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2222 PAPIER-ZEITUNG Nr. 56 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Verfahren zur Herstellung von Zigarettenpapier von lynaz Serog in gaybusch, Oesterr. DRP 211902. (Kl. 55) Zigarettenpapiere entwickeln beim Rauchen der Zigarette einen mehr oder minder unangenehmen, das Aroma der Zigarette beeinträchtigenden Geruch, welcher von den beim Verglimmen des Papiers auftretenden Zersetzungsprodukten herrührt. Um diesen Mangel zu beseitigen, werden nach dieser Erfindung dem Papierstoff Magnesiumsuperoxyd oder die Superoxyde des Baryums, Strontiums, Calciums oder Zinks einverleibt. Man erhält dadurch ein Papier, das kapillare Porosität im selben Maße aufweist wie die durch Ein verleibung von Magnesiumkarbonat und kohlcnsaurem Kalk erhaltenen sogenannten »kombustiblen« Papiere. Beim Glimmen des Papiers zersetzt sich das Magnesiumsuperoxyd oder die anderen oben angegebenen Metallsuperoxyde in Sauerstoff und das betreffende Metalloxyd. Da die ent stehenden Oxyde unschmelzbar sind, werden die Fasern nicht von ihnen umhüllt, sondern durch den sich ent wickelnden Sauerstoff des Superoxyds an der Glimmstelle vollkommen zu Kohlensäure und Wasser verbrannt. Die Superoxyde können entweder dem Papierstoff im Holländer beigemengt werden, oder es kann das Papier mit den Stoffen auf der Papiermaschine oder nach Fertig stellung getränkt werden. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Zigarettenpapier, da durch gekennzeichnet, daß dem Papierstoff im Holländer oder auf der Papiermaschine oder dem fertigen Papier Magnesiumsuperoxyd oder die Superoxyde des Calciums, Baryums, Strontiums, Zinks oder verwandter Metalle ein verleibt werden. Rollmaschine für Papierbahnen von John Hanis in Hamburg. DRP 211986- (Kl. 55) Vorrichtungen zum Schneiden und Aufrollen stetig zu laufender Papierrollen sind bereits bekannt, ferner auch solche Rollmaschinen; bei denen die bestimmten Längen, in welche die Papierbahnen zerteilt sind, in wechselnder Weise der Rollvorrichtung zugeführt und aufgerollt werden. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Roll maschine, bei der sowohl die Schneidebewegung und die wechselseitige Zuführung der Papierbahnen, als auch die Abgabe der Rollen von der Rollvorrichtung aus selbsttätig bewirkt wird, und zwar von einem Antrieb aus. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Siegel für Sicherheitsbriefumschläge mit übereinander liegenden Oeffnungen der Klappen von Jean Marie Cavaille in Puymasson, Frankr. DRP 207792. (Kl. 54) Das Siegel besteht aus einem nietenartigen Körper, der mit seinem Schaft durch eine in den vier Lappen des Brief umschlags vorgesehene Aussparung nach dem Zusammen- klappen dieser hindurchgeführt und alsdann unter leichtem Druck zusammengepreßt wird. Der Schaft des nietenartigen Körpers besteht aus weichem, nachgiebigem Stoff, sodaß er Bild 1 A B Bild 3 kalt und mit geringem Druck, gegebenenfalls unter Be nutzung eines Petschaftes, zusammengepreßt werden kann. Bild 1 zeigt den Verschlußkörper in senkrechtem Schnitt vor der Pressung, Bild 2 nach einer Teilpressung und Bild 3 nach nahezu vollendeter Pressung mit Hilfe eines Pet schaftes. Der Verschlußkörper besteht aus dem den Schatt bilden den, mit einer Ausbauchung A und dem ringsum über diese vorstehenden Rand B versehenen Plättchen aus Zinn, oder einer Legierung von Zinn und Blei, und aus dem den Kopf des Verschlußkörpers bildenden Metallplättchen D, das sich gegen den Rand B legt. Der Hohlraum zwischen der Aus bauchung A und dem Plättchen B wird mit Talg C oder einem anderen weichen Körper ausgefüllt. Wird ein Druck auf die Ausbauchung A ausgeübt, so verbreitert sich der Kopf des Körpers in dem Maße, in dem sich eine Höhe vermindert. Uebt man schließlich eine Pressung mittels eines Petschaftes auf die Ausbauchung A des Verschlußkörpers aus, so wird dieser vollständig flach gedrückt, und es erscheint auf ihm das am Petschaft vor gesehene Muster (Bild 3). Patent-Anspruch: Siegel für Sicherheitsbriefumschläge mit übereinander liegenden Oeffnungen der Klappen, gekennzeichnet durch einen aus weichem, nachgiebigem Metall hergcstellten und hohl ausgebildeten nietenförmigen Verschlußkörper, dessen Hohlraum mit Talg oder einem ähnlichen weichen, nach giebigen Stoff angefüllt ist. Briefumschlag mit Bogen aus einem Stück von Wilhelm Leopold in Stuttgart. DRP 208322. (Kl. 54) Die Abbildung zeigt den Briefumschlag im ausgebreiteten Zustand. Das ausgebreitete Papier ist an einem Rande in seiner ganzen Breite mit einem Streifen e b h i k m versehen, welcher längs der Linie eagb leicht abtrennbar ist. Von diesem Streifen ist bei h i k ein Stück ausgeschnitten. Der mit tn l a e bezeichnete Teil des Streifens ist auf der Innen seite gummiert. Die Zusammenfaltung des Briefbogens erfolgt in der Weise, daß zuerst der ganze Briefbogen nach der Linie n o p q gebrochen und nach der für die Adresse des Briefes bestimmten entgegengesetzten Seite zusammengelegt wird. Hierauf erfolgt die Zusammenfaltung nach den Linien ol und p k. Schließlich wird der mit q b h bezeichnete Rand unter den mit n e m bezeichnete Faltteil geschoben, worauf der Brief durch Kleben des gummierten Teils in l a e auf den Teil g i h b und den infolge des Ausschnittes k i h oberen freien Teil a g k l geschlossen wird. Das Oeffnen des Briefes erfolgt in bekannter Weise durch Abreißen des Verschlußstreifens. Patent-Anspruch: Briefumschlag mit Bogen aus einem Stück, bei dem der Verschluß durch Aufeinanderlegen der gummierten Rand teile bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der nach dem Zusammenlegen des Briefbogens und seinem Einlegen in den Umschlagteil dem gummierten Randteil (m e a l) gegenüberliegende Faltteil (p q b g) so weit verlängert ist (i h g b), daß der gummierte Streifen (m e a l) sowohl auf den anderen Schließrand (a lgk) als auch auf die Ver längerung (i h b g) des obersten Faltteils (p q b g) geklebt werden kann.