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Nr. 64 PAPIER-ZEITUNG 2520 Handelskammer-Bericht 1908 in Druckformularen geringer. für 1908 getätigten Lieferungsabschlüsse einzuhalten, und die Abrufe von Zellstoff waren äußerst ungleichmäßig. Oppeln. Zellstoff. Bei Beginn des Berichtsjahres war der Geschäftsgang in der Zellstoffindustrie günstig, später flaute des allgemeinen geschäftlichen Rückgangs je so sehr, daß selbst bei eingeschränkter Dazu kam der gesteigerte Wettbewerb der nordischen und andern ausländischen Zellstoffabriken, der sich hauptsächlich auf dem auswärtigen Markt fühlbar machte, sodaß es den deutschen Fabriken auch nicht möglich war, sich durch erhöhte Ausfuhr für den mangelnden Absatz im Inland zu entschädigen. Demgegenüber ist den ausländischen Fabriken, die z. T. durch billige Erzeugungskosten der deutschen Industrie schon an sich überlegen sind, in dem deutschen Eingangszoll kein wirksames Hindernis geboten. Die Erzeugungskosten boten für die un erfreulichen Absatzverhältnisse keinen Ausgleich. Die Ver sorgung der Zellstoffindustrie mit ihrem hauptsächlichsten Roh stoff, Holz, ist stets schwieriger zu bewerkstelligen, da die deutsche Forstwirtschaft den Bedarf an geeigneten Hölzern nicht zu decken vermag, die Einfuhr aus Oesterreich durch die wachsende österreichische Zellstoffindustrie gehemmt und der Bezug aus Rußland zwar im vorigen Jahr ausreichend war, aber trotz der Billigkeit des Holzes im Innern Rußlands doch infolge der Schwierigkeiten der Beförderung so teuer war, daß das russische Holz gerade noch wettbewerbsfähig blieb. Die Zell- .Stoffindustrie hat bei ihrem großen Bedarf an Kohlen schwer unter den dafür festgesetzten Preisen zu leiden. Auch die Arbeitslöhne stiegen. Das Angebot von Arbeitskräften war besser. Papier. Der Absatz an Papier ließ sehr zu wünschen übrig. Die Nachfrage wurde zum Jahresschluß immer geringer. Da auch auf dem ausländischen Markt besonders infolge des vermehrten Wettbewerbs der nordischen Werke größerer Absatz nicht möglich war, so konnte sich die Papier industrie auch nicht durch gesteigerte Ausfuhr erholen. Der in früheren Jahren bedeutende Handel mit Amerika zeigte be trächtlichen Rückgang, und die Ausfuhr nach Mexiko stockte fast völlig, zumal man dort die Einfuhrzölle gesteigert hatte, um die im Lande entstehende Industrie zu schützen. Im Handel mit anderen amerikanischen Staaten, so mit Brasilien und Chile machten sich die ungünstigen Geldmarktverhältnisse der be treffenden Länder unangenehm fühlbar. Nur Australien blieb ein gutes Absatzgebiet auch im Jahr 1908, und der Handel mit Japan besserte sich. Dagegen verringerte sich der Absatz in den europäischen Ländern, besonders in England, Frankreich und Oesterreich. In letzteren macht sich als Hindernis für den Absatz der deutschen Industrie der zunehmende Wettbewerb der aufblühenden österreichischen Papierfabriken geltend. Der Absatz in Packpapieren war so wenig befriedigend, daß die Be triebe vielfach, selbst ohne jeden Nutzen, ihre Erzeugung ver kaufen mußten, um wenigstens gänzlichen Stillstand des Werks zu vermeiden. Auch in der Druckpapierfabrikation war es nur unter erheb lichen Schwierigkeiten möglich, die Erzeugung abzusetzen. Der Verband Deutscher Druckpapierfabrikanten hielt energisch an den festgesetzten Preisen fest. Trotz größerer Lieferungen von Zeitungspapier an das Ausland konnte der Verband gegen Jahresschluß seine Mitglieder nur mit ungefähr 2/3 ihrer Er zeugung beschäftigen. Hadern waren wie am Ende des Vor jahres reichlich und zu guten Preisen von Rußland aus an geboten. Zellstoff sank infolge der billigen Angebote aus Skandinavien erheblich im Preise. Die Erzeugung in Holzschliff wurde bei den mit Wasser arbeitenden Holzschleifereien infolge Wassermangels eingeschränkt, und die Preise wurden dadurch gestützt. Roggenstroh war teilweise schwer zu haben und mußte meist aus Posen bezogen werden, wo die Ernte reichlich war. Für Füllstoffe: Chinaclay, Kaolin, mußten wiederum höhere Preise bezahlt werden; Chlorkalk und essigsaure Tonerde hielten sich auf der Preishöhe des Vorjahres, nur Harz war im Preis gesunken. Die andauernd hohen Kohlenpreise waren für die Erzeugnisse der Papierindustrie erschwerend. Der Versand auf dem Wasserwege war zwar teilweise durch niedrigen Wasserstand gehemmt, doch konnten immerhin