Volltext Seite (XML)
2292 PAPIER-ZEITUNG Nr. 58 Drohende Riesenaussperrung in Schweden. Die nach der Aussperrung in den schwedischen- Holzstoffabriken bisher geführten Verhandlungen haben nur geringes Er gebnis gehabt. Ueber die allgemeinen Bestimmungen der Sulfitfabriken Hismofors und Utarsjö sowie der Sulfat fabrik Franö einigte man sich außer über die Kündigungs frist, denn die Arbeiter verlangen für Kündigung der Wohnung 1 Monat Frist und für die der Anstellung 8 oder 14 Tage, während die Arbeitgeber gleich lange Frist für beides wollen. Ueber die Verhältnisse zu Skutskär wurde noch nicht verhandelt. Inzwischen haben die Bevoll mächtigten des Schwedischen Arbeitgeber-Vereins am 14. Juli einstimmig beschlossen, daß die Sperre, falls sämt liche Streitfälle (es herrscht auch Sperre im gesamten Konfektionsgewerbe, im Weg- und Wasserbau sowie in einer Reihe von Einzelfällen) bis zum 26. Juli keine be friedigende Lösung gefunden haben, vom 26. Juli ab auch die Holzschleifereien umfassen soll, welche, wie berichtet, bisher ausgenommen waren, ferner die Sägewerke und die Textilfabriken Schwedens, und vom 2. August an auch den Verband der Eisenwerke. Der Arbeitgeber-Verein betont, daß in sämtlichen Streitfragen zuerst die Arbeiter zum An griff übergegangen sind, sei es durch Ausstand oder Tarif kündigung. Bei Skutskär gaben sie durch die Forderung eines neuen Tarifs mit Lohnerhöhungen und durch Aus stand die Veranlassung zur Sperre im Papierstoff-Verband. bg. Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter diesei Ueberschrift veröffentlichen. • Vereinigte Bautzner Papierfabriken in Bautzen. In der am 15. Juli stattgehabten außerordentlichen General-Ver sammlung, zu welcher sich 42 Aktionäre mit 4742 Stimmen eingefunden hatten, fanden die von der Direktion ge machten Vorschläge auf Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um 1 350 000 M. mit satzungsgemäßer Stimmen mehrheit Annahme. Der Aufsichtsrat der Pommerschen Papierfabrik in Hohenkrug beschloß, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 5’/, v. H. (i. V. 7 v. H.) zur Verteilung vorzuschlagen. Berger & Gissler, Lederpappen- und Papierfabrik in Scheuerfeld bei Kirchen. Die Prokura des Herrn Direktors Max Felde ist erloschen. K. Die Firma Rohprodukten-Vorbei-eitung zur Papierfabri kation, G. m. b. H. in Karlsruhe, ist in-Vogel & Schnurmann, G. m. b. H., geändert worden. Das Stammkapital wurde um 420000 M. erhöht und beträgt nunmehr 600000 M. Der bisherige Gesellschafter Herr Rudolf Löwenstein ist alleiniger Inhaber der Firma Joachim Kahn & Cie., Lumpengroßhandlung in Cöln a. Rh. K. Für die Firma Hermann Remmler, Papierwarenfabrik und Buchdruckerei in Zwenkau wurde Herrn Kaufmann Otto Pestel Prokura erteilt. W. Seyfarth, Tapetenfabrik in Gernsbach (Murgtal). Herrn Kaufmann Otto Ketzer in Straßburg i. Els. ist Prokura er teilt. K. Das bisher unter der Firma Cartonnagen-Fabrik und Prägeanstalt B. Karaseck in Cöln-Nippes geführte Unter nehmen wird unter der Firma M. & B. Karaseck in bis heriger Weise weitergeführt. Teilhaber der Firma Metz & Ruth, Papiergroßhandlung in Weinheim, sind die Herren Kaufleute Johann Metz II und Karl Ruth. Die Firma Hetzel & Co. in Obertürkheim b. Stuttgart hat ihrer im Jahre 1895 gegründeten Fabrik für Gelatine- Folien und Gelatine-Artikel aller Art neuerdings eine chemische Fabrik für Tinten, Tuschen, Klebstoffe, Hekto graphen-Artikel, Schreibmaschinen-Farbbänder usw. an gegliedert. Der Chemiker Herr Dr. Fritz Grevel, der lange Jahre als Betriebsleiter in dem Fache tätig war, ist als Teil haber eingetreten. Die Firma W. Staedler & Co., Blei- und Farbstiftfabrik in Nürnberg, ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma W. Staedler & Co. G. m. b. H. um gewandelt. Mit der Geschäftsführung wurden die Herren Hans Wurel und August Gruber betraut. K. (Frk. Ztg.) Emil Wünsche Akt.-Ges. für photographische Industrie in Reick bei Dresden. Die Gesellschaft vereinnahmte im Jahre 1908 für Waren 700883 M. (i. V. 693059 M.), die Fabrikations unkosten betrugen 346935 M. (336757 M.), die Handlungsunkosten 246292 M. (254861 M.). Unter den kleineren Ausgabeposten sind zu erwähnen Diskontspesen in Höhe von 34670 M. (43374 M.), da die Akzepte der Gesellschaft bei einem Aktienkapital von 1 Mill. M. die sehr beträchtliche Höhe von 367 202 M. (385 209 M.) erreicht haben. Nach Abschreibungen von 47 888 M. (— M.) er gibt sich ein Verlust von 26068 M., durch den sich der Verlust vortrag aus 1907 von 61658 M. auf 77 727 M. erhöht. Im Ge schäftsbericht bemerkt die Verwaltung: »Die Bemühungen, die darauf hinzielten, einen besseren Nutzen in unserer Fabrikation zu erreichen, sind nicht soweit von Erfolg begleitet gewesen, daß wir unseren Aktionären die Verteilung einer Dividende Vorschlägen könnten. Der Grund dafür liegt in den allgemeinen ungünstigen Verhältnissen, unter denen die Kamerafabrikation zurzeit leidet. Der verminderte Umsatz auf dem Welt markt hat zur Uebererzeugung geführt, und dies erschwerte es uns, trotz der darauf verwandten größeren Unkosten einen genügend großen Anteil am allgemeinen Verbrauch zu erreichen. Der Minderabsatz in zwei Märkten verursachte einen Ausfall in unserem Warenversand, der durch erhöhte Lieferungen in Deutschland selbst und nach anderen Ländern nicht ganz aus geglichen werden konnte.« In der Bilanz sind ausgewiesen: Waren mit 741023 M. (803836 M.), Wechsel mit 68191 M. (93972 Mark) und Buchforderungen mit 184875 M. (158 76r M.). Die Buchschulden betragen 267533 M. (257595 M.), zu denen noch die bereits oben erwähnten 367 202 M. Akzepte treten. Russische Aktiengesellschaft Zellstoff-Fabrik Waldhof in Pernau. Die Gesellschaft, deren 10 Mill. Rubel betragendes Aktienkapital sich voll im Besitze der Zellstoff-Fabrik Wald hof bei Mannheim befindet, weist für 1908 einen Gewinn auf Warenkonto von 1,73 Mill. Rubel (i. V. 1,46 Mill. Rubel) aus, wozu 59693 Rubel (45835 Rubel) Vortrag treten. Der Roh gewinn beträgt 1275825 Rubel (1037728 Rubel), die Dividende bekanntlich wieder 6. v. H. In der Bilanz erscheinen neben den 10 Mill. Rubel (i. V. 7 Mill. Rubel) Aktienkapital 2,44 Mill. Rubel (2,51 Mill. Rubel) Obligationen und 1,02 Mill. Rubel (2,23 Mill. Rubel) Gläubiger. Den Anlagekonten (darunter 8,79 Mill. Rubel Gebäude, Maschinen usw.) steht ein Amorti sationsfonds von 2,40 Mill. Rubel gegenüber. Unter den Aktiven stehen weiter 0,58 Mill. Rubel fertige Fabrikate, 22 132 Rubel in Fabrikation befindliche Stoffe, 0,73 Mill. Rubel (0,65 Mill. Rubel) sonstige .Rohstoffe und Brennmaterialien, 2,08 Mill. Rubel (1,33 Mill. Rubel) Holzvorrat einschließlich gekaufter Waldungen, 0,79 Mill. Rubel (0,83 Mill. Rubel) Ersatz- und Reparatur materialien, ferner 97630 Rubel (20624 Rubel) Bargeld und Bankguthaben, 0,64 Mill. Rubel (1,02 Mill. Rubel) Wechsel, 0,55 Mill. Rubel zinstragende Papiere und 2,48 Mill. Rubel (2,24 Mill. Rubel) Schuldner. CI. (Frkf. Ztg.) Gyldendalske Boghandel Nordisk Forlag, Aktieselskab in Kopenhagen. Dieser größte Verlag in Skandinavien (dessen norwegische Abteilung in Kristiania Alb. Cammermeyers Forlag, A.-S., firmiert) mit eigener Buchdruckerei, Buch binderei und Reproduktionsanstalt erzielte im letzten Ge schäftsjahr einen Umsatz von 2228151 Kr. (im Vorjahr 2455191 Kr. und einen Rohgewinn von 590782 Kr. (632219 Kronen). Nach Abzug der Betriebsunkosten usw., darunter Zinsen für Teilschuldverschreibungen von 1908 mit 38325 Kronen, verbleibt ein Reingewinn 179631 Kr. (205601 Kr.). Hiervon werden 5 v. H. Dividende, gleich 120000 Kr., ver teilt (wie i. V.) und 59531 Kr. (85601 Kr.) dem Reserve fonds zugeteilt, der hiernach, einschließlich der Amorti- sationskonten, die Höhe von 483913 Kr. erreicht hat. bg. Die Zeitung Aktieselskabet Svendborg Avis (Sydfyns Tidende) in Svendborg hat ihr Aktienkapital auf 140000 K. erhöht, bg. Jubelfeste. Sein 50 jähriges Jubelfest als Buchdrucker feierte kürzlich Herr Hofbuchdrucker F. W. Rademacher in Hamburg, der Inhaber der bekannten, angesehenen Buch druckerei gleichen Namens. . Am r. Juli feierte die Buchdruckerei H. Marbach (Inhaber: Hermann und Max Marbach) in Meiningen und das »Meininger Tageblatt« das 60jährige Bestehen. Unfall. Am 16. Juli stürzte in der Papierfabrik in Greiz der Zimmermann Rauscher von einer Treppenleiter so unglücklich auf den Hinterkopf, daß er sich einen Schädelbruch zuzog und sofort in das Krankenhaus geschafft werden mußte, wo er bald nach der Einlieferung starb. Eg. (Grz. Anz.) Beilage. Der heutigen Nummer liegt eine Beilage der Firma Oscar Krieger, Fabrik für Transport-Geräte in Dresden-F. 55, bei.