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2260 PAPIER-ZEITUNG Nr. 57 Handelskammer-Berichte 1908 Arnsberg i. W. Lumpen. Während des ganzen Jahres ge staltete sich das Geschäft infolge d.r allgemeinen Niederlage schleppend. Bessere und teure Papierlumpen fanden noch guten Absatz, wogegen die billigen Kattune, Bast- und Schrenzsorten schwer verkäuflich waren. Für diese Artikel fehlte die Ausfuhr nach Amerika. Papierfabrikation Der Mangel an lohnenden Aufträgen war in der Papierindustrie sehr groß. Manche Fabriken mußten vielfach auf Lager arbeiten. Die Lage der Papierfabrikation hat sich noch dadurch erheblich verschärft, daß in letzter Zeit eine Anzahl neuer Papierfabriken in Betrieb gekommen sind. Die Gestaltung der Preise war daher auch sehr ungünstig. Das Druckpapier-Syndikat war bestrebt, durch Erzielung besserer Verkaufspreise einen gewissen Ausgleich für die durch ver teuerte Rohstoffe usw. erwachsenen Mehrkosten zu schaffen. In der Pappenfabrikation ist die Geschäftslage gleichfalls sehr ungünstig, auch hier ist ein starker Geschäftsrückgang zu ver zeichnen. Die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse Eng lands haben bewirkt, daß die holländischen Pappenfabriken ihre Erzeugnisse in bedeutenden Mengen nach Deutschland warfen. Die ohnedies, geringe Aufnahmefähigkeit der Ausfuhrindustrie, die vornehmlich Pappen- und Kartonfabrikate benötigt, wurde dadurch noch mehr herabgedrückt. Für die Zellstoffabrikation war in der ersten Hälfte des Be richtsjahres genügende Beschäftigung vorhanden; inderzweiten Jahreshälfte dagegen ließ der Bedarf nach und es wurde schwie riger, Aufträge in ausreichendem Umfang, namentlich in Papier, zur vollen Besetzung der Maschinen zu beschaffen. Die Er zeugungskosten für die Fabrikate wurden durch die Verteurung der Rohstoffe, vornehmlich des Holzes, ebenso durch Steigerung der Löhne ungünstig beeinflußt; leider konnten diese Mehr aufwendungen durch höhere Verkaufspreise nicht ausgeglichen werden. L Buchdruckereien. Der allgemeine Rückgang der Industrie hat 1 im abgelaufenen Jahr naturgemäß auch auf die Beschäftigung E der Druckereien einschränkend gewirkt. Die früheren Preise für ' die fertigen Erzeugnisse konnten im allgemeinen nicht ganz aufrecht erhalten werden. Von den Bedarfsmaterialien haben bessere Papiere ihre Preise beibehalten, während die Preise für Zeitungsdruckpapiere stiegen. Die Preise für Schriftsatz sind gegen Ende des Berichtsjahres wieder zurückgegangen, da die .. Schriftgießereien infolge des Preisrückgangs der Metalle den Teurungszuschlag fallen gelassen haben. Die Arbeitszeiten, die durch den Buchdruckertarif festgelegt worden sind, waren un verändert. Buchhandel. Die Absatzverhältnisse waren befriedigend, die Zahlungsweise des Publikums aber oft langsam. Wie schon seit Jahren, erschwerte auch im Jahr 1908 die Ueber- erzeugung an Büchern die Tätigkeit des Soi timenters und durch die Vermehrung der Spesen wurde der Gewinn verkürzt. Die e Vielseitigkeit der Interessen des buchhändlerischen Kunden- . kreises zwingt den Sortimentsbuchhändler, eine Menge von Neu erscheinungen auf Lager zu nehmen, die sich oft als unverkäuf- • lieh erweisen. Wenn auch die Mehrzahl Kommissionsware ist, so sind doch die Transportkosten und die Arbeit und Mühe sehr < belastend.. Großen Wettbewerb bereiteten die Warenhausbuch handlungen und die billigeren Massenangebote vieler Verleger an Vereine, Behörden und Beamte. dingungen geknüpft ist, deren Erfüllung praktisch fast unmöglich ist, wogegen amerikanische Werke bei uns ohne weiteres den selben Schutz genießen wie deutsche Schriften. Zu beklagen ist die Beschränkung des Höchstgewichts für Kreuzbandpakete auf 2000 g, wodurch fast alle größeren Werke von dieser Ver- sandart ausgeschlossen bleiben, der einzigen, die alle Länder umfaßt und am schnellsten zum Ziel führt. Eine Erhöhung des Gewichts auf 2500 bezw. 3000 g wäre sehr erstrebenswert und würde der deutschen Industrie (Papierfabrikation, Druckerei gewerbe, Buchbinderei) sehr zustatten kommen. Die Fracht für Ausfuhrgüter nach Bremen und Hamburg ist immer noch höher als nach Antwerpen und Rotterdam, wodurch zweifellos viele Güter den fremden Häfen zugeführt werden. Komplette Maschinenaniaffen zur Herstellung von Buntpapier, Glacpapier, Chromopapier, Kunstdruckpapier, Tapeten, Karton, Spielkarten, techn. u. photogr. Papiere liefert 113526 Radebeuler JHa.schineiita.brik Aug. Koebiff Radebeul-Dresden (Sachsen) Freiburg. Papierfabrikation. Die allgemeinen2Verhältnisse in der Papierfabrikation haben auch im Jahr 1908 keine Besserung erfahren; es wurde ziemlich schwer, genügenden Absatz für die Erzeugnisse zu finden. Für die Papierwarenindustrie war es von besonderem Nachteil, daß die Kohlenpreise auf der früheren Höhe erhalten blieben. Hinsichtlich der Arbeiterverhältnisse sind keine Aenderungen eingetreten. Buchdruckereigewerbe. Von dem allgemein schleppenden Ge schäftsgang im Erwerbsleben ist auch das Buchdruckgewerbe nicht verschont geblieben. Umsatz und Beschäftigungsweise sind gegen das Vorjahr zurückgegangen, daher die erheblich größere Zahl von arbeitslosen Gehilfen. Wenn das Buchdruck gewerbe trotz des wirtschaftlichen Niedergangs eine gewisse Festigkeit aufzuweisen hat, so verdankt es diesen Umstand der neuen Schöpfung des deutschen Druckpreisetarifs, der sich auf dem für die Bezahlung der Arbeiter giltigen Lohntarif aufbaut. Seine mit peinlichster Gewissenhaftigkeit festgesetzten Preise werden immer mehr zum Allgemeingut. Die Rohstoffe (be sonders Zeitungspapier) haben eine geringe Erhöhung erfahren. Die Arbeitsverhältnisse sind zufriedenstellend. Tapetenfabrikation. Die verminderte Bautätigkeit wirkte auf den Absatz von Tapeten hemmend ein. Trotzdem hat die Um satzziffer des Jahres 1907 erreicht werden können. Verlagshandel. Die geschäftlichen Verhältnisse waren günstig. Die ‘Ergebnisse seien denen von 1907 ziemlich gleich. Der Aus landsverkehr habe insofern Benachteiligung erfahren, als in Spanisch-Amerika ein ungünstiger Geldstand herrschte. Es wird auf die Tatsache aufmerksam gemacht, daß der Schutz deutscher Verlagsrechte in den Vereinigten Staaten von Amerika an Be Kohlen- Papiere u. Farbbänder --amms mit dieser Marke sind erstklassig! 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