zahlreiche Wasserfrachten versandt und dadurch an Transportkosten gespart werden. Die Arbeitslöhne stiegen, und es war schwer, gut geschulte Arbeiter zu erhalten. Das gute Einvernehmen zwischen Arbeit gebern und Arbeitern blieb erhalten. Papierwaren. Die Erzeugung der Papierwarenfabriken blieb die gleiche; sie wurde durch den Umstand erleichtert, daß bei dem Rückgang vieler Zweige der Industrien reichlicheres An gebot von Arbeitskräften vorhanden war. Auch kamen den Papierwarenfabriken das überreiche Angebot und die damit verbundenen niedrigen Preise für Papier zugute. DieserVorteil wurde allerdings zum großen Teil durch das Sinken der Preise "WDeffaßmbf die Sorten Dachpappen erlassen werden, die zu Bedachungs zwecken verwendet werden dürfen, und wenn - ferner für die Dachpappe selbst bestimmte Gütevorschriften festgesetzt werden. Das Huchdruckereigeiverbe hatte unter Krisis in Handel und Industrie zu leiden. der geschäftlichen . , - -- Besonders war der Absatz in Druckformularen geringer. Die Folge der all gemeinen schlechten Geschäftslage war, daß die Preise sehr gedrückt wurden, da manche Druckereien, nur um ihre Gehilfen und Maschinen zu beschäftigen, gezwungen waren, Aufträge auch zu weniger lohnenden Preisen auszuführen. Inder Lithographie und Steindruckerei herrschte große ge- schäftliche Stille. Die Ausfuhr hatte stark unter d« ameri kanischen Krisis zu leiden Auf den früheren Umfang des Aus- fuhrgeschaf s ist kaum zu hoffen, denn die von Amerika beab- sichtigte Zollerhöhung dürfte einen Wettbewerb der inländischen Ausfuhrfirmen mit den amerikanischen Anstalten bis zur Un möglichkeiterschweren. Die schlechte Geschäft 6 • 1 »na Handel machte sich im Verbrauch desehäftslage in4 Industrie erzeugnisse noch mehr als im Buchdruckgewureren steindruck- Verbrauch beschränkte sich meist auf die durch >n uhibar.. Der Drucksachen. Deshalb waren Maschine “stillst^usnotwendigen Verringerung nicht selten. Eine Umwälzung tn , Personal- ' druckgewerbe durch Einführung eines ungsteht dem Stein- und durch umfangreichere VerwendungsaneuenMaschinentyps bevor. Die nächste Folge dürften Verbiintoinkdruckverfahrens Preisermäßigungen sein. gte Erzeugung und Im Zeitungswesen ist beständiges Wachsen 1 Ziffern zu verzeichnen. Der Anzeienacn sen der Bezieher wenig lebhaft. Zur Förderung gomenye rkehr war dagegen auch in„Oberschlesien ein ZWeigsmensamer./nteressen wurde Zeitungsverleger gegründet. s Vereins deutscher für Papierwaren ausgeglichen, sodaß ein nennenswerter Nutzen nicht zu erzielen war. .. „ der Beschäfti- Pappen. n der Lederpappenfabrikation fiebenim Wesent- I13Ä stpnherachareA dte Fabriken gezwungep,csichaumdie möglich zwrbemabe RSstotprgisur verteuerten weiterhin die Erzeugung. Besonders in Maschinenlederpappen wurde der Wettbewerb dadurch verschärft, daß mehrere Pappen- fabriken die Herstellung brauner Maschinenlederpappen neu aufnahmen, was von den bisher bestehenden Fabriken umso mehr empfunden wurde, als sie vielfach noch bedeutende Lager bestände hatten. Der Bedarf in Handlederpappen war bis zum Monat Mai noch einigermaßen befriedigend. Später ging die Nachfrage mehr und mehr zurück. Der Absatz in Dachpappen war schon im Vorjahr infolge der eingeschränkten Bautätigkeit zurückgegangen. Die rückläufige Geschäftslage machte sich aber in 1908 noch weit unangenehmer bemerkbar. Besonders das Herbstgeschäft war äußerst ungünstig. Die Erzeugung wurde wesentlich erschwert durch das Hochhalten der Preise für die Rohstoffe seitens der kartellierten Rohpappenfabriken und Teerdestillationen. Die nach wie vor herrschende Uebcr- erzeugung in Dachpappen führte zum Sinken der Verkaufspreise. Mit dem Sinken der Preise für Dachpappen geht in jüngster Zeit eine bedeutende Ermäßigung der Preise für fertige Bedachungen Hand in Hand; auch in diesem Geschäftszweig führt der Wett bewerb die Verwendung von immer geringwertigeren Materialien herbei; den Schädigungen, die aus diesen Vorgängen für Be hörden, Verwaltungen und Private entstehen, wird nur dann vorgebeugt werden können, wenn bestimmte Vorschriften über er ab. Infolge < sank die Nachfrag , . Erzeugung noch vielfach auf Lager gearbeitet werden mußte. Die Papierfabriken waren teilweise nicht einmal imstande, die harten mit Kuzerts -KdEinladungen etc - Büttenpaprs ^nsetg en ' sonstige Büftprverlobumes Bütten- liefert