Jahreshälfte noch gut beschäftigt, dann gingen die Aufträge zurück, und es mangelte vielfach an genügender Beschäftigung. Die Preise für viele Stoffe waren bis aufs Aeusserste gefallen. Die Dividenden der Aktien-Gesell- schäften für Papierfabrikation und deren Kurse gingen erheblich zurück, für 1909 ist keine Besserung zu erhoffen. Arbeitslöhne und Preise der Rohstoffe stiegen mehrfach. Papiergroßhandel. Der Umsatz war nur mit vergrößerten Unkosten aufrecht zu erhalten und der Nutzen durch übergroßen Wettbewerb unzureichend. Die Verluste in der Kundschaft ließen etwas nach. Auch die Zahlungsweise wurde durch den billigeren Diskont besser. Die Zahlungsweise wird durch das Postscheckwesen verbessert. Arbeiter und Kontorpersonal gaben keine Veranlassung zu Klagen. Die Papierwarenfabrikation fand immer noch ausreichende Beschäftigung, da sie immer neue anregende Muster und Ideen für Verpackung und Veredlung der Waren bringt. Das Geschäft in den früheren billigen Tüten ist ohne Belang. Weiße Holz pappen und Lederpappen waren durch die Trockenheit des Sommers knapp und sehr gesucht. Buch-, Stein- und Lichtdruckerei. Die Buchdruckereien waren in der ersten Hälfte von 1908 gut beschäftigt, dann nahm die Arbeit ab, sodaß im Herbst viele Gehilfen arbeitslos waren. Die Aufträge der Kundschaft waren gering. Die Zeitungs druckereien hatten unter dem wirtschaftlichen Niedergang nicht ganz so schwer zu leiden. Kunst- (Akzidenz- und Katalog-)druck. Ein Rückgang ist namentlich in der letzten Hälfte von 1908 eingetreten. Die Zahl der arbeitslosen Setzer und Drucker wuchs stetig, und der Ver dienst des Unternehmers sank. Dadurch wurden'die Preise ge drückt. Die ganze Marktlage war wenig angetan, für die er wünschte Aufbesserung der Ausstattung von Preislisten bei einem Besteller Gehör zu finden. Deutsche Papierfabriken haben viel Verständnis gezeigt, so gute Ware zu machen wie das Ausland, aber in Neuheiten blieb immer der große ameri kanische Markt tonangebend. Nur auf dem Gebiet des Schrift schnittes hat Deutschland an Boden gewonnen, seitdem sich namhafte Künstler an dem Neuschaffen brauchbarer Buchschriften beteiligen. In den Steindruckereien wurde mannigfach über Mangel an lohnender Arbeit geklagt; auch der Betrieb wurde teilweise eingeschränkt. Somit war 1908 für die Steindruckereien nicht zufriedenstellend. Das Verhältnis zur Gehilfen- und Hilfs arbeiterschaft blieb ungetrübt. Im Lichtdruckgewerbe, das sich in der Hauptsache mit der Fabrikation von Ansichtspostkarten befaßt und stark ausführt, hat sich die allgemeine ungünstige Geschäftslage mehr im Außenhandel bemerkbar gemacht. Die Ausfuhr blieb nach allen Ländern, besonders nach Amerika, stark zurück, daher ver minderte sich der Umsatz bedeutend. Einige größere Aufträge nach China und Südafrika schafften keinen Ausgleich. Mit der flauen Geschäftslage vereinigte sich die schlechte Zahlungsweise der Kundschaft. Besonders im Ausland ließ sie viel zu wünschen übrig. Nennenswerte Verluste hat indes der amerikanische Markt nicht gebracht. Das neue Jahr hat seitens Amerikas in der Ausfuhr leichte Besserung in bezug auf die Beschäftigungs frage gebracht. Die Preise bleiben jedoch stark gedrückt. Geschäftsbücherfabrikation. Die Geschäftsbücherfabrikation war 1908 normal. Die Beschäftigung war bis auf einige Monate ausreichend, und es ist nur zu beklagen, daß die heimische In dustrie in diesem Geschäftszweig durch hiesige größere Firmen dadurch empfindlich geschädigt wird, daß diese den größten Teil ihrer Bestellungen nach auswärts vergeben. Dies ist umso mehr zu bedauern, da es am hiesigen Platz Werkstätten gibt, die solides Fabrikat liefern und deren Einrichtung auswärtigen Fa briken nicht nachsteht. Die Buchbinder traten im letzten Jahr erneut wegen Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung an einige hiesige größere Firmen heran; es fand in allen Fällen eine Einigung statt. Wasserkrepp Epperlein & Eisert " Elterlein In Sachsen Unstreitig die besten und billigsten Kontrollkassen fabriziert H. Kiehl Halle a. S. 40. Ueb. 10000 St. verk. Gegr. 1888 Prospekte gratis 8 Tg. Ansichtssdg. Wlederverk. ges. Walentin Panzer BAMBERG. 10. [1577° und Katalog. Ansichtskarten in allen modernen Ausführungen R. Ernst Fischer & Co., G. m. b. H. vorm. HERM. LÜTKE Maschinenfabrik und Mechanische Werkstatt 1866 Berlin SW 68, Alte Jacobstr. 20—21 Gegt.1866 Siegeloblaten- Maschinen in einfacher, leistungsfähiger Anordnung werden von uns preiswert geliefert. Verlangen Sie Arbeitsmaster KNACKSTEDTzNATHERGmbN Hamburg 20 » Licht- und Steindruckerei Chemigraphische Anstalt