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2486 PAPIER-ZEITUNG Nr. 63 Handelskammerbericht 1908 Ludwigshafen am Rhein. Papierfabrikation. Die allgemeine Lage der Papierfabrikation war schlechter als im Vorjahr. Der Absatz hat sich infolge der allgemeinen wirtschaftlichen Ge schäftslage verringert, die Verkaufspreise mußten dement sprechend herabgesetzt werden. Die Einkaufspreise für die Rohstoffe, insbesondere für Kohlen, waren gleich hoch; nur gewisse Hadernsorten wären billiger als im Vorjahr. Die ver ringerten Verkaufspreise waren besonders durch den großen Wettbewerb der skandinavischen Werke veranlaßt worden, welche nicht allein große Mengen Papier nach Deutschland ein führten, sondern auch das Ausfuhrgeschäft auf dem Weltmarkt schädigten. Durch ihre natürliche Lage sind diese nordischen Fabriken imstande, wesentlich billiger als die deutschen Werke zu schaffen, und deshalb mit billigen Preisen auf den Markt zu treten. Die Ausfuhr nimmt dauernd ab. Die Arbeiterzahl hat keine große Veränderung erfahren. Die Beschäftigung war im allgemeinen normal. Die Löhne blieben unverändert. Das Ver hältnis zu den Arbeitern war gut, zum Teil besser als im Vor jahre. In Pauspapier war der Geschäftsgang zufriedenstellend; nur an den Orten, an denen die Bautätigkeit ganz oder teilweise stillgelegen hat, war der Verbrauch geringer. In fettdichten Pergamentersatz- und Pergamynpapieren flaute das Geschäft merklich ab, und die Sommermonate brachten so gar sehr ungünstige Verhältnisse. Die Erzeugung hat sich gegen das Vorjahr gesteigert, aber der Absatz hat sich, mit der all gemeinen ungünstigen Geschäftslage Schritt haltend, sehr schwer gestaltet. Die Einkaufspreise für Roh- und Hilfsstoffe, die vor Beginn des Berichtsjahres für das ganze Jahr abgeschlossen waren, sind etwas höher gewesen als im Vorjahr, während die Verkaufspreise im allgemeinen wesentlich zurückgegangen sind. Buchdruckerei. Zeitungsverlag. Die allgemeine Lage war die gleiche wie im Vorjahr, stellenweise schlechter, was auf die durch die allgemein ungünstige Geschäftslage bewirkte Ab neigung der Kaufmannschaft gegen Anzeigen und sonstige Druckarbeiten zurückgeführt wird. Die Einkaufspreise für die Rohstoffe waren nach wie vor hoch, während die Verkaufs preise infolge des Wettbewerbs gedrückt waren. Die Arbeiter zahl ist im wesentlichen dieselbe geblieben. Die Beschäftigung war im allgemeinen normal; mitunter wurde jedoch mit Ueber- stunden gearbeitet. Die Löhne sind durch den Buchdrucker tarif festgelegt. Das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern war durchweg befriedigend. 11! Geschäftsbilcherfabrikation. Die Beschäftigung war während des ersten Halbjahres gut, späterhin flaute sie etwas ab, um am Schluß des Jahres wieder bedeutend zuzunehmen. Die Folge war, daß der Gesamtumsatz den des Vorjahres übertroffen hat. Die im Jahr 1907 eingetretene Preissteigerung der Roh- und Hilfsstoffe habe von Frühjahr bis Herbst angehalten, während von September ab Preisrückgang eingetreten sei. 33; Kartonnagenfabrikation. Eine Kartonnagenfabrik berichtet, daß es ihr trotz niedergehender Geschäftslage durch große Reisetätigkeit und emsiges Arbeiten möglich gewesen sei, ihre Leute mit wenigen Ausnahmen in den Sommermonaten voll zu beschäftigen. In den letzten Monaten sei dagegen die Be schäftigung schlecht gewesen, sodaß kaum der Umsatz der gleichen Zeit des Vorjahres hätte erreicht werden können. Die Einkaufspreise seien, bewirkt durch den Zusammenschluß der Pappenfabriken, etwas höher gewesen als in 1907, während die Verkaufspreise, gedrückt durch den Wettbewerb und durch das allgemeine Ringen nach Arbeit, Anfang und Mitte des Jahres stark zurückgegangen seien. Fabrikation von lackierten Hartpapierwaren und elektrischen Isolationsmaterialien. Die allgemeine Lage des Geschäfts war nicht gut. Bereits zu Jahresbeginn trat eine Stockung des Ab satzes ein, die während des ganzen Jahres angehalten hat. Der Rückgang in Absatz und Erzeugung ist in dem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang sowie auch darin zu suchen, daß das Ausland infolge der überall herrschenden hohen Schutz zölle die Waren mehr und mehr selbst anfertigt. Die Ein kaufspreise für Roh- und Hilfsstoffe sind etwas gefallen, während die Verkaufspreise des Fertigfabrikates ständig heruntergehen, was auf den Umstand zurückzuführen ist, daß schon früher bei guter Geschäftslage infolge der fortwährend auftauchenden neuen Wettbewerbsfabriken Uebererzeugung geherrscht hat, die sich nun noch mehr fühlbar macht und zu Preisdrückereien Veranlassung gibt. Papierfabrik Ullersdorf G.m.b.H. Ullersdorf im Isergebirge 118520 Braune, weisse u. färb. 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