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PAPIER-ZEITUNG Nr. 70 2736 Handelskammerbericht 1908 Frankfurt a. O. Papierfabrikation. Die Lage war wenig er freulich. Im ersten Vierteljahr 1908 hatten die Fabriken noch genügende Beschäftigung, dann verschärfte sich der allgemeine wirtschaftliche Niedergang so, daß zeitweilig Betriebs einschränkungen erfolgen mußten. Viele Fabriken mußten ihre Erzeugnisse zu Schleuderpreisen anbieten. Das Geschäfts ergebnis war daher bedeutend schlechter als in den Vorjahren. Der Auslandsmarkt litt auch infolge der internationalen schlechten Wirtschaftslage. Zellstoffabrikation. Infolge des schlechten Geschäftsganges in der Papier-Industrie nahm die Absatzmöglichkeit ab, ander seits wuchs infolge Neugründungen und Erweiterungen alter Fabriken die Erzeugung so, daß Ware zu verlustbringenden Preisen an das Ausland abgestoßen werden mußte. Die Be schaffung der in Deutschland zur Verarbeitung gelangenden Zellstoffhölzer wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Holzschleiferei. Infolge der langen Trockenheitszeiträume war die Erzeugung 20 bis 25 v. H. geringer als gewöhnlich. Holzstoff blieb daher während des ganzen Jahres äußerst knapp, und stieg — auch infolge des teureren Holzes erheblich im Preise. Papiergroßhandel und Papierwarenfabrikation. Unter der schwachen Beschäftigung der Papier verbrauchenden Industrie litt auch der Papiergroßhandel; die Preise waren besonders gegen Ende des Jahres sehr gedrückt. Die Papierwarenfabri- kation war im Beginn des Jahres mit alten Aufträgen stark be schäftigt. Später ließ der Beschäftigungsgrad erheblich nach; um größeren Arbeiterentlassungen vorzubeugen, mußten Lager arbeiten vorgenommen werden. Ausfuhraufträge fehlten ganz. Pappen. Die Preise für Rohstoffe sowie die Arbeitslöhne änderten sich nicht, während Kohlen, Chemikalien, Filze und Siebe wesentlich teurer wurden. Da die Preise für die Fertig fabrikate nur zum Teil erhöht werden konnten, blieb der Nutzen gering. Unter dem schlechten Geschäftsgang im Baugewerbe litt auch der Absatz in Dachpappen; nur 3000 qm wurden her gestellt und untergebracht, doch mußten bedeutende Vorräte aus dem Vorjahre mit herübergenommen werden. Buchdruckerei. Wie die Herstellungskosten stiegen, so sanken infolge des auswärtigen und einheimischen Wettbewerbs die Preise im Druckergewerbe. Der Geschäftsgang war zeitweise schleppend, der Verdienst meist gering. Bei der Herstellung von Katalogen und Preislisten waren die Preise zufriedenstellend. Sie blieben aber teilweise des großen Wett bewerbs wegen hinter dem seitens des Deutschen Buchdrucker vereins 1907 herausgegebenen Minimaldruckpreistarif zurück. Neuerdings zeigt sich fortschreitende Besserung. Durch das wirksame Vorgehen der Tarifgemeinschaft der deutschen Buch drucker, einer Vereinigung fast aller deutschen Geschäftsherren und Gehilfen, sowie durch die langjährigen Bemühungen des Deutschen Buchdruckervereins ist es gelungen, die willkür- 1 liehen .Schleuderangebote wirksam zu bekämpfen. Buchhandel. Der Buch- und Kunsthandel wurde von dem geschäftlichen Niedergang wenig berührt und bewegte sich in seinen bisherigen Bahnen. Durch den Wettbewerb der Waren häuser und den Buchvertrieb der vielen kleinen Papierhändler und Buchbinder wird viel seichte Literatur unter das Volk gebracht. Musikalienhandel. Die Lage des Musikaliengeschäfts blieb unverändert. Ernste, gediegene Musikstücke waren nur schwer abzusetzen; dagegen fanden Schlager in der Art der Berliner und Wiener Operettenmusik und die sogen. Brett’l-Lieder leicht Käufer und waren überall zu hören. Der Musikaliensortiments handel erhofft dringend notwendige Besserung von den seif Oktober 1908 giltigen Verkaufsbestimmungen. 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