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2464 PAPIER-ZEITUNG Nr. 63 Huch eine Verlagsgesellschaft. Der mehrfach vorbestrafte Kaufmann G. Kühne zu Kassel betrieb in verschiedenen Städten ein Bureau als Volksanwalt, danach gründete er in Kassel eine Zeitung für Hypotheken und Grundstück-Banken. Das Geschäft florierte aber nicht, und er ging, abermals als Volksanwalt, nach Göttingen. Im September 1908 kam er wieder nach Kassel und zwar mit 3M.; er gründete hier die »Germania«, deutsche Verlagsgesellschaft zum Verlag einer deutschen Rechtsschutz- Zeitung. Zunächst sicherte er sich in Berlin, Leipzig und andern Städten einige juristische Mitarbeiter, die sich von seiner Art der Aufmachung der Zeitung auch einen guten Erfolg ver sprachen und ihm ihre Mitarbeit gegen entsprechende Hono rierung zusicherten. Dann wurden mehrere junge Leute gegen ein Gehalt von 90—150 M. als Buchhalter, Akquisiteure, Kassierer usw. engagiert. Laut den abgeschlossenen Verträgen hatten diese Summen von 50—500 M. in das Gesellschaftsvermögen ein zuzahlen, über die die Verwaltung der Gesellschaft frei ver fügen konnte. Die meisten der jungen Leute waren aber trotz ihrer Unterschrift der Meinung, daß die von ihnen hergegebenen Summen auf einer Kasse festgelegt seien. Da das Geschäft nun aber trotzdem doch nicht so gehen wollte wie es sollte, und Herr K. geschäftlich nach Carlshafen »verreiste« und die An gestellten erfahren hatten, daß ihre eingezahlten Gelder ver braucht seien, erstatteten sie Anzeige wegen Unterschlagung und Betrug gegen K., worauf dieser verhaftet wurde. Der An geklagte, der sich in der Hauptverhandlung am 28. Juli geschickt verteidigte, bestreitet jede Schuld, »sei er nicht verhaftet, würde sein Geschäft sicher Erfolg gehabt haben, und die Kläger wären in keiner Weise geschädigt worden.« Zur Verwendung des Geldes sei er nach dem Wortlaut des Vertrages berechtigt gewesen. Das Gericht erkennt nach längerer Beratung auf Freisprechung, da die Schuld des Angeklagten, wenn auch die Verdachtsmomente sehr schwerwiegende seien, nicht einwandfrei erwiesen sei. t. Eingänge Festschrift. Im Herbst 1907 feierte die Buchdruckerei von J. G. Kisling in Osnabrück (Verlag der Osnabrücker Zeitung) ihr aoojähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß be schloß die Firma, ihre Geschichte schreiben zu lassen und zu veröffentlichen, und gewann hierfür den Oberbibliothekar Dr. Runge in Greifswald. Verschiedene Umstände ver zögerten die Herstellung der Beschreibung, die infolge dessen erst dieser Tage versandt werden konnte. Es ist ein Quartheft von 64 Seiten auf Kunstdruckpapier. Der Inhalt besteht aus 3 Abschnitten: 1. Geschichte der Firma Kisling. 2. Die Osnabrückischen Wöchentlichen Anzeigen und die Kislingsche Buchdruckerei, beide Abschnitte verfaßt von Dr. Runge. 3. Rundgang durch den Betrieb der Firma J. G. Kisling, verfaßt vom Geschäftsführer Zumwinkel. Im ersten Teil, der wichtige und bemerkenswerte Streiflichter auf das Druckerei- und Zeitungswesen der letzten zwei Jahrhunderte wirft, finden wir die Lebensbeschreibung und die Abbildungen der bedeutendsten Geschäftsinhaber. Ueber 100 Jahre lang blieb das Geschäft im Besitz männ licher Nachkommen des Gründers Gottfried Kisling. 1815 ging es an den Schwiegersohn des letzten Besitzers, G R. Meyer, über, in dessen Familie es bis 1903 blieb. Jetziger Inhaber ist Herr Edward Gruner. Aus der Be schreibung der Betriebsanlage geht hervor, daß die Druckerei zweckmäßig und fortschrittlich eingerichtet ist. Hahnöffner »Zuverlässig«, DRGM Nr. 368316 von Bruno Feigenspan in Pößneck. In Druckereien, die Setzmaschinen betrieb haben, muß jetzt vor Beginn der Arbeitszeit der Hausmann oder der Arbeitsbursche unter dem Bleikessel der Setzmaschine die Flammen entzünden, damit, wenn der Maschinensetzer kommt, das Metall flüssig ist. Auf Hilfs arbeiter ist aber oft wenig Verlaß. In mancher Druckerei wird solche Hilfskraft überhaupt nicht beschäftigt, und wenn der Maschinensetzer seine Tätigkeit beginnt, so muß er zu nächst die Flammen anzünden. Dann vergeht aber etwa 1 bis i'/i Stunde, während welcher Zeit die Maschine nicht benutzt werden kann. Diese Zeit wird meist mit Reinigen und Oelen der Setzmaschine ausgefüllt. Erfahrungsgemäß genügt aber für diese tägliche Arbeit eine halbe Stunde. Dem kostspieligen Zeitverlust hilft der Hahnöffner ab. Der Hahn der Gasleitung zum Metallkessel wird nämlich mit einem Weckerwerk verbunden. Eine kleine Stichflamme brennt während der Nacht unter dem Kessel. Am nächsten Morgen zur bestimmten Zeit, etwa eine Stunde vor dem Arbeitsbeginn, öffnet sich durch die Betätigung des Hahn öffners der Gashahn, das ausströmende Gas entzündet sich unter dem Gießkessel an der Stichflamme, und wenn der Maschinensetzer kommt, ist das Metall bereits flüssig, so daß die Arbeit sofort beginnen kann. 5, •v.Blffin.a?;- “ • . 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