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Nr. 69 -GR-ZEITUNG PAP— 2671 lichkeit, die Umdrehungszahl ohne Kraftverlust zu ändern, in erster Linie die Anwendung von Gleich strom empfiehlt, ist für gleichmäßige Dauerbelastung, wie sie ein Schleifer verursacht, in erster Linie der Dreh strom am Platze, wobei die elek trische Energie aus der Fernleitung entweder in der ursprünglichen Form der Hochspannung oder nach erfolgter Umformung als niedrig gespannter Kraftstrom Verwendung findet. In der Papierfabrik von Ignaz Spiro & Söhne in Krummau, Böhmen, wurde vor einiger Zeit der un mittelbare elektrische Antrieb eines Großkraftschleifers durch die Oester- reichischen Siemens-Schuckert-Werke i n Wien in nachstehend beschriebener Weise durchgeführt. Der von der Maschinenfabrik J. M. Voith in St. Pölten gelieferte Schleifer kann eine Leistung von 870 PS aufnehmen, die durch vier hydraulisch belastete Pressen nutz bar gemacht wird, wobei sich eine Erzeugung von 10—12000 kg luft trocken gedachten Holzschliffs in 24 Stunden ergibt. Der Schleifstein hat einen Durchmesser von 1370 mm und macht minütlich 246 Um drehungen. Die Preßzylinder sind an eine Preßwasserleitung ange schlossen, die von einer Preßpumpe gespeist wird. Die Preßkasten ge statten das Einlegen von 1 m langen Hölzern, die selbsttätig an den Stein gepreßt werden. Der Vorschub des Holzes wird selbsttätig unter gleich mäßiger Belastung durch ein elek trisch geregeltes Ventil derart be wirkt, daß durch die Pressen jeweils Bild 1. Innenansicht aus’idem Schleifereisaal der Firma Ignaz Spiro & Söhne in Krummau Der Schleifstein kann während des Betriebes geschärft werden, hierzu dient eine Maschine mit Schärfsegmenten, Patent Elsenhans. Der Antrieb erfolgt mittels Zodel-Voith-Kupplung von einem 75opferdigen Drehstrommotor der Siemens- Schuckert-Werke, der für 300 Volt und 42 Perioden in der Sekunde gebaut ist und mittels Transformatoren an einer Fernleitung von 15000 Volt Spannung hängt. Beim Bau dieses Motors mußte darauf Rücksicht ge nommen werden, daß er oft tage- und wochenlang mit voller Last in Betrieb zu stehen hat, daß daher auf Abkühlungspausen nicht zu rechnen ist. Unter Vermeidung jeder künstlichen Kühlung (etwa durch Ventilations- und Gebläseeinrichtung) wurde also dieser Motor derart bemessen, daß in keinem Teile übermäßige Erwärmung auftreten kann, was dadurch erreicht wurde, daß der vom rotierenden Anker er zeugte Luftstrom durch geeignete Formgebung und Ausbildung aller Teile sämtliche stromführenden Teile umspült und reichlich kühlt. Bild 2 zeigt den Motor von 750 PS Dauerleistung. Das Gußgehäuse des feststehenden Teils bildet einen Kastenträger mit einer Reihe von Ventilations öffnungen und zwei kräftigen Tragfüßen, mit welchen das Gehäuse auf Tragbalken des Fundamentes ruht. Der wirksame Eisenkörper, der aus besonders be schaffenen Blechen aufgebaut ist und die Draht wicklungen ringsum verteilt trägt, befindet sich in einer Reihe von Fixpunkten derart frei in diesem Gußgehäuse aufgehängt, daß alle Teile reichlich von Frischluft umspült werden. Die Wicklungen aus isolierten Drähten liegen in geschlossenen, mit Mi kanitrohren ausgekleideten Nuten und sind, außer halb des Eisenkörpers mit Bandagen versehen, eben falls dem kühlenden Luftstrom ausgesetzt. Behufs Vermeidung jedweder Deformation des Stators sind die beiderseitigen Lagerschilder mit doppelter Ver zahnung angepaßt, sodaß ein Luftspalt von 1 mm mit Sicherheit zugclasscn werden konnte. Jedes Seitenschild enthält ein Ringschmierlager mit einer Labyrintdichtung, welche jedes Entweichen von Oel verhindert. Der Läufer besitzt ein doppeltes Armsystem und sitzt mit Hilfe zweierSchrumpfringe und eines Keiles auf der Stahlwelle fest. Auch das Blechpaket des rotierenden Teiles, welcher einen Durchmesser von die Gesamtkraft abgebremst wird. Beim Laden der. Preßkasten erfolgt die Rückführung der Kolben mit beschleunigter Geschwindigkeit unter Vermeidung von Druckschwankungen in der Druckwasserleitung. Bild 2. Drehstrommotor