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PAPIER-ZEITUNG 2760 Nr. 71 Der Verband Deutscher Papier- und Schreibwaren händler hielt vom 27.—29. August in Kassel seinen 7. Ver bandstag ab, an welchem etwa 70 Delegierte teilnahmen. Am 27. August berichtete der Sekretär des Verbandes der Fabrikanten von Markenartikeln über die Schaffung von Markenartikeln. Am 28. August wurden die geschäftlichen Verhandlungen durch den Vorsitzenden Herrn van den Bergh, Düsseldorf, eröffnet. Der Geschäftsbericht ergibt ein Wachsen des Vereins, dem danach heute 39 Gruppen mit etwa 9000 bzw. 10 000 Mitgliedern angehören, die sich auf alle Gaue des Reichs verteilen. Ein Antrag der Gruppe Bonn: »Die Verleger von Volksschulbüchern zu ersuchen, nur an Buch-, Papier- und Schreibwarenhändler zu liefern«, wurde angenommen, ebenso folgende Anträge der Gruppe Rhein und Ruhr: a) Der Verband wolle bei der Reichs postverwaltung die Einführung von allgemeinen Bestell postkarten zur 3-Pf.-Taxe beantragen; b) der Verband wolle bei der nämlichen Behörde beantragen, die Kon struktion der inzwischen zur Einführung gelangten Stempel maschinen dahin zu verbessern, daß durch sie die Be schädigung der Korrespondenzen (Ansichtskarten) un möglich gemacht wird; c) der Verband wolle Schritte unternehmen, die geeignet sind, die Wiedereinführung des Postankunftsstempels zu sichern. Die Verhandlungen waren sehr ausgedehnt. Die Teil- nhmer unternahmen am Sonntag, 29. August, einen Aus- flug nach Wilhelmshöhe, wo vor der Besichtigung der Wasserkünste ein Festmahl im Grand-Hotel stattfand. Husflug. Die Firma Bluen & Co. K.-G., Berlin W66, Leip zigerstraße 130, gab auch in diesem Jahr ihren Angestellten wieder ein Fest in Form einer Landpartie, die am 14. August nach dem wunderschön gelegenen Picheiswerder unter nommen wurde. Fast den ganzen Tag brachten die Teil ¬ nehmer in vergnügtester Stimmung in Gesellschaft der Ge schäfts-Inhaber bei allen möglichen Spielen im Freien zu. Für das leibliche Wohl war durch gemeinsame Mittags und Kaffee-Tafel gesorgt. Auch künstlerische Genüsse ver schiedener Art wurden geboten und schließlich beschloß ein flotter Tanz, dem sich die Teilnehmer mit besonderer Ausdauer hingaben, das schöne Fest, dessen Teilnehmer vorstehendes Bild zeigt. Hmerikanische Schreibwaren Tintenfaß von Benjamin O. Robert in Little Rock, Jowa. Amerik. Patent Nr. 886 865. Um das Verdunsten der Tinte möglichst zu verhüten, wird der Deckel dieses Tintenfasses nur beim jedesmaligen Eintauchen der Feder für einen Augenblick geöffnet, bleibt aber sonst dauernd geschlosssen. Die Abbildungen zeigen das Tintenfaß in Seitenansicht, Grundriß und senkrechtem Schnitt. Neben dem aus Glas o. dgl. bestehenden Tinten- behälter 3 befindet sich auf derselben Grundplatte 1 ein etwas niedrigeres Gehäuse 2, das den Mechanismus zum Be wegen des Deckels 12 des Tintenbehälters enthält. Dieser «Deckel 12 ist durch ein gekröpftes Stück 14 mit einer parallel zum Deckel 12 angeordneten Platte 13 verbunden, welche um die Achse 8 drehbar ist. Die oben runde Achse 8 ist im untern Teil viereckig gestaltet und wird in zwei wagerechten Zwischenwänden 4 geführt, die in dem Gehäuse 2 unverrückbar be festigt sind. Zwi schen diesen Wänden 4 ist die Achse 8 von einer Schraubenfeder 9 umgeben, welche sich mit einem Ende gegen die untere Wand 4, mit dem andern Ende gegen einen an der Achse an gebrachten Stift stützt. Oben trägt die Achse 8 eine Platte 11. Die be reits erwähnte, mit dem Deckel 12 starr verbundene Platte 13 hat auf ihrer Oberfläche schräge Erhöhun gen 15, auf wel chen ein an der Achse 8 ange brachter Stift 16 ruht. Drückt man nun, während man die Feder ein tauchen will, mit einem Finger die Platte 11 nieder, so gleitet der an ihrer Achse 8 be festigte Stift 16 auf den schrägen Erhöhungen 15 der Platte 13 un Achse 8 sich nicht drehen kann, in Drehung um die Achse 8. Dabei schwingt der mit der Platte 13 starr ver bundene Deckel 12 des Tintenbehälters seitwärts und gibt die Eintauchöffnung des letzteren für die Feder frei. Hört der Fingerdruck auf die Platte 11 auf, so wird diese durch die Schraubenfeder 9 wieder in ihre Anfangslage gehoben, und gleichzeitig wird die Platte 13 durch eine an ihr be festigte Feder 17 in ihre Anfangslage zurückgedreht, wo mit auch der Deckel 12 in seine Schließlage 'zurückkehrt. Ein Anschlag 18 begrenzt den Ausschlag des Deckels nach der einen Seite. Probenschau Postkarten und Bilder des Photogravüren-Verlages von Georg Moriz in Rixdorf-Berlin, Jägerstr. 2. Die Firma gibt Ansichtskarten heraus, die nach photographischen oder nach künstlerischen Originalen in Photogravur hergestellt sind. Unter den Postkarten stehen die Bilder hübscher Mädchen obenan. Zwei Serien von je 6 Karten sind z. B. mit den Bildern einer preisgekrönten Schönheit bedeckt, die sich in den verschiedensten Stellungen und Dra pierungen zeigt. Andere Karten tragen Kindergenre, sehr schöne Landschaften, Bilder zu Shakespeares Dramen usw. Die Weichheit der Photogravüre gibt all diesen Bildern Zartheit und künstlerisches Aussehen. Der Katalog A, welcher Geschenkbilder in drei verschiedenen Formaten enthält, weist neben Landschaften, Seestücken und Kinder szenen viele Genrestücke, Rokokobilder u. a. auf. Glückwunschkarten von Gretschel & Ulbrich in Dresden-A. 16. Die Firma fertigt Glückwunschkarten in Buntdruck und Prägung. Die uns vorgelegten Muster von Karten zu allen erdenklichen Gelegenheiten sind geschmack voll verziert und zeichnen sich durch genaue Arbeit und feine Farbenzusammenstellung aus. Bild 1 Bild 2 Bild 3 